Kurzbeschreibung
Der gefährlichste Computervirus der Welt gelangt in die Hände eines russischen Topterroristen, genannt »Das Biest«. Ein Anschlag, der bis gestern noch undenkbar schien, steht unmittelbar bevor – mitten im Herzen Europas. Agent Solveigh Lang von der europäischen Geheimpolizei ECSB verfolgt seine Spur – bis ihre Einheit selbst zur Zielscheibe wird … Der gefährlichste Computervirus der Welt gelangt in die Hände von Terroristen. Ein Anschlag, der bis gestern noch undenkbar schien, steht unmittelbar bevor. Mitten im Herzen Europas. Welche Rolle spielt der ehemalige Stasi-Funktionär, den der Journalist Marcel Lesoille in Tel Aviv fotografiert? Gemeinsam mit Agent Solveigh Lang von der europäischen Geheimpolizei ECSB verfolgt er eine Spur bis nach St. Petersburg und Berlin. Können sie gemeinsam die Katastrophe verhindern?
Über den Autor
Jenk Saborowski, geboren 1977 im Taunus, studierte Publizistik und Germanistik, ging in der Boomzeit der New Economy nach New York und lebt heute als Unternehmer, Autor und leidenschaftlicher Hobbykoch mit seiner Frau in München und Frankfurt.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich bereits bei der Leseprobe schon überrascht, hatte ich es doch als den nächsten (vergeblichen) Versuch eines deutschen Autors abgetan einen wirklich guten Thriller zu schreiben. Mein letztes schreckliches Erlebnis mit einem solchen überflüssigen Versuch liegt im Regal der schauderhaften Bücher und verursacht mir heute noch Gänsehaut, um Ross und Reiter zu nennen, handelt es sich dabei um Oktoberfest von Christoph Scholder.
Ich war also entsprechend negativ konditioniert und wurde daher äußerst positiv überrascht. Saborowski gelingt es einen funktionieren Plott zu konstruieren, der dabei jedoch zu keinem Zeitpunkt konstruiert wirkt, sondern den Leser fesselt und Spannung verursacht. Seine Figuren sind äußerst gelungen, aggieren passend zu ihrem Charakter und zaubern nicht ständig wundersame neue Fähigkeiten hervor. Die Agentin ist überraschend normal, hat normale Probleme zu bekämpfen und zeigt sich äußerst menschlich, was sie mir sehr sympathisch machte und zur Glaubwürdigkeit und der realistischen Erzählung beitrug.
Ok, hier und da wird es ein wenig abgehoben oder turbulent, obwohl es sicher auch anders gegangen wäre und ob Frau Lang, da wirklich immer an vorderster Front mit dabei sein muß, ist auch diskussionswürdig, aber so sind sie halt die Thriller.
Hier und da haben sich ein paar kleine Recherchefehler eingeschlichen, sei es, daß ein frisch Erschossener sicherlich erstmal nicht nach Fäulnis riecht, auch wenn sein Magen getroffen wurde, dürfte da der Geruch zum einen nicht so stark sein, daß er eine erfahrene Agentin ins Wanken bringt und zum anderen würde es wohl nach Magensäure und Erbrochenen riechen und weniger nach der beschriebenen Fäulnis. Ein Durchsuchungsbeschluß wird in Deutschland nicht vom Oberstaatsanwalt erlassen, sondern von einem Richter und bei einem vermuteten Terroranschlag auf ein AKW würde das auch nicht irgendein Oberstaatsanwalt sein, sondern der Generalbundesanwalt hätte zumindest seine Finger mit im Spiel. Davon gibt es noch ein paar mehr, die aber sicherlich nur dem fach- und sachkundigen Leser auffallen und die der Güte des Buches zumindest aus meiner Sicht keinen wirklichen Abbruch tun.
Denn das was Saborowski da schreibt, scheint denkbar, nah und machbar. Es löst beim Lesen diesen wohligen grausigen Schauer aus, den man als Thrillerleser eben gerne haben möchte.
Das Ende ging mir ein wenig zu glatt und wenig spektakulär von der Bühne, da hätte ich mir ein paar Seiten mehr Dramatik gewünscht, aber auch mit diesem Ende kann ich sehr gut leben.
Kurz, Saborowski braucht sich hinter den Agenten-Thrillerkünstlern, wie Glenn Mead oder auch Ken Follett nicht zu verstecken.
Tatsächlich ein deutscher Autor, der mich mit seinem Thriller nicht nur unterhalten, sondern zeitweise sogar begeistern konnte.
Was ich hingegen überhaupt nicht verstehe, sind die so augenscheinlichen Gefälligkeitsrezensionen, die sich zu dem Buch und seinem Vorgänger bei Amazon und auch weiteren Buchplattformen finden. Diese kurzzeiligen Lobhudelein, die so sehr nach Auftragsrezension oder gut gemeinte Gefälligkeit eines Freundes oder Verwandten, haben weder Autor noch Buch nötig und werfen zumindest für den Vielleser, der sich häufig mit Buchrezensionen beschäftigt, ein wirklich seltsames Bild auf das Buch und seinen Autor, ob sie damit ihren Zweck erfüllen halte ich für äußerst fraglich.