http://www.sueddeutsche.de/bil…nahes-gymnasium-1.1586846
Edit: habe mal den Titel ein bisschen verfeinert.
http://www.sueddeutsche.de/bil…nahes-gymnasium-1.1586846
Edit: habe mal den Titel ein bisschen verfeinert.
Gut, bei unserem maroden Schulsystem muss man ja bei jeder neuen Privatschule praktisch Halleluja rufen.
Ich kenne mich mit Opus-Dei nicht wirklich aus, aber was mir spontan einfällt: Das Schulsystem der Zukunft sollte meiner Meinung nach nicht Mädchen und Jungs getrennt unterrichten, sondern den Unterricht freier Einteilen. Beim Abitur kann man zwar schon Haupt- und Nebenkurse selbst wählen, aber das ist immer noch zu starr und unflexibel. Vor allem aber hat es nichts mehr mit der Realität zu tun. Die Abiturienten kommen an die Unis und sind nicht einmal in der Lage wissenschaftliche Arbeiten (korrektes Zitieren, Formatieren, Quellenangaben...) zu schreiben. Aber es ist halt wichtiger in der 12. oder 13. Klasse noch irgendwelche Gedichte zu interpretieren, statt sich mit den steigenden Anforderungen der Wirtschaft zu beschäftigen.
Ich grüble, seit ich das in den Nachrichten gehört habe, darüber nach, wie man darauf gekommen ist, daß ausgerechnet in Brandenburg Bedarf an einer strikt katholischen Schule besteht.
Ist das eine Art innerer Mission? Die Zahl der Kirchenaustritte ist kontinuierlich und steigt auch.
KatholikInnen gerade hier in der Gegend sind auch rar.
Ist die Schule als Internat geplant? Das Erzbistum Berlin schließt inzwischen Teile von Meck-Pomm ein, sie sind so unterbesetzt und unterfinanziert, daß es verwaltungstechnisch gar nicht anders möglich wäre.
Spannend wird die Frage der Finanzierung, auch kirchliche Privatschulen werden weitgehend aus Steuergeldern finanziert.
magali
ZitatOriginal von Seinfeld
Gut, bei unserem maroden Schulsystem muss man ja bei jeder neuen Privatschule praktisch Halleluja rufen.
Ich kenne mich mit Opus-Dei nicht wirklich aus, aber was mir spontan einfällt: Das Schulsystem der Zukunft sollte meiner Meinung nach nicht Mädchen und Jungs getrennt unterrichten, sondern den Unterricht freier Einteilen. Beim Abitur kann man zwar schon Haupt- und Nebenkurse selbst wählen, aber das ist immer noch zu starr und unflexibel. Vor allem aber hat es nichts mehr mit der Realität zu tun. Die Abiturienten kommen an die Unis und sind nicht einmal in der Lage wissenschaftliche Arbeiten (korrektes Zitieren, Formatieren, Quellenangaben...) zu schreiben. Aber es ist halt wichtiger in der 12. oder 13. Klasse noch irgendwelche Gedichte zu interpretieren, statt sich mit den steigenden Anforderungen der Wirtschaft zu beschäftigen.
Das sind eher extreme Ansichten.
Unser Schulsystem, ich schätze, Du meinst das staatliche, ist bei weitem nicht marode.
Die übrwiegende Mehrheit der Schulen hierzulande, nämlich 89%, sind staatliche und keine Schulen in 'freier Trägerschaft', wie es korrekt heißt. Dazu kommt, daß die freien eine Menge Steuermittel kassieren, von 'privat' im Sinn von abgetrennt, selbständig, sehe ich da wenig.
Koedukation oder nicht ist ein alter PädagogInnenstreit, weder das eine noch das andere läßt sich völlig von der Hand weisen. Deutlich wird immer wieder, daß Mädchen in Naturwissenschaften deutlich besser abschneiden, wenn sie nicht koedukativ unterrichtet werden, und auch eher naturwissenschaftliche oder technische Berufe wählen.
Das Geschimpfe auf die ach so realitätsfernen AbiturientInnen hörte ich bislang vornehmlich von uralten Opas, die's selber nicht soweit geschafft haben, und ihre Minderwertigkeitskomplexe nie überwunden haben. Fü so alt hätet ich Dich wirklich gehalten.
Die Lehrpläne der gymnasialen Oberstufe sind diskussionsbedürftig, aber sicher nicht unter dem Aspekt, was 'die steigenden Anforderungen einer ominösen 'Wirtschaft' will.
