Schreibwettbewerb März 2005 - Kommentare

  • "Begegnung" und "blaue Augen".
    Ich finde das Gedicht "Begegnungen" leider nicht sehr gut, da es sich für mich anhört wie ein kleines Kindergedicht. Sowas hab ich mit 15 schon geschafft ohne groß darüber nachzudenken. Es ist mir einfach irgendwie viel zu wenig und zeigt keine große Lust an dem Thema.


    "Blaue Augen" fand ich dagegen auch ganz gut. Leider kapiere ich es nicht so ganz, was mir die Story sagen will. Wer ist denn diese Frau, der die Augen gehören und wer ist der offensichtlich alte Mensch? Wie ist ihr Verhältnis zueinander? Das kam meiner Meinung etwas zu kurz. Man hatte ja sicherlich noch einige Zeichen übrig bis die 1000 voll sind. Aber vom Ansatz recht gut.


    Grüße,


    Lolita

  • "Engel weinen nicht" und "kleine Cassie"


    Ich fand "Engel weinen nicht" etwas seltsam geschrieben. Fast war es mir irgendwie gruselig. Deshalb rücke ich diese Geschichte einfach mal nach hinten. Ich kann damit irgendwie nichts anfangen.


    "kleine Cassie" hingegen fand ich gut. Es strahlt irgendwie eine Wärme aus. Man muss jedoch in der richtigen Stimmung sein. Aber sehr schön, doch.


    Gruß,


    Lolita

  • Ich bin ja noch nicht so lange(Januar) dabei,daher weiß ich nicht,ob hier vorher nach Sympathie gepunktet wurde oder nicht.
    Im Februar habe ich bis zum"Abgabeschluß" gewartet,dann alle Beiträge durchgelesen und mit + oder - und Stichwort notiert und dann meine Punktevergabe beschlossen.
    Den Kommentarthread habe ich gar nicht gelesen.
    Jetzt im März habe ich das genauso praktiziert.
    Meine Punktevergabe stand also fest,bevor ich angefangen habe diesen Thread zu lesen.
    Mir war auch klar,daß "Telefonische Begegnung" von BJ ist,es ist aber einfach die Geschichte,die am meisten in mir bewegt hat.
    Ich gehe beim Lesen danach,was mich bewegt,der Sprachstil ist für mich nicht so wichtig,die Geschichte zählt, und was sie auslöst.
    Ich kenne BJ,außer kurzen Messages per ICQ, nicht und wenn sie einen Beitrag brächte,der mir nicht gefällt, bekäme sie auch keine Punkte.


    Ich weiß nicht warum hier einige Eulen anderen Eulen immer wieder etwas unterstellen und ich verstehe genauso wenig,warum sich hier einige Eulen immer gleich angepisst fühlen.Vielleicht bin ich einfach noch nicht lange genug dabei,aber manchmal weiß ich echt nicht,was hier los ist.


    Und was die Objekitivität betrifft,glaube ich,daß man durch den Kommentarthread eher beeinflußt wird,als durch eventuelles Wissen von wem welcher Beitrag stammt.
    Ich werde im April weiterhin so verfahren,daß ich den Kommentarthread, wenn überhaupt, erst nach der Punktevergabe lese

  • So, ich habe jetzt alle Beiträge bis "Hurenherz" gelesen. Insgesamt bin ich dieses Mal eher enttäuscht. Die Texte sind mir zum überwiegenden Teil zu gewollt lyrisch, kryptisch, rätselhaft. Manch ein Beitrag las sich wirklich schlecht. Echte Storys sind nur drei oder vier. Ich glaube, das Votum wird mir dieses Mal leichtfallen.


