Jennifer Rush: Escape 13 - 16 Jahre

  • Gestaltung:


    Das Cover ist sehr unscheinbar, passt meiner Meinung nach aber super zum Inhalt. Der Baum, der darauf abgebildet ist, ist sicher eine Birke, die im Buch eine wichtige Rolle spielt. Und gerade weil das Cover so schlicht ist, hat es mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht.


    Inhalt:


    „Du kannst nicht mehr nach Hause.
    Du musstest deinem Vater schwören, nie wieder zurückzukommen.
    Alles, woran du bisher geglaubt hast, entpuppt sich als Lüge.
    Du weißt weder, wer du bist, noch, wem du trauen kannst.
    Du weißt nur eins: Du rennst um dein Leben!


    Wer sind die vier jungen Männer, die im Keller von Annas Haus gefangen gehalten werden? Tag für Tag führen Anna und ihr Vater im Auftrag der „Sektion“ medizinische Tests mit ihnen durch. Und Nacht für Nacht schleicht sich Anna in den Keller, um sich heimlich mit Sam, dem Anführer, zu treffen. Denn in ihn ist sie verliebt.
    Niemand weiß, warum die vier für diese Versuche ausgewählt wurden. Am wenigsten sie selbst, denn ihre Erinnerung reicht nur exakt fünf Jahre zurück. Als sich für Sam und die anderen die Gelegenheit zur Flucht ergibt, schließt Anna sich ihnen an. Es beginnt eine atemlose Jagd quer durch die Vereinigten Staaten, immer auf der Suche nach der wahren Identität der vier Jungen. Und die einzige Spur, die sie haben, ist ein rätselhaftes Tattoo auf Sams Rücken.


    „Escape“ ist der erste Band einer Reihe.“
    (Quelle: http://www.loewe-verlag.de/titel/titel-13370_escape.html)


    Anna wohnt gemeinsam mit ihrem Vater auf einer Farm. Dort im Keller befindet sich ein geheimes Labor, in dem vier junge Männer hinter Glaswänden eingesperrt sind. Sie sind Teil eines Projektes der Sektion. Anna und ihr Vater müssen medizinische Tests an den Jungen durchführen und Protokolle über ihre Beobachtungen führen. Seit fünf Jahren befinden sich die jungen Männer bereits auf der Farm und Anna kennt bereits alle Eigenheiten der einzelnen und sieht sie inzwischen als Teil ihrer Familie.


    Eines Tages kommen jedoch Mitarbeiter der Sektion um die jungen Männer abzuholen. Doch diese haben andere Pläne und flüchten aus dem Labor. Annas Vater bittet sie, das Mädchen mitzunehmen und so machen sich die fünf auf die Flucht und auf die Suche nach Spuren aus ihrer Vergangenheit. Was ist vor fünf Jahren passiert? Wieso wurden ausgerechnet sie ausgewählt und was hat die Sektion wirklich mit ihnen vor? Wer waren sie in der Vergangenheit und wieso wollen die Sektionsmitarbeiter sie unbedingt zurückhaben?


    Charaktere:


    Anna gefiel mir sehr gut, obwohl man von ihr anfangs gar nicht viel erfährt, außer, dass sie ihre Mutter verloren hat und mit ihrem Vater in einem Labor wohnt und arbeitet. Sie hat keine Freunde und scheint außer dem Zeichnen auch keine Hobbies zu haben. Ihr ganzes Sein ist einzig und allein auf die Arbeit im Labor und die vier jungen Männer ausgerichtet. In einen von ihnen ist sie sogar verliebt und obwohl sie sich insgeheim schon wünscht, einmal mit ihm zusammen ein normales Leben führen zu können, scheint sie eigentlich doch sehr zufrieden mit ihrem Leben zu sein. Als es dann zur Flucht kommt und sie aus ihrem gewöhnlichen Alltag gerissen wird, gerät plötzlich alles durcheinander und Anna weiß auf einmal nicht mehr, wer sie wirklich ist. Sie erfährt Dinge, die sie aus der Bahn werfen und ihr ganzes bisheriges Dasein in Frage stellen.


