Verachte nicht den Tod - Nadja Quint

  • Erscheinungstermin: September 2012
    301 Seiten
    ISBN- 13: 978-3-942-44664-8


    Kurzbeschreibung:


    Die Düsseldorfer Hauptkommissarin Evelyn Eick mutet sich zu viel zu. Ihr Vater liegt im Hospiz, und trotzdem übernimmt sie einen überaus schwierigen Fall.
    Beim Tod einer jungen Frau deutet scheinbar alles auf einen natürlichen Tod hin, denn sie litt an Multipler Sklerose. Doch bei der Leichenschau entdeckt eine Amtsärztin, dass die junge Frau auf ungewöhnliche Weise vergiftet wurde. Der Hausarzt, der den Totenschein ausgestellt hat, behauptet, nichts davon bemerkt zu haben, aber von seiner Arzthelferin führt eine Verbindung zu einem dubiosen Notar, der mit seinem Verein ganz offen für aktive Sterbehilfe eintritt.
    Bald darauf verschwindet die kleine Leonie aus einer Klinik. Sie ist unheilbar an Leukämie erkrankt. Und auch von Leonies Eltern führt eine Spur zu dem Sterbehilfe-Verein.
    Während Evelyn ermittelt, rückt der Tod ihres eigenen Vaters unaufhaltsam näher.


    Über den Autor:


    Nadja Quint wurde 1959 in Herford geboren. Sie lebt in Düsseldorf und arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bevor sie sich dem Krimi widmete, veröffentlichte sie TV-Sketche, u.a. für die Serie »Sechserpack« (Sat1). »Verachte nicht den Tod« ist ihr Romandebut.


    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde ab 10.01.2013 gelesen.


    Das nicht so schöne vorneweg: Dem Buch hätte ein professioneleres Lektorat gut getan, es scheint, dass selbst vernünftige Verlage jetzt schon an diesem Punkt meinen Geld sparen zu müssen, das Ergebnis sind vermeidbare Fehler, die in der Häufung den Lesegenuss stören.


    Aber- zum Positiven. Lesegenuss hatte ich. Das ist ein Erstlingswerk, da gibt es noch Entwicklungspotential, sicher, aber das startet schon auf hohem Niveau. Ein farbiges Kopfkino entfaltet sich schnell und die Figuren des Romans stellen sich dreidimensional, mit Ecken und Kanten und gelebten Emotionen auf. Dabei lässt die Autorin den Figuren Zeit und Raum um die Entwicklung darzustellen und begeht nicht den Fehler auf Seite eins bis fünfzig erstmal nur das Personal vorzustellen. Es gelingt ihr sehr gut die Verzweiflung, die Leere auf einer Kinderkrebsstation darzustellen, die Entwicklung von Menschen, die zwischen Hoffen und Bangen und letztlich Verzweiflung am Rande des Wahnsinns leben, die jeder abstrusen Hoffnung hinterherlaufen und dabei trotzdem keinen Fuß vor den anderen bringen.


    Der/die eine oder andere Leserin in der Leserunde fand das Ende etwas Splattermäßig- ich empfand das als logisch aus der Entwicklung heraus. Die Auflösung war durchaus überraschend, wie das bei einem guten Krimi sein muss, aber logisch aufgebaut.


    Eine unbedingte Leseempfehlung von mir.

  • Ich hänge mich an die Leseempfehlung meines Vorschreibers.


    Ich habe mich während des Lesen und in der Leserunde gut unterhalten. Das Ende hatte die ein oder andere Überraschung parat. Das Buch war gut geschrieben und auch mein Kopfkino zeigte mir die unterschiedlichsten Bilder.
    Dies war das erste Buch der Autorin und es zeigt, dass sie das Potential zu Steigerungen hat.


    Ein Manko gab es nur im scheinbar fehlenden Lektorat. Dadurch entstanden kleinere Fehler, so dass Leser wie ich den ein oder anderen Text mehrfach lasen. Das störte etwas den Lesefluß.


    edit schiebt noch 8 Eulenpunkte hinterher.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Durch Zufall fällt es einer Bestatterin auf, dass eine Tote, die auf Bestattung wartet, trotz ihrer fortgeschrittenen Krankheit nicht durch einen natürliche Tod gestorben ist, sondern vergiftet wurde.