    Begegnungen der grundsätzlichen Art: Irgendwie ganz treffend, aber als Text nicht mein Ding
    Zauber des Meeres: Langatmige, bemühte und oft holprige Erzählweise, wechselnde Perspektiven; der Text stirbt irgendwo Ende des ersten Drittels
    Schach, aber nicht matt: Die Geschichte ist bis auf einige Tempiwechsel und Unachtsamkeitsfehler schön erzählt, verstrickt sich aber ein bisschen, die Wichtung scheint mir nicht ganz zu stimmen. Dennoch recht gut - bis auf die etwas seltsame Formulierung „Wir verbrachten einen unterhaltsamen … auf dem Friedhof.“
    Der Alte im Berg: Die Story verzettelt sich etwas, finde ich. Und sie müht sich zu sehr mit den Dialogen ab. Liest sich nicht so toll.
    Um Mitternacht: Stilistisch durchaus ansprechend, aber ich habe keinen Schimmer, worum es in dieser Geschichte geht.
    Engel weinen nicht: Rätselhaft. Und sehr holprig erzählt.
    Kleine Cassie: Sehr krude. Unglücklicher Tempus. Liest sich schwer. Zu dick aufgetragen.
    Zaungäste: Eine kleine Erkenntnisgeschichte, aber zu bemüht, schade eigentlich.
    Der Abschied: Wirkt wie ein Abriß aus einem längeren Text (Absicht?). Gute Sprache, aber irgendwie … verschwimmend.
    Begegnung: Har, har.
    Blaue Augen: Sprachlich schön, vielleicht etwas überzogen im Detail.
    Herbstspaziergang: Die Story hat einen Bruch, den ich nicht genau ausmachen kann, ist aber ganz gut erzählt. Nur nicht sonderlich überraschend.
    Das Terrassenspiel: Endlich eine Geschichte, ja! Auch noch eine mit Pointe! Ganz flüssig erzählt, bis auf die etwas unglücklich eingebaute Rückblende (wüsste aber nicht, wo man die besser unterbringen könnte), gute Story.
    Der Autounfall: Ups. Sehr berichtsartig, abgehackt erzählt. Perspektiv- und Zeitenwechsel. Liest sich schlecht.
    Telefonische Begegnung: Wirkt sehr authentisch, ist dramaturgisch gut aufgebaut, rasant und spannend, strotzt aber leider von Fehlern. Trotzdem nicht schlecht.
    Jugend musiziert: Super, schön erzählt, nichts zu meckern.
    Mein Engel, wohin gehst Du?: Ich weiß es auch nicht.
    Desteny: Mmh. Hat was, aber mir zumindest reicht das nicht. Zu kryptisch, zu gewollt lyrisch.
    Hurenherz: Gut erzählt, aber irgendwie kriege ich die Kurve da nicht. Sehr zweifelhafte Pointe.

  • Dann versuche ich mich auch einmal im Kommentieren ...


    Begegnungen der grundsätzlichen Art
    Typisches Liedversmaß, sog. Tetrameter, d.h. ein vierhebiger Vers, nicht rein iambisch (Vers beginnt mit unbetonter Silbe). Der Rhythmus holpert allerdings ziemlich, es wirkt ungelenk auf mich.
    Thematisch vermittelt es eher - Entschuldigung! - Binsenweisheiten.


    Zauber des Meeres
    Nett erzählt, sehr weitschweifig (sehr viele überflüssige Infos), andererseits fehlt es mir an der Schilderung der Landschaft; es geht immer nur darum, was die Menschen so machen, und dann plötzlich soll da der "Zauber des Meeres" wirken. Das funktioniert bei mir leider nicht.
    Sachliche Fehler: Benjamin ist gerade erst 5 geworden und geht schon zur Schule? :wow Die Tageszeit zur Ausfahrt kann nicht richtig sein, Fischer fahren doch nicht nachmittags mal eben so raus? Die Ankunft des Kleinen hätte es nicht gebraucht, die wäre sozusagen auf der Fahrt als Erinnerung passender gewesen, wie auch vieles andere -- aber eben viel weniger!
    Die Erzählperspektive ist arg unscharg und der Satzbau eintönig.
    Insgesamt ausbaufähig, aber in dieser Form nicht gut umgesetzt.


    Schach, aber nicht matt
    Hübsch, aber weitschweifig erzählt, ein paar Fehler bem Tempus (Vorzeitigkeit, Vorvergangenheit) und in der Zeichensetzung.
    Eigentlich werden zwei Geschichten erzählt, die um Ahmet und die zarte Romanze mit der Grünäugigen, die Schachtelung funktioniert aber nicht, weil beide Geschichten gleich stark gewichtet werden. Dadurch ist nicht klar, was genau eigentlich erzählt werden soll.
    Insgesamt gute Idee, Umsetzung sollte gründlich überarbeitet werden (Gewichtung!), sprachlich weitgehend sauber.