    Die vier jungen Männer fand ich großartig, da sie alle ihre eigenen Charaktereigenschaften besitzen. Da gibt es Cas, der eine sehr geringe Konzentrationsspanne zu haben und sich eigentlich nur fürs Essen richtig zu interessieren scheint. Trotzdem lockert er durch seine Sprüche die ein oder andere Situation auf und bringt ordentlich Humor in die Geschichte. Dann ist da Trev, der sämtliche Zitate auswendig kann und Bücher geradezu verschlingt. Er hat immer ein offenes Ohr für Anna und weiß um ihre Gefühle. Nick dagegen scheint Anna zu hassen. Er hält sie auf Abstand und macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber dem Mädchen und reagiert immer wieder sehr aggressiv auf sie. Sam dagegen scheint der ruhigste von ihnen zu sein. Er ist teilweise sehr in sich gekehrt und man weiß nicht wirklich, was er für Anna empfindet. Trotzdem scheinen die anderen drei ihn als ihren Anführer zu sehen. Es macht richtig Spaß, immer wieder neue Informationen über die Jungen zu bekommen und sie so besser kennenzulernen.


    Eine tolle Rolle spielt auch Annas Dad. Er scheint mehr über das Projekt zu wissen, als er zugibt und trotzdem hatte ich das Gefühl, als hätte er auch die Jungen schon in sein Herz geschlossen. Besonders wichtig ist ihm aber das Wohl seiner Tochter Anna und dabei spielt er noch eine ganz wichtige Rolle.


    Schreibstil:


    Das Buch hat mich ab der ersten Seite gefesselt. Anfangs ist es zwar noch ruhig und man erfährt erst einmal etwas über Anna, ihren Vater und das Labor mit den vier Jungs. Dabei bekommt man als Leser allerding immer nur so viele Informationen, wie Anna sie selber hat, denn das Buch ist aus Sicht der Protagonistin in Ich-Form geschrieben. Obwohl es zu Beginn des Buches vor allem um Annas Gefühle geht, ist es nie langweilig, da man ja schon aufgrund des Klappentextes auf die Flucht der Jungen wartet und zudem immer wieder Fragen und Ungereimtheiten auftauchen, die einen neugierig auf die ganzen Hintergründe machen.


    Sehr schön fand ich, dass man genug Zeit hat, die verschiedenen Charaktereigenschaften der jungen Männer kennenzulernen. Die Protagonisten sind dabei sehr gut beschrieben und ausgearbeitet, bergen aber auch immer wieder Überraschungen, so dass es richtig Spaß macht, die einzelnen Personen näher kennenzulernen und sein Bild, das man sich über manche gemacht hat, doch immer wieder neu zu überdenken.


    Danach nimmt das Buch schnell an Fahrt auf, als die fünf gemeinsam fliehen und nach Hinweisen suchen. Ich liebe Bücher, in denen einem nicht sofort alles auf dem Silbertablett serviert wird. So müssen die Protagonisten jeder Spur folgen, Rätsel lösen und immer wieder auch Rückschläge hinnehmen. Es ist richtig spannend gemeinsam mit den fünf Hauptdarstellern den Spuren und Hinweisen zu folgen, denn man bekommt auch nicht mehr Informationen als sie selbst und kann deswegen nur selber mitraten, was die einzelnen Dinge bedeuten könnten. Während sie versuchen ihre Vergangenheit zu entschlüsseln sitzt ihnen ständig die Sektion im Nacken und sie müssen um ihre Sicherheit fürchten. Dadurch kommt es immer wieder zu Spannungshöhepunkten und ich habe teilweise sogar richtig die Luft angehalten, so sehr hab ich mitgefiebert. Irgendwie kommt man bis zum Ende des Buches auch überhaupt nicht zum Verschnaufen und so bin ich einfach durch dieses Buch hindurchgerast.


    Für besondere Spannung sorgten zudem einige unvorhersehbare Wendungen, die in regelmäßigen Abständen auf den Leser einprasselten und mich oftmals richtig aus der Bahn geworfen haben. Der Autorin Jennifer Rush, ist es in meinen Augen wirklich sehr gut gelungen, den Leser im Unwissenden zu lassen und ihn dann durch ein paar Offenbarungen richtig zu überraschen.


    Sehr gut gefiel mir auch das Ende, denn es hat nicht einen allzu schlimmen Cliffhanger, lässt aber auf jeden Fall jede Menge Fragen offen und macht deshalb sehr neugierig auf die Fortsetzung.


    Fazit:


    Dieses Buch hat mich richtig geflashed. Ich war total begeistert und hab es in einem durchgelesen, da ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es hat mich vor allem durch die tiefgründigen und unterschiedlichen Charaktere, die unvorhersehbaren Wendungen, die dauerhafte Spannung und einen tollen Schreibstil überzeugt.


