544 Seiten
ISBN -13: 9783499259777
Kurzbeschreibung:
Erscheinungstermin: 7. Dezember 2012
Fluss der Sehnsucht. 1815: Ein Sturm tobt vor der Küste Venezuelas. Auf der Seuten Deern bangen Janna Sievers und ihr Verlobter Reinmar um ihr Leben. Ihr Ziel: die Stadt Angostura, wo sie mit einer Pferdezucht ihr Glück machen wollen. Zu Hause in Hamburg hat Janna immer mit wohligem Schaudern von den Abenteuern des schiffbrüchigen Robinson Crusoe gelesen. Dass sie sein Schicksal einmal teilen würde, hätte sie nie gedacht – bis sie allein an der Küste des fremden Kontinents strandet. Sie ist auf die Hilfe des wortkargen Halb-Indios Arturo angewiesen, um nach Angostura zu gelangen. Dort hofft sie, Reinmar wiederzufinden. Doch Arturo hat sein eigenes Ziel: den Goldschatz eines sagenumwobenen Inkakönigs an den Quellen des Orinocos. Auf einer schicksalhaften Flussfahrt wird sich Jannas Leben für immer verändern ...
Über den Autor:
Isabel Beto arbeitete als Malerin, bevor sie anfing zu schreiben. Die Farben Südamerikas haben sie schon immer besonders fasziniert, und sie liebt es, ganz in ihren Geschichten und Bildern abzutauchen und so fremde, exotische Welten erleben zu können.
Meine Meinung:
Die Eule hat keine Rubrik für Love and Landscape, also bleibtdie Wahl zwischen Romance und historischem Roman. Hier blieb die Frage für mich nicht lange offen.
Ein typischer Vertreter der Gattung Love & Landscape? Ein Sehnsuchtsroman, ein Schmachtfetzen a la Sonntag Prime Time ZDF, Pilcher und Co.?
Jein. Mit Fernsehen oder Kino hat Isabel Betos Schreibweise viel zu tun, so farbig, so bunt, so Kopfkino schreibt sie, dass man das Gefühl hat während des Sturmes sich festhalten zu müssen oder das brackige Wasser zu riechen, das die Protagonistin trinken muss. Aber die Autorin hat genügend Erfahrung mit historischen Romanen der Spitzenklasse um auch hier dieses Können zu entfalten. Der Leser erfährt viel über den Befreiungskampf Südamerikas von der spanischen Unterdrückung, Simon Bolivar begegnet Janna mehrfach. Die Ausbeutung der Eingeborenen und Mischlinge, das Leben von Indianerstämmen am Orinoco, all das bildet bei der Autorin keinen Hintergrund einer Liebesgeschichte, sondern ist im besten Sinne Teil der Handlung, der Entwicklung einer jungen Frau aus Hamburg, verwöhntes Kaufmannstöchterchen, zu einer selbstbewußten, selbstbestimmten Frau, die sich in fremder, exotischer Umgebung durchsetzen muss um zu Überleben und um ihre Liebe kämpft.
Dennoch- oder gerade deswegen - vermutlich ein problematischer Roman. Die Leser von Romanzen werden die historischen Teile langweilig und langatmig finden, die Leser von historischen Romanen die Entwicklung der Liebesbeziehungen anödend. Mir als Allesleser und Crossoverfreund hat das Buch sehr gut gefallen- ich wünsche ihm viele begeisterte Leser und hoffe auf Nachschub.