'An den Ufern des goldenen Flusses' - Seiten 335 - 438

  • Reinmar ist ganz schön abgesackt. Alkohol und Glücksspiel ist seine Hauptbeschätigung. Ich bin enttäuscht von ihm.


    Janna flieht von der Hazienda und erlebt ein Gemetzel. Ihre Sklavin Lucila wird vergewaltigt, sie kommen beim Doktor unter.


    sie erfährt das Arturo noch leben soll und sie bittet Bolivar um Hilfe.


    Ja Arturo ist am Leben, da bin ich ja gespannt auf die Aufklärung.

  • Das Reinmar allerdings so absackt hätte ich nicht gedacht. Auch das er so engstirnig Janna gegenüber ist und meint so würde sie bei ihm bleiben.
    Gut es ist ein anderes Jahrhundert, das ist mir schon klar, aber eigentlich wäre es für ihn besser gewesen er wäre da geblieben wo er alles kennt und er sich nicht anpassen muss.


    Janna trennt sich von ihm, das war aber eigentlich zu erwarten.
    Frau Wellhorn hat damit so ihre Probleme das ist mir schon klar, das passt einfach nicht in ihr Weltbild so wie sie es kennt.


    Dann erlebt Janna auch noch den Überfall der Spanier mit und erfährt auch noch das Arturo lebt.
    Da bin ich jetzt aber mal gespannt welche Geschichte er ihr erzählt wenn die zwei endlich zusammen sind. Denn von ihm hat man ja noch fast gar nichts erfahren.

  • Auch in diesem Abschnitt überschlagen sich die Ereignisse...


    ... kein Wunder beginnt Reinmar zu trinken, ich meine, ich kann ihn da auch irgendwo verstehen, da wanderste aus und willst ein ruhiges Leben in einer schönen Umgebung mit Deiner Zukünftigen leben - schön mit Bediensteten und schönen Pferden und so -


    und dann geht von vorneherein alles schief bevor man überhaupt da ankommt?? Nichts ist so gekommen, wie er sich es erträumt! Na, da denkt man mal übers "Saufen" nach oder?? :chen


    Okay, Spaß beiseite:


    Der Krieg ist vorbei, Venezuela von den Freiheitskämpfern (allen voran Bolivar) befreit. Die Anhänger des spanischen Heers werden vertrieben, so auch die Diplomaten-Frau Dona B. samt ihren Töchtern, der Mann hat sich vorher schon feige aus der Affaire gezogen.
    Janna wächst über sich hinaus, sie erinnert mich immer mehr an Scarlett O'Ohara ;))
    Sie krämpelt die Ärmel nach oben, packt mit an, um die Hazienda wieder einigermaßen herzurichten, damit sie und ihr Gefolge darin einigermaßen leben kann (obwohl es sie persönlich verständlicherweise nicht mehr unbedingt dahin zurückzieht).


    Was ich ganz schön dreist finde von Janna ist ihr Pferdeverschleiß, obwohl doch kaum noch Geld da ist. An Reinmars Stelle würde ich da mal was sagen... :fetch
    Sowas.
    Bei einem ihrer Ausritte trifft sie wieder auf die geheimnisvolle Reiterin, mit der sie sich schon einmal in ein halsbrecherisches Wettrennen gestürzt hat. Diese lebt im Wald mit anderen Freiheitskämpfern. Janna, die nicht auf die Hazienda zurück will, um Reinmar nicht begegnen zu müssen, übernachtet im Wald. Die Gruppe wird in der Nacht angegriffen von übriggebliebenen Spanischen Heerkämpfern. Romina, deren Bekanntschaft Janna erst geschlossen hat, wird brutal vergewaltigt von den Männern. Vorher kann sie Janna aber noch sinngemäß mitteilen, dass Arturo in der Festung auf der Burg gefangen gehalten wird.... oder etwa doch nicht?
    Lebt Arturo oder lebt er nicht.


    Janna wird von den Spanischen Kämpfern laufen gelassen, weil sie sich keinen Ärger mit ihr einhandeln wollen. Finde ich etwas seltsam, ich meine, dass sie sie einfach laufen lassen, immerhin hat sie viele der Gräueltaten gesehen???


    Lucinda, ihre Sklavin hat ebenfalls überlebt, alle anderen Waldcamp-Bewohner sind umgebracht worden. Lucinda wird von Janna zurück auf die Hacienda geschleppt..


    Reinmar ist nicht da??? Wo ist er denn?? Schnell weiterlesen...