    Dieses Buch ist ein absoluter Pageturner und deswegen für mich ein richtiges Must-read.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • Der Inhalt:


    Anna und ihr Vater führen im Auftrag der Sektion an vier jungen Männer, die im Keller gefangen gehalten werden, medizinische Tests mit ihnen durch. Und Nacht für Nacht schleicht sich Anna in den Keller, um sich heimlich mit Sam, dem Anführer, in den sie sich verliebt hat, zu treffen. Niemand weiß warum die Tests durchgeführt werden, selbst Anna nicht, deren Erinnerung exakt fünf Jahre zurück reichen. Als Sam und die anderen ausbrechen, muss sie ihrem Vater schwören mit ihnen zu gehen und nie wieder zurückzukommen. Es beginnt eine atemlose Jagd quer durch die Vereinigten Staaten, immer auf der Suche nach deren wahren Identität und das einzige Anhaltszeichen ist ein rätselhaftes Tattoo auf Sams Rücken.


    Meine Meinung:


    Escape ist der Debütroman von Jennifer Rush der mich komplett überzeugt hat. Allerdings muss vorher erwähnt werden das es sich hierbei um den ersten Band einer Reihe handelt, nicht das man hinterher enttäuscht ist.


    Die Story gefällt mir sehr gut. Anna lebt mit ihrem Vater zusammen in einem Farmhaus. Unten im Keller befindet sich ein Labor, indem vier junge Männer gefangen gehalten werden. Anna schleicht sich Nacht für Nacht hinunter um mit Sam zu reden, in den sie sich heimlich verliebt hat. Als Sam und die anderen ausbrechen, nehmen sie Anna mit und begeben sich auf die Suche nach ihrer wahren Identität. Schnell stellt sich raus, dass Anna eine besondere Verbindung zu den Jungs hat und sie gar nicht die zu sein scheint, die sie alle Jahre gedacht hat.


    Die einzelnen Charaktere gefielen mir sehr gut. Zwar fehlen bei ihnen einige Lücken, diese werden aber zum Teil, während der Geschichte aufgefüllt. Anna hat mir besonders gut gefallen. Sie ist ein ganz normales Mädchen das bei ihrem Vater wohnt. Nach und nach stellt sich aber raus, dass ihr bisheriges Leben eine einzige Lüge ist und sie eine tiefere Verbindung zu den Jungs hat, als sie gedacht hat. Auch Sam fand ich sehr sympatisch. Anfangs erfährt man sehr wenig über ihn, je weiter ihre Reise aber geht, desto mehr erfährt man aus seiner Vergangenheit. Cas, Trev und Nick waren mir auch auf ihre Art sympatisch, obwohl sie hier allerdings etwas blass dargestellt wurden. Ich habe aber die Hoffnung, dass man mehr über die einzelnen in einem der Nachfolge-bände erfährt.


    Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, locker und die Seiten flogen nur so dahin. Von der ersten Seite an ist man mitten im Geschehen und es wird nie langweilig. Mit jeder Seite mehr werden neue Fragen aufgeworfen, über die man natürlich grübelt und Mutmaßungen anstellt. Sehr gut gefallen haben mir auch die unvorhergesehenen Wendungen die die Story nur noch spannender machten. Das Ende selbst ist in sich abgeschlossen, lässt aber noch genügend Raum für eine Fortsetzung.


    Mein Fazit:


    Escape von Jennifer Rush ist ein gelungenes Debüt, dass mich nicht mehr losgelassen hat. Die spannende Story, die tollen und sympatischen Charaktere und die unvorhergesehenen Wendungen haben mir unvergessliche Lesestunden bereitet. Ich vergebe 10 Punkte

  • Inhalt:
    Anna lebt mit ihrem Vater in einem Farmhaus. Sie ist allerdings kein ganz normales Mädchen. Sie wird privat unterrichtet und hat kaum Kontakt zur Außenwelt, da sie ein großes Geheimnis mit sich trägt. Im Keller unter dem Farmhaus werden vier junge Männer gefangen gehalten, an denen immer wieder medizinische Tests durchgeführt werden. Annas Vater Arthur arbeitet für die „Sektion“ und leitet das Labor und Anna darf ihm dabei helfen. Sie weiß nicht so recht, was sie davon halten soll, doch ihr Vater behauptet immer wieder, dass alles seine Richtigkeit hat und sie nichts Böses tun. Doch dann stößt Anna auf verwirrende Unterlagen .Wer sind diese jungen Männer im Labor und wieso werden sie gefangen gehalten? Wer ist die Sektion und wofür brauchen sie diese Männer?


