Isle of Night - Die Wächter - Veronica Wolff

  • "Isle of night: Die Wächter" - allein der Titel versprach schon spannende Unterhaltung. Spätestens nach dem Lesen des Klappentextes war es dann um mich geschehen und das Buch und ich wackelten zur Kasse. Und ich habe es nicht bereut...


    Die Story handelt von Annelise, die überdurchschnittlich intelligent, privat aber weniger gesegnet ist. Ihr Vater ist Alkoholiker und schlägt sowohl Annelise, als auch ihre Stiefmutter, mit der sie ebenfalls nicht klarkommt. So kommt es ihr gerade recht, dass sie aufgrund ihres hohen IQ vorzeitig durch ein Stipendium ans College verschwinden kann. Dort angekommen kann sie sich jedoch wegen einer angeblich fehlenden Schwimmprüfung nicht einschreiben und zieht sich resigniert zu ihrem Auto zurück. Hier wird sie von Ronan angesprochen, der ihr vorher schon aufgefallen ist. Er überredet sie zu einer Spritztour mit seinem Auto, die letztendlich in einem Flug ins Nirgendwo endet.


    Erst hier schwant Annelise, das Ronans Anziehungskraft über das normale Maß hinausgeht, doch nun ist es zu spät. Angekommen auf einer unwirtlichen Insel irgendwo in der atlantischen Pampa stellt Annelise fest, dass sie eine von vielen Mädchen ist. Sie alle sollen zu einer Wächterin für Vampire ausgebildet werden; die wenigstens werden es jedoch schaffen. Die Bedingungen sind hart und einen zweiten Versuch oder Aussteigen gibt es nicht.


    Annelise nimmt den Kampf auf, hat jedoch schwer unter den körperlichen Anforderungen zu leiden. Gleichzeitig fällt es ihr schwer, sich in die Gruppe der Mädchen einzugliedern; ausgerechnet ihre ärgste Feindin ist auch gleichzeitig ihre Zimmernachbarin. Zum Glück ist da ja noch Ronan, dem anscheinend doch etwas an Annelise gelegen ist....


    Dies ist ein Buch für alle Fans von Richelle Meads "Vampire Academy". Es ist durchweg spannend geschrieben und spätestens beim Erreichen der Insel fesselt einen das Buch derartig, das man es nicht mehr aus der Hand legen kann. Der Spannungsbogen ist dabei kontinuierlich oben und ich konnte nicht umhin, die ganze Zeit mit Annelise mitzubangen um ihr Leben. Dabei ist sie ein unheimlich starker Charakter. Bisher ist sie vom Leben nicht verwöhnt worden, doch hat sie sich trotz allem niemals unterkriegen lassen. Und dieses Durchhaltevermögen ist etwas, das sie dringend benötigt, um auf der Insel zu überleben.


    Zum Glück findet sie nach einiger Zeit trotz der harten Bedingungen und dem Konkurrenzkampf ein paar Freunde. Auch Ronan, der junge Mann, der die Schuld an ihrer ausweglosen Situation trägt, da er sie auf die Insel gelockt hat, scheint doch mehr für Annelise zu empfinden, als sie zunächst dachte. Diese zarten Bande sowie ihre schlagfertige Art, gepaart mit dem kompromisslosen Wunsch zu überleben, machen sie stark und geben ihr die nötige Kraft trotz allem nach vorne zu blicken.


    Die Geschichte ist in der Ich-Form aus der Sicht von Annelise geschrieben und verschafft dem Leser auf diese Weise einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Da der Charakter sehr sympathisch beschrieben ist, habe ich mich ihm gleich verbunden gefühlt und durchweg mit Annelise mitgefiebert.


    Der im Piper Verlag erschienene Roman "Isle of night: Die Wächter" von Veronica Wolff ist ein spannender Vampirroman, den ich in rasantem Tempo verschlungen habe. Ich war so gefesselt von der Handlung und dem jugendlichen Schreibstil, dass an eine Leseunterbrechung gar nicht erst zu denken war. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, der in den nächsten Monaten erscheinen wird.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend