Buchpreise in Deutschland

  • Ooooch schade hast Du diesen Thread nicht schon letzte Woche gesehen. Da hätten wir was zu reden gehabt.... :wow :grin


    Warum kostet ein Buch überall gleichviel? Klar legen die Verlage die Preise fest aber warum kein Wettbewerb??? Der Staat/das Gesetz/eine Verordnung oder was auch immer verbietet schlussendlich den Markt und da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ein Buch ist ein Kulturgut wie viele andere Dinge auch. Musik zum Beispiel. Warum darf eine Musik-CD unterschiedliche Preise haben aber ein Buch nicht? Wer ist für Musikpreisbindung? Sind die Eintrittspreise in Deutschland für einen Film im Kino unterschiedlich? Wenn ja sofort eine Filmpreisbindung machen und die Preisfestlegung Universal / Disney / Paramount und Co. überlassen. Wenn die sagen Film XY kostet 20 Euro Eintritt dann haben sich alle Kinos ohne wenn und aber daran zu halten. Den grossen Reibach machen die Hersteller und der Konsument ist der Gelackmeierte. Ach es gibt noch so viele Sachen wo man den Wettbewerb verhindern könnte... :rolleyes

  • Das Buch hat in Deutschland - und wohl nicht nur hier - einen ganz anderen Stellenwert als Film und Fernsehen. Auch ältere / weniger populäre Werke werden dadurch gefördert, Stichwort: Quersubventionierung. Ohne Buchpreisbindung gibt's die populären Bücher günstig, der Rest verstaubt. Ich bin jemand, der viel und gerne abseits vom Mainstream liest - unpopuläre Bücher, geringere Nachfrage ... den Rest kennen wir ja. Die Bücherwelt lebt gerade auch von der Vielfalt!


    In Großbritannien hat die Aufhebung der Buchpreisbindung dazu geführt, dass unzählige kleine Läden schließen mussten. Arbeitsplätze gehen ebenso verloren wie Kaufkraft. Von den Folgen für die ländliche Bevölerung mal abgesehen: es hat eben nicht jeder einen Thalia um die Ecke.


    Ich versteh auch nicht, warum jede angedeutete Beschränkung des Marktes gleich als sozialistischer Protektionismus verschrieen wird.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Susannah
    Das Buch hat in Deutschland - und wohl nicht nur hier - einen ganz anderen Stellenwert als Film und Fernsehen. Auch ältere / weniger populäre Werke werden dadurch gefördert, Stichwort: Quersubventionierung. Ohne Buchpreisbindung gibt's die populären Bücher günstig, der Rest verstaubt. Ich bin jemand, der viel und gerne abseits vom Mainstream liest - unpopuläre Bücher, geringere Nachfrage ... den Rest kennen wir ja. Die Bücherwelt lebt gerade auch von der Vielfalt!


    In Großbritannien hat die Aufhebung der Buchpreisbindung dazu geführt, dass unzählige kleine Läden schließen mussten. Arbeitsplätze gehen ebenso verloren wie Kaufkraft. Von den Folgen für die ländliche Bevölerung mal abgesehen: es hat eben nicht jeder einen Thalia um die Ecke.


    Ich versteh auch nicht, warum jede angedeutete Beschränkung des Marktes gleich als sozialistischer Protektionismus verschrieen wird.


    :write

  • Zitat

    Original von Susannah
    Ohne Buchpreisbindung gibt's die populären Bücher günstig, der Rest verstaubt. Ich bin jemand, der viel und gerne abseits vom Mainstream liest - unpopuläre Bücher, geringere Nachfrage ... den Rest kennen wir ja. Die Bücherwelt lebt gerade auch von der Vielfalt!


    Hmmmm.... die Musikbranche ist ziemlich vielfältig abseits des Mainstreams und das ohne Musikpreisbindung. Die Filmindustrie auch.... Die Buchbranche würde auch ohne Preisbindung tiptop funktionieren. Zuviel Protektionismus verhindert Innovation. Warum schliessen so viele Thalia Läden in Deutschland?