    Meine Meinung:
    Mit „Escape“ präsentiert uns die Autorin den Auftakt einer Reihe. Der erste Band konnte mich schon ab dem ersten Kapitel für sich gewinnen. Das Buch war von Anfang an spannend und interessant und ich war sofort begeistert von der Geschichte. Die Protagonisten sind alle komplett verschieden und auf ihre Weise einzigartig, doch in keiner Hinsicht übertrieben oder „langweilig“. Die Hauptprotagonistin Anna ist mir sehr ans Herz gewachsen. Gemeinsam mit ihr konnte ich die Puzzleteile zusammenfügen. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass Anna den gleichen Wissensstand hat wie der Leser. Nicht mehr und nicht weniger.


    Fazit: Als ich „Escape“ aufgeschlagen habe, habe ich einen unterhaltenden Jugendthriller erwartet. Doch meine Erwartungen wurden komplett übertroffen. Ich konnte das Buch einfach nicht zu Seite legen und war in einem Rutsch durch. Von Spannung, Action und Liebe ist alles dabei. Ein Buch das ich durchaus weiterempfehlen kann und man einfach gelesen haben MUSS. Das war eindeutig ein Lesehighlight im noch jungen Jahr 2013. Ich fiebere jetzt schon dem zweiten Teil entgegen.

  • Ein geheimes Labor im Keller. Vier junge Männer, die in hinter Glastüren gefangen gehalten werden. Vier junge Männer, die sich an nichts mehr erinnern können. Vier junge Männer, die als Versuchsobjekte für alle möglichen Tests stehen. Und Anna.


    Anna, die ihren Vater bei der Arbeit für die Sektion unterstützt. Anna, die sich ein Leben ohne diese Vier nicht mehr vorstellen kann. Anna, die für einen von ihnen mehr empfindet als sie sollte. Doch Menschen, die eingesperrt sind, werden immer nur ein Ziel haben - Flucht.


    "Escape" hat mich vollkommen umgehauen. Ich habe angefangen zu lesen und war augenblicklich wie im Rausch.


    Schon von der ersten Seite an nimmt die Geschichte den Leser gefangen. Jennifer Rush versteht es sehr geschickt eine Spannung aufzubauen, die sich sofort auf den Leser überträgt. Ein Sog, dessen man sich unmöglich entziehen kann.


    Diese Spannung bleibt über das ganze Buch verteilt. Stellenweise nimmt es einen solchen Ausmaß an, dass man kaum weiter lesen mag und es doch muss. Atemlos, mit klopfendem Herzen und zitternden Händen verfolgt man jeden einzelnen Schritt der Protagonisten.


    Auch hat die Autorin Überraschungen und Wendungen im Verlauf der Geschichte eingebaut, die für mich zu Anfang nicht ersichtlich waren und mich somit völlig umgehauen haben. Ich habe dies in dieser Form nicht kommen sehen und war wirklich sprachlos und mehr als begeistert.


    Die einzelnen Figuren, so unterschiedlich sie auch sind, haben mich alle überzeugt - Ausnahmslos. Jeder einzelne Charakter hat etwas ganz Spezielles. Etwas was nur ihm allein gehört. Nicht immer perfekt und mit Fehlern, die die Figuren menschlich und authentisch machen. Jennifer Rush hat eine ausgesprochen gute Mischung zustande gebracht, an der ich einfach nicht das kleinste Bisschen dran auszusetzen habe und es auch gar nicht wollen würde, selbst wenn es nicht ganz stimmig gewesen wäre.


    Aber an "Escape" ist für mich einfach alles stimmig. Ich habe schon lange keine Buch mehr gelesen, welches mich auf voller Linie komplett überzeugt und begeistert hat. Jennifer Rush hat jedes Kapitel so enden lassen, dass der Drang weiter zu lesen und zu erfahren, welche Richtung die Geschichte nun nimmt, so groß war, dass ich das Buch innerhalb von wenigen Tagen durch hatte. Ich saß auf der Arbeit wie auf heißen Kohlen und konnte den Feierabend kaum erwarten, nur weil ich unbedingt weiter lesen wollte bzw. es musste.


