Das fremde Haus - Sophie Hannah

  • Kurzbeschreibung
    Als Connie »Zuhause« in das Navi im Auto ihres Mannes eingibt, wird sie an einen Ort geführt, der ihr vollkommen fremd ist: Bentley Grove 11, Cambridge. Sie stellt Kit zur Rede. Der behauptet, sie muss die Adresse selbst eingegeben haben. Kurze Zeit später steht das Anwesen zum Verkauf. Connie gelingt es, einen Blick in das Haus zu werfen. Sie entdeckt eine blutüberströmte Frauenleiche, die ihr verdammt ähnlich sieht!


    Die Autorin
    Sophie Hannah ist eine junge britische Autorin, die für ihre Werke bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. "STILL, STILL", ihr erster Psychothriller, galt in England als einer der besten Romane des Jahres und erscheint ebenso wie "SCHATTENMESSER", "NIMMERMEHR" und "TOTES HERZ" in 30 europäischen Ländern.
    Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Cambridge.


    Meine Meinung
    Der Roman fängt mit dem Samstag 24.Juli 2010 an.
    Als erstes lesen wir "Man wird mich wegen einer Familie namens Gilpatrick umbringen.


    Dann gibt es einen Rückblick ab 17.Juli 2010.
    Kit und Connie Bowskill wohnen in Little Holling, Silsford.
    Connie sieht sich im Internet Immobilien in Cambrigde an, bei eiem Video Rundgang entdeckt sie eine tote Frau. Als Kit dazu kommt, sieht er angeblich keine Tote. Jetzt fängt der Wahnsinn an. Connie meldet das der Polizei, aber so richtig glauben sie ihr nicht. Aber der Polizist Sam geht der Sache doch nach. Kit macht sich verdächtig, aber andererseits auch wieder nicht. Es ist von einigen Häusern in Cambrigde die Rede.
    Zwischendurch gibt es Briefe und Dokumente der Familie Gilpatrick, man rätselt was die aussagen.
    Connie ist ziemlich durcheinander, hat sie wirklich etwas gesehen, geht Kit wirklich fremd. Auf der anderen Seite hält er gegen ihre Familie zu ihr. Es passiert viel, ich war hin und hergerissen. Die Autorin schickt uns ganz schön in die Irre.
    Zum Schluss kam ziemlich Fahrt auf und endlich wird alles aufgeklärt.


    Dann gibt es die Polizisten Simon und Charlie, die auf Hochzeitsreise sind und später bei der Aufklärung mitspielen. Sophie Hannah hat mit den Beiden am Rande wohl eine Reihe geschrieben.


    Ein spannender Roman, der mich gut unterhalten hat.

  • Originaltitel: Lasting Damage (2011)
    Bastei Lübbe Verlag 2013, 494 S.


    Der 6. Fall für Simon Waterhouse und Charlie Zailer


    Über den Inhalt:
    Es ist 1.15 Uhr. Connie Bowskill müsste längst schlafen. Stattdessen sucht sie auf der Internetseite einer Immobilienfirma nach einem ganz bestimmten Haus: Bentley Grove 11, Cambridge. Sie klickt auf den Button „virtueller Rundgang“ und sieht eine Szene wie aus einem Alptraum: Im Wohnzimmer liegt eine Frau – regungslos, der Teppich unter ihr voller Blut. Fassungslos weckt Connie ihren Mann, Aber als der sich vor den Computer setzt, sieht er nur einen makellos sauberen Teppich in einem gewöhnlichen Wohnzimmer. Doch Connie weiß, sie hat sich die Leiche nicht eingebildet. Und noch etwas lässt sie nicht mehr los: Die Tote sah ihr zum Verwechseln ähnlich …


    Über die Autorin:
    Sophie Hannah ist eine junge britische Autorin, die für ihre Werke bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. „Still, still“, ihr erster Psychothriller, galt in England als einer der besten Romane des Jahres und ist ebenso wie „Schattenmesser“, „Nimmermehr“ und „Totes Herz“ in 20 Ländern erscheinen. Sophie Hannahs Bücher werden derzeit mit großem Erfolg für das britische Fernsehen verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Cambridge.