    Zitat

    Original von Susannah
    In Großbritannien hat die Aufhebung der Buchpreisbindung dazu geführt, dass unzählige kleine Läden schließen mussten. Arbeitsplätze gehen ebenso verloren wie Kaufkraft. Von den Folgen für die ländliche Bevölerung mal abgesehen: es hat eben nicht jeder einen Thalia um die Ecke.


    Grossbritanien kann ich mangels Kenntnisse nicht beurteilen aber in der Schweiz gibts sowohl Ketten wie auch den kleinen selbstständigen Buchhändler. Ich glaub der Trend zum Internetkauf und das Buch nach Hause schicken lassen und der zum E-Book ist viiiiiiieeeeelll die grössere Gefahrenquelle als die Aufhebung der Buchpreisbindung.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Hmmmm.... die Musikbranche ist ziemlich vielfältig abseits des Mainstreams und das ohne Musikpreisbindung.


    Dürfte vor allem an der relativ billigen Produktionsmöglichkeit liegen. Einen Song zu produzieren ist wesentlich einfacher als ein Buch zu schreiben und zu drucken. Auch die Verbreitung ist deutlich höher - fast jeder hört irgendeine Art der Musik, aber bei weitem nicht jeder liest Bücher.


    Zitat

    Die Filmindustrie auch....


    Für die Filme abseits des Mainstreams (und selbst für solche innerhalb des Mainstreams) werden vom Staat Millionen ausgegeben. In Deutschland weniger als in anderen Ländern, weil viele Filme von den öffentlich-rechtlichen Sendern produziert werden, aber insgesamt wird eine Menge Geld für die Förderung des Filmes ausgegeben. Ist also genau so ein dramatischer staatlicher Eingriff wie die Buchpreisbindung. Der Markt hilft dem Film meines Erachtens in keiner Weise.


    Zitat

    Die Buchbranche würde auch ohne Preisbindung tiptop funktionieren. Zuviel Protektionismus verhindert Innovation. Warum schliessen so viele Thalia Läden in Deutschland?


    Meiner Ansicht nach wegen fehlender Innovation und Qualität. Statt sich mit der Materie auseinanderzusetzen und dem Käufer ein Erlebnis zu präsentieren, versucht man, den Leser aus dem Laden zu vergraulen, indem man die Bücher wie Mehl im Supermarkt in die Regale räumt oder auf Tischen türmt und die Verkaufsfläche mit Low-Budget-Artikeln vollstellt. Ich finde, gerade die Buchpreisbindung ist förderlich für Innovation - so muß man eben nicht, wie in allen anderen Bereichen, einfach nur Preiskampf betreiben, sondern den Kunden anderweitig für sich gewinnen. Das scheinen aber die Herren Kreke und Co noch nicht verstanden zu haben.


    Zitat

    Original von Susannah
    Grossbritanien kann ich mangels Kenntnisse nicht beurteilen aber in der Schweiz gibts sowohl Ketten wie auch den kleinen selbstständigen Buchhändler.


    Ja, weil, siehe den Anfang des Threads, der Preiskampf ausbleibt. Wo ist denn der Vorteil für den Kunden bei so einem Preisabsprachenkartell gegenüber der Buchpreisbindung?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Am Anfang des Threads steht eine Menge Blödsinn. Sehr viel Blödsinn. Ich glaube den Markt in der Schweiz zu kennen und es herrscht hier kein Kartell sondern knallharter Wettbewerb.


