An den Ufern des goldenen Flusses - Isabel Beto

  • 544 Seiten
    ISBN -13: 9783499259777



    Kurzbeschreibung:


    Erscheinungstermin: 7. Dezember 2012


    Fluss der Sehnsucht. 1815: Ein Sturm tobt vor der Küste Venezuelas. Auf der Seuten Deern bangen Janna Sievers und ihr Verlobter Reinmar um ihr Leben. Ihr Ziel: die Stadt Angostura, wo sie mit einer Pferdezucht ihr Glück machen wollen. Zu Hause in Hamburg hat Janna immer mit wohligem Schaudern von den Abenteuern des schiffbrüchigen Robinson Crusoe gelesen. Dass sie sein Schicksal einmal teilen würde, hätte sie nie gedacht – bis sie allein an der Küste des fremden Kontinents strandet. Sie ist auf die Hilfe des wortkargen Halb-Indios Arturo angewiesen, um nach Angostura zu gelangen. Dort hofft sie, Reinmar wiederzufinden. Doch Arturo hat sein eigenes Ziel: den Goldschatz eines sagenumwobenen Inkakönigs an den Quellen des Orinocos. Auf einer schicksalhaften Flussfahrt wird sich Jannas Leben für immer verändern ...


    Über den Autor:


    Isabel Beto arbeitete als Malerin, bevor sie anfing zu schreiben. Die Farben Südamerikas haben sie schon immer besonders fasziniert, und sie liebt es, ganz in ihren Geschichten und Bildern abzutauchen und so fremde, exotische Welten erleben zu können.


    Meine Meinung:


    Die Eule hat keine Rubrik für Love and Landscape, also bleibtdie Wahl zwischen Romance und historischem Roman. Hier blieb die Frage für mich nicht lange offen.


    Ein typischer Vertreter der Gattung Love & Landscape? Ein Sehnsuchtsroman, ein Schmachtfetzen a la Sonntag Prime Time ZDF, Pilcher und Co.?


    Jein. Mit Fernsehen oder Kino hat Isabel Betos Schreibweise viel zu tun, so farbig, so bunt, so Kopfkino schreibt sie, dass man das Gefühl hat während des Sturmes sich festhalten zu müssen oder das brackige Wasser zu riechen, das die Protagonistin trinken muss. Aber die Autorin hat genügend Erfahrung mit historischen Romanen der Spitzenklasse um auch hier dieses Können zu entfalten. Der Leser erfährt viel über den Befreiungskampf Südamerikas von der spanischen Unterdrückung, Simon Bolivar begegnet Janna mehrfach. Die Ausbeutung der Eingeborenen und Mischlinge, das Leben von Indianerstämmen am Orinoco, all das bildet bei der Autorin keinen Hintergrund einer Liebesgeschichte, sondern ist im besten Sinne Teil der Handlung, der Entwicklung einer jungen Frau aus Hamburg, verwöhntes Kaufmannstöchterchen, zu einer selbstbewußten, selbstbestimmten Frau, die sich in fremder, exotischer Umgebung durchsetzen muss um zu Überleben und um ihre Liebe kämpft.


    Dennoch- oder gerade deswegen - vermutlich ein problematischer Roman. Die Leser von Romanzen werden die historischen Teile langweilig und langatmig finden, die Leser von historischen Romanen die Entwicklung der Liebesbeziehungen anödend. Mir als Allesleser und Crossoverfreund hat das Buch sehr gut gefallen- ich wünsche ihm viele begeisterte Leser und hoffe auf Nachschub.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Die Hamburgerin Janna Sievers bricht 1815 zusammen mit ihrem Verlobten Reinmar Götz und der Anstandsdame Frau Wellhorn in Richtung Venezuela auf. Der Plan ist, sich in Aguinaldo ein neues Leben aufzubauen und der von Krieg geschüttelten Heimat zu entfliehen. Reinmar Götz möchte sich eine Hazienda aufbauen, wo er Pferde züchten kann. Eigens dafür hat er ein prachtvolles Pferd zum Kreuzen dabei. Doch dann kommt alles anders.


    Das Schiff Seuten Deern gerät in einen Sturm und kentert. Janna wird zusammen mit Frau Wellhorn in ein Rettungsboot verfrachtet, Reinmar will nachkommen. Doch auch dieses Rettungsboot wird Opfer des Sturm und Janna erwacht mutterseelenallein am Strand. Sie weiß weder wo sie ist, noch was mit den anderen geschehen ist. Leben sie noch? Wo ist sie?
    Janna weiß nur, dass sie nach Aguinaldo muss. Aber wie soll sie dorthin gelangen? Als sie zwei Menschen am Strand entdeckt, hofft sie, dass die ihr weiterhelfen können. Doch es sind Strandräuber und haben etwas ganz anderes im Sinn, als ihr zu helfen.


    Die Rettung naht in Form eines Halbindios - Arturo. Zunächst schweigsam und grob, befreit er sie und bringt sie mit seinem Boot weg.
    Verzweifelt versucht sie ihm klar zu machen, dass sie nach Aguinaldo muss. Doch versteht der Halbindio sie? Wohin bringt er sie und wird sie je ihre Familie wieder sehen?


