Erscheinungstermin: September 2012
301 Seiten
ISBN- 13: 978-3-942-44664-8
Kurzbeschreibung:
Die Düsseldorfer Hauptkommissarin Evelyn Eick mutet sich zu viel zu. Ihr Vater liegt im Hospiz, und trotzdem übernimmt sie einen überaus schwierigen Fall.
Beim Tod einer jungen Frau deutet scheinbar alles auf einen natürlichen Tod hin, denn sie litt an Multipler Sklerose. Doch bei der Leichenschau entdeckt eine Amtsärztin, dass die junge Frau auf ungewöhnliche Weise vergiftet wurde. Der Hausarzt, der den Totenschein ausgestellt hat, behauptet, nichts davon bemerkt zu haben, aber von seiner Arzthelferin führt eine Verbindung zu einem dubiosen Notar, der mit seinem Verein ganz offen für aktive Sterbehilfe eintritt.
Bald darauf verschwindet die kleine Leonie aus einer Klinik. Sie ist unheilbar an Leukämie erkrankt. Und auch von Leonies Eltern führt eine Spur zu dem Sterbehilfe-Verein.
Während Evelyn ermittelt, rückt der Tod ihres eigenen Vaters unaufhaltsam näher.
Über den Autor:
Nadja Quint wurde 1959 in Herford geboren. Sie lebt in Düsseldorf und arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bevor sie sich dem Krimi widmete, veröffentlichte sie TV-Sketche, u.a. für die Serie »Sechserpack« (Sat1). »Verachte nicht den Tod« ist ihr Romandebut.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde ab 10.01.2013 gelesen.
Das nicht so schöne vorneweg: Dem Buch hätte ein professioneleres Lektorat gut getan, es scheint, dass selbst vernünftige Verlage jetzt schon an diesem Punkt meinen Geld sparen zu müssen, das Ergebnis sind vermeidbare Fehler, die in der Häufung den Lesegenuss stören.
Aber- zum Positiven. Lesegenuss hatte ich. Das ist ein Erstlingswerk, da gibt es noch Entwicklungspotential, sicher, aber das startet schon auf hohem Niveau. Ein farbiges Kopfkino entfaltet sich schnell und die Figuren des Romans stellen sich dreidimensional, mit Ecken und Kanten und gelebten Emotionen auf. Dabei lässt die Autorin den Figuren Zeit und Raum um die Entwicklung darzustellen und begeht nicht den Fehler auf Seite eins bis fünfzig erstmal nur das Personal vorzustellen. Es gelingt ihr sehr gut die Verzweiflung, die Leere auf einer Kinderkrebsstation darzustellen, die Entwicklung von Menschen, die zwischen Hoffen und Bangen und letztlich Verzweiflung am Rande des Wahnsinns leben, die jeder abstrusen Hoffnung hinterherlaufen und dabei trotzdem keinen Fuß vor den anderen bringen.
Der/die eine oder andere Leserin in der Leserunde fand das Ende etwas Splattermäßig- ich empfand das als logisch aus der Entwicklung heraus. Die Auflösung war durchaus überraschend, wie das bei einem guten Krimi sein muss, aber logisch aufgebaut.
Eine unbedingte Leseempfehlung von mir.