    Ich glaub ich bestell mir gleich bei Amazon ein paar Bücher mit 20 % Rabatt. Da kostet mich ein Harcover nicht 19.99 Euro sondern punktgenau 16.00 Euro. Ersparnis 3.99 Euro. :lache Vielen Dank an die Deutschen Konsumenten das ihr für Bücher viel zu viel bezahlt, und das wie ich sehe sogar gerne :wow, und uns Schweizer die Bücher quasi Subventioniert. Ganz ehrlich, ich mag euch Deutsche immer mehr. :kiss

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Am Anfang des Threads steht eine Menge Blödsinn. Sehr viel Blödsinn. Ich glaube den Markt in der Schweiz zu kennen und es herrscht hier kein Kartell sondern knallharter Wettbewerb.


    Bei knallhartem Wettbewerb würden die kleinen Händler schnell in die Knie gehen und Bücher für 16 Euro würden wie blei in den Regalen liegen. Du hast völlig recht, der Schweizer "Wettbewerb" funktioniert - wenn man sich mit Deutschland vergleicht. Bei wirklichem Wettbewerb sähe das meiner Ansicht nach ganz anders aus, aber dafür ist die Schweiz wohl einfach zu klein, als das es sich für große Konzerne besonders lohnen würde.


    Zitat

    Vielen Dank an die Deutschen Konsumenten das ihr für Bücher viel zu viel bezahlt, und das wie ich sehe sogar gerne :wow, und uns Schweizer die Bücher quasi Subventioniert.


    Genau das ist der Punkt, weswegen es in ganz Deutschland einheitliche Preise gibt: Niemand wird auf Kosten anderer (in Deutschland lebender) abgezockt. Aber es ist ja momentan allgemeiner Trend, die dummen und / oder wehrlosen abzuzocken und damit auch noch anzugeben. Man muß nicht mal mehr Banker sein, diese ekelhafte Anmaßung hat gesamtgesellschaftlich um sich gegriffen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
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  • Also ich kauf mir die bücher letzterzeit fast ausschliesslich online bei thalia.at, wenn ich ins geschäft geh, kauf ich beim vorbeigehen zuviele bücher, wie ich feststellte, und wenn ich online gehe, bleibt's meist bei denen, die eh auf meiner WL stehen...


    und von wegen buchpreisbindung und kleine, elitäre verlage:


    wer verkauft mir dieses buch um 35€?


    oder viel besser: wer schenkt es mir? :-]
    :gruebel soviel wie das kostet, hab ich die ganzen letzen zwei monate nicht auf der uni verdient...
    - gut, hab auch nicht viel gearbeitet, war eher wenig für geld zu tun da, gratisarbeit stapelt sich jedoch überall...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Was ich besonders bestaune, sind e-books: die sind ja nicht 'real' vorhanden, nur virtuell, und deswegen eigentlich wertlos.


    Für die rein theoretische leseerlaubnis eines textes, der an die existenz und funktion eines gerätes gebunden ist, bei dem ich sonst nichts in der hand hab, als flimmernde buchstaben auf dem schirm, würd ich maximal 10cent lesegebühr bezahlen, ganz einfach, weil die lieferform unsympathisch ist.
    Um mehr als 10 cent zu verlangen, muss eine leser-lebenslange textnutzungsberechtigung dabei sein, egal, ob's der 20. reader ist.


    Natürlich, wenn man lesen auf geistes-sex zwischen leser und autor reduziert, hat auch ein reader seine berechtigung, http://archaeology.about.com/od/quotations/qt/quote48.htm


    aber in meinem dafürhalten ist es an die sinnliche wahrnehmung des buchs, dessen staubgeruch, der von dem geruch der eigenen wohnhöhle (ok, den weihrauch&parfum schwaden darin, denn meine Bücher haben meist mindestens ein parfümiertes lesezeichen - oder gelich eines aus papier d'armenie / carta d'armenia drin) impregniert ist, und den man als rückversicherung des eigenen territoriums in fremde stinkige umgebung bus/bahn mitnimmt, und das umblättern des texts, dem aufsteigen des buchparfums gebunden, der sich beim gefühl von plastik in der hand und runterscrollen nicht und nicht einstellt.