    Das Cover ist thematisch an das erste Buch Die Bucht des grünen Mondes" angelehnt und lädt zum Träumen ein. Farblich spiegelt es den Dschungel wieder.


    Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der rund 280 Jahre vor der eigentlichen Geschichte spielt. Hier erfährt der Leser von der Eroberung der Konquistadoren und dem Kampf der Indios gegen sie. Auch wird ein geheimnisvoller Schatz erwähnt, der aber seit dem als verschollen gilt.


    Dieser Einstieg macht Lust auf die Geschichte. Rund 280 Jahre später begleitet dann der Leser Janna Sievers auf ihrem Weg. Als stiller Beobachter darf der Leser am Leben von Janna Sievers teilhaben.


    Dabei ist die Figur Janna so lebendig und farblich beschrieben, dass sie einem nicht nur sympathisch wird, sondern man regelrecht mit ihr mitfühlt und -leidet.


    Die Autorin schafft es mit viel Liebe zum Detail, dass man regelrecht in den Dschungel rein katapultiert wird. Die Vegetation, der Orinoco, aber auch die Umstände zu jener Zeit erwachen vor dem inneren Auge zum Leben und man meint, selbst durch den Dschungel zu wandern. Zeitgleich vermittelt die Autorin dem Leser geschichtlich fundierte Hintergründe von Venezuela. Man merkt deutlich die umfassende Recherchearbeiten und die Liebe zu dem Land.


    Sprachlich ist der Roman leicht verständlich geschrieben, zwar kommen einige Begriffe vor, die man so nicht kennt, doch gibt die Autorin hier zur Hilfe einen Glossar am Ende des Buches mit.


    Der Protagonistin Janna merkt man deutlich ihre Veränderung an und spätestens an der Stelle, wo sie wieder auf ihren Verlobten trifft, wird deutlich, wie sehr sie sich verändert hat.


    Einzig eine Karte, auf der man Jannas Reise und die Lage der einzelnen Orte hätte verfolgen können, fehlte mir.


    Fazit:


    Ein spannender Roman, der den Leser in ein exotisches Land entführt und nur schwer wieder hergibt. Ich freue mich schon auf die nächste Reise mit Isabel Beto.

  • Der Roman spielt im Jahre 1815 . Janna Sievers und ihr Verlobter Reinmar Götz wollen in Venezuela in Frieden leben. In Hamburg war gerade Napoleon mit seinen Soldaten.


    Aber dem Schiff die Seute Deern kommt in einen Sturm und kentert. Die beiden Verlobten werden getrennt. Janna findet sich an einem Strand wieder und wird von dem Halbindio Arturo gerettet. Auf seinem Boot erleben wir jetzt eine aufregende Reise. Arturo ist ziemlich schweigsam und Janna versucht, den Drachenmann, wie sie ihn nennt, zum Reden zu bringen.


    Als Janna mit ihrem Verlobten wieder zusammenkommt, haben sie sehr verschieden Ansichten. Trotz der damaligen Zeit hat Janna ihre eigene Meinung und setzt sich durch.
    Besonders toll find ich wie Janna immer wieder die plattdeutschen Sprüche ihrer Oma ausspricht. Zum Beispiel "Abendrot mokt Wedder got"


    Der Befreiungskampf Venezuelas gegen die Spanier wird in die Geschichte eingebracht. Man lernt den Freiheitskämpfer Bolivar kennen und stösst auf Erzählungen von Alexander von Humboldt.


    Es ist ein guter aufregender historischer Abenteuer- und Liebesroman. Spannend geschrieben. Die Geschichte lässt das Kopfkino anspringen, und man gerät in einen Lesesog.

  • Bei einem Sturm vor der Küste Südamerikas erleidet Janna Sievers sowie alle anderen an Bord des Schiffes “Seute Deern” Schiffbruch. Janna wird von ihrem Verlobten Reinmar Götz und ihrer Anstandsdame Frau Wellhorn getrennt. Aber sie hatte noch Glück im Unglück, denn Janna wurde von einem Halb-Indio gerettet.
    Allerdings kommen die beiden nicht so ganz miteinander klar, doch er erklärt sich bereit sie nach Angostura zu bringen. Dort hofft Janna auf ihren Verlobten Reinmar zu treffen um mit ihm das Leben zu beginnen wie sie es sich zusammen in Deutschland erträumt haben.
    Doch dann erkrankt Janna und Arturo bringt sie zu einer Schamanin die ihr helfen soll.
    Aber dann bringt Arturo Janna nicht nach Angostura, sondern er nimmt sie mit ins Orinoco Delta, denn er hofft dort einen Goldschatz zu finden. Auf dieser Reise durch diese einzigartige Flusslandschaft Venezuelas verändert sich Janna merklich auch wenn es ihr noch nicht so klar wird.