Die Abfassung schriftlicher wissenschaftlicher Arbeiten ist etwas, was man an der Universität lernt. Dorthin gehören diese Techniken auch.
Daß SchulabgängerInnen das oft nicht beherrschen, liegt daran, daß es tatsächlich sehr komplex und nicht unkompliziert ist, und LehrerInnen überfordert sind, das auch noch im Schulalltag zu unterrichten.
Daß der Grundlagenunterricht heutzutage an den Unis oft fehlt, liegt wiederum daran, daß sich besagte Instutionen im Prozeß der Umgestaltung nach dem sog. 'Bologna-System' nach den angeblich so tollen Anforderungen einer weisen ominösen Wirtschaft gewandelt haben und damit in einem beispiellosen Desaster gelandet sind.
Zum Opus Dei:
nein, ich sage lieber nichts.
Frag Dr. google.
magali
ZitatOriginal von magali
Das sind eher extreme Ansichten.
Unser Schulsystem, ich schätze, Du meinst das staatliche, ist bei weitem nicht marode.
Die übrwiegende Mehrheit der Schulen hierzulande, nämlich 89%, sind staatliche und keine Schulen in 'freier Trägerschaft', wie es korrekt heißt. Dazu kommt, daß die freien eine Menge Steuermittel kassieren, von 'privat' im Sinn von abgetrennt, selbständig, sehe ich da wenig.
Bei den Privatschulen unterscheidet man zwischen Ersatzschulen und Ergänzungsschulen. Ersatzschulen können zum einen staatlich genehmigt und zum anderen staatlich anerkannt werden. Die staatlich anerkannten Privatschulen arbeiten eigenverantwortlich, sie haben das Recht auch zur Prüfungsabnahme, während bei den staatlich genehmigten Schulen die Prüfungen von einer staatlichen Schule durchgeführt werden. Die Schulpflicht kann übrigens bei beiden Schularten abgeleistet werden.
Privatschulen werden übrigens mit rund 90 Prozent aus staatlichen Mitteln finanziert.
Ergänzungsschulen sind Schulen, deren Abschlüsse keine Berechtigungen einschliessen.
ZitatOriginal von magali
Die Zahl der Kirchenaustritte ist kontinuierlich und steigt auch. KatholikInnen gerade hier in der Gegend sind auch rar.
Vielleicht ist genau das der Grund, dass sie glauben, was unternehmen zu müssen. Missionieren der Ungläubigen ist ja irgendwie witzlos, wenn's keine Ungläubigen gibt.
ZitatOriginal von magali
Das sind eher extreme Ansichten.
Meine Ansichten sind nicht extrem, sondern realistisch. Wobei beides heutzutage nur allzugerne gleichgesetzt wird.
ZitatOriginal von magali
Die übrwiegende Mehrheit der Schulen hierzulande, nämlich 89%, sind staatliche und keine Schulen in 'freier Trägerschaft', wie es korrekt heißt. Dazu kommt, daß die freien eine Menge Steuermittel kassieren, von 'privat' im Sinn von abgetrennt, selbständig, sehe ich da wenig.
Die gleiche Diskussion gibt es auch regelmäßig beim Thema Kindergarten. Der Staat ist auf solche Einrichtungen angewiesen, deswegen sind meines Erachtens auch Steuermittel für diese legitim. Alleine bei uns gibt es über 20 (!) Kindergärten in freier Trägerschaft. Wenn man pragmatisch denkt macht der Zuschuss von Steuermitteln schon Sinn, es ist bedeutend günstiger als wenn der Staat diese Menge an Einrichtungen komplett selbst tragen würde.
ZitatOriginal von magali
Koedukation oder nicht ist ein alter PädagogInnenstreit, weder das eine noch das andere läßt sich völlig von der Hand weisen. Deutlich wird immer wieder, daß Mädchen in Naturwissenschaften deutlich besser abschneiden, wenn sie nicht koedukativ unterrichtet werden, und auch eher naturwissenschaftliche oder technische Berufe wählen.
Ich weiss. Genauso schneiden Mädchen besser bei Verbal- und Rechenfähigkeiten, der Wahrnehmungsgeschwindigkeit sowie dem episodischen Gedächtnis ab. Deswegen empfinde ich den derzeitigen Lehrplan auch als zu starr, er fördert nicht bzw. nur unzureichend die Stärken der Schüler. Koedukation kann prima funktionieren, wenn man frühzeitig für alle Schüler einen passenden Lehrplan erstellt (Utopie).
