Bewusstlos - Sabine Thiesler

  • Seiten: 512
    Verlag: Heyne Verlag



    Kurzbeschreibung laut Amazon:


    Er kam im Sommer. Völlig überraschend. Aber er war kein Mensch, er war ein Ungeheuer.


    Als Raffael erwacht, sind sein Bett und seine Sachen voller Blut. Er gerät in Panik, denn ihm fehlt jegliche Erinnerung an die vergangene Nacht. Es gelingt ihm nicht herauszufinden, was passiert ist, aber wenn er getrunken hat, weiß er nicht mehr, was er tut. Mordet vielleicht, ohne es zu wissen.


    Von seinen Eltern, die in der Toskana leben, fühlt er sich verraten und verlassen. Die beiden führen ein glückliches Leben und ahnen nicht, dass er in ihrer Nähe ist und sie längst im Visier hat ...



    Meine Meinung:


    Mir hat auch dieses Buch wieder sehr gut gefallen. Ich mag die Schreibweise der Autorin, auch wenn man es als leichte Kost beschreiben kann. Die Bücher sind nicht nervenzerreibend spannend, aber doch willl man immer wissen, wie es weiter geht und was der liebe Neri so treibt. Leider fand ich seine Rolle in diesem Buch etwas kurz geraten. Ich liebe es, wie er sich über Oma aufregt :)


    Ich muss allerdings zugeben, dass die ersten beiden Bücher der Autorin wesentlich besser waren. Aber ich kann das Buch weiterempfehlen. Wer die Vorgänger mochte, wird auch diesen Band mögen.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • So unterschiedlich können Meinungen sein. Bei mir ist es zwar schon ein Weilchen her, dass ich dieses Buch gelesen habe, dennoch möchte ich euch an meiner Rezension teilhaben lassen.


    Titel: mein erster und letzter Thiesler - kein richtiger Thriller


    Ich muss gestehen, dass ich von Frau Thiesler vorher kein Buch gelesen habe. Ich hatte es einmal mit "Nachtprinzessin" versucht, doch da leider nicht durchgehalten. Mit "Bewusstlos" wollte ich ihr noch einmal eine Chance geben, da eine Bekannte von mir die Romane der Autorin sehr mag und sie mir empfohlen hat.


    Der Roman, denn als Thriller kann ich das Buch nicht wirklich bezeichnen, startet äußerst spannend und fesselnd. Die Geschichte der beiden Zwillingsgeschwister berührt. Als wir dann den Protagonisten Raffael kennenlernen, ist dies ebenso interessant, denn Raffael ist nicht der liebe Nachbar von nebenan. Seit einem Ereignis in seiner Kindheit ist er grob gewalttätig und als Erwachsener alkoholabhängig. So verwundert es auch nicht, dass er nach einem Saufabend nicht weiß wie all das viele Blut an seine Kleidung kommt.


    Soweit so gut. Auch die Geschichte um seine Mitbewohnerin Lilo konnte mich noch berühren. Die Schilderungen des Alltags eines Alkoholikers hingegen langweilten mich doch schon sehr. Als die Handlung dann von Berlin in die Toskana wechselte, da war es bei mir vorbei. Die Handlung wirkte hiernach nun wirklich nur noch konstruiert und für mich teilweise auch an den Haaren herbeigezogen.


    Für mich kam einfach keine richtige Spannung auf. Man bekommt eigentlich alles auf einem Silbertablett serviert, man muss kaum mitdenken und auch die Polizeiarbeit kam mir für einen spannenden Thriller/ Krimi einfach viel zu kurz.


    Für mein Empfinden hätte die Geschichte auch mit deutlich weniger Seiten abgehandelt werden können. Enttäuscht lässt mich der Roman zurück, hatte er doch so klasse angefangen, dass es mir den Atem raubte.


    Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen, wenn es denn mal spannend ist. Ansonsten musste ich mich leider durch die Seiten eher quälen... In den Charakter Raffael konnte ich mich zu keinem Zeitpunkt einfühlen, zu konfus seine Handlungsweise und trotz Alkoholismus und Depressionen einfach nicht nachvollziehbar.


    Fazit: Wohl nur etwas für echte Fans der Autorin, ein Thrillerliebhaber wird hier enttäuscht sein. Damit war es für mich der zweite und letzte Versuch mit dieser Autorin warm zu werden, schade eigentlich... Aus meiner Sicht nicht zu empfehlen!


    Bewertung: 3,5/4 Eulenpunkten

  • Mir geht es wie nicigirl85; den Anfang des Romans empfand ich auch noch als spannend, aber als es in die Toskana ging, war ich versucht, das Buch abzubrechen. Irgendwann musste ja wieder etwas passieren, habe ich mir gedacht - und das tat es auch, aber ich hatte bei sämtlichen Ermittlungsarbeiten das Gefühl, dass die nur Beiwerk waren.


    Ich hatte jedoch sowohl für die Ermittler in Berlin, als auch für Neri in Italien direkt Sympathien entwickelt und fand die Geschichten gut,


    Das Buch hatte für mich auch kein richtiges Ende, es ließ mich unzufrieden zurück.


    Sympathien zu Raffael konnte ich auch nicht aufbauen, er blieb wohl als das Monster zurück, was die Autorin kreieren wollte.


    Auch die anderen Charaktere konnte ich nicht richtig greifen; bis auf die Ermittler war mir eigentlich niemand in dem Buch sympathisch.


    Der Spannungsaufbau am Ende war ja genauso zu erwarten gewesen, aber war das nun auch das "Stück", wie Raffael es da selbst inszenieren wollte oder ist es auch für ihn total aus dem Ruder gelaufen (jetzt nur hinsichtlich Christine, Karl und Stella)?


    5 Punkte.

  • Titel: Bewusstlos
    Autorin: Sabine Thiesler
    Verlag: Heyne
    Erschienen als TB: Juli 2014
    Seitenzahl: 511
    ISBN-10: 3453415310
    ISBN-13: 978-3453415317
    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Er kam im Sommer. Völlig überraschend. Aber er war kein Mensch, er war ein Ungeheuer.
    Als Raffael erwacht, sind sein Bett und seine Sachen voller Blut. Er gerät in Panik, denn ihm fehlt jegliche Erinnerung an die vergangene Nacht. Es gelingt ihm nicht herauszufinden, was passiert ist, aber wenn er getrunken hat, weiß er nicht mehr, was er tut. Mordet vielleicht, ohne es zu wissen.
    Von seinen Eltern, die in der Toskana leben, fühlt er sich verraten und verlassen. Die beiden führen ein glückliches Leben und ahnen nicht, dass er in ihrer Nähe ist und sie längst im Visier hat ...


    Die Autorin:
    Sabine Thiesler, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie arbeitete einige Jahre als Schauspielerin im Fernsehen und auf der Bühne und war Ensemblemitglied der Berliner "Stachelschweine". Außerdem schrieb sie erfolgreich Theaterstücke und zahlreiche Drehbücher fürs Fernsehen (u.a. "Das Haus am Watt", "Der Mörder und sein Kind" und mehrere Folgen für die Reihen "Tatort" und "Polizeiruf 110").