    Dies ist mein erstes Buch das ich von dieser Autorin gelesen habe.
    Sehr gut gefallen hat mir wie schön die Landschaft in Südamerika beschrieben wurde.
    Auch die Hauptperson Janna Sievers war so beschreiben das man sich sehr gut in diese Person hinein versetzen konnte. Bei ihr fand ich toll das doch immer wieder Plattdeutsche Ausdrücke oder Redensarten ihre Herkunft verrieten. Auch wie sie ihre Einstellung und ihre Art verändert hat war wirklich gut erzählt.
    Wobei auch die anderen handelnden Personen gut erzählt waren. Die einen waren einem sympathisch und die anderen eben etwas weniger.
    Mit Arturo hatte ich so meine Probleme, zwar war er mir sympathisch, aber ich wurde einfach nie so richtig schlau aus ihm.
    Schade fand ich das nicht alle spanischen Wörter im Glossar zu finden waren, denn dadurch fehlte jedenfalls mir manchmal der Zusammenhang in der Geschichte. Es wäre zwar schön gewesen, wenn es eine Landkarte gegeben hätte auf der man den Weg Jannas nachvollziehen hätte können, aber es ging auch ohne.
    Ansonsten habe ich das Buch gerne gelesen und werde bestimmt auch mal das erste Buch der Autorin lesen.

  • Man schreibt das Jahr 1815.
    Janna Sievers und ihr Verlobter Reinmar verlassen ihre Heimatstadt Hamburg, die noch unter den Nachwehen der französischen Besatzungszeit leidet. Sie sind auf der „Seuten Deern“ unterwegs nach Venezuela, wo Reinmar sich als Pferdezüchter niederlassen möchte. Kurz vor dem Ziel bricht ein schwerer Sturm aus, und die Seuten Deern gerät in Seenot. Bei dem Versuch, in einem Rettungsboot das Land zu erreichen, geht Janna über Bord und wird mutterseelenallein an der Küste angeschwemmt. Das schweigsame Halbblut Arturo rettet die junge Frau vor Plünderern. Mit seiner Hilfe möchte Janna nach Angostura kommen, in der Hoffnung, dass auch Reinmar den Schiffbruch überlebt hat und sie ihn dort wiederfindet. Während der Flussfahrt geschieht jedoch einiges, was ihre Pläne völlig über den Haufen wirft, und sie muss sich gezwungenermaßen auf eine längere Reise mit Arturo, den Orinoco entlang, einrichten.


    Nach ihrem Schiffbruch findet Janna sich plötzlich in einer fremden Welt wieder, die sie bisher nur aus ihren Büchern kannte. Erst kürzlich saß sie noch auf der Seuten Deern beim weihnachtlichen Kapitäns-Dinner, und nun ist sie diesem Halb-Indio ausgeliefert, der ihr erst nach längerem Drängen verrät, dass sein Name Arturo ist. Der schweigsame Mann ist ihr nicht geheuer, und obwohl er sie gerettet hat, behandelt er sie nun ganz und gar nicht wie eine Dame. Doch je länger sie mit ihm auf dem Orinoco unterwegs ist, umso mehr beginnt sie, ihre Umgebung mit anderen Augen zu betrachten. Die starken Kontraste, die sie erfährt, verändern Janna. „Das Leben ist ein bunter Teller“, so meint sie, und ihrer sei besonders bunt geraten.


    Die Autorin hat eine sehr schöne, ganz besondere Art, Menschen, Landschaften und Stimmungen zu beschreiben. Ihre Schilderungen sind von starker Leuchtkraft, so dass man den Eindruck hat, alles, worüber sie berichtet, deutlich vor sich zu sehen und sogar Geräusche und Gerüche wahrzunehmen. Auch ein wenig unterschwelliger Humor ist mit dabei.
    Letzterer kommt hauptsächlich zum Vorschein, wenn Janna an ihre Großmutter in Hamburg denkt und ihr so manche trockene Bemerkung der alten Dame in den Sinn kommt.
    Wechselnde Blickwinkel zum richtigen Zeitpunkt bringen immer wieder überraschende Momente zutage. Zwischendurch hat der Leser Gelegenheit, seine Informationen zur Handlung nicht nur aus Dialogen zu beziehen, sondern auch so manchen Blick in die Gedankenwelt der Protagonisten zu werfen. Besonders Janna konnte ich dadurch sehr gut verstehen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Alle wichtigen Personen sind sehr detailliert und lebendig charakterisiert, so dass man sie sich gut vorstellen kann.
    Neuerdings wird für Bücher dieser Art das Genre „Love & Landscape“ verwendet, aber zugleich ist dies auch ein packender historischer Roman, in dem einige berühmte damalige Zeitgenossen nicht nur einen festen Platz, sondern auch zum Teil eine aktive Rolle gefunden haben. Man erfährt viel über Venezuelas Befreiungskampf unter Simon Bolivar . Während ihrer Reise auf dem Orinoco ins Landesinnere stößt Janna immer wieder auf Spuren ihres berühmten Landsmannes Alexander von Humboldt.
    Die Autorin hat einen sehr gelungenen Roman geschaffen, bei dem die Kombination zwischen historischem Wissen, landschaftlicher Schönheit und einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte gut ausgewogen ist.