    Bei diesem Krimi haben mir die vielen, kleinen Informationen gut gefallen, die immer wieder vorkommen, ohne belehrend zu wirken. Zum Beispiel, dass Leichen so schlimm stinken, um einen Fluchtinstink auszulösen und so zu verhindern dass potentielle Fresser das verdorbene Fleisch anrühren.


    Im Ganzen fand ich das Buch sehr deprimierend, durch die realistische Beschreibung der Kinderkrebsstation, durch die vielen totkranken Menschen, die Verzweiflung der Angehörigen und die schlimme Krankheit von Evelyns Vater.


    Den Schluss hätte ich mir zwar anders gewünscht, was aber wahrscheinlich Geschmackssache ist.

  • Über den Inhalt schreibe ich mal nichts, das hat beowulf ja schon getan; ich beschränke mich auf meine Meinung.


    Besonders positiv aufgefallen für einen Debutroman ist mir der flüssige, sehr angenehm zu lesende Schreibstil. Weder zu simpel, noch zu bemüht. Das hat mir gut gefallen. Hätte ich es nicht gewusst, wär ich nicht auf die Idee gekommen, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt.
    Ein wenig störend in diesem Zusammenhang war lediglich das mangelhafte Lektorat. Aber dadurch sind nur kleinere Logikfehler entstanden, die das Verständnis nicht beeinträchtigt haben.
    Die Darstellung der Figuren gefällt mir sehr gut, alle haben ihre Ecken und Kanten und entsprechen nicht irgendeinem Klischee und wirken daher sehr lebendig.
    Als wirklich spannend würde ich den Roman nicht bezeichnen, also spannend im Sinn von, dass man beim Lesen eine Gänsehaut hat und denkt: oje, wer weiß, was als nächstes Schreckliches passiert?! Dennoch hat das Buch mich gepackt, ich wollte wissen, wie es weiter geht, und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Es wirkte auf mich auch gut recherchiert und alles wirkte ziemlich realistisch, wie aus dem Leben gegriffen. Ich jedenfalls kann mir vorstellen, dass es irgendwo eine Hauptkommissarin gibt, deren (Arbeits)alltag ziemlich genauso ist, wie im Buch beschrieben.
    Und gerade deshalb, weil mir vorher die realistischen Beschreibungen so gut gefallen haben, konnte ich mit dem Ende leider nicht viel anfangen. Zum einen haben sich die Ereignisse urplötzlich überschlagen, zum anderen gab es einige Entwicklungen, die ich persönlich als grotesk empfand. Beowulf hat zwar recht, dies alles ist zwar logisch nachvollziehbar aufgrund der Entwicklung der einzelnen Figuren im Romanverlauf. Trotzdem war mir das am Ende einfach ein bisschen zu viel des Guten.


    Bis kurz vor Schluss hätte ich dem Buch 8 Punkte gegeben, aber da ich mit dem Schluss nicht viel anfangen konnte, sind es nur 6.
    Trotzdem von mir eine Leseempfehlung, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass es sicherlich auch viele Menschen gibt, die besonders das Ende gut finden, denn gruselig und spannend war’s.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Auch ich kann dieses Buch wirklich weiterempfehlen.


    Es hat mir sehr gut gefallen, die Leserunde hat mir sehr viel Spaß gemacht.


    Die Thematik hat mich sehr angesprochen, denn ich bin selbst in der Medizin tätig und vielleicht dahingehend abgebrühter als andere (?), womit der eine oder andere bei manchen Passagen so seine Probleme hatte.
    Ich bin zwar auch über den " leichtsinnigen Umgang" mit Schweigepflicht/Ausgabe von Krankenakten gestolpert, aber hier wurde ja Aufklärungsarbeit geleistet.


    Die einzelnen Personen waren allesamt interessante Charaktere und ich hatte ganz schnell ein Bild von jedem Einzelnen im Kopf. Die Geschichte war nie langweilig, sondern immer interessant und lebendig erzählt.


    Einzigster Negativpunkt waren auch die Fehler...


