Engel der Verdammten - Ulrike Schweikert

  • Endlich ist Sabine Berner zurück im aktiven Dienst der Kriminalpolizei und sofort erfordert ein neuer Fall ihre volle Aufmerksamkeit. Eine junge Frau wurde im botanischen Garten gefunden und man hat ihr mit einem sauberen Schnitt die Kehle durchtrennt. Ihre Identität ist zunächst ungeklärt und selbst als ein ähnlicher Mord passiert, tappt die Kriminalpolizei weiter im Dunkeln. Doch zum Glück steht der Vampir Peter von Borgo seiner geliebten Sabine wieder zur Seite und dank seiner Hinweise kommt die Kriminalpolizei einem unglaublichen Verbrechen auf die Spur. Doch Sabine hat den Eindruck, als ob Peter einen Teil seiner Erkenntnisse zurückhält und tatsächlich scheint es immer wahrscheinlicher, dass er in diese Serienmorde verwickelt ist. Zudem erfordert ein Journalist ihre Aufmerksamkeit, der es sich zur Aufgabe gemacht, furchtbare Missstände aufzudecken und dabei wohl im Zuge seiner Ermittlungen ein Auge auf Sabine geworfen hat. Wer ist der Mörder all dieser Frauen und was ist sein Motiv? Kann Sabine Peter noch vertrauen?


    Ich habe mich sehr gefreut, als endlich mal wieder ein neuer Fall von Sabine Berner und Peter von Borgo veröffentlicht worden ist. Die Romane von Ulrike Schweikert verbinden auf sehr schöne Weise einen Kriminalroman mit Fantasyaspekten, die jedoch keinesfalls zu weit im Vordergrund stehen. Die Geschichte wirkt sehr gut recherchiert und hat mich mit der stets präsenten Spannung unablässlich an das Buch gebunden.


    Noch immer ist Sabine im Zwiespalt darüber, ob sie sich von Peter von Borgo zu seiner Gefährtin verwandeln lassen soll oder nicht. Neben ihrer Arbeit und ihrer kleinen Tochter entdeckt sie im Laufe des Falls noch weitere Kontraargumente, die ihre Zweifel verstärken. Ich fand es hier sehr erfreulich, dass Sabine sich trotz ihrer Probleme nicht in Selbstmitleid suhlt oder ihrem vampirischen Freund willenlos hinterherschmachtet, sondern sich ganz rational mit ihrer Lage beschäftigt. Natürlich gewinnen aber auch manchmal ihre Gefühle die Oberhand, aber viel abgeklärter, auf eine eher erwachsene Art und Weise. Auf jeden Fall fand ich Sabine sehr sympathisch, gerade auch wegen ihrer realistischen Erscheinung.


    Peter von Borgo bleibt weiterhin rätselhaft und ist meistens kühl und durchdacht. Zwischen den Zeilen lodern seine Gefühle für Sabine auf, aus denen er keinen Hehl macht. Er ist nicht zuletzt aufgrund seines Alters und seiner Fähigkeiten ein sehr selbstbewusster Mann, der aber erfrischenderweise nicht an Selbstüberschätzung leidet und oftmals sehr kontrolliert erscheint. Sabine und er sind ein eher modernes Paar, das, gäbe es Vampire tatsächlich, so glaubhaft wirkt, dass sie durchaus meine Nachbarn sein könnten.


    Der im Egmont Lyx Verlag erschienene dritte Band der Serie "Engel der Verdammten" von Ulrike Schweikert war nicht nur spannend, sondern hat mich dabei auch durchweg angenehm unterhalten. Ich hoffe, dass alle Fans der Reihe diesmal nicht mehr so lange auf einen neuen Band über Sabine und Peter warten müssen.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Dies ist das dritte Buch um die Hamburger Kommissarin Sabine Berner und den Vampir Peter von Borgo. Wie schon die beiden Vorgänger hat mir auch dieses sehr gut gefallen ich war sofort mitten drin in der Geschichte...und in Hamburg. Wie immer eine spannende Mischung zwischen Krimi und Vampirgeschichte, diesmal auch sehr sozialkritisch, denn es geht um gewissenlose Schleuserbanden, die junge Frauen aus Osteuropa und Asien unter falschen Versprechungen nach Deutschland locken, sie mit Drohungen gefügig machen und auf den Strich schicken. Natürlich ist die Geschichte hier Fiktion, die Figuren sind erfunden, das betont auch die Autorin im Nachwort, aber Tatsache ist, dass es so wie hier beschrieben auch im realen Leben passiert. Hamburg ist dafür natürlich ein idealer Ort.


    Neben der Krimigeschichte geht es natürlich auch wieder um Sabine und den Vampir, der sie immer noch zu sich in seine Welt holen will. Sabine ist nach wie vor hin und her gerissen, denn was wird dann aus ihrer Tochter? Und will sie wirklich nur noch nachts umher streifen, immer auf der Jagd nach frischem Blut? Auch wenn Peter von Borgo ihr verspricht, immer bei ihr zu sein und ihr helfen wird, dass sie durch eine Verwandlung kein Monster werden muss. Aber kann sie Peter wirklich vertrauen? Seit einiger Zeit zieht er sich zurück und scheint ein Geheimnis zu haben. Wieso weiß er so viel über die toten Frauen?
    Ich mag die Figur des Peter von Borgo, denn er ist kein Kuschelvampir, sondern so wie ein Geschöpf der Nacht sein sollte. Auch Sabine war mir von Anfang an sympathisch, sie ist eine starke Frau, die sich bei ihren männlichen Kollegen durchsetzen kann. Sie ist aber auch sensibel und verletzlich und noch nicht abgestumpft.


    Übrigens würde ich empfehlen, zumindest den zweiten Teil "Feuer der Rache" vor diesem dritten Teil zu lesen, da man die Zusammenhänge dann besser nachvollziehen kann.
    Mir bleibt nun noch, die Vorgeschichte von Peter von Borgo zu lesen: Das Herz der Nacht.