    Meine Meinung:
    Nach außen hin erscheinen Connie und Kit Bowskill als das perfekte Paar. Sie leben in einem schönen, von Kit liebevoll restaurierten Haus und führen eine erfolgreiche Computerfirma, in der Connie die Buchhaltung macht. Zusätzlich arbeitet sie noch an zwei Tagen in der Woche in der Firma ihrer Eltern. Doch vor einem halben Jahr ist etwas passiert, dass Connies Welt ins Wanken gebracht hat und seitdem spioniert sie ihrem Mann hinterher in dem Glauben, er habe eine Geliebte. Sie scheint besessen von einem bestimmten Haus in Cambridge. Eines Nachts entdeckt sie dieses Haus auf der Internetseite eines Immobilienmaklers, wo es zum Verkauf angeboten wird. Beim „virtuellen Rundgang“ durch die Räume sieht sie im Wohnzimmer eine Tote in einer Blutlache liegen. Sie weckt ihren Mann, um ihm die Bilder zu zeigen. Doch als er schließlich aufgestanden ist und auf den Bildschirm guckt, ist die Leiche verschwunden.
    Detective Sam K. reagiert mehr als skeptisch, als Connie ihre Geschichte bei der Polizei erzählt, zumal sie wirkt, als stünde sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Eine Untersuchung des Hauses ergibt keine Hinweise, dass dort ein Verbrechen stattgefunden hat. Doch Connie lässt nicht locker, sie glaubt fest an das, was sie im Internet gesehen haben will.


    „Das fremde Haus“ startet nach demselben Muster wie Sophie Hannahs bisherige Bücher: eine Frau gerät in eine unwirkliche Situation, es folgen Schock und Verwirrung und es gilt ein Puzzle zusammenzusetzen. Es braucht Anlaufzeit, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt, aber dann konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Zunächst allerdings habe ich nur widerwillig weiter gelesen, gefesselt von den Figuren. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte eher handlungsarm, über weite Strecken geht es der Autorin darum, das Seelenleben ihrer Protagonisten in aller Ausführlichkeit vor dem Leser auszubreiten. Connie erzählt Sam endlos viele Details über ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle. Dabei wirkt sie auf mich furchtbar unsympathisch, rechthaberisch und hysterisch. Connie denkt, dass sie vielleicht verrückt ist, und ich stimmte ihr unweigerlich zu, denn es scheint einfach keine vernünftige Erklärung für das zu geben, was um sie herum vorgeht.
    Es gibt immer wieder Einschübe mit Textauszügen aus der polizeilichen Asservatenkammer, die zunächst keinen Sinn ergeben, sie deuten aber darauf hin, dass wir es am Ende tatsächlich mit einem Verbrechen zu tun haben werden.

    Es treten einige Protagonisten an, die bereits in den vorherigen Bänden in Erscheinung getreten sind: die inzwischen verheirateten Detectives Charlie Zailer und Simon Waterhouse sowie Simons Kollege Sam Kombothekra. Ein Reiz dieser losen Reihe ist es, mehr über ihr persönliches Leben und das ihrer Kollegen und Familien herauszufinden. In jedem Teil der Serie tauchen aber auch neue Fragen auf, die nicht unbedingt beantwortet werden und auf den Nachfolgeband vertrösten.
    Um das seltsame Verhältnis zwischen Charlie und Simon Waterhouse zu verstehen, muss man die Vorgänger gelesen haben, denn die Beziehung der beiden beginnt bereits im Serienauftakt „Still, still“ und entwickelt sich im Laufe der Bände. Es gibt auch ein Wiedersehen mit Alice, die homöopathische Therapeutin von Connie ist die Hauptfigur aus dem ersten Buch.
    Ein bisschen überflüssig erscheint im ersten Drittel die Nebenhandlung um Charlies Schwester Olivia, die sich auch in den nächsten Teil noch hineinziehen wird und die mich ungeduldig gemacht hat, weil die Haupthandlung hier nicht vorankam.


    Die Perspektive wechselt zwischen der Ich-Erzählerin Connie und den anderen Personen hin und her. Nimmt man jede Person für sich, so wirken ihre Äußerungen durchaus vernünftig und nachvollziehbar. Wägt man die Aussagen gegeneinander ab, ergeben sich Widersprüche und Ungereimtheiten. Die Autorin fordert die Leser geradezu auf herauszufinden, wer der wahre Paranoiker in dem Stück ist.