    Tja aber was soll ich noch sagen, von mir gibt es 9 Punkte und ... bitte weiter so Nadja :kiss :knuddel :kiss


    Ich freue mich auf mehr :wave

  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen der von der Verfasserin engagiert begleiteten Leserunde lesen, hierfür auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank!
    Ich schließe mich der Eröffnungsrezension von Beowulf in vollem Umfang an.
    Auf ein Erstlingswerk hätte ich niemals getippt! Die angesprochenen Fehler muss ich zu meiner Schande gestehen, weitestgehend überlesen zu haben, auch das spricht nur für die Fähigkeit der Autorin, ihre Leser zu fesseln.
    Das Ende war zum Teil sehr überraschend, aber in allen Konsequenzen für mich nachvollziehbar.
    Gern mehr davon.
    9 Eulenpunkte
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Bei dem in Düsseldorf spielenden Krimi „Verachte nicht den Tod“ handelt es sich um Nadja Quints Erstlingswerk.
    Ich möchte gleich anmerken, dass dies an keiner Stelle im Buch ersichtlich wird. Alles liest sich sehr flüssig, die Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet mit Ecken und Kanten, aber das alles nicht übertrieben.


    Der Inhalt regt zum Nachdenken an über ein Thema, das durchaus noch mit gewissen gesellschaftlichen Tabus versehen ist. Insofern fasst die Autorin gleich in ihrem Buch ein heißes Eisen an, was ich für sehr mutig halte.


    Ja, es gab ein paar kleinere Logikfehler, die mir allerdings genauso wie maikaefer so gut wie nicht aufgefallen sind, weil ich von der Handlung vollkommen gefesselt war. :grin


    Einzig das Ende hat mir dann nicht sooo gut gefallen, weil es im Vergleich zum restlichen Buch irgendwie nicht stimmig war. Da hat die Autorin wohl offensichtlich einen großen Showdown haben wollen, der aber so gar nicht gepasst hat. :gruebel
    Nur wegen diesem Ende vergebe ich zwar „nur“ acht Eulenpunkte aber trotzdem eine unbedingte Leseempfehlung!


    :wave

    LG
    Alisha

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    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Diesem Buch merkt man nicht an, dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt. Die Personen sind plastisch beschrieben, haben Stärken und Macken, man entwickelt schnell Sympathien und Antipathien. Auch bei Nebenfiguren reichen ein paar Sätze, um deren Leben und Stimmung vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen.


    Überhaupt mag ich die Erzählweise, die sich Zeit nimmt für den einen oder anderen kleinen Abschweif. Das gefällt mir besonders gut, da nicht nur die eigentliche Krimihandlung erzählt wird, sondern immer mal etwas drum herum und zwar in nur wenigen Sätzen. Das wird nicht weitschweifig ausgewälzt, aber es macht das Ganze schön vielschichtig.


    Das Ende ist überraschend, erklärt alles nachvollziehbar, und die leicht abgedrehten Elemente haben mich persönlich nicht gestört. Das war ganz nach meinem Geschmack, ich wurde gut unterhalten und vergebe 9 Punkte.

  • Nadja Quint: Verachte nicht den Tod
    ISBN: 9783942446648
    Verlag: KBV
    301 Seiten, 9.90 €


    Über die Autorin:
    Nadja Quint wurde 1959 in Herford geboren. Sie lebt in Düsseldorf und arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bevor sie sich dem Krimi widmete, veröffentlichte sie TV-Sketche, u.a. für die Serie »Sechserpack« (Sat1). »Verachte nicht den Tod« ist ihr Romandebut.


    Inhalt:
    Die Düsseldorfer Hauptkommissarin Evelyn Eick mutet sich zu viel zu. Ihr Vater liegt im Hospiz, und trotzdem übernimmt sie einen überaus schwierigen Fall. Beim Tod einer jungen Frau deutet scheinbar alles auf einen natürlichen Tod hin, denn sie litt an Multipler Sklerose. Doch bei der Leichenschau entdeckt eine Amtsärztin, dass die junge Frau auf ungewöhnliche Weise vergiftet wurde. Der Hausarzt, der den Totenschein ausgestellt hat, behauptet, nichts davon bemerkt zu haben, aber von seiner Arzthelferin führt eine Verbindung zu einem dubiosen Notar, der mit seinem Verein ganz offen für aktive Sterbehilfe eintritt. Bald darauf verschwindet die kleine Leonie aus einer Klinik. Sie ist unheilbar an Leukämie erkrankt. Und auch von Leonies Eltern führt eine Spur zu dem Sterbehilfeverein. Während Evelyn ermittelt, rückt der Tod ihres eigenen Vaters unaufhaltsam näher.