    Für mich hat der Roman gehalten, was das Cover verspricht, und ich vergebe volle Punktzahl.
    :roeslein :roeslein :roeslein :roeslein :roeslein :roeslein :roeslein :roeslein :roeslein :roeslein

  • Zum Inhalt wurde ja schon viel - hätte ich das Buch nicht bereits gelesen, würde ich beinahe sagen, schon fast zuviel, zB, wer alles den Schiffbruch überlebt hat, aber das ist wohl Geschmackssache :-) - geschrieben.
    Ich beschränke mich daher auf meine Meinung.
    In einer von der Verfasserin engagiert begleiteten Leserunde durfte ich dieses Buch lesen, auch hier noch einmal herzlichen Dank an Wolke, den Verlag und die Autorin.
    Das Äußere gefiel mir sehr, der Buchschnitt wurde zunächst als "originell" begrüßt, beim Lesen aber gelegentlich als störend empfunden, da die Gestaltung aus dem Augenwinkel betrachtet einen Fleck oder gar eine Fliege - mit Assoziation an böse Dschungeltiere :wow :grin - suggerierte.
    Ich bin bei historischen Romanen ein großer Fan von Landkarten und Personenverzeichnissen mit Erläuterungen, wer erfunden und wer "echt" ist, beides fehlte hier. Zwar wurde in der Leserunde alles nachgeliefert bzw geduldig erklärt, aber als "Normalleser" habe ich diese Hilfe ja nicht - und nicht immer Lust zum Googlen. Glossar und Erläuterungen im Buch seien hiermit lobend erwähnt.
    Die Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt und der Stil vermittelte gekonnt gutes Kopfkino. Die charakterliche Entwicklung der Protagonisten war interessant und der historische Hintergrund geschickt eingebaut. Ein kleines Highlight waren die eingeflochtenen plattdütschen Bonmots.
    Am Ende war mir an einer Stelle der Zufall beinahe etwas zu zufällig, aber der Ausgang der Geschichte ließ mich trotzdem befriedigt zurück.
    8 von 10 Eulenpunkten

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir haben bei diesem Buch vor allem die ersten beiden Abschnitte der LR sehr gut gefallen (also bis S. 223), in denen die abenteuerliche Reise Jaannas und Arturos beschrieben werden. Den Teil fand ich am lebendigsten und bildhaftesten beschrieben und man lernt auf schöne Weise die Figuren kennen. Hier war für mich am meisten Kopfkino und für mich hätte es ewig mit der Schatzsuche weitergehen können.


    Auch danach geht es wirklich ansprechend weiter, aber ich fand es schon sehr vorhersehbar und überrascht hat mich der Roman dann nicht mehr.


    Trotzdem wird eine nette Geshcichte erzählt, wobei man vor allem den sprachlichen Stil der Autorin als besonders schön hervorheben muss. Vor allem die Protagonistin verändert sich im Laufe des Geschehens. Mir hat sie immer besser gefallen.


    Asonsten muss ich leider sagen, dass das Buch schon einige Längen für mich hatte. Gerade wenn der historische Hintergrund beschrieben wurde, der mich normalerweise sehr interessiert, war meine Lesefluss ein wenig gestört. Das liegt aber daran, dass mich der Ort und die dortigen Ereignisse viel weniger interessieren als die europäische Geschichte, zu der ich ansonsten historische Romane lese.


    Alles in allem ein schöner Zeitvertreib mit lebendigen Figuren und einer mitreißenden Handlung, der den leser in eine andere Welt entführt.

  • Sie mögen Kopfkino pur? Sie lieben es fremde Länder zu erkunden? Und vor einer abenteuerlichen Flussfahrt haben Sie auch keine Angst? Dann ist das ihr Roman, es sei denn Sie mögen absolut keine Liebesgeschichte ;-) Aber was wäre das Leben ohne Liebe und Träume…


    1815, Janna Sievers ist mit ihrem Verlobten Reinmar Götz und ihrer „Anstandswauwau“ Frau Wellhorm auf den Weg nach Venezuela. Sie will dort zusammen mit ihrem zukünftigen Mann eine Pferdezucht aufbauen und Hamburg hinter sich lassen. Doch ein Sturm macht Janna einen Strich durch ihre Rechnung. Sie wird von den anderen auf offener See getrennt und strandet letztlich ganz alleine am fernen Kontinent. Doch wo ist sie, wie weit ist es nach Angostura, ihrem eigentlich Ziel? Da tritt ganz unerwartet der Halb-Indio Arturo in ihr Leben. Er ist auf der Suche nach dem sagenumwogenen Goldschatz der angeblich an der Quelle des Orinocos zu finden ist. Er nimmt Janna mit auf die Flussfahrt und vor ihr breitet sich die gesamte botanische Schönheit Südamerikas aus. Sie lernt Tiere kennen, die sie nicht mal aus Büchern kannte.


