Jennifer Munro: Motohuma the Firehead - - e-book

  • Jennifer Munro: Motohuma the Firehead
    e-book, Amazon Digital Services, Inc. 2011
    82 KB, Print Length: 399 pages


    Kurztext
    Motohuma the Firehead is the story of a white child growing up in a black country (Rhodesia/Zimbabwe), as it goes through traumatic changes and a savage bush war. Three love stories across two generations are intertwined, but perhaps the greatest love story of all is the one the author tells about the country she's lost.


    Poppet, the heroine, knows there is a dark secret about her birth, but she never suspects the truth! She dreams of a house fire, and lives with unexplained scars on her body. Her real name is never used, and she does not look like anyone else in her family. Something happened to her long ago, in the years before her memory was formed, but nobody on the remote farm where she lives will tell her what it was. The same secret literally drives her father to drink, but she won’t share what he knows with her. Poppet’s mother is dead; killed in a terrorist attack on the farm, her brother is confused, and the farm workers are determined to mind their own business. Poppet sets out to uncover the secret, beginning a journey that takes her to London, and brings her back to her African home where the truth and her worst fears lie. She has to deal with murder, rape, snakes, crocodiles and depression, and overcome them all before she finally arrives at the end of the secret. This is a romantic coming-of-age story, set in a wild and dangerous, but beautiful country. Poppet is a courageous, flame-haired heroine with a lot to learn, not least how to love the man who loves her so passionately.


    Die Autorin über sich
    I was born in the tiny hamlet of Winteringham, Lincolnshire UK, during the fifties. I grew up surrounded by love, fluffy bunnies, golden retrievers and ponies. My extended family were all close; in neighbouring villages, and life was very gentle and safe. Then my father, who longed for freedom from the restrictions of English life, moved us to South Africa in the sixties. Finding that not quite wild enough for his taste, he moved us to Rhodesia/Zimbabwe in the early seventies, at the beginning of the bush war. I married too young, and went farming during the war. I must have inherited that wild streak! My two beautiful daughters were born and, after some very traumatic events, my husband and I moved our young family to South Africa.


    Inhalt
    Motohuma, "Rotschopf" in der Landessprache, wächst im Rhodesien der 70er Jahre auf. 1965 hat sich die ehemalige Kolonie für unabhängig von Großbritannien erklärt; 1972 beginnt ein erbitterter Bürgerkrieg, der durch die gewaltsame Vertreibung weißer Farmbesitzer zum Bankrott des Landes führen wird. Der Vater des temperamentvollen kleinen Mädchens ist Tabakfarmer, die Mutter lebt nicht mehr, der ältere Bruder William kommt selten aus dem Internat zu Besuch. Im nüchtern zweckmäßigen Farmhaus gibt es nichts, das den Interessen kleiner Mädchen entgegenkommen könnte. Auf einer Farm ist es wichtiger, schießen zu können und sich gegen die Liebesbeweise riesiger schlabbernder Hunde zur Wehr zu setzen. Motohuma wird von ihrem schwarzen Kindermädchen Millie erzogen, die für diesen Job ihre eigenen Kinder bei ihrer Mutter zurücklässt. Schulunterrichtet erhält der kleine Feuerkopf von einer weißen Nachbarin. Vermutlich hat den Farmer Adrian niemand darauf vorbereitet, dass seine mutterlose Tochter dringend seine Anerkennung und seine Zuwendung braucht. Immer drängender werden Motohumas Fragen, warum Adrian ins Internat darf und sie selbst - angeblich wegen des Bürgerkriegs - die Farm nicht verlassen und noch nicht einmal am Schulunterricht für die Kinder der schwarzen Farmarbeiter teilnehmen darf. Die Beschreibung des Lebens auf einer Farm aus der Sicht eines Kindes, das keine andere Lebensform kennt, ist Jennifer Munro bewundernswert gelungen.


    Als der heranwachsende streitbare Feuerkopf völlig überraschend von Großeltern in London erfährt und zu diesen nahen Angehörigen reist, verliert die Handlung für mich ihren Reiz, so dass ich das Buch fast abgebrochen hätte. Munro vermittelt zwar noch in einer sehr treffenden Szenen die völlige Verständnislosigkeit zwischen gutsituierten weißen Engländern ohne Hauspersonal, die ihre Wäsche in der Waschmaschine waschen, und der jungen Rhodesierin, für die Wäsche strikt eine Angelegenheit des schwarzen Hauspersonals ist. Auch wenn London für Motohuma faszinierend ist, wirkt im Vergleich zum ersten Teil der mittlere Teil banal. Im letzten Teil des Romans wird das Bild vom Leben in der angeblichen Demokratie Rhodesien vervollständigt durch Adrians Sicht mit dem Blick des Erwachsenen. Obwohl die Farmhäuser inzwischen von mit Sand gefüllten Schutzmauern umgeben und mit gepanzerten Schutzräumen versehen sind und die Erwachsenen selbst auf die Toilette bewaffnet gehen, haben die Weißen keine Chance gegen den Zermürbungskrieg schwarzer Banditen. Adrian zerbricht u. a. daran, dass er Frau und Kinder nicht beschützen kann. Auch wenn ich der Autorin nicht abnehme, dass sich ein Vollblutfarmer wie Adrian in seinen Erinnerungen so ausufernd in Beziehungstratsch verliert, kann man sich durch die zusätzliche zweite Perspektive in die Situation der weißen Farmer sehr gut einfühlen.


    Fazit
    Im Vergleich zu Nadine Gordimers Keine Zeit wie diese, die - in einer anderen Zeit und einem anderen Staat - ebenfalls die Lebensbedingungen der weißen Minderheit im südlichen Afrika beschreibt und deren Roman in Deutschland nur schwer verstanden wird, könnte Munros eher leichtes Buch ausländischen Lesen den Perspektivwechsel leichter machen als Gordimers ambitionierter Roman. Dass Gerechtigkeit und Arbeitsplätze nicht geschaffen werden, indem man eine Bevölkerungsgruppe vertreibt und enteignet, um den vermeintlichen "Besitz" neu zu verteilen, verdeutlicht Jennifer Munro am Beispiel von Adrians und Motohumas Schicksal eindrucksvoll. Ein Buch mit Längen und Schwächen, dennoch lohnend zu lesen.


    7 von 10 Punkten