    Meine Meinung:
    Ein wirklich gelungener Krimi. Besonders hervorzuheben ist die melancholische Grundstimmung, wodurch eine ganz besondere Atmosphäre entsteht. Als Leser ist einem die Ermittlungsarbeit der Polizei sofort verständlich, auch das eine oder andere Detail der Kriminalistik und Forensik wird interessant wiedergegeben.


    Die von der Autorin erschaffenen Charakterzeichnungen sind sehr tiefgehend, so dass man bis zum Schluss praktisch keine Ahnung hat, wer denn nun der Täter sein könnte. Neben der eigentlichen Untersuchung des Mordfalles wird auch das Thema Sterbehilfe immer wieder angeschnitten, was definitiv zum Nachdenken anregt. Letztendlich stellt man sich selbst die Frage: In Würde sterben - gibt es das überhaupt? Und falls ja - wie sollte man mit dem Thema Sterbehilfe in Deutschland umgehen?


    Ein paar kleinere Fehler, die wohl beim Lektorat übersehen wurden, kann man angesichts der gelungenen Spannungskurve ohne weiteres verkraften. Über die vielleicht schon etwas zu vielen privaten Probleme der Hauptfigur Evelyn Eick kann man ebenfalls diskutieren, aber letztendlich sind das nur Nuancen, die dem Gesamteindruck des Buches nicht schaden.


    Fazit: Mit "Verachte nicht den Tod" hat Nadja Quint einen spannenden Kriminalroman geschrieben, welcher nebenbei auch das heikle Thema Sterbehilfe direkt, aber niemals reißerisch, anspricht. Definitiv lesenswert!


    9 / 10

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde mit Autorin gelesen und bedanke mich nochmals für die engagierte Begleitung.



    Frau Jäde litt an MS und ihr Tod hat niemanden verwundert. Als bei der Totenschau in ihrem Bauchnabel eine Einstichstelle deutlich sichtbar wird, schaltet die Amtsärztin die Behörden ein. Es stellt sich heraus, daß ihr ein Cocktail in Form von Diazepan mit Wodka verabreicht wurde. Sie selbst konnte es nicht getan haben, aber wer hat dieser todkranken Frau dabei geholfen zu sterben? Aus der Kinder-Onkologie verschwindet Leonie und niemand hat etwas beobachtet. Hängen diese Vorgänge zusammen?


    Die Kriminalhauptkommissarin Evelyn Eick und ihr neuer Kollegen Thorsten Niemeyer übernehmen die Ermittlungen. Evelyn ist in jeder freien Minute bei ihrem Vater im Hospiz und wird auch hier mit dem Tod konfrontiert.


    Die Auflösung und das Finale hatte ich in dieser Form nicht erwartet und das finde ich auch sehr gut bei einem Krimi, wenn der Leser am Ende überrascht wird.




    Die Autorin hat sich in ihrem Debütroman gleich sehr mutig mit dem Tabu-Thema Sterbehilfe beschäftigt. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und es kam zu keinen Längen in der Handlung. Die einzelnen Figuren wurden gut ausgearbeitet und ich hatte sie bildhaft vor Augen. Wie sich im Laufe der Geschichte herausgestellt hat, habe ich mich beim Rätseln des Öfteren auf eine falsche Fährte führen lassen.


    Die Kommissarin war eine Persönlichkeit, die sehr viel zu knabbern hat, egal ob mit ihrer Essstörung, mit dem bevorstehenden Tod ihres Vaters oder auch mit einer anbahnenden Liebe. Genau trotzdem möchte ich gerne eine Fortsetzung und wissen, wie es mit ihr weitergeht. Mit dem schwarzen Humor hatte ich so meine Probleme, aber Nadja hat einiges erläutert und aufgeklärt.


    Ich fühlte mich gut unterhalten und bin beim nächsten Buch auch dabei!

  • Ich habe das Buch ebenfalls in der Leserunde gelesen und war angenehm überrascht. Die Leseprobe von der Homepage kannte ich ja schon und wollte das Buch dann auch unbedingt lesen.


    Als Bettina Jäde an MS stirbt, kommt erst niemand auf die Idee, dass sie getötet wurde. Bis eine aufmerksame Amtsärztin einen Einstich im Bauchnabel findet, der bläulich verfärbt ist. Sie informiert die Polizei und damit ermittelt Evelyn Eick den Fall. Zwischenzeitlich wird die kleine schwer kranke Leonie entführt und die neue Bekanntschaft von Evelyns Vater, der im Hospiz lebt, verstirbt unter seltsamen Umständen.