    Der Alte im Berg
    Mystische Erzählung, sprachlich gut, solange geschildert wird, Dialoge entstehen unnatürlich, unvermittelt, Wiedergabe von direkter Rede in direkter Rede (wenn Karsa erzählt, was andere gesagt haben) ist schlecht gemacht und fehlerhaft, verwirrend.
    Fremdwörter werden leider nicht aus dem Kontext verständlich.
    Mir ist überhaupt nicht klar geworden, was eigentlich erzählt werden soll???
    Die Geschichte muß auf den Kern hin abgeklopft und überarbeitet werden, vor allem sollte weniger gewollt gehemnisvoll erzählt werden.


    Um Mitternacht
    Historisch oder historisierende heroische Fantasy -- Rußland im 18.Jh. oder etwas daran angelehntes ... darf ich dazu was sagen? :wow
    Sprachlich ordentlich, aber der Text ertrinkt in einer Flut von Adjektiven, meist deutenden, behauptenden Adjektiven, die sich inhaltlich ständig wiederholen. Wo sind wir eigentlich? Warum? Was machen wir hier? Die "Enthüllung" (ich tippe mal drauf, daß beide homosexuell ein sollen?) ist m.A.n. hölzern und klingt arg nach Heterovorurteilen (Frau in Hosen usw.). Und wieder mal muß es die Pest sein -- warum geht es denn nicht mal eine Nummer kleiner? Immer muß es die allerschlimmste aller möglichen Tragödien sein -- muttersselen allein, die Liebste durch die Pest verloren, heimatlos, Waise, das reiche Elternhaus niedergerissen, alles verloren, verhöhnt ... als könne man erst dann die wahren Werte erkennen.
    Nee, das ist mir zu dick aufgetragen. Ließe sich aber möglicherweise alles richten, da -- wie eingangs gesagt -- sprachlich wirklich ordentlich.


    Engel weinen nicht
    Stockende Erzählweise, ich komme nicht in einen Lesefluß. zu viele Absätze, der Fokus springt irgendwie arg unvermittelt. Viel zu viele bedeutungsschwangere Bilder ("eine Tür öffnen", Gewitter, der Kater namens Gabriel, die schattenhafte Gestalt, Friedhof, Kirche, Kerzen auf dem Altar ...).
    Noch eine Geschichte, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Warum wird der/die Erzähler/in eigentlich nicht naß, es gewittert ordentlich?
    Irgendwie stimmt das für mich von vorne bis hinten nicht ...


    Kleine Cassie
    Noch eine Engelgeschichte -- diemal eine Putte, ein seligmachender Wonneproppen. Okay, ein menschgewordener Engel, mit anderen Worten: Das Kind als Engel -- und dann ist es auch noch verstorben (also erst recht zum Engel geworden).
    Entschuldigung, aber das ist für mich einfach nur sentimental. Es entzieht sich der Kritik, da ein Kritiker automatisch als herzlos dasteht.
    Sprachlich flüssig erzählt, einige Probleme mit den Zeiten (Vergangenheit - Vorvergangenheit), aber insgesamt viel zu dick aufgetragen -- passend zum Motiv, aber eben genau das liegt mir überhaupt nicht.


    Zaungäste
    Hübsche Bestandsaufnahme eines Halbleer-Typen, genauso weitschweifig selbstmitleidig erzählt wie sich solche Typen eben fühlen, wie sie denken. Da paßt alles, das halbscharige Herbstwetter, die zu kleinen Schuhe, der Gesinnungsgenosse, der Blick über die Stadt ...
    Bei dem Satz "Doch es half jetzt nichts(,) zu lamentieren" mußte ich richtig schmunzeln. Ich mag 's.
    Flüssig erzählt, die Metaphern sitzen, vielleicht etwas dick aufgetragen mit all den Wiederholungen, aber eigentlich paßt es für diese Seelenverfassung. Kleinere stilistische Patzer und RS-/Komma-Fehler fallen hier natürlich ziemlich auf. :grin
    Hier noch ein Strichlein, da mal den Ratzefummel angesetzt, dann stimmt 's rundum!