    Sophie Hannah erzählt eine sehr komplexe Geschichte, bei der man sich langsam vorantasten muss und sich ständig fragt, wem man nun was glauben darf oder besser nicht. Natürlich bekommt man schnell ein Gefühl dafür, wer der wahre Lügner ist, aber die tatsächlichen Zusammenhänge haben mich dann doch verblüfft. In der zweiten Hälfte des Buches fügen sich die Puzzelteilchen Stück für Stück zusammen, am Ende klärt sich alles und trotz einiger weniger Unwahrscheinlichkeiten passt alles ineinander. Die Autorin beweist mit diesem meisterlichen Verwirrspiel erneut, dass sie fesselnd und spannend unterhalten kann.

  • Klappentext
    Nichts ist so wie es scheint. Es ist 1.15 Uhr Connie Bowskill müsste längst schlafen. Stattdessen sucht sie auf der Internetseite einer Immobilienfirma nach einem ganz bestimmten Haus: Bentley Grove 11, Cambridge. Sie klickt auf den Button "virtueller Rundgang" und sieht eine Szene wie aus einem Alptraum: Im Wohnzimmer liegt eine Frau -regungslos, der Teppich unter ihr voller Blut. Fassungslos weckt Connie ihren Mann. Aber als der sich vor den Computer setzt, sieht er nur einen makellos sauberen Teppich in einem gewöhnlichen Wohnzimmer. Doch Connie weiß, sie hat sich die Leiche nicht eingebildet. Und noch etwas lässt sie nicht mehr los: Die Tote sah ihr zum Verwechseln ähnlich..


    Meine Meinung
    Dieses Buch hat trotz vieler verschiedener Variablen eine unglaublich starke Struktur und ist durch sehr gute Lesbarkeit gekennzeichnet. Es setzt sich aus sehr interessanten Charakteren zusammen, die in diesem Buch wirklich unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein Gegensatz sind zum Beispiel Connie und ihre Familie, oder auch Charlie und Simon, obwohl sie trotzdem verheiratet sind. Ich will diesem Buch gar nicht so weit vor greifen und viel kann man dazu auch nicht sagen, ohne alles zu verraten, was bei diesem Buch wirklich eine Schande wäre. Um ehrlich zu sein, der Klappentext verrät so gut wie nichts über das wesentliche, es schafft grade mal das Rahmenprogramm. Selten war ich bei einem Buch so verdammt neugierig was die Auflösung sein wird. Connie, die als Hauptperson in diesem Buch agiert ist eine sehr sympathische Persönlichkeit, bei der ich mich selber oftmals nicht entscheiden konnte, ob sie verrückt ist oder ob ihr jemand einen Streich spielt. Nur eins ist sie auf jeden Fall: unglaublich Willensstark.


    Kritik
    Ich hab nur einen einzigen Kritikpunkt und das ist die Rolle von Charlies Schwester. Für den Fall und seinen Ablauf hat Liv, meiner Meinung nach, keine Rolle gespielt. Ihre einzig wichtige Position war es, dass sie wusste wo Charlie und Simon ihre Flitterwochen verbringen und es somit den Kollegen von Simon sagen konnte. Wenn man aber ihre Geschichte mit Gibbs rein nehmen musste, dann hätte das ganze meiner Meinung nach nicht so abrupt und ohne weitere Erklärung enden dürfen. Schade.


    Bewertung
    Ich gebe diesem Buch definitiv 5 von 5 Herzen, da es wirklich eines der besten Bücher ist die ich je gelesen habe. Man sollte gar nicht so viel um das Buch herum schwafeln. Ihr müsst es einfach kaufen und lesen. Wirklich, wer solche Bücher mag, wird dieses Buch lieben.
    Für Freunde und Verwandte stehe ich gerne zum Verleihen bereit.