    Zu Anfang war ich von den seltsamen Charakteren verwirrt. Jeder vorgestellte Charakter hatte seltsame Charakterzüge und Eigenarten, dann kam Evelyn Eick ins Spiel. Sie hat mir sehr gut gefallen, weil sie einfach natürlich ist. Sie ist zwar sehr beherrscht, aber dabei freundlich und nett und vor allem will sie diesen Fall unter allen Umständen abschließen. Dass ihr Vater im Sterben liegt, erschwert die Ermittlungen für sie, aber am Ende ist das doch auf eine Art eine glückliche Fügung.


    Die Autorin schafft es, die Leser zu verwirren und falsche Fährten zu legen. Zumindest war es bei mir so. Nach und nach kommt man den Tätern zwar auf die Schliche, aber erst im letzten Teil des Buches. Sowas gefällt mir gut. Ich mag keine Thriller aus der Perspektive des Täters lesen und möchte lieber den Fall mit den Ermittlern lösen und miträtseln.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde gern eine Fortsetzung lesen.

  • Evelyn Eick ist Kriminalkommissarin in Düsseldorf. Neben ihrem nicht ganz einfachen Job hat sie es momentan auch privat nicht leicht. Ihr Vater liegt im Sterben, er hat Krebs im Endstadium und liegt in einem Hospiz.
    Umso schwieriger ist für sie der aktuelle Fall, in dem es anscheinend um Sterbehilfe geht. Eher durch Zufall wurde entdeckt, dass eine junge Frau, die unter Multipler Sklerose litt, gar nicht an ihrer Krankheit, sondern an einer merkwürdigen Injektion gestorben ist. In Verdacht gerät natürlich schnell der Ehemann, aber ebenso der behandelnde Hausarzt.
    Parallel dazu lernen wir eine Arzthelferin kennen, die sich mit einem dubiosen Notar einlässt, der in den Niederlanden einen Verein leitet, der legale Sterbehilfe leistet.


    Evelyn ist keine Ermittlerin, die ich als Leser sofort ins Herz hätte schließen können. Ihre privaten Probleme (die sich nicht auf ihren sterbenden Vater beschränken) ließen mich das eine oder andere Mal zweifeln, ob sie überhaupt in der Lage ist, ihren Beruf richtig auszuüben.
    Die Ermittlungen schienen mir an einigen Stellen ziemlich vage und manchmal etwas aus der Luft gegriffen.


    Trotzdem war das Buch spannend und gegen Ende entwickelte es sich regelrecht zu einem Thriller! Explodierende Autos, entführte Kinder, ein gruseliges Geheimbündnis, ein durchgedrehter Täter,… fast ein bisschen zu viel des Guten, um noch wirklich ernstgenommen zu werden, der Schluss hatte für mich daher schon fast etwas von Krimi-Komödie, das war einfach ein bisschen übertrieben.


    Leider sind in dem Buch recht viele Tippfehler enthalten, und noch schlimmer auch einige Handlungsunlogiken, die das Lektorat eigentlich hätte ausmerzen müssen. Bleibt zu hoffen, dass dies für eine zweite Auflage Berücksichtigung findet, denn insgesamt habe ich mich hier wirklich gut unterhalten gefühlt und werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten!

  • Ich kann das Buch auch weiterempfehlen.


    Die Leserunde hat mir sehr viel Spaß gemacht.


    Als Erstlingswerk zeigt das Buch viel Potential, wenn auch die Lektoren von mir 0 Punkte verdient haben.


    Die einzelnen Charaktere haben mir gut gefallen, und es war trotz Ernsthaftigkeit des Themas viel Humor darin versteckt.


    Ich freue mich auf mehr, besonders auf die kriminalistische Komödien... :wave


    Von mir auch 9 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • „Verachte nicht den Tod“ ist das Erstlingswerk von Nadja Quint, was man allerdings beim Lesen absolut nicht merkt. Denn Nadja Quint schafft es auf Anhieb den Leser fesseln und ihr flüssiger Schreibstil lässt das Kopfkino anlaufen. Außerdem finde ich es gut, dass die Autorin nicht den gleichen Fehler macht wie viele ihrer Genre-Kollegen, die sich nur auf die Handlung konzentrieren. Nadja Quint findet eine gute Balance zwischen der Darstellung der Figuren auf der einen Seite und der Entwicklung der Geschichte auf der anderen. Zudem sind alle Figuren in diesem Buch aus dem Leben gegriffen. Es werden keine Klischees bedient und es gibt auch nicht die Überpolizistin, der alles gelingt und die perfekt aussieht. Das finde ich sehr erfrischend. Alle Figuren sind gut ausgearbeitet und nicht flach wie man es von anderen Büchern des Genres gewohnt ist.