    Der Abschied
    Eine Momentaufnahme. Wie aus eine Szene gerissen, aber gerade deshalb gut. Hat was von einer mittelalterlichen Miniatur. Tw. sehr präzise Wiedergabe und Übereinstimmung von außen und innen. Bloß der Regen ist mir zuviel, das hat was von einer Ballade -- zuviel Dramatik, die hier nicht reingehört! Und ein paar Tränen weniger, etwas mehr Härte hätte es auch getan.
    Aber das ist Geschmackssache -- die Momentaufnahme paßt.


    Begegnung
    Öhmmm ... tja, was soll ich sagen ...? Was will mir dieser Text sagen?

  • Blaue Augen
    Gute Idee, diese Begegnung des Innen mit dem Außen im Spiegel (Spiegelszenen sind ja ein sehr beliebter Kniff, wenn ein Ich-Erzähler sozusagen mal "von außen" geschildert werden soll). Hier stimmen Innen und Außen irgendwie nicht überein, und das wird ziemlich deutlich.
    Flüssig geschildert, die Bewegungen genau nachvollziehbar ("perfekte Kamera"), keine Perspektivenfehler. Der Schluß ist etwas dick aufgetragen. :grin Das wirkt, als hätte es eines dramatischen Abschlusses bedurft, aber den hätte man ein bißchen pointierter vorbereiten müssen.
    Ein Pinselstrich hier, da mal mit dem Ratzefummel dran ... sonst klasse!


    Herbstspaziergang
    Es kommt mir vor, als würde der Halbleertyp aus Zaungäste plötzlich das Glück treffen, und das gefällt mir eigentlich sehr gut. :anbet
    Eigentlich sauber erzählt, aber der Sinn der beiden Perspektivensprünge (Sie -- Er -- "allwissender Erzähler") will sich mir nicht erschließen. Das wirkt, als hätte der Autor nicht recht gewußt, was er erzählen will. Der Schluß wirkt durch den auktorialen Erzähler arg aufgesetzt, wie Wunschdenken, das hätte man sich einfach sparen können. Lieber von vornherein nur die Perspektive des Mannes, der vielleich am Ende merkt, daß ihre Schritte sich aneinender angepaßt haben oder daß ihre Hände nebeneinander pendeln und sich dabei fast berühren. Irgendein kleines, schönes Detail anstelle des Zooms in die Totale.


    Das Terassenspiel
    Dramaturgisch gut aufgezogene Geschichte mit Pointe, sprachlich flüssig, gute Dialoge, manchmal etwas zuviel Drumrum, aber sehr sauber und geradezu routiniert erzählt.
    Bloß die Pointe gefällt mir nicht. Ich finde sie "moralisch", die Frau, aus deren Blick erzählt wird, wird zu einer absoluten Instanz, ihre Sicht zum Maßstab. Sie mimt (so denke ich) eine Behinderung, um vor sich selbst die Kerle bloßzustellen.
    Eigentlich stellt sie sich nur dem Leser gegenüber bloß; sie ist keinen Deut besser als die Männer, die sie ansprechen, sie ist von vornherein felsenfest überzeugt, daß jeder, der das tut, ein Mistkerl sei. Was muß die Arme für ein schlechtes Selbstbild haben -- sollte sie etwa doch diesne Behinderung haben und diese quasi als Trumpf ausnutzen? Och nöö, das wäre dann aber wirklich nur noch zynisch! :-(
    Hey, die Frau würde gar nicht merken, wenn mal ein richtig netter sie ansprechen würde, denn ihre Brille würde es gar nicht erlauben, daß sie etwas anderes sähe als einen Mistkerl.
    Diese für mich doch ziemlich problematischen Implikationen geben leider Abzüge in der B-Note, obwohl es handwerklich eine wirklich gute Story ist.


