Klappentext
On a warm summer morning in North Carthage, Missouri, it is Nick and Amy’s fifth wedding anniversary. Presents are being wrapped and reservations are being made when Nick Dunne’s clever and beautiful wife disappears from their rented McMansion on the Mississippi River. Husband-of-the-Year Nick Dunne isn’t doing himself any favors with cringe-worthy daydreams about the slope and shape of his wife’s head, but hearing from Amy through flashbacks in her diary reveal the perky perfectionist could have put anyone dangerously on edge. Under mounting pressure from the police and the media—as well as Amy’s fiercely doting parents—the town golden boy parades an endless series of lies, deceits, and inappropriate behavior. Nick is oddly evasive, and he’s definitely bitter—but is he really a killer? As the cops close in, every couple in town is soon wondering how well they know the one that they love. With his twin sister Margo at his side, Nick stands by his innocence. Trouble is, if Nick didn’t do it, where is that beautiful wife? And what was left in that silvery gift box hidden in the back of her bedroom closet?
Employing her trademark razor-sharp writing and assured psychological insight, Gillian Flynn delivers a fast-paced, devilishly dark, and ingeniously plotted thriller that confirms her status as one of the hottest writers around.
Die Autorin
Gillian Flynn wuchs in Kansas City auf. Sie arbeitete als Journalistin für den »San Francisco Examiner« und »U.S. News & World Report« und war die leitende TV-Kritikerin von »Entertainment Weekly«. Die Autorin lebt nach Stationen in Los Angeles und New York heute in Chicago.
Um es gleich vorweg zu nehmen: "Gone Girl" ist ein absolut böses Buch. Und leider kann ich nicht allzuviel dazu sagen, obwohl ich schier herausplatzen möchte. Denn es würde zuviel vom Plot verraten und Spannung nehmen.
Nick und Amy sind ein perfektes Paar. Amy ist schön und briliant, Tochter eines Psychologenehepaares, das seine einzige Tochter als Vorbild für Kinderbücher nahm, jene "Amazing Amy", die eine idealisierte Ausgabe ihrer eigentlich schon perfekten Tochter ist. Jedes Kind in Amerika kennt die Bücher und somit Amy. Amy lernt Nick kennen, einen netten american boy aus Missouri. Die beiden sind das perfekte Paar. Sie heiraten. An jedem ihrer Hochzeitstage plant Amy eine Art Schnitzeljagt für Nick, der anhand von Hinweisen noch einmal die Highlights ihres letzten Jahres herausfinden muss. Dann schleicht sich langsam eine Veränderung in ihr perfektes Leben: beide verlieren nacheinander ihre Jobs, und Nicks Eltern, die immer noch in Missouri leben, brauchen Nicks Hilfe. Also verschleppt Nick seine New Yorker Ehefrau Amy in die amerikanische Provinz. Aber im Grunde hat der Ehealltag zugeschlagen, die Flitterwochen sind vorbei. Und dann plötzlich, an ihrem 5. Hochzeitstag, ist Amy spurlos verschwunden. Und alle Hinweise deuten auf Nick als Mörder seiner Ehefrau.
Das Buch wird abwechselnd aus Nicks Sicht vom Tage des Verschwindens an erzählt, und Rückblickend aus Amys Tagebuch. Amy berichtet in ihrem Tagebuch,wie sie Nick kennenlernte, wie ihr Leben verlief und wie sie schließlich im tristen Missouri landeten. Nick ist keine sehr sympathische Figur. Er ist nicht ehrlich, auch zu uns Lesern nicht. Als die Polizei ihn befragt, erklärt er uns Lesern, das diese Antwort nun seine 5. Lüge war. Nur um ein paar Seiten weiter zu bekennen, das er nun bei Lüge 11 angekommen ist. Und man fragt sich, welche Antworten denn nun gelogen sind. Nick erklärt uns nur soweit, was die Wahrheit ist, soweit sie auch tatsächlich ans Licht kommt durch die Polizei. Zwischendurch lesen wir Amys Tagebuch. Amy sieht die Dinge anders, als Nick sie uns berichtet. Und man kommt nicht drumherum, schon bald Diskrepanzen in der Wahrnehmung der beiden Eheleute wahrzunehmen. Aber wer erzählt uns die Wahrheit? Nick, der gleich schon zu anfang lügt und nur soviel zugibt, wie er muss. Oder Amy, die ja ihr Tagebuch sprechen lässt. Hin und her gerissen ist man da als Leser, und als ich schon dachte, es wird ein wenig langatmig, beginnt nach ca. der Hälfte des Buches der 2. Teil. Und dann geht es erst richtig los. Und darüber kann ich leider nicht weiter erzählen, ohne die Spannung zu verderben.
Nick und auch Amy sind nicht wirklich sympathische Charaktere, jedenfalls in beschriebenem 1. Teil des Buches. Danach geht es mit der Spannung erst richtig los. Ich kenne von Gillian Flynn nur "Finstere Orte", und auch dort ist der Erzählstil ähnlich, es wird von 2 Seiten her erzählt, einmal in der Gegenwart, und einmal aus der Vergangenheit heraus. Aber dort war der Erzählton, der Ausgang nicht so böse wie hier. Bis zum 2. Teil sieht das Buch nach einem ganz normalen Thriller aus: Frau verschwunden, Mann mehr als verdächtig. Im 2. Teil dann der Twist und im kurzen letzten Teil das böse, perfide Ende.
"Gone Girl" ist für mich ein ziemlich beeindruckendes Leseerlebnis gewesen. Ich hatte mit dem Twist im 2. Teil so nicht gerechnet. Im Nachhinein finde ich ihren sehr raumgreifenden Angang der Geschichte auch sehr plausibel und nötig. Gillian Flynn hat 2 ziemlich eindrucksvolle Personen geschaffen, die sich weniger im Guten als mehr im Bösen ergänzen. Ich bin ziemlich beeindruckt und ab jetzt ein Fan der Autorin. Von mir 10 Punkte.
Edit: ISBN der deutschen Ausgabe eingesetzt. LG JaneDoe