    DC :lesend


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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Was ich besonders bestaune, sind e-books: die sind ja nicht 'real' vorhanden, nur virtuell, und deswegen eigentlich wertlos.


    OK, die E-Book Preise sind mir auch zu hoch … aber virtuelle nicht vorhandene E-Books. Was ist das denn?


    Nach der Logik müssten auch alle anderen Dateien nur noch 10 Cent kosten.


    MP3s/Musik und Filme von Apple und CO.
    Spiele/Software für Smartphones, PC, Konsolen
    Betriebsysteme (vor allem die Downloadbaren Versionen)
    Und wenn wir schon dabei sind … die ganzen anderen Softwaretypen (Office, Bildbearbeitung, etc.)


    Außerdem ist im Normalfall das E-Book nicht an ein Gerät gebunden, sondern an ein Account.


    Dies gilt natürlich nicht für DRM freie E-Books.
    Da hat meine eine Datei die man so oft benutzen kann wie man will.
    Diese Datei ist auch irgendwie vorhanden.


    OK, die DRM E-Books sind ja auch irgendwie vorhanden ….

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Was ich besonders bestaune, sind e-books: die sind ja nicht 'real' vorhanden, nur virtuell, und deswegen eigentlich wertlos.


    Mir dreht sich hier grad der Magen um.
    Es geht hier um geistiges Eigentum, Ideen, Phantasie und verdammt harte Arbeit die es braucht ein Buch zu schaffen! Und ihr kommt mir hier mit 10 Cent, weil ja nur Datei. :pille



    Die Buchpreisbindung gewährleistet kulturelle Vielfalt, ein oder zwei Bestseller finanzieren 30 oder 40 andere Werke, die sonst schon längst verschwunden wären.
    Deutschland besitzt mit Abstand die größte Lieferbare Backlist, aus dem einfachen Grund, dass die Buchpreisbindung es finanzierbar macht.
    Das Argument mit der Schweiz hat nicht nur ein Holzbein, sondern da hat das Holzbein noch eine eigene Prothese!


    Der deutschprachige Buchmarkt besteht zu wieviel Prozent aus Schweizer und Österreichischen Autoren und damit Verlagen?
    3 %, 4 ? Der gesamte Rest unterwirft sich eben diesem System, das durch das Bundesgesetz zur Buchpreisbindung gestützt wird.
    Das Problem wäre gar nicht, dass die Buchhandlungen verschwänden, die Verlage tun es.
    Die Lieferbarkeit eines Backlisttitels würde auf amerikanisch/englisches Niveau abstürzen, will sagen etwa ein Jahr, danach fliegt der Titel raus.
    Die Papierqualität (oh ja, damit komme ich jetzt auch noch) würde sich anpassen und wie die außerdeutsch ist, muss ich nicht erwähnen.


    Fein, dass die Schweiz das alles so macht, fein, dass dann vom deutschen Buchmarkt profiliert werden kann.
    Dann habt ihr ja alles richtig gemacht.



    zornige Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Was ich besonders bestaune, sind e-books: die sind ja nicht 'real' vorhanden, nur virtuell, und deswegen eigentlich wertlos.


    Das ist schon eine heftige Ansicht und ein Tritt in den Hintern aller Autoren. Wenn das einzig Wertvolle an einem Buch das rein Stoffliche ist, dann könntest du dich mit dem Telefonbuch begnügen.


    Das Geschriebene stellt den Wert dar. Ihm gehen viele Stunden harter (Autoren-)Arbeit voran. Wie das Geschriebene letztendlich präsentiert und konsumiert wird (als Datei oder als Print) ist zweitrangig.


    Sag mir bitte Magna, dass du dich einfach nur unglücklich ausgedrückt hast und das nicht wirklich so meinst!


    Lg, Rosha :wave

  • Wir sind hier zwar in einem Bücherforum aber "Das Buch" ist schlussendlich ein Produkt und eine Ware die genauso dem Wettbewerb ausgesetzt werden soll wie