ZitatOriginal von magali
Das Geschimpfe auf die ach so realitätsfernen AbiturientInnen hörte ich bislang vornehmlich von uralten Opas, die's selber nicht soweit geschafft haben, und ihre Minderwertigkeitskomplexe nie überwunden haben. Fü so alt hätet ich Dich wirklich gehalten.
Ich bin weder alt noch leide ich an Minderwertigkeitskomplexen. Ich habe es während meines Studiums selbst erlebt auf welch armen Niveau sich einige meiner Kommilitonen bewegten. Eigentlich sehr intelligente Leute, aber sie haben in der Schule halt nie gelernt richtig zu lernen.
ZitatOriginal von magali
Zum Opus Dei:
nein, ich sage lieber nichts.
Frag Dr. google.
Was willst Du mir jetzt damit sagen?
Dr. Google gibt mir eindeutig zu viele Antworten, die nicht besser als ein Roman von Dan Brown sind.
ZitatOriginal von magaliIch grüble, seit ich das in den Nachrichten gehört habe, darüber nach, wie man darauf gekommen ist, daß ausgerechnet in Brandenburg Bedarf an einer strikt katholischen Schule besteht.
So gehts mir auch. Eine solche Schule im Rheinland/ Kölner Raum etc würde mich gleichsam befremden, erstaunen allerdings eher nicht.
ZitatOriginal von Seinfeld
Gut, bei unserem maroden Schulsystem muss man ja bei jeder neuen Privatschule praktisch Halleluja rufen.
Du sprichst wohl aus Erfahrung: haufenweise Schulabgänger, die ein O nicht von einer Null unterscheiden können.
Am Schulsystem gibt es sicherlich so manches zu verbessern, aber das dürfte sich nicht in den Sphären abspielen, wo die Kinder resp. Jungs alternativ auf ein Opus-Dei-Internat gehen könnten.
Warum Potsdam? Na Potsdam ist doch nicht Brandenburg, zumindest nicht im Grebeschen Sinne Mir fallen dazu Gated Communities ein, Badestrände, die mit Villen zugebaut werden, Neubürger, die sich über die beknackten Brandenburger aufregen. Wo sollte so ein Ding, wo die emotional vernachlässigten Wohlstandkinder endlich mal vernünftige Werte vermittelt kriegen und zusätzlich stundenplanmäßig noch Vitamin B obendrauf, sonst hingebaut werden?
ZitatOriginal von DraperDoyle
Du sprichst wohl aus Erfahrung...
Ja, ich spreche aus Erfahrung. Ich war lange Zeit Schüler an einer ganz normalen staatlichen Schule und wechselte später für vier Jahre an eine staatlich anerkannte Privatschule (Erklärung dazu siehe Beitrag von Voltaire).
ZitatOriginal von DraperDoyle
...haufenweise Schulabgänger, die ein O nicht von einer Null unterscheiden können.
Aber nein, haufenweise Schulabgänger, die ein O nicht von einer Null unterscheiden können, habe ich nicht kennengelernt.
Wie ich in meinem letzten Beitrag schon schrieb: Lernen muss man lernen. Etwas, was an vielen Schulen sträflich vernachlässigt wird.
Wie armselig das höchte Gericht der Bundesrepublik auf dem Rechtsgebiet des Öffentlichen Rechtes als "ein Leipziger Gericht" zu bezeichnen. Das Bundesverwaltungsgericht war nie ein Berliner Gericht, ist kein Leipziger Gericht, sondern ein Bundesgericht.
Journalistendeutsch.
Es heißt ja auch häufig: das Karlsruher Gericht.
Laien haben eben zu wenig Respekt.
magali
ZitatOriginal von Seinfeld
Was willst Du mir jetzt damit sagen?
Dr. Google gibt mir eindeutig zu viele Antworten, die nicht besser als ein Roman von Dan Brown sind.
Das kann einem auch wie Dan Brown vorkommen. Das ist ein absolut dogmatischer und bös fundamentalistischer Verein und wenn eine Privatschule Schule in freier Trägerschaft mit einer solchen Ausrichtung zu neunzig Prozent mit Steuergeldern finanziert wird (siehe Beitrag Voltaire), dann können wir in diesem Land auch Islamschulen mit eben diesen Steuergeldern finanzieren.