    Für Janna beginnt nun eine Reise, die ihr Leben von Grund auf verändern wird. Welche Werte zählen im Leben wirklich? Kleidung? Gute Bildung? Gute Manieren? Janna lernt eine ganz neue Welt kennen, die sie zum Nachdenken bringt. Arturo ist ein sehr wortkarger Mann, der Janna ihre Grenzen in der „Wildnis“ aufzeigt und der sie das ein oder andere Mal ins kalte Wasser schmeißt.


    Es ist nicht nur eine Reise in ein fernes Land, sondern für Janna auch eine Reise zu sich selbst. Ein wirklich lesenswerter Roman über eine junge Frau, die zu sich selbst findet und dabei auf alle Konventionen pfeift. Ein Love & Landscape-Roman der darin besticht, dass er vor dem inneren Auge des Lesers die Landschaft Venezuelas entstehen lässt. So farbig und bunt, so duftend und tierreich habe ich selten einen Roman erlebt. Dazu der mitreißende Schreibstil der Autorin, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt.

  • 1815: Janna, 19-jährige Tochter eines Hamburger Kaufmannes und somit aus gutem Hause macht sich mit ihrem Verlobten Reinmar und Anstandsdame auf die Reise in ein fernes Land. Kurz vor der Küste Venezuelas gerät die Seuten Deern, das Schiff auf dem sie sich schon sicher auf dem Weg in ihr neues Leben wähnte, in Seenot.
    Völlig verloren und alleine strandet Janna an der Küste, des ihr völlig fremden Kontinents. Dort wird sie in letzter Minute von dem Halb-Indio Arturo, in dessen Einbaum aufgelesen und gerettet. Unwissend über Verbleib und Wohlbefinden ihres Verlobten und den übrigen Mitreisenden der verunglückten Seuten Deern begibt Janna sich in die Hände des ihr wild und zunächst bedrohlich erscheinenden Lebensretter. Es beginnt eine abenteuerliche Suche nach einem verborgenen Goldschatz sowie eine atemlose Entdeckungstour, auf der Janna zwangsweise nicht nur Arturo sondern auch sich selbst ganz neu kennenlernen wird.


    Schon auf den ersten Seiten des neuen Romans „An den Ufern des goldenen Flusses“ von Isabel Beto versteht es die Autorin den Leser sofort in ihren Bann zu ziehen, sie nimmt ihn mit auf eine abenteuerliche Reise und katapultiert ihn sogleich hinein in eine farbenprächtige, exotische fremde Welt in eine längst vergangenen Zeit. Wir begeben uns gemeinsam mit den sympathischen und weniger sympathischen Protagonisten dieser lebhaften Story auf Expeditionen durch einen schier unwegsam erscheinenden Dschungel und auf eine halsbrecherische Flussfahrt entlang des Orinoco.


    Mit viel Liebe zum Detail erzählt die Autorin hier eine rasante und dennoch auch sehr romantische Liebesgeschichte voller Wirrungen und Wendungen vor den Kulissen einer bewegenden und spannenden Zeit des vorletzten Jahrhunderts.
    Besonders gelungen sind hier meines Erachtens die historischen Verknüpfungen zur Unabhängigkeitsgeschichte Venezuelas unter dem Freiheitskämpfer, Simon Bolivar, der hier seinen eigenen Auftritt in der Liebesromanze erhält, wie auch die Hommage an Alexander von Humboldt, über den wir hier einiges erfahren. Die Auswirkungen dieser kriegerischen Zeit auf die Menschen kommt ebenfalls nie zu kurz und somit bleibt der vorliegende Roman trotz seiner Liebesromanze immer spannend und lehrreich. Es bleibt genügend Zeit mehr über das Land Venezuela, deren Bewohner und Kultur zu dieser Zeit zu erfahren.


    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bleibt trotz zu Anfang vieler alter Begriffsverwendungen stets gut lesbar und unkompliziert. Isabel Beto versteht es, das Geschriebene so zu formulieren, dass sie im Kopf des Lesers ein Kopf-Kino entfachen kann. Sie beschreibt Szenen und sogar Geräusche so real, dass man glaubt, sie selbst erleben bzw. hören zu können.


    Mir persönlich hat die Geschichte trotz einiger kleinerer Schwächen sehr gut gefallen.
    Die Liebesromanze zwischen Janna und Arturo war stellenweise vorhersehbar. Auch fand ich manche Wendungen im Verlauf der Ereignisse doch reichlich konstruiert oder doch sehr stark dem nützlichen Zufall überlassen. Des Weiteren machten es die vielen fremdartigen Begriffe zu Anfang des Buches notwendig, des Öfteren deren Bedeutung nachzuschlagen. Das zufällig gefundene, angehängte Glossar zum Ende des Buches fällt etwas zu kurz aus und wird nirgendwo vorab erwähnt. Leider liegt dem sehr schön gestalteten Buch keine Landkarte Venezuelas und dem Orinoco-Deltas bei. Diese hätte dem Lesevergnügen auch visuell noch einen letzten Schliff verpassen können.