    Der Autounfall
    Das ist einfach keine Kurzgeschichte, sondern Stoff für einen ganzen Liebesroman. Allerdings fehlt dazu noch die "gegenstrebige Bewegung", die die Liebenden überwinden müssen (das sollte unbedingt etwas Aktives sein, nicht einfach nur ein Zustand wie hier die Bewußtlosigkeit des Mädchens, also z.B. ein Gegenspieler oder Rivale.
    Sprachlich holpert es auch ziemlich, das wirkt sehr unerfahren, die Gewichtung der einzelnen Szenen ist unausgeglichen, so daß man das Gefühl bekommt, am Ende mußte es schnell gehen, um die maximale Wortzahl nicht zu überschreiten.
    Ein Kurzgeschichte hätte sich z.B. auf die Situation des Aufwachens beschränkt und auf die Perspektive des Freundes, dabei wäre alles Vorausliegende (die Beziehung, der Unfall, gemeinsame Pläne, der zustand des Mädchens etc.) auf das Nötigste beschränkt in Rückblenden erwähnt worden -- nicht komplett erzählt.
    Müßte eigentlich komplett neu aufgebaut werden ...


    Telefonische Begegnung
    Eine Fülle von Fehlern zeigen, daß dem Wunsch nach Authentizität alles geopfert wurde, und das killt letztendlich die Geschichte als Geschichte. Leider. Außerdem entzieht sich die Story aufgrund ihrer sachlichen Problematik der Kritik. Ein dramatisches Erlebnis wird geschildert, und das ist ein wichtiger Schritt in der psychologischen Verarbeitung solcher Erlebnisse -- aber das macht nun einmal keine Kurzgeschichte aus.
    Schade!


    Jugend musiziert
    Sauber und rund, auch wenn es natürlich mal wieder absehbar ist, daß der jugendliche Rebell "im Märchen" zugleich das Genie ist, was in der Realität so gut wie nicht vorkommt. Quasi eine modern parodierte Mozart-Kindheit -- wie ein Genie und eigensinniger Kopf wie Mozart heute auftreten könnte.
    Aber die tatsache, daß die Geschichte vorhersehbar ist, mindert den Spaß nicht im Geringsten. Woran man mal wieder sehen kann, daß es nicht aufs Was ankommt, sondern aufs Wie.
    Mein Favorit -- Chapeau!


    Mein Engel, wo gehst du hin?
    Lyrische Kurzprosa nenne ich das. Ein Schwelgen in Metaphern, Bildern, alles sehr geheimnisvoll -- das Einfache kompliziert ausdrücken, ja nicht auf den Punkt kommen, sondern wie die Katze :cry um den heißen Brei ...
    Scheint ein Grundzug moderner Lyrik und Kurzprosa zu sein, will mir aber nicht in den Kopf.
    Sprachlich durchaus schön, ansprechend, aber schlichtweg zuviele Arabesken für mich. Kann ich wohl einfach nicht beurteilen.


    Desteny
    Ein Fluch, Hexenverbrennung ... Ich tippe mal auf magischen Realismus. Das Ganze ist wieder mal Stoff für einen Roman, so eingedampft wirkt es gewollt, zerfällt in Einzelteile. Der lyrische Stil ist sehr gewollt, dazu rhetorische Fragen und Halbsätze -- also, ich weiß nicht. Und warum die verdammte Seele Englisch spricht, ist mir schleierhaft.
    Nein, das müßte man an seinem entscheidenden Wendepunkt neu konstruieren -- und diesen erklärenden "Epilog" weglassen, das ist m.A.n. trivial.
    (Heißt es nicht Destiny?)


    Hurenherz
    Schon wieder so was Vorhersehbares! :grin
    Also ... der Schluß, der letzte Satz, will mir nicht recht in den Kopf -- War das Ganze jetzt ein Komplott, damit wieder Schwung in den ehelichen Sex kommt? Oder tanzen Nitas Hormone dermaßen Samba, daß sie zu einem Archetypen männlichen Begehrens, der willigen Hure, mutiert. Lassen wir 's mal offen.
    Flüssig und sauber erzählt, keine Spirenzchen -- aber wie gesagt, die Schlußpointe, die will nicht zünden. Die ist aber leider ziemlich entscheidend.



    Fazit:
    Mir geht 's wie Tom, diesmal sind mir zuviel gewollte Texte dabei. Die spielerischen, pointierten Sachen sind in der Minderzahl. Das finde ich schade.


    Bin dieses Mal übrigens nicht dabei -- mal schaun wie 's nächstes Mal wird.