    Das Thema Sterbehilfe ist ein sehr sensibles Thema, das nicht einfach zu handhaben ist. Nadja Quint hat es meiner Meinung nach gut umgesetzt. Obwohl sie aus dem medizinischen Bereich kommt, behandelt sie dieses Thema neutral und versucht nicht den Leser in eine bestimmte Richtung zu drängen. Außerdem ist das Buch gut recherchiert und immer wieder fließen hilfreiche Zusatzinformationen mit in die Geschichte ein. Die Hintergrundinformationen sind geschickt in die Hanldung eingearbeitet, so dass der Leser nie das Gefühl hat belehrt zu werden.


    Insgesamt ist „Verachte nicht den Tod“ ein gut gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann. Die noch in der ersten Auflage vorhandenen Logikfehler sind in den Folgeauflagen nicht mehr zu finden. Ich finde es allerdings schade, dass die erste Auflage vom Verlag nur unzureichend lektoriert wurde. Mir ist zwar beim Lesen kaum etwas aufgefallen, aber da ich das Buch in einer Leserunde gelesen habe, wurde ich auf die anderen Stellen aufmerksam.

  • Schreibstil und Erzählweise von Nadja Quint haben mir gefallen. Es ließ sich in der Leserunde viel spekulieren, das hat mir Spaß gemacht. Und dass bei einem Thema wie Sterbehilfe, dass sicher kein einfaches für einen Krimi ist.
    Mehrere kleine Geschichten verbinden sich hier mehr oder minder gelungen zu einer größeren. Die Figuren sind recht überzeugend dargestellt, auch wenn sie mich nicht berühren konnten. Das Ende, zwar durchaus schlüssig, aber in meinen Augen übertrieben grotesk, war in diesen Ausmaßen für mich nicht vorhersehbar, das war mir doch zuviel des Guten. Ich fand Buch insgesamt ganz okay, begeistern konnte es mich nicht. Der Funke wollte nicht recht überspringen.

    Man hätte dem Buch auf jeden Fall, wie andere es hier schon angemerkt haben, ein sorgfältigeres Lektorat gewünscht.


    Manch einer hat mit seinem Debütroman bereits sein ganzes Pulver verschossen, ich glaube, diese Autorin startet gerade erst durch.

  • Hallo,


    ich habe dieses Buch in der Leserunde gelesen und mein erster Eindruck ist positiv, die Autorin schafft es über die länge des Buches für Spannung zu sorgen und das bei einem Thema das nicht gerade einfach ist.


    Zu den Charakteren kann man sagen, das sie recht unterschiedlich sind, aber doch gut ausgearbeitet und wie man im Verlauf des Buches sehen wird für einige Überraschungen gut sind.


    Insgesamt kann ich das Buch empfehlen, für einen Erstling ist es wirklich nicht schlecht, Nadja Quint hat hier einen guten Job gemacht :-)

  • Auch ich habe das Buch in der Leserunde mit Autorin gelesen.
    In diesem Krimi werden mehrere schwierige Themen angesprochen, sei es Sterbehilfe oder Krebs. Es gelingt der Autorin gut, diese Themen sensibel und nachvollziehbar darzustellen.
    Wie genau, und vor allem ob, diese verschiedenen Handlungen zusammen hängen, klärt sich erst ganz zum Schluß. Hier gibt es auch noch die eine oder andere Überraschung und einen richtigen "Showdown". ;-)
    Mit Evelyn ( ermittelnde Hauptkommissarin ) bin ich nicht ganz so gut klar gekommen. Auch fand ich manche Stellen schwierig zu lesen, bzw. nicht so richtig logisch dargestellt oder zu verstehen. Das mag am mangelhaften Laktorat oder an regionaltypischen Ausdrucksweisen oder an beidem gelegen haben.....
    Insgesamt bin ich ein wenig zwiegespalten, so richtig warm wurde ich mit dem Buch nicht, die Story hat mir aber schon gefallen............. :gruebelein weiteres Buch von Nadja Quint würde ich auf jeden Fall lesen. Schon, um zu sehen, in welche Richtung die Entwicklung geht.