    Er spricht sie an und meint "Ich will sie nicht stören"
    Sie ließt ein Buch und sagt "Die Realität stört immer"


    [John Katzenbach - Der Fotograf]

  • x Autorin: Sophie Hannah
    x Übersetzerin: Anke Angela Grube
    x Titel: Das fremde Haus
    x Originaltitel: Lasting Damage
    x Genre: Psychothriller
    x Erscheinungsdatum: 11. Januar 2013
    x 496 Seiten
    x Bastei Lübbe
    x ISBN: 3404167694
    x Erste Sätze: SAMSTAG, 24. Juli, 2010. Man wird mich wegen einer Familie names Gilpatrick umbringen. Es sind vier: Mutter, Vater, Sohn und Tochter. Elise, Donal, Riordan und Tilly. Kit nennt mir ihre Vornamen, als hätte ich irgendein Interesse daran, auf Förmlichkeiten zu verzichten und sie alle besser kennenzulernen, obwohl ich nur eins will, schreiend weglaufen.


    Klappentext:


    Nichts ist so wie es scheint


    Es ist 1.15 Uhr. Connie Bowskill müsste längst schlafen. Stattdessen sucht sie auf der Internetseite einer Immobilienfirma nach einem ganz bestimmten Haus: Bentley Grove 11, Cambridge. Sie klickt auf den Button “virtueller Rundgang” und sieht eine Szene wie aus einem Alptraum: Im Wohnzimmer liegt eine Frau – regungslos, der Teppich unter ihr voller Blut. Fassungslos weckt Connie ihren Mann. Aber als der sich vor den Computer setzt, sieht er nur einen makellos sauberen Teppich in einem gewöhnlichen Wohnzimmer. Doch Connie weiß, sie hat sich die Leiche nicht eingebildet. Und noch etwas lässt sie nicht mehr los: Die Tote sah ihr zum Verwechseln ähnlich …


    Rezension:


    Am Auffälligsten ist an Sophie Hannahs “Das fremde Haus” die geniale Aufmachung. Das Taschenbuch trägt einen Umschlag aus dickem, aber trotzdem milchig-durchsichtigem Papier worauf Grundrisse einer Wohnung und blutige Fingerabdrücke zu sehen sind. Nimmt man den Umschlag ab, sind nur noch die schwebenden Worte auf weißen Untergrund zu sehen, die im Nichts zu stehen scheinen.


    Sophie Hannahs Schreibstil okay. Nichts besonderes, aber trotzdem gut lesbar. Erzählt wird aus zwei verschiedenen Perspektiven – nämlich einerseits aus Ich-Perspektive der Protagonistin Connie Bowskill und auf der anderen Seite aus Sicht der Ermittler, die den Fall beleuchten. Hier befindet sich der Leser abwechselnd auf dem Präsidium, mit einem Polizistenpaar in den Flitterwochen und in einer seltsamen Affäre zwischen der Schwester der flitternden Braut und einem Polizeikollegen.


    Damit der Leser immer gleich zu Anfang des Kapitels weiß, worum es geht, hat sich die Autorin eine gute Lösung ausgedacht: Wenn es um Connie geht, besteht das Datum am Kapitelanfang aus Zahlen und dem als Wort geschriebenen Monat, wohingegen das Datum komplett aus Ziffern besteht, wenn es um die Ermittlerseite geht. Außerdem gibt es hin und wieder zwischen den Kapiteln Schriftstücke, die die Polizei sichergestellt hat – dabei handelt es sich absurderweise größtenteils um Gedichte von Kindern; man erfährt am Ende noch was es damit auf sich hat.


    Ich habe mir unter der Geschichte einen mitreißenden Psychothriller vorgestellt. Nachdem ich das Buch jetzt gelesen habe, würde ich behaupten, es ist eher ein Thriller mit Krimielementen. Die Geschichte ist nicht schlecht und liest sich leicht, aber sie zieht sich für meinen Geschmack zu sehr hin – es dauert zu lange bis etwas Unerwartetes passiert. Und ganz ehrlich? – Es hat mich absolut nicht interessiert, dass dieses Polizeipaar flittert, sexuell frustriert ist und die Schwester der Braut eine Affäre hat. Damit hätte man das Buch schonmal angenehm kürzen können, denn es hat mit der Geschichte an sich tatsächlich überhaupt nichts zu tun.


