Das Labyrinth erwacht (Bd. 1) - Rainer Wekwerth (ab 14 Jahren)

  • Klappentext:


    Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig.
    Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt.
    Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren.
    Aber das Labyrinth kennt sie.
    Jagt sie.
    Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen:
    Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit das nächste Tor zu erreichen oder du stirbst.
    Problem Nummer Eins, es gibt nur sechs Tore.
    Problem Nummer Zwei, ihr seid nicht allein.


    Meine Meinung:


    “Das Labyrinth erwacht” ist der erste Band einer neuen Jugend-Thriller-Trilogie rund um die Charaktere Jeb, Jenna, León, Mischa, Kathy, Mary und Tian.


    Als Erstes gibt es einen dicken Pluspunkt für die Grundidee der Story: Sieben Jugendliche landen in einem “Labyrinth” und alles was sie zunächst wissen, ist ihr Name. Nackt und orientierungslos sind sie in einer fremden Welt gestrandet. Schon bald wird klar, dass sie um ihr Leben kämpfen müssen, denn in jeder neuen Welt wird einer zurückbleiben. Die Idee hat mich neugierig gemacht und hat letztendlich auch dazu geführt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.


    Ich muss gestehen, dass ich am Anfang so meine Schwierigkeiten hatte. Sieben Protagonisten sind schon eine Menge und wie es üblich ist, muss erstmal jeder vorgestellt werden, damit der Leser weiß mit wem er es zu tun hat. Dieser Charakterisierungsprozess zieht sich eigentlich durch das ganze Buch, tritt aber zu Beginn verstärkt auf. Für mich war der Anfang deswegen ein wenig zäh und die Handlung kam nicht so recht vom Fleck. Allerdings ändert sich das ab der Hälfte des Buches: Die Spannung baut sich immer weiter auf und auch dem Leser wird klar, dass es hier um Leben und Tod geht. Die Handlung wird dynamischer erzählt und so habe ich die zweite Hälfte in einem Rutsch gelesen.


    Durch die Vielzahl der Charaktere fällt es mir schwer mich für einen Lieblingsprotagonisten zu entscheiden. Im Verlauf der Geschichte hat sich das auch immer wieder geändert, weil wir mehr Details erfahren haben. So wird zum Beispiel peu a peu ein bisschen mehr Licht in die dunkle Vergangenheit der Einzelnen gebracht und der Leser erfährt zumeist keine positiven Details…


    Interessant finde ich auch, dass sich die Protagonisten jedes Mal durch eine andere Welt schlagen müssen. So sind die Welten nicht nur durch Klima und Umgebung unterschiedlich, sondern auch durch ihre Einwohner und nicht alle sind den Jugendlichen freundlich gesinnt.


    Trotz der kleinen Schwäche zu Anfang bin ich doch sehr begeistert von dem Buch und der Geschichte an sich und freue mich schon sehr auf den zweiten Band der Trilogie, der wohl im Juli erscheinen soll. Die Story hat auf jeden Fall Potential.


    Zum Glück endet das Buch an einer relativ humanen Stelle und der Leser wird nicht mit einem bösen Cliffhanger zurück gelassen. Trotzdem möchte man natürlich wissen, wer es durch die nächsten Tore schafft und was es mit der Vergangenheit der Jugendlichen auf sich hat.

  • Sieben Jugendliche werden aus ihrem Leben gerissen und erwachen ohne Kleidung und Erinnerungen an ihre Vergangenheit in einer unwirtlichen Welt. Doch sie sind nicht allein an diesem Ort, denn da draußen ist noch etwas, das es auf sie abgesehen hat und sie unerbittlich jagt. 72 Stunden haben sie Zeit das nächste Tor in eine weitere Welt zu erreichen, von denen sie sechs an der Zahl durchlaufen müssen. Und jedes Mal muss einer von ihnen zurückbleiben, denn nur einer darf letzten Endes zurück in sein bisheriges Leben: der Gewinner. Alle anderen sind dazu verdammt, in den Welten auszuharren oder zu sterben....