    "Verachte nicht den Tod" bekommt von mir 6 von 10 Eulenpunkten.

  • Auch ich durfte das Buch in der LR lesen und war direkt von dem flüssigen und schönen Schreibstil der Autorin begeistert.
    Auf ein Erstlingswerk wäre ich nie gekommen, denn die gesamte Geschichte ist sehr gut gelungen und in sich schlüssig und logisch. Trotz des doch sehr ernsten Themas der Sterbehilfe gelingt es der Autorin, immer wieder sehr humorvolle Stellen einzubauen, mit Charakteren, die vollkommen glaubhaft wirken.
    Nicht nur die Charaktere, auch die örtlichen Begebenheiten wurden von Nadja Quint sehr authentisch dargestellt!


    Sehr gelungen fand ich auch, dass ich bis zum Schluß nicht selbst auf den Täterkreis gekommen bin :-)
    Das Ende hatte wirklich recht überraschende Momente parat, die z.T. schon als 'schwazer Humor' bezeichnet werden können.


    Bereits negativ genannt wurde das mangelhafte Lektorat, dass der Geschichte jedoch aufgrund des so flüssigen Schreibstils für mich keinen Schaden zugefügt hat.
    Meiner Meinung nach könnte der Spannungsbogen im 2. Teil etwas bessert sein, aber hier bin ich sicher, dass dies der Autorin in weiteren Bücher bestimmt immer besser gelingen wird.


    Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher der Autorin und vergebe 9 von 10 Punkten.

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Meine Meinung


    Zuerst möchte ich ein Kompliment an die Autorin aussprechen. Man merkt dem Roman wirklich nicht an, dass es ihr Debüt ist. Nadja Quints Schreibstil ist flüssig und durchgehend gut lesbar. Da klappert kein einziger Dialog!
    Die Autorin gibt ihren Figuren Zeit, sich vor unseren Augen zu entfalten und versucht nicht, in möglichst kurzer Zeit ein umfassendes Bild vor uns entstehen zu lassen. Das gefiel mir wirklich gut.


    Krimis müssen für mich ein paar Eigenschaften haben: Schlüssigkeit, Unvorhersehbarkeit und Spannung. Zumindest die ersten beiden Voraussetzungen erfüllt " Verachte nicht den Tod" für mich. Fast bis zum Schluss und der eigentlichen Auflösung inklusive Verhaftung des Mörders blieb dieser für mich unerkannt. Allerdings kam für meinen Geschmack die rechte Spannung während des ganzen Buches nicht auf. Vielleicht lag es daran, dass die Autorin gleich mehrere schwierige Themen anpackte, unter anderem das Thema Sterbehilfe. Die vielen notwendigen Informationen und Gedankenanstöße nahmen das Tempo aus dem Krimi, leider.


    Trotzdem ein lesenswerter Krimi und von mir eine Leseempfehlung!

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Leserunde gelesen und eins vorweg: Diese hat mir großen Spaß gemacht (nicht zuletzt durch die äußerst sympathische Begleitung der Autorin).


    Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde während der Leserunde auf so manchen Logikfehler verwiesen. Hier muss ich zugeben, dass ich auf den ein oder anderen nur durch die Leserunde aufmerksam gemacht wurde. Andere habe ich dagegen selbst "entdeckt" bzw. manchmal kam mir das ein oder andere Detail unlogisch vor - das hat mich in meinem Lesefluss jedoch keineswegs eingeschränkt. Insgesamt war es eine "runde" Sache - auch wenn die Auflösung ungewöhnlich / anders als gedacht war.


    Die Geschichte selbst hat viele verschiedene Facetten und bietet reichlich Denkanstösse. Das Thema "Sterbehilfe" ist sicherlich kein leichtes, wurde aber in meinen Augen sehr gut umgesetzt. Die Szenen um Evelyns schwer erkrankten Vater fand ich als Gegenpol zur eigentlichen Krimihandlung gelungen, auch wenn sie durchaus nachdenklich gestimmt haben.


    Mein Fazit: Kurzweiliger Krimi, wenn auch nicht herausragend. Dennoch wäre ich an einer Fortsetzung interessiert. ;-) Ich vergeb 7 Eulenpunkte.