    Es ist aber gut möglich, dass Leute, die Psychothriller normalerweise als zu hart empfinden, mit diesem Buch ganz glücklich wären – es ist eben etwas ‘softer’ als das, was ich unter diesem Genre verstehe. Vielleicht wurde dieses “Psycho” hier aber auch auf die Tatsache bezogen, dass niemand Connie glaubt und sie niemandem mehr trauen kann – am wenigsten ihrem Mann, Kit. Im wahren Leben ginge das ja auch extrem auf die Psyche.


    Fazit:


    Ein Psychothriller – ohne viel Psycho, dafür mit mehr Krimielementen, aber eigentlich nicht schlecht. Leider wurde der recht gute Plott mit unnötigen Nebengeschichten zugeschüttet.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen

  • Titel: Das fremde Haus
    OT: Lasting Damage
    Autorin: Sophie Hannah
    Übersetzt aus dem Englischen von: Anke Angela Grube
    Verlag: Bastei Lübbe Taschenbuch
    Erschienen: Januar 2013
    Seitenzahl: 494
    ISBN-10: 3404167694
    ISBN-13: 978-3404167692
    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Als Connie "Zuhause" in das Navi im Auto ihres Mannes eingibt, wird sie an einen Ort geführt, der ihr vollkommen fremd ist: Bentley Grove 11, Cambridge. Sie stellt Kit zur Rede. Der behauptet, sie muss die Adresse selbst eingegeben haben.
    Kurze Zeit später steht das Anwesen zum Verkauf. Connie gelingt es, einen Blick in das Haus zu werfen. Sie entdeckt eine blutüberströmte Frauenleiche, die ihr verdammt ähnlich sieht!


    Die Autorin:
    Sophie Hannah ist eine junge britische Autorin, die für ihre Werke bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Still, Still, ihr erster Psychothriller, galt in England als einer der besten Romane des Jahres und ist ebenso wie Schattenmesser, Nimmermehr und Totes Herz in über 20 Ländern erschienen. Sophie Hannahs Bücher werden derzeit mit großem Erfolg für das britische Fernsehen verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Cambridge.


    Meine Meinung:
    Bei den „Rezensionen“ bei Amazon ist dieser Thriller nicht gut weggekommen. Und das hat mich doch ziemlich erstaunt. Hat Sophie Hannah mit diesem Buch doch einen intelligenten und gut strukturierten Thriller geschrieben. Aber vielleicht ist es ja so, dass viele Leserinnen und Leser mit intelligent konzipierten Büchern nicht so viel anfangen können. Es ist gerade die nicht unkomplizierte Geschichte, die das gewisse „Thriller-Etwas“ hat. Auch mögen die Namen anfangs ein klein wenig verwirrend sein – so kommt man doch sehr schnell in die erzählte Geschichte hinein, wenn man sich denn bemüht auch aufmerksam zu lesen.
    Das Besondere an diesem Buch ist, das eigentlich nichts so ist wie es scheint – und das man manchmal meint etwas zu ahnen, die Ahnung dann aber wieder zu den Akten gepackt werden kann.
    Die Geschichte ist gut aufgebaut, der Spannungsbogen wird gekonnt über das gesamte Buch hinweg aufrechterhalten und die Auflösung ist dann auch nicht überhastet oder lustlos erzählt – ganz im Gegenteil. Die Auflösung ist logisch und passt sich dem guten Niveau dieses Buch ohne Wenn und Aber an.
    Ein Thriller der unter den 08/15-Thrillern die man heute oftmals angeboten bekommt und die ohne Ende gehypt werden herausragt. Dumme Thriller gibt es genug – und es ein schönes Gefühl auch mal einen wirklich interessanten und intelligenten Thriller lesen zu dürfen.
    Mit hat das Buch ausgesprochen gut gefallen – und es (das Buch) wird dafür auch mit guten 8 Eulenpunkten belohnt. Sehr lesenswert, gerade auch für LeserInnen, die genug haben von der Thriller-Magerkost.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Connie und Kit Bowskill sind schon seit geraumer Zeit an einem Haus in Cambridge interessiert. Als sich Connie eines Nachts auf einer Immobilienseite über ein Objekt informiert, entdeckt sie im virtuellen Rundgang mitten im Wohnzimmer eine Leiche in einer Blutlache liegend. Bis sie Kit geweckt hat und er sich an den Computer setzt, ist auf dem Video nichts mehr zu sehen. Auch die alarmierte Polizei kann keinen Hinweis auf ein Verbrechen entdecken. Conny wird geraten, sich wegen ihrer Probleme an einen Psychologen zu wenden. Erst als sich eine weitere Zeugin meldet, wird der Fall wieder aufgerollt.