    Trotz alledem vormochte mich der bildgewaltige Schreibstil der Autorin, deren erfrischend eingeflochtene norddeutsche Humor sowie die gut ausgearbeiteten Charaktere der Hauptprotagonisten in diesem Buch, sehr gut unterhalten. Ich würde jederzeit wieder ein Buch dieser Autorin lesen. „An den Ufern des goldenen Flusses“ erhält von mir gute 3,5 von 5 Sternen.

  • Im Jahr 1815 waren Janna Sievers eine gutbürgerliche Kaufmannstochter und ihr Verlobter Reinmar Götz mit der Anstandsdame Frau Wellhorn, auf einem Schiff nach Venezuela unterwegs. Sie wollten mit einer Pferdezucht ihr Glück machen. An der Küste Venezuelas kentert das Schiff und Janna strandet allein. Dort wird sie von dem Halb-Indio Arturo gerettet und in seinem Einbaum mitgenommen. Sie hofft mit seiner Hilfe nach Angostura zu kommen und Reinmar wiederzufinden. Arturo hat aber andere Pläne.


    Die Beschreibungen von Land und Leute waren so schön dargestellt, dass ich mich gleich in den Ort des Geschehens hineinversetzt fühlte. Die Geschichte zog mich gleich in ihren Bann und ich wollte immer wissen, wie es mit Janna weiter geht. Schön, fand ich auch die plattdeutschen Sprüche von ihrer Oma, die zwischendurch immer mal wieder auftauchten. Mal was anderes. Der Schluss war für mich plausibel und es blieben keine Fragen offen.


    Ich vergebe 9 Punkte.

  • Die etwas verwöhnte Kaufmannstochter Janna reist zusammen mit ihrer Anstandsdame und ihrem Verlobten nach Venezuela, um dort ein eine Pferdezucht zu gründen. Doch kurz vor der Ankunft kentert das Schiff. Janna wird von dem Halb-Indio Arturo aufgegabelt, wodurch sich ihr Leben für immer verändert..


    Als Erstes muss ich sagen, dass sich jeder Leser bei diesem Buch denken kann wie die Geschichte ausgeht. Das Ende ist aber auch nicht das Wichtige bei dieser Geschichte, sondern das Zwischendrin. Der erste Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen – hier erleben wir mit Janna ihre Reise durch den Orinoco zusammen mit Arturo. Der Leser erfährt hierbei einiges über die verschiedenen Stämme und deren Lebensweise. Der zweite Teil war zwar auch ganz gut, schwächelt meiner Meinung nach aber etwas. Ein großer Teil hiervon ist auch der Krieg in Venezuela.
    Leider konnten mich auch die Gefühle zwischen Janna und Arturo nicht so richtig überzeugen - für mich fehlen da Szenen, bei denen die Gefühle eindeutig werden. Dafür hätten gerne andere Szenen fehlen dürfen, die für mich zu dick aufgetragen waren.
    Der Schreibstil der Autorin ist auf jeden Fall sehr angenehm. Sie versteht es außerdem sehr gut die Landschaft so zu beschreiben, dass sich der Leser alles bildhaft vorstellen kann.


    Fazit: Eine abenteuerliche, romantische Geschichte in einer exotischen Welt. Leider ziemlich vorhersehbar, aber dennoch ein empfehlenswertes Lesevergnügen. Ich vergebe 7 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von verena ()

  • Inhalt


    1815: Die Hamburgerin Hanna macht sich zusammen mit ihrem Verlobten Reinmar auf den weiten Weg nach Venezuela. Sie wollen sich dort ein neues Leben aufbauen und Reinmar hat den Traum von einer eigenen Hazienda. Doch ihr Traum zerplatzt, als das Schiff in einen Sturm gerät. Hanna und Reinmar werden getrennt und das Rettungsboot in dem Hanna sitzt, kentert. Später erwacht sie an einem Strand, von anderen Überlebenden keine Spur. Nur zwei Einheimische entdecken sie, doch sie haben andere Pläne, als ihr zuhelfen. In letzter Sekunde wird sie von Arturo gerettet, einem Halbindio. Zunächst ist er sehr schweigsam und harsch, doch nach und nach taut er auf. Hanna sieht ihre Chance und erklärt ihm, dass sie unbedingt nach Aguinaldo muss, denn sie hofft, dass Reinmar dort auf sie wartet. Wenn er noch lebt...



    Meine Meinung

    An den Ufern des goldenen Flusses ist ein typischer Auswanderroman, der vor allem durch die Schönheit des fremden Landes besticht. Hanna udn Reinmar entfliehen dem Krieg in Hambur und versuchen irh Glück am anderen Ende der Welt. Doch natürlich ist es ihnen nicht vergönnt und die beiden werden getrennt. Auf ihrer Reise machen beide große Veränderungen durch. Können sie danach überhaupt noch zueinander finden? Kann es das Leben, von dem sie träumen, noch geben, nach allem, was passiert ist?


    Nach und nach entwickelt sich die Geschichte zu einer Dreiecksbeziehung. Nie hätte Hanna gedacht, dass Arturo solche Gefühle in ihr wecken könnte. Dabei liebt sie doch Reinmar! Oder nicht? Und was, wenn er tot ist? Soll sie ihr Leben lang trauern?