    Das Ende lässt die Vorfreude auf den zweiten Band dieser Reihe enorm steigen. Aus dem einfachen Grund, weil diese Geschichte noch ein solches Potenzial für den weiteren Verlauf hat und man einfach weiß, dass Jennifer Rush sich mit Sicherheit noch einiges für uns Leser ausgedacht hat. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt darauf.


    Fazit:


    "Escape" hat mich auf der ganzen Linie überzeugt und begeistert. Ich habe dieses Buch wie in einem Rausch gelesen. Atemlos, spannend und einfach süchtig machend. Unbedingt lesen!


    Von mir ganz klar die volle Punktzahl!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Nachdem meine Vorredner so überzeugt von dem Buch sind, muss ich mit meiner Meinung leider einen Kontrapunkt setzen.
    Mich konnte es gar nicht überzeugen :-(.


    Ich habe mich mit diesem Buch ziemlich lange geplagt, motiviert auch durch eine ganze Reihe positiver Rezensionen - denen ich mich wie gesagt leider nicht anschließen kann. ESCAPE behauptet von sich, ein Thriller zu sein. Zugegeben, für eine jugendliche Zielgruppe, aber dennoch: Das Buch kam für mich in erster Linie als Mystery-Schnitzeljagd rüber, gemischt mit pubertären Spielchen, bei der die Protagonisten in einem vollkommen unglaubwürdigen Setting agieren.


    Die 17jährige Anna lebt mit ihrem Vater, einem Wissenschaftler, in einem Haus, in dessen Keller vier Jungs in ihrem Alter gefangen gehalten werden, an denen der Vater offenbar Tests durchführt. Für diese Jungs wie auch für Anna scheint die Situation vollkommen normal zu sein: Sie spielt mit ihnen durch die Gitterstäbe Schach, bäckt ihnen Kekse und macht ihnen schöne Augen. Was Teenager halt so tun.
    Eines Tages tauchen die Agenten der geheimnisvollen 'Sektion' auf, die die Arbeitgeber von Annas Vater sind. Die Situation gerät außer Kontrolle, es gibt Tote und das Ganze endet damit, dass Anna zusammen mit den vier Jungs flieht. Von nun an verwandelt sich das Ganze in ein Roadmovie: Sie folgen geheimnisvollen, teilweise reichlich obskuren Hinweisen, an deren Ende die Jungs ihre wahre Identität aufzudecken hoffen (sie haben allesamt keine Erinnerung an früher) und Anna sich erhofft, etwas über ihre vor langer Zeit verstorbene Mutter herauszufinden.


    Die Idee ist im Grunde gut, die Umsetzung finde ich allerdings fürchterlich. Anna, die Ich-Protagonistin, wirkt reichlich naiv für ihr Alter und setzt absonderliche Prioritäten. In Momenten, in denen sie um ihr Leben fürchten sollte, fragt sie sich, ob einer der Burschen, in den sie verliebt ist, sie wohl hoffentlich ebenfalls süß findet. Die Action-Szenen, von denen es reichlich gibt, lesen sich hölzern, unglaubwürdig choreografiert und manchmal unfreiwillig komisch. Auch benehmen die Protagonisten sich immer wieder recht dämlich dafür, dass sie auf der Flucht sind - was zu einer an den Haaren herbeigezogenen Konfliktsituation nach der anderen führt.


    Vielleicht hätte ich das Buch mit anderen Augen gelesen, wenn ich 16 wäre.
    Als erwachsener Leser hat mich das Buch aber leider überhaupt nicht überzeugt - und ich würde es an niemanden weiterempfehlen, der auch nur einen Hauch der Spannung erwartet, die für einen Thriller Usus sein sollte.


    Leider nur 2 Eulenpunkte.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ist jetzt schon wieder ein paar Wochen her, daher in aller Kürze:


    Mir hat das Buch nicht gefallen, ich schließe mich elwes Kritik in dem Punkt an, dass die Charaktere wirklich sehr unglaubwürdig gehandelt haben. Man kaufte keinem der Teenies ab, dass sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation befinden, weil sie einfach so naiv sind.
    Spannung habe ich ebenfalls vergeblich gesucht, das Buch hat sich wirklich sehr gezogen und wurde auch zum Ende nicht besser. Ich habe es schon wieder verschenkt und Teil 2 und 3 von meiner Wunschliste gelöscht.