    Ähhh, er ist im Stall und lässt Janna mit dem 3. Pferd zähneknirschend losreiten...
    Glücklicherweise will Janna nunmehr Sorge dafür tragen, dass ihr nicht auch dieses Pferd blöderweise abhanden kommt..... ;-)

  • Zitat

    Original von pinky75

    Janna wird von den Spanischen Kämpfern laufen gelassen, weil sie sich keinen Ärger mit ihr einhandeln wollen. Finde ich etwas seltsam, ich meine, dass sie sie einfach laufen lassen, immerhin hat sie viele der Gräueltaten gesehen???


    -)


    Das hat mich auch gewundert.


  • Du hast die vielen Geschehnisse dieses Kapitels gut zusammengefasst :grin


    Dass Janna als Europäerin nicht so mal eben um die Ecke gebracht wird wie ein "dreckiger Eingeborener", erscheint mir nachvollziehbar, außerdem wäre dann das Buch ja schon beendet gewesen, oder? :lache
    Lucinda heisst übrigens Lucila und Scarlett hat nur EIN O im Zunamen, aber ich stimme dir weitestgehend zu, vor allem, was Jannas Pferdeverschleiss angeht.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir gefällt auch dieser Abschnitt eigentlich ganz gut.


    An die ersten beiden kommt aber nichts mehr dran, die waren einfach Kopfkino pur. Das Kriegs- und Nachkriegsgeschehen finde ich jetzt nicht so übermäßig interessant. Insgesamt war es doch recht vorhersehbar, was wohl am Genre liegt. Ein paar kleine Längen waren für mich schon drin.


    Sprache, Figuren und Handlung gefallen mir aber gut. Ich finde es positiv, dass hier nicht ellenlange Landschaftsbeschreibungen vorkommen, sondern Land und Leute eher so nebenbei beschrieben werden.

  • Bei diesem Abschnitt kam ich kaum zum Atem holen, denn es ging wirklich Schlag auf Schlag. Alles ist so gut beschrieben, knapp aber präzise, dass man sich die Szenerie jeweils lebhaft vorstellen kann. Wenn ich mich recht erinnere, war Janna ja die meiste Zeit mit ihrem Empirekleid unterwegs. Vielleicht war das ausschlaggebend für die spanischen Soldaten, sie zu verschonen. :gruebel Es ist halt doch ein Unterschied, ob man sich an einer Europäerin vergreift, die offensichtlich aus gehobenen Kreisen kommt, oder an einem der "bunten Rinder" (Seltsame Bezeichnung) :gruebel
    Reinmar passt immer weniger in diese Welt, denn im Gegensatz zu Janna macht er irgendwie keinen Versuch, sich den Gegebenheiten anzupassen. Ich zweifle daran, ob er sich wieder berappelt, könnte mir eher vorstellen, dass er an der neuen Situation zerbricht.
    Arturo ist dich noch am Leben, habe ich mir schon gedacht, dass da noch etwas kommt, denn sonst wäre die Geschichte ja irgendwie schon zu Ende gewesen. Er ist für mich der faszinierende Charakter im Roman. Seinen vorzeitigen Verlust hätte ich nicht so leicht verschmerzt.

  • Das Todesurteil über Arturo war also ein fieser Trick, sein Bruder musste sterben. Reinmar ist eine fiese Bazille, ein armer Mann so eigennützig zu handeln.


    Sicher, er kann zu Recht enttäuscht sein, dass Janna seine Gefühle nicht mehr teilt, ihn zurückweist und durch die Not sich in einen unschicklichen Mann verliebt. Trotzdem sein Handeln rechtfertigt nichts.


    War es denn zu Beginn des 19. Jahrhunderts wahre Liebe, die in diesen Kreisen zu einer Ehe dazugehören sollte?


    Gefreut hat mich zu lesen wie auch Janna und Frau Wellhorn beim Aufräumen und wieder etwas wohnlich machen der Hazienda sich nützlich machen und anscheinend tatkräftig unterstützen.


    Interessieren würde mich nun noch, ob Bolivar den Inkaschmuck einer Herzensdame schenkt oder sich umarbeiten lässt um sich selbst damit zu schmücken.


    Als Janna mit Lucila zum Arzt reitet/ das Pferd gegen Aufpasserlohn hinterlässt würde mich auch interessieren, ob das funktioniert hat. War das Pferd noch da? Hat Reinmar es zurück erhalten? Oder hat sie es zu Geld gemacht?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Arturo lebt! So ungefähr hatten wir uns das ja gedacht. Aber bitte schön, was hat denn Janna da gesehen? Zwei Arturo, finde ich ehrlich gesagt sehr seltsam, aber vielleicht kommt ja noch eine plausiblere Aufklärung.


