Der Wille zum Glück – Thomas Mann

  • HörKassette

    Verlag: Litraton Verlag (August 2001)


    Kurzbeschreibung:
    War es nicht klar, daß dieser hoffnungslos kranke Mensch jenes junge Mädchen mit lautlosen, vulkanischen, glühend sinnlichen Leidenschaft liebte, die den gleichartigen ersten Regungen seiner frühen Jugend entsprach? Der egoistische Instinkt des Kranken hatte die Begier nach Vereinigung mit blühender Gesundheit in ihm entfacht; mußte diese Glut, da sie ungestillt blieb, seine letzte Lebenskraft nicht schnell verzehren?


    Über den Autor:
    Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren und wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955.Gert Westphal (geb. 1920 in Dresden): 1948 - 53 Oberspielleiter bei Radio Bremen, 1953 - 59 Hörspielleiter u. Fernseh-Chefregisseur beim Südwestfunk, 1959- 80 Mitglied des Züricher Schauspielhauses, als Rezitator von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert



    Mein Eindruck:
    Zu meinen favorisierten, frühen Geschichten von Thomas Mann gehört die kurze Erzählung „Der Wille zum Glück“ von 1896, die als Hörbuch besonders gut funktioniert. Gert Westphal liest grandios, er war Der König der Vorleser und hat viele Hörbuchfans begeistert!


    Schauplätze der Geschichte sind München und Rom. Das trägt zur Atmosphäre viel bei.


    Der Erzähler ist vom Geschehen unbeteiligt und deshalb wirkt er als neutrale Instanz, die emotionslos die gefühlsbetonte Geschichte transportiert. Somit nimmt Thomas Mann der Geschichte das Pathos.


    Der Erzähler und der Hauptprotagonist Paolo Hofmann sind Jugendfreunde. Paolo ist schwer herzkrank, künstlerisch veranlagt und schließlich in eine junge Baronesse verliebt. Eine Liebe, die sich zunächst nicht erfüllen darf, doch die liebenden geben nicht auf.


    Die Baronesse Ada erinnert mich vage an Imma aus „Königliche Hoheit“ und damit an Katia, die spätere Ehefrau von Thomas Mann. Er hat somit in Ada eine frühe Idealfigur einer Frau für sich entworfen.
    Die Anmerkungen zur Figur, wie sie Wikipedia auslegt, lehne ich für mich ab.


    Es gibt auch ein bis zwei Sätze, die insbesondere heutzutage sehr unpassend klingen, doch dass markiert den Text als Frühwerk, denn in Manns späteren Haupttexten gibt es nahezu keinen angreifbaren Satz mehr.


    Ein meisten fasziniert mich an Der Wille zum Glück, die Konsequenz mit der die Kurzgeschichte erzählt wird und der Fluss mit der sie vorgetragen wird,
    Ich habe die Kassette in Laufe der Jahre einige Male gehört und jetzt habe ich sie endlich auch mal hier vorgestellt.