  • Noch ein paar ergänzende Worte zu den Kommentaren:


    Vielen Texten ist gemein, daß sie versuchen, Atmosphäre aufzubauen und Umfeld zu schildern, bevor es mit der eigentlichen Geschichte losgeht. Wetter- und Landschaftsbeschreibungen sind die Exponenten dieser Stoßrichtung. Andere versuchen es mit unmittelbaren Beschreibungen irgendwelcher Dinge und/oder Personen, wobei erst nach und nach klar wird, um wen/was es geht und warum. Das ist schon besser (weil der Leser mitdenken muß und das Rätsel gelöst haben will), aber auch nicht wirklich gut. Insgesamt sind die Texte sehr beschreibend, es wird viel, viel behauptet, statt davon zu erzählen, wie und daß etwas passiert. Außerdem sind 80% der Storys bedeutungsüberladen, verheben sich daran, das Thema möglichst tief- und vielschichtig aufzufassen bzw. zu bearbeiten, ergehen sich in depressiven und deprimierenden Lebensendgedanken, statt Gewicht auf das Erzählen zu legen und irgendeine spannende, interessante, originelle (!) Handlung aufzubauen.


    Wie schon gesagt, ich finde das Ergebnis des März-Wettbewerbs insgesamt eher nicht so dolle; Februar und Januar waren deutlich besser.

  • Da ja eine Geschichte davon von mir stammt, wollte ich nur sagen, dass mir die jeweiligen Kommentare dazu irgendwie sehr geholfen haben. Oder nicht direkt geholfen, es gab ja noch keine zweite Chance für mich, wo ich etwas hätte umsetzen können. Aber es war ein "AHA"-Effekt. Viele Sachen sind mir gar nicht aufgefallen.
    Aber da es meine allererste Geschichte überhaupt war, ist noch einiges zu retten. :-) Und werde versuchen, beim nächsten Mal was davon umzusetzen...


    Liebe Grüße,


    Lolita

  • Zitat

    Original von Tom
    Außerdem sind 80% der Storys bedeutungsüberladen, verheben sich daran, das Thema möglichst tief- und vielschichtig aufzufassen bzw. zu bearbeiten, ergehen sich in depressiven und deprimierenden Lebensendgedanken, statt Gewicht auf das Erzählen zu legen und irgendeine spannende, interessante, originelle (!) Handlung aufzubauen.


    Wie schon gesagt, ich finde das Ergebnis des März-Wettbewerbs insgesamt eher nicht so dolle; Februar und Januar waren deutlich besser.


    vielleicht lag es am "bedeutungsschwangeren" Thema, dass irgendeine Geschichte spannend erzählt wird. Da traut man sich nicht eine profane Begegnung an der nächsten Straßenkreuzung zu schildern. Zumindest mir ging es so und weil die Gedanken zum Thema alle viel zu pathetisch und zu schwer waren, habe ich es halt gelassen. ;-)



    Lieben Gruß Idgie - zur Zeit schreibgehemmt

  • Huhu, Idschie.


    Zitat

    vielleicht lag es am "bedeutungsschwangeren" Thema


    "Begegnung" ist nicht per se "bedeutungsschwangeres Thema"; es ist nur von vielen als solches aufgefaßt worden. Man trifft irgendwen oder irgendwas, und dann passiert halt irgendwas, oder so. "Terrassenspiel" zeigt das ziemlich gut.

  • KÖNNTE es sein, dass das etwas mit der heraufsetzung der wort-grenze zu tun hat (ich war - als leser - eher dagegen, frage dies aber wirklich wertfrei und nicht provozierend gemeint!!)?
    dass nun geschichtsfäden angefangen wurden, die man dann doch nicht recht entwirren konnte... oder so?
    sollte dies eine erklärungsmöglichkeit sein, spräche dies nachträglich noch für die erhöhung, da es ja dann eine gute übung gewesen wäre...
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Keine Ahnung, ich muss erst noch mal alle in Ruhe lesen, um mir ein Urteil bilden zu können. Die Wortgrenze sollten wir mal eine Weile so stehen lassen, damit man ein wenig damit üben und spielen kann. Ich kann zur Zeit noch nicht so recht sagen, ob ich damit besser zurecht komme. Das aktuelle Thema war mir persönlich nicht so gelegen, dass ich daraus was Unterhaltsames stricken konnte. Next month, next chance. :-)

  • Bei "Begegnung" denke ich eigentlich auch nicht gleich an tiefschürfende Dinge.
    Mir z.B. ist in den 21 tagen einfach nix Sinnvolles, keine Geschichte zu diesem Thema eingefallen -- weder Banales noch Tiefschürfendes, aber ich hab auch nicht gesucht.