    Meine Meinung:
    Ein guter Thriller – lesenswert. Auch wenn einige Dinge durchaus vorhersehbar sind, so schafft es die Autorin trotzdem den Spannungsbogen immer auf einem ordentlichen Level zu halten. Die handelnden Personen wirken nicht immer authentisch, aber es gibt wohl kaum einen Thriller der wirklich ohne Klischees auskommt. Insofern ist das Verwenden gewisser Klischees eher marginal. Die erzählte Geschichte ist ins sich durchaus stimmig und wird sehr ansprechend erzählt. Sabine Thiesler hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Sie stolpert nicht mit den Worten durch die Sätze – nein, sie erzählt sehr flüssig.
    Interessant auch die Frage, inwieweit ein traumatisches Erlebnis einen Menschen dauerhaft verändern kann. Die Autorin schafft es, diese Frage immer gegenwärtig sein zu lassen.
    Fazit: Ein lesenswerter Thriller der auch „geübte“ Thrillerleser sich nicht enttäuschen wird. 7 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Danke für diese schöne Rezi. Ich habe mir ja vorgenommen, von den Büchern der Autorin die Finger zu lassen, seit ich bei dem letzten oder vorletzten Buch gewagt habe, kritisch zu rezensieren und ihre Fans über mich hergefallen sind... ;-)


    Warum sagst du dann nicht bescheid?
    Mir macht es nun wirklich Spass - diesen "Fans" virtuell aufs Maul zu geben.
    Wo sind wir denn, wenn man nicht mal mehr ein Buch kritisieren darf? Solche Gestalten, die meinen sie müssten da ihre Futteröffnung weit aufmachen, sollte man ignorieren oder ihnen nachdrücklich die Kauleiste massieren. ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • (34)




    Bewusstlos von Sabine Thiesler (Thriller, Januar 2013)


    - tolle Story, aber unbefriedigendes Ende -


    Auch der neueste Streich von Sabine Thiesler hat mir von der Geschichte her wieder sehr gut gefallen. Wie man es von ihren Büchern gewohnt ist, geht es mehr um das wie ist es dazu gekommen, statt um den ganzen Rest, den man sonst von anderen Thrillern gewohnt ist. Das ist aber auch das, was ich so an ihren Büchern liebe, es gibt eine viel bessere Einsicht in das Leben des Täters und legt den Fokus auf ihn.


    In diesem Fall ist die Story zum Anfang hin sehr bewegend und wird dann aufgrund der Entwicklung von Raffael sehr derb, da der Täter ununterbrochen trinkt, fast schon säuft, da sich sein ganzes Leben nur darum zu drehen scheint, nachdem er vor Jahren von seinen Eltern vermeintlich im Stich gelassen und verraten wurde. Auch die Sprache, bzw. die Dialoge sind somit natürlich derber, als man es sonst gewohnt ist, was aber natürlich voll und ganz zur Story passt.


    Allerdings hat mir nicht alles hundertprozentig gefallen, so wurden mir einige Dinge zu schnell abgehandelt, bzw. auch teilweise gar nicht weiter drauf eingegangen. So habe ich etwas bei den Ermittlungen vermisst, wovon kurzzeitig die Rede war und wie Raffael selber zu seinen Taten steht, an die er sich aufgrund seines bewusstlos Saufens nicht erinnern kann.


    Wie gewohnt sind die Kapitel so gegliedert, dass man immer weiß, worum es geht, da sie den jeweiligen Namen zugeordnet sind.


    Gerade auch zum Ende hin hat mir etwas gefehlt, damit es perfekt gewesen wäre, so wurde das Finale zu schnell abgehandelt, es blieben Fragen offen und ich empfand das Ende allgemein als sehr unbefriedigend. Ich habe das Buch zugeklappt und mir stellten sich noch etliche Fragen, wo ich gehofft hätte, dass sie noch beantwortet werden würden.
    So hatte ich auf eine besondere Situation gewartet, bezüglich der Wiedervereinigung von Eltern und Sohn, sprich ich hätte mir sein Vorhaben dramatischer vorgestellt.
    Der Titel allerdings passt hervorragend, spiegelt er doch das wider, was die Geschichte beinhaltet.


    Fazit:


    Ein wieder mal sehr lesenswerter Thiesler, der mich allerdings aufgrund des nicht zufriedenstellenden Endes und einigen anderen Makeln nicht vollends überzeugen konnte. Da hab ich mir ein wenig mehr von erwartet.
    Note: 2-