    Meine Meinung:


    "Wow!" war so ziemlich das erste, was mir durch den Kopf gegangen ist, als ich den Klappentext zu dem Reihenauftakt von Rainer Wekwerth gelesen habe. Was für eine Ansage! Selten habe ich erlebt, dass mich bereits der Klappentext eines Buches so gefesselt hat und ich muss sagen: Das Buch hat das Versprechen mehr als gehalten.


    Von Beginn an war die Spannung im Roman spürbar. Die Charaktere erwachen desorientiert zunächst getrennt voneinander und müssen sich erst mit der wenigen Ausrüstung, die sie neben sich gefunden haben, zueinander durchkämpfen. Die meisten von ihnen haben zusätzlich zu Nahrung und Wasser auch noch ein weiteres Accessoire erhalten, das sie je nachdem in eine besondere Position innerhalb der Gruppe rückt. Obwohl die Jugendlichen sich nicht an ihr bisheriges Leben erinnern können, haben sie an ihren unterschiedlichen Verhaltensweisen festgehalten und ich fand es ungeheuer spannend, mitzuerleben, auf welche Weise die Beteiligten mit ihrer jeweiligen Situation umgehen und wie sie sich im weiteren Verlauf innerhalb der Gruppe entwickeln. Wer ist bereit zu helfen und wer verfolgt im Stillen seine eigenen Pläne?


    Sehr ausgeglichen wechselt der Autor zwischen den Charakteren hin und her und verschafft so dem Leser immer wieder neue Einblicke in die Personen. Jeder einzelne von den Jugendlichen wird hier vorgestellt und mit seinen diversen Eigenschaften skizziert. Alle haben ihren besonderen Platz in der Gruppe und ich fand es nahezu unvorhersehbar für mich, wer von ihnen der- oder diejenige sein würde, die die Gruppe als erstes zurücklassen würde, da sie mir alle auf die ein oder andere Weise unverzichtbar für die Geschichte erschienen. Allein dadurch war der Spannungspegel für mich die ganze Zeit bei vollem Anschlag. Dazu kommt noch die Ungewissheit, wer die Jugendlichen in dieses perfide Spiel gesteckt hat und weshalb. Und was ist das, was ihnen die ganze Zeit auf den Fersen ist?


    Fazit:


    Der im Arena Verlag erschienene Jugendroman "Das Labyrinth erwacht" von Rainer Weckwerth ist der Auftakt einer neuen Reihe und einfach Spannung pur. Der packende Erzählstil des Autors, die toll beschriebenen Charaktere und die spannende Idee haben mich einfach umgehauen und mich gnadenlos an die Seiten gefesselt. Am Ende angekommen war ich nicht nur begeistert, sondern auch enttäuscht, dass ich natürlich nicht einfach weiterlesen konnte, sondern nun erst auf die Fortsetzung warten muss. Das Buch erhält von mir eine absolute Leseempfehlung.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Ich hab das Buch angefangen, pausierte, weil ich ein anderes Buch für eine Lesegruppe gelesen habe. Und nun hab ich das Buch innerhalb von ein paar Tagen in einem Rutsch zu Ende gelesen, ca 1/3 auf einmal.


    Ich bin so froh, dass der zweite Teil schon erschienen ist und ich bin schon sehr gespannt drauf. Auch wenn ich zwischenzeitlich eine Pause mit dem Buch gemacht habe, waren mir die Charaktere sehr schnell wieder nahe. Ich mochte sie alle irgendwie. Ich find es traurig, dass nun, am Ende des Buches, nur noch 5 der ursprünglichen 7 Leute am Leben sind. Allerdings hab ich schon Angst vor den anderen beiden Büchern, da ich den ein oder anderen Chara sehr gern mag und es wirklich traurig finde, zu wissen, dass am Ende höchstwahrscheinlich nur einer überleben wird. Nichtsdestotrotz, ist es ein tolles Buch und wirklich sehr spannend.