    Sophie Hannah wählt für ihren Psychothriller ein interessantes Thema. Sie verknüpft den Wunsch, in einer bestimmten Gegend zu wohnen mit dem schwindenden Vertrauen gegenüber dem Ehepartner. Während anfangs Kit die Sympathien der Leser für sich beansprucht und sogar noch Mitleid für seine Situation schürt, kommen immer mehr Hinweise zutage, die die Sicht verändern. Zweifel kommen auf und langsam erkennt man in Connie das Opfer. Ganz sicher kann man sich hier aber wieder nicht sein, da immer noch eine Möglichkeit offen bleibt, die alles verändert. Von daher sind die Kriterien eines Psychothrillers gegeben.


    Genauso gut könnte dieses Buch aber auch unter dem Genre Krimi eingeordnet sein. Es gibt einige Leichen und mehrere Verdächtige. Je nach Blickwinkel haben diese ein Motiv und auch die Möglichkeit, die Tat auszuführen. Die Autorin legt genug Hinweise aus, um ihre Leser in verschiedene Richtungen zu dirigieren. In dieses Genre würde dann auch mehr die ausführliche Vorstellung der beiden Ermittler passen.


    Das wechselnde Tempo und der ständige Fokus auf einen anderen Handelsstrang fordern dem Leser eine hohe Konzentration ab. Zum Teil werden Informationen über vermeintliche Nebenfiguren so großzügig ausgegeben, dass man meint, sie seien enorm wichtig. Wer jetzt nicht die Lust am Weiterlesen verlieren möchte, muss sich deutlich vor Augen halten, dass dieses Buch bereits der sechste Fall für Simon Waterhouse und Charlie Zailer ist. Fans der Serie haben natürlich ein größeres Wissen über die Hintergründe und können somit auch deren Umfeld besser einordnen. Wer "Das fremde Haus" allerdings als erstes liest, hat weit weniger Lesespaß. Es bleibt zu hoffen, dass auch die ersten Fälle noch übersetzt und veröffentlicht werden. Ein Potential zum Suchtfaktor lässt sich durchaus erkennen. (7 von 10 Punkten)

  • Seit etwa einem halben Jahr hat die 34-jährige Catriona "Connie" Louise Bowskill den Verdacht, dass ihr Ehemann Christian "Kit" sie betrügt - seit dem Tag, an dem sie sein Navi zu einer völlig falschen Adresse in Cambridge führte, anstatt nach Hause. Seitdem spioniert sie fast jeden Freitag ihrem Mann nach, in der Hoffnung, ihn auf frischer Tat zu ertappen. Bisher gelang es ihr nicht, aber am 16.07.2010 stellte sie fest, dass das Haus, in dem Kit augenscheinlich immer verschwand, zum Verkauf steht. Sobald ihr Mann eingeschlafen ist, geht Connie im Internet auf die Suche nach dem Haus und wird fündig. Als sie jedoch einen "virtuellen Rundgang" macht, entdeckt sie im Wohnzimmer eine Frauenleiche und überall Blut.


    Der herbeigerufene Kit jedoch kann bei Sichtung des Rundganges nichts feststellen und in der Tat, das Wohnzimmer ist makellos, da ist kein Blut, keine Leiche. Hat Connie sich das ganze nur eingebildet? Doch es lässt ihr keine Ruhe, immer wieder muss sie an die Frau denken und schlussendlich nimmt sie Kontakt zur Polizei auf. Eigentlich wollte sie sich mit Simon Waterhouse in Verbindung setzen, mit diesem hatte sie schon früher zu tun gehabt, aber da sich dieser in den Flitterwochen befindet, muss sie mit Sam Kabothekra Vorlieb nehmen. Leider erweisen sich die Befürchtungen, dass niemand Connie erst nimmt, als richtig. Es besteht der Verdacht, dass sich Connie, die von jeher etwas labiler war, das ganze nur eingebildet hat.