    Übrigens finde ich nciht, daß Handlungen originell sein müssen. Die Erzählung sollte einen originellen Aspekt haben, aber ob der nun die Handlung betreffen muß ...? Ich halte mich lieber ans Wie ... :-)

  • Iris:


    gleiches Problem hatte ich auch.... daher hab ich einfach ne alte Geschichte etwas umgeändert..... (Vielleicht hätte ich mir mehr Zeit nehmen und die Rechtschreibfehler und Grammatikfehler auch noch ändern sollen..... :lache )

  • Huhu, Iris.


    Zitat

    Mir z.B. ist in den 21 tagen einfach nix Sinnvolles, keine Geschichte zu diesem Thema eingefallen


    Ich muß zugeben, ich dachte erst auch, es wäre ein einfaches, breit gefächertes Thema (ist es ja auch), aber dann hat sich's doch schwierig gestaltet. Bin mit meinem eigenen Beitrag auch redlich unzufrieden.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    gleiches Problem hatte ich auch.... daher hab ich einfach ne alte Geschichte etwas umgeändert..... (Vielleicht hätte ich mir mehr Zeit nehmen und die Rechtschreibfehler und Grammatikfehler auch noch ändern sollen..... :lache )


    Du hättest erstmal eine Geschichte draus machen sollen!
    Die Idee ist gut, aber eben eine Art Protokoll und keine Geschichte. Und wir wissen doch alle, daß du das kannst -- du bist bloß zu faul, dich auf deine 4 Buchstaben zu setzen und was Richtiges draus zu machen! :lache


    Zitat

    Original von Tom
    Ich muß zugeben, ich dachte erst auch, es wäre ein einfaches, breit gefächertes Thema (ist es ja auch), aber dann hat sich's doch schwierig gestaltet. Bin mit meinem eigenen Beitrag auch redlich unzufrieden.


    Na, dann bin ich aber mal gespannt ... Habe ich dich arg verrissen? :lache


    'Tschulljung, aber ich rate nie, ich liege so oft daneben, daß sich Treffer nur als Zufälle erklären lassen -- dann laß ich es lieber gleich!


    Obwohl ... bei BJs Geschichte wurde man mit der Nase drauf gestoßen ... :lache

  • Hallo, Iris.


    Zitat

    aber eben eine Art Protokoll und keine Geschichte


    Das würde ich so nicht sagen. Die Eröffnung in der Jetztzeit, die eigentliche Geschichte - der Ablauf der dramatischen Rettung - als Dialog in einer Rückblende, die zur Eröffnung zurückführt. Was ist daran keine Geschichte?

  • Zitat

    Original von Tom
    Das würde ich so nicht sagen. Die Eröffnung in der Jetztzeit, die eigentliche Geschichte - der Ablauf der dramatischen Rettung - als Dialog in einer Rückblende, die zur Eröffnung zurückführt. Was ist daran keine Geschichte?


    Also, dieser wackelige "Rahmen" zählt für mich nicht. Das Ganze ist einfach zu lose aneinandergereiht. Mündlich erzählt vielleicht eine spannende Sache, aber es käme zu sehr auf die Person des Erzählers an, auf nonvernbale Bestandteile der Erzählung.
    Da fehlt mir in dieser Umsetzung doch etwas zu sehr das "Artifizielle". :grin

  • Ich finde die Kommentare und Bewertungen der einzelnen Büchereulen viel wertvoller als die Punktevergabe selbst. Es geht ja hier vor allem um die an ein Thema gebundenen Schreibübungen.
    Auch wenn mein Beitrag nicht so gut abschneidet, bin ich vor allem Iris und auch Tom sehr dankbar für ihre ehrliche Meinung. Nur so kann man was dazulernen.
    Vielleicht sollte man die Punktevergabe abschaffen und nur Kommentare abgeben.
    Den Rahmen des Wettbewerbes finde ich gut. Mich überrascht jedesmal wieder wie verschiedenartig die einzelen Leute das Thema auffassen.