    An den Ufern des goldenen Flusses
    liest sich zügig, auch wenn es die ein oder andere Durststrecke zu überbrücken hat. Alles in allem hat es mir gut gefallen. Die Figuren muss man nicht mögen, aber sie sind gut ausgearbeitet, sprachlich liest es sich gut und auch der Plot ist solide.


    Ich vergebe 7 von 10 Punkten

  • Ich habe das Buch in der Testleserunde gewonnen und gelesen, dafür nochmals vielen Dank an Wolke und den Verlag.


    Dies war mein zweites Buch von Isabel Beto und es hat mich genauso begeistert wie das erste Buch.


    Man lernt sehr viel über Venezuela und die Einheimischen, über das Zusammenleben zwischen den Indios und den Missionaren.


    Es ist ein Buch das alles bietet, Spannung, Naturgewalten und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Sehr schön finde ich auch die Sprüche im Hamburger Plattdeutsch.


    Das Buch bekommt von mir die vollen 10 Punkte. Vielen Dank auch noch an SabineW für die tolle Begleitung durch die Leserunde.


    Viele Grüße :wave

  • "An den Ufern des goldenen Flusses" habe ich auch in der Leserunde gelesen. Sonst hätte ich vermutlich bei der Fülle angebotener Bücher ähnlichen Genres nicht unbedingt zu diesem Titel gegriffen. Doch dafür gibt es ja die Büchereule als Entscheidungshilfe und gemeinsam mit anderen zeitgleich ein Buch zu lesen und darüber zu schreiben und sich auszutauschen, macht Spaß. Witzig finde ich, dass Isabel Betos Vorgängerbuch genauso viele Seiten hat, allerdings dünneres Papier bedruckt wurde und daher dieser Titel 50% kompakter ist. Geschickter rororo-Schachzug!


    Der Titel hat mich nach dem Lesen nicht mehr nachhaltig beschäftigt. Das Buch ist gut geschrieben, ließ sich gut lesen, hatte m. M. an mancher Stelle Längen, jedoch wurde auch in Detailkenntnis etwas Geschichte nebenbei gut vermittelt. Andere Stellen hätte ich gern etwas ausführlicher beschrieben bekommen und etwas weniger Zufälle hätte ich besser gefunden. In der Leserunde haben mir die ersten beiden Leseabschnitte am besten gefallen und trotzdem habe ich auch gern weiter gelesen, weil ich wissen wollte, wie Jannas/ Arturos Leben weitergeht.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Auch ich habe "An den Ufern des goldenen Flusses" in der gemeinsamen Leserunde mit der Autorin gelesen.
    Dieser Abenteuerroman, der im Jahr 1815 spielt, führt den Leser nach Venezuela, zu einem Halb-Indio, Missionaren und Wilden. Zu Auswanderern, die ihr Glück in der Ferne suchen, sei es als Pferdezüchter oder als Goldsucher. Zu Rebellen und Eroberern.
    Dazwischen die junge Hamburgerin Janna, die ihren Verlobten begleitet hat und durch ein Schiffsunglück von ihm getrennt wurde.
    Janna erlebt nun das Abenteuer ihres Lebens - in jeder Hinsicht. Sie verändert sich und verlässt die geplanten und vorgegebenen Pfade - ihr Leben steht Kopf.
    Dies alles wird wunderbar kurzweilig erzählt, Spannung ist trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit durchaus vorhanden, auch der Humor kommt in der Schreibweise von Isabel Beto nicht zu kurz.
    Die Buchgestaltung hat mir sehr gut gefallen - lesefreundliche Schrift, ein Nachwort und ein Glossar. Nicht zu vergessen der schöne Druck auf dem Schnitt.
    Wer also von einem Abenteuerroman mit einer Protagonistin, die weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen ist, unterhalten werden möchte, liegt hier richtig und wird nicht enttäuscht werden.


    8 von 10 Punkten.

  • Auch ich habe das Buch hier in der Leserunde gelesen.
    Wie auch schon in ihrem ersten Roman merkt man, dass die Autorin Malerin ist. Auch in diesem Buch gelingt es ihr wieder, außerordentlich farbenprächtige Bilder zu entwerfen. Ebenso farbig ist auch die Zeichnung der Figuren. Sie besiegen sich selbst, sie scheitern an sich selbst, sie stoßen an ihre Grenzen oder entwickeln sich weiter, aber sie sind erfreulicherweise nicht in ihrer Rolle als „Guter“ oder „Böser“ gefangen, wie das in so vielen Romanen unangenehm aufstößt.
    Auch dieses Mal wählt die Autorin den Kunstgriff, eine wohlerzogene junge Dame in eine Situation geraten zu lassen, in der sie in einem fremden Land auf Gedeih und Verderb gezwungen ist, sich einem Einheimischen anzuvertrauen. Das ermöglicht es dem Leser, tiefer ins Wesen dieser Kultur einzudringen, als es den meisten europäischen Auswanderern zur damaligen Zeit möglich war.
    Alle nötigen Informationen werden auf das Angenehmste und Unauffälligste verpackt. Es gibt völlig unvorhersehbare Wendungen, die Perspektiven sind geschickt und mitunter auch überraschend gewählt. Immer wieder fallen schöne Sätze auf, augenzwinkernde Formulierungen, zauberhafte Wortschöpfungen.
    Ja, davon gern mehr!

