Titel: Nur eine Liste
Autorin: Siobhan Vivian
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsjahr: DE 2012 | US 2012
Verlag: Ravensburger
Seitenanzahl: 416 Seiten
Kurzbeschreibung
Jedes Jahr in der Woche vor dem Homecoming-Ball erscheint sie wie aus dem Nichts: die Liste, die die Hübschesten und Hässlichsten Mädchen der Schule auflistet. Doch nicht nur für die vermeitlich Hässlichen kann dieser Titel zu einer Bürde werden. Wer ist bloß ihr Verfasser?
Über die Autorin
Siobhan Vivian wurde 1979 in New York geboren und wuchs in New Jersey auf. Sie studierte zunächst Drehbuch und Film und machte ihren Master in Creative Writing: Children's Literature an der New School University in New York. Als Lektorin bei der bekannten Litaraturagentur Alloy Entertainments war sie an der Entstehung mehrerer New York Times Bestseller beteiligt, schrieb für den Disney Channel und gibt heute Schreibseminare für Jugendliteratur an der University of Pittsburgh.
Meine Meinung
Niemand weiß, wer der Autor ist, aber diese Liste ist zu einer Art Tradition an der Mount Washington Highschool geworden. Jedes Jahr am letzten Montag vor dem Homecoming-Ball ist es so weit: die Liste verkündet das jeweils hübscheste und hässlichste Mädchen eines jeden Jahrgangs.
Acht junge Mädchen müssen sich auch dieses Mal ihrem Schicksal stellen, denn nicht nur die angeblich Hässlichen kämpfen mit dieser Beurteilung, auch die, die zu den Schönsten gewählt wurden, bekommen auf einmal Probleme teilweise auch mit sich selbst.
Ich möchte mich hier nicht allzu sehr auf die einzelnen Protagonistinnen fokusieren, da es insgesamt acht von denen gibt und sie alle eine interessante Vorgeschichte und Haltung zur Liste vorweisen.
Allerdings haben mir von allen Mädchen Danielle und Sarah am besten gefallen, da sie zumindest versucht haben, in irgendeinander Weise gegen die Liste anzukämpfen, sei es durch sportliche Anerkennung oder durch pure Rebellion.
Der sozialkritische Aspekt ist in diesem Jugendbuch durchgehend vertreten und gut erkennbar. Die meisten Jugendlichen in diesem Roman handeln meiner Meinung nach sehr natürlich und teilweise auch für ihr Alter angemessen. Ständig kommt die Frage auf, wer wohl diese Liste erstellt hat und das Recht vorweist, sich ein Urteil über diese Mädchen zu machen und sie auch in gewisser Weise vor der gesamten Schule lächerlich zu machen.
Da die Geschichte nur insgesamt die sechs Tage vor dem Homecoming-Ball beinhaltet, sind einige Veränderungen der Mädchen und auch gewisse Aktionen, wie sie im Buch in dem Umfang stattgefunden haben, eher unrealistisch bzw. unlogisch, beispielsweise kann ein Mensch innerhalb von wenigen Tagen nicht dermaßen stinken, dass es einen jeden Raum verpesten kann.
Jedes der Mädchen geht seinen eigenen Weg und jeder dieser Wege ist auf seine eigene Art und Weise interessant und spannend.
Die überaschende Wendung am Ende hat mich echt zum Nachdenken gebracht und es wurmt mich immernoch, dass das Ende so extrem offen ist und einige Fragen (Wer hat damit angefangen? Warum sind nur Mädchen betroffen?) unbeantwortet bleiben. Doch je länger ich drüber nachdenke, desto sicherer bin ich, dass jedes andere Ende eine große Enttäuschung wäre.
Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!
5 von 5 Punkten