ZitatOriginal von sapperlot
Das Schweizer Volk hat in einer Volksabstimmung auf höchst demokratische Art und Weise gegen die Einführung einer Buchpreisbindung entschieden. Wann wird der deutsche Stimmbürger an der Urne entscheiden ob er die Buchpreisbindung will oder nicht?
Ob eine Volksabstimmung wirklich sinnvoll ist, wenn die "Aufklärung" der Bevölkerung dermaßen plump passiert wie in der Schweiz (eine Buchpreisbindungskampagne hab ich nicht mitbekommen, aber was dem Wahlvolk in Sachen Moscheen und / oder Ausschaffungen propagiert worden ist, war deutlich unter Bild-Niveau), glaube ich eher nicht. Unsere gesetzlichen Vertreter sind keine Engel, sie sehen das ganze aber wenigstens nicht ausschließlich aus Kundensicht wie das Volk.
ZitatDas die Literaturlandschaft ohne Preisbindung einseitig, überschaubar und weniger vielfältig ist ist eine Behauptung die weder belegbar ist noch kann das Gegenteil bewiesen werden. Die Branche lebt anscheinend aber nur noch wegen der dieser Bindung.
Ich finde schon, daß ein Blick nach GB oder USA durchaus zeigt, wie sinnvoll die Buchpreisbindung ist. In den USA ist Amazon deutlich stärker, weil es eben nicht in jeder Stadt einen Buchladen gibt. Und in Großbritannien ist nach der Aufhebung der Buchpreisbindung der stationäre Buchhandel nahezu am Ende. Die Schweiz profitiert hingegen meines Erachtens von der Situation in Deutschland und der Tatsache, daß die Schweizer glauben, mit einem 16 Euro-HC ein Schnäppchen zu machen, weil man in Deutschland 20 Euro fürs gleiche Buch zahlt.
ZitatWo eine Marktnachfrage ist, in diesem Fall Leser die bereit sind Geld auszugeben, werden sich auch in Zukunft genügend Anbieter tummeln um das Bedürfnis zu befriedigen. Vielleicht gibt es im Moment auch einfach zu viele Anbieter für die Nachfrage?
Erstens: Willst Du wirklich nur noch Bücher lesen, die eine entsprechend hohe Marktnachfrage haben? Ich jedenfalls nicht.
Zweitens: Seit wann stehen zu viele Anbieter für einen schwachen Markt? Ich habe jedenfalls noch in der Schule gelernt, daß man gerade auf einem Markt mit vielen Anbietern von einem gesunden Markt sprechen kann, während Märkte mit einem oder wenigen Anbietern (Monopol / Oligopol) eher schlecht für den Markt und die Kunden sind. Wenn wir weniger Buchhändler hätten, würde der Markt doch nicht besser funktionieren, egal ob mit oder ohne Buchpreisbindung.