  • Für mich war es das erste Buch von Isabel Beto, danke nochmal an Wolke und den Verlag!


    Anfangs konnte ich mich nur schwer in das Buch und die Handlung einfinden. Es ging etwas schleppend vorran. Ab dem Zeitpukt des Sturmes hatte mich die Handlung jedoch bereits voll in ihren Bann gezogen.



    Die Autorin schafft es Liebe, Naturgewalten, historische Aspekte, Trauer, Krieg, Schmerz und Romantik in die Geschichte einzubinden. Eine wirklich gute Leistung!



    Die Spannung wurde gut aufgebaut und bis zum Schluss beibehalten. Sehr gut ist, dass man ganz am Ende noch Arturos Geschichte erfährt.



    Die Figuren wurden alle gut dargestellt, man kann sich beim Lesen direkt an den Ort versetzen und hat das Gefühl mit dabei zu sein.




    Abenteuerliebhaber, die beim Lesen auch gerne etwas Romantik verspüren, kommen bei der Wahl dieses Titels auf keinem Fall zu kurz.


    Von mir gibt es 8 Punkte!

  • Auch ich durfte dieses schöne Buch in der Leserunde mitlesen.


    „An den Ufern des goldenen Flusses“ ist ein wunderschöner Roman, der uns nach Venezuela, Anfang des 19. Jahrhunderts, entführt. Janna, ein junges Mädchen, sucht zusammen mit ihrem Verlobten das Glück im fernen Südamerika. Durch ein Schiffsunglück werden die beiden voneinander getrennt und Janna ist ab sofort auf sich allein gestellt. Sie wird von einem Einheimischen gerettet und erlebt mit ihm turbulente Abenteuer, in denen natürlich auch Gefühle nicht zu kurz kommen dürfen.


    Das Buch lässt sich sehr schön lesen und man ist wirklich gut unterhalten. Viele Dinge sind leicht vorhersehbar, aber mich persönlich hat das überhaupt nicht gestört, denn irgendwie gehört das zu so einem Roman dazu. Trotzdem fand ich die Handlung abwechslungsreich und ab und an kommt man auch etwas ins Schmunzeln. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Autorin, welche die Leserunde so schön begleitet hat.


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten!

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Das klingt so, als käme ich an diesem Buch nicht vorbei ... die 0815-Auswandererergeschichten sind ja nun auch nicht so meins, aber das hier hört sich toll an :wave

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Venezuela, 1815. Die Hamburger Kaufmannstochter Janna Severs ist mit ihrem Verlobten Reinmar auf dem Weg nach Südamerika, wo sie eine Pferdezucht aufbauen wollen. Doch kurz vor dem Ziel erwischt sie ein schrecklicher Sturm und ihr Boot geht unter. Janna wird an den Strand gespült, doch von ihren Reisebegleitern fehlt jede Spur. Sie wird von dem wortkargen Arturo aufgelesen, doch anstatt dass er sie in die nächste Stadt bringt, nimmt er sie mit auf eine beschwerliche Reise durch das Orinoco-Delta. Wird Janna ihren Verlobten jemals wiedersehen?


    Das Buch liest sich leicht und flüssig, hat aber an einigen Stellen auch so ein bisschen seine Längen. Janna als Person fand ich anfangs etwas nervig, aber sie entwickelt sich. Mit Arturo hatte ich noch mehr Probleme, denn er stellt sich als recht unnahbar heraus – sowohl für Janna als auch für den Leser. Seine Geschichte wird erst ganz zum Ende hin erzählt, leider an einer Stelle, an der ich gar nicht mehr so interessiert an seinem Schicksal war. Die dritte Hauptfigur ist Jannas Verlobter Reinmar. Ohne zuviel verraten zu wollen, war er für mich die tragische Figur in diesem Buch, meine Gefühle ihm gegenüber schwankte ständig Belustigung, Ärger und Mitleid.


    Die Handlung macht einige interessante Wendungen und insgesamt hat es sich doch immer gut gelesen. Die Schilderungen des südamerikanischen Urwaldes und seiner Einwohner sowie die Geschichte des Landes Venezuela zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind hochinteressant und ich habe bei der Lektüre einiges gelernt. Der Autorin gelingt es auch wirklich sehr gut, farbenprächtige Bilder vor dem Auge des Lesers entstehen zu lassen, man fühlt sich wie direkt dabei.


    Das Ende lässt Raum für eine Fortsetzung offen, geplant ist diese allerdings momentan nicht. So bleibt das weitere Schicksal von Janna und Arturo der Phantasie des Lesers überlassen – was ja auch nicht schlecht sein muss!