Titel: Die weiteren Aussichten
Autor: Robert Seethaler
Verlag: Goldmann
Erschienen als TB: März 2010
Seitenzahl: 320
ISBN-10: 3442471729
ISBN-13: 978-3442471720
Preis: 8.95 EUR
Das sagt der Klappentext:
Inmitten der Provinzleere, am Rande einer kaum frequentierten Landstraße, führt Herbert Szevko gemeinsam mit seiner resoluten Mutter und dem Zierfisch Georg eine alte Tankstelle. Die Tage fließen öde dahin, bis im Hitzeflimmern der Straße eine lebenshungrige junge Frau auftaucht. Sie heißt Hilde, spricht wenig, hat eine Stelle als Putzfrau im dörflichen Hallenbad und – bringt alles durcheinander. Denn Hilde lächelt sich in Herberts Herz. Und kein Tag ist mehr wie der andere.
Der Autor:
Robert Seethaler wurde 1966 geboren. 2007 wurde er für seinen Debütroman "Die Biene und der Kurt" mit dem Debütpreis des Buddenbrockhauses ausgezeichnet. Seethaler lebt und arbeitet in Berlin und in Wien.
Meine Meinung:
Es ist dieser ganz eigene Seethaler-Stil der eine gewisse Faszination ausübt. Es ist dieser Stil der auch schon in "Die Biene und der Kurt" überzeugte. Auch in diesem Buch ist sich Robert Seethaler treu geblieben. Auf seine ganz eigene Art erzählt er die Geschichte von drei Menschen und dem Fisch Georg. Manchmal skurril, manchmal vielleicht sogar ein surealistisch wird man Zeuge von Herberts Ausflug und seiner Reise in das wahre Leben, hat er doch bisher nur mit seiner Mutter eine Tankstelle an einer kaum befahrenen Landstraße bewirtschaftet. Aber als dann Hilde in sein Leben tritt - da wird alles anders, ganz anders sogar. Und auch die seltenen epileptischen Anfälle können Herbert nicht stoppen. Erst als seine Mutter ins Krankenhaus kommt und dort diagnostiziert wird, dass sie Leberkrebs hat, da rastet Herbert völlig aus, erschlägt fast einen Menschen um dann aber auf ganz neuen Lebensbahnen in ein neues Leben aufzubrechen. Das alles erzählt Robert Seethaler mit teilweise trocknem Humor, wobei aber auch das Mitgefühl für seinen handelnden Personen nicht zu kurz kommt.
Dieses Buch ist im Grunde ein ruhiges Buch, wobei Ruhe jetzt nicht mit Stillstand oder Einschlafen gleichgesetzt werden darf. Ruhe bedeutet in diesem Falle, dass sich Seethaler Zeit für seine Figuren nimmt, dass er sie nicht überfordert und das er sie nur das leisten lässt, was sie auch imstande sind zu leisten.
Fazit: Ein wirklich lesenswertes Buch, sicher nicht für jederfrau/jedermann - ganz sicher aber die oder den, die auch mal ein paar nicht so ausgetretene Literarurfußwege entlang schlendern wollen. 7 Eulenpunkte