    Dann meldet sich jedoch eine zweite Person, die ebenfalls zur gleichen Zeit den "virtuellen Rundgang" machte und die Leiche ebenfalls entdeckt. Nun muss die Polizei ermitteln, denn die zweite Zeugin scheint um einiges glaubwürdiger zu sein, als Connie und tatsächlich findet die Polizei heraus, dass sich kurz bevor Connie auf die Website ging, jemand in den Server des Maklerbüros eingeschleust hat und das falsche Video hochlud. Doch warum? Connie beschließt selbst, der Sache und ihrem Ehemann auf den Grund zu gehen, denn sie ahnt, dass Kit irgendwas damit zu tun hat. Derweil kommen die ermittelnden Beamten immer mehr zur Überzeugung, dass Connie durchaus ein ernstes psychisches Problem hat. Versucht hier jemand, Connie in den Wahnsinn zu treiben oder was für ein Spiel wird hier mit ihr gespielt?


    Obsession und Wahn! Der Plot wurde detailliert erarbeitet, verliert sich jedoch leider im ständigen Szenenwechsel, sodass ich diesem nur schwer folgen konnte. Die Figuren wurden abwechslungsreich erarbeitet, jedoch fehlt ihnen die Tiefe, sodass es nicht eine einzige Figur geschafft hat, auch nur irgendwie Eindruck auf mich zu machen, zumal hier an Klischees nicht gespart wurde. Den Schreibstil empfand ich teilweise als langatmig, sodass es mir zwischendrin schon ziemlich schwer fiel, am Ball zu bleiben. Abschließend kann ich sagen, dass ich mir von dem Buch deutlich mehr versprochen hatte. Der Plot ist durchaus ansprechend, die Umsetzung jedoch nicht. Auch bin ich mir absolut nicht sicher, um das Buch in dieser Ausführung der Kategorie Psychothriller zugeordnet werden sollte, mir fehlte hier eindeutig der Thrill.

  • Sophie Hannah hat da wirklich einen schwierigen Krimi hingelegt. Die Grundidee ist gut, das hin und her, wer denn nun Recht hat, hat durchaus Spannung. Andererseits fährt die Autorin viel Personal auf und gibt ihnen meist viel Hintergrund mit. Diese detaillierten Ausführungen bremsen die Geschichte.


    Wie gesagt, es gibt relativ viele Personen, und die meisten werden auch sehr intensiv eingeführt. Da mag man sich manchmal fragen, ob das nötig wäre. Ich habe mich z.B. sehr über Simon und Charlie gewundert. Ich konnte so gar nicht einordnen, wieso die beiden geheiratet haben und so merkwürdig miteinander sind. Ich habe eben erst bei JaneDoe gelesen, das die beiden schon in den vorherigen Büchern der Autorin vorkamen. Das erklärt mein Unverständnis. Ich denke, aus dem Grund wurden auch Liv und Gibbs derart eingeführt. Ihre Geschichte scheint evtl weiterzugehen.


    Ich kann verstehen, wenn man ein wenig die Spannung und Thrillerelemente in diesem Buch vermisst. Ich fand einige der Personen, vor allem Connie und ihre Mutter, sehr anstrengend. Aber im Grunde sind sie sehr gut gezeichnet und charakterisiert. Auch ist die Story verzwickt genug, um als Krimi durchzugehen. Es mögen sich die Geister daran scheiden, ob es zu viel Gerede und zuviel spannungsfreie Zeit gibt, aber ich neige eher dazu, die hochkomplexe Storyline und die Personenzeichnung als sehr gelungen zu bezeichnen. Das hebt das Buch für mich auf jeden Fall aus der Masse ab.


    Ich würde jetzt nicht sagen, das Frau Hannah den Krimi neu erfunden hat, aber sie hat in diesem Buch eine sehr eigene Auslegen gezeigt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

  • Ich muss zugeben, ich habe das Buch heute früh abgebrochen..
    Ich fand den Klappentext interessant und auch das Cover toll gemacht, aber ich komme nicht in die Geschichte rein, mag die Protagonisten nicht und Schreibstil und Sprache sind auch nicht meins.....schade :-(