    Reinmar wird immer mehr zur verkrachten Existenz. Ehrlich gesagt habe ich kein Mitleid mit ihm.


    Janna wird immer mehr zur "starken" Frau, die ernsthaft versucht ihr eigenes Glück zu machen. Sie will nicht länger abhängig sein. Sie will keine Vernunftehe, sondern eine Beziehung aus Liebe.


    Auf den Show-Down bin ich schon sehr gespannt...

  • Zitat

    Original von Gucci
    War es denn zu Beginn des 19. Jahrhunderts wahre Liebe, die in diesen Kreisen zu einer Ehe dazugehören sollte?


    Ja, dieser Gedanke kam mit der Romantik auf, war allerdings noch recht frisch.


    Zitat


    Als Janna mit Lucila zum Arzt reitet/ das Pferd gegen Aufpasserlohn hinterlässt würde mich auch interessieren, ob das funktioniert hat. War das Pferd noch da? Hat Reinmar es zurück erhalten? Oder hat sie es zu Geld gemacht?


    Letzteres auf jeden Fall nicht. Ansonsten, keine Ahnung. ;-)

  • Ich zitiere einfach mal ein bisschen:


    Zitat

    Original von pinky75
    ... kein Wunder beginnt Reinmar zu trinken, ich meine, ich kann ihn da auch irgendwo verstehen, da wanderste aus und willst ein ruhiges Leben in einer schönen Umgebung mit Deiner Zukünftigen leben - schön mit Bediensteten und schönen Pferden und so -


    und dann geht von vorneherein alles schief bevor man überhaupt da ankommt?? Nichts ist so gekommen, wie er sich es erträumt! Na, da denkt man mal übers "Saufen" nach oder?? :chen


    :write


    Zitat

    Was ich ganz schön dreist finde von Janna ist ihr Pferdeverschleiß, obwohl doch kaum noch Geld da ist. An Reinmars Stelle würde ich da mal was sagen... :fetch
    Sowas.


    :write


    Ich selbst kann zu diesem Abschnitt gar nichts sagen, er hat mich so gefesselt, dass ich beim besten Willen nicht zwischendurch Notizen hätte machen können. :wow
    Einfach nur superspannend und berauschend.


    Das hier fand ich so einen wunderhübschen, augenzwinkernden Insiderjoke, dass ich den ganzen Tag darüber grinsen musste:
    "Aber würde irgendjemand Abenteuer auf dem goldenen Fluss lesen wollen? Verdiente man damit überhaupt Geld?"


    :anbet

  • Zitat

    Original von SabineW
    Jetzt wo du's erwähnst, frage ich mich glatt, ob ich nicht gleich "An den Ufern des goldenen Flusses" hätte schreiben sollen. Aber auf die Idee, den Gag so weit zu treiben, kam ich gar nicht.


    Neenee, das war schon okay so. Das wäre too much gewesen und hätte aus dem (goldenen, hihi) Lesefluss rausgerissen. Außerdem hätte das Lektorat es deshalb moniert uind Du hättest es ganz rausgestrichen. Nee, war genau richtig so.

  • Arturo lebt :freude Was ein Glück!


    Dass Reinmar so weit abfällt, hätte ich ihm irgendwie nicht zugetraut. Er scheint mittlerweile wohl ganz unten angekommen zu sein. Ob er sich wieder fängt :gruebel? Ich weiß ja nicht...


    Jetzt bin ich ganz gespannt, wie es zwischen den Janna und Arturo weitergeht. Ob sie zueinander finden (ist ja nicht ganz so einfach - eine Weiße und ein Indio) und wie sich dann ihr gemeinsames Leben gestalten wird. Ich bin ja ganz für ein Happy End. Ich lieeeebe Happy Endings ;-).


    Ach ja, und was das Pferd und den Muli betrifft: Ich dachte, es wären ein Muli und zwei Pferde gewesen :chen

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Zitat

    Original von ypsele84
    Ach ja, und was das Pferd und den Muli betrifft: Ich dachte, es wären ein Muli und zwei Pferde gewesen :chen


    So habe ich es ebenfalls in Erinnerung.
    Übrigens hieß die weibliche Hauptfigur in dem weiter vorn erwähnten und gestern passenderweise wiederholten Film mit Goldie Hawn auch noch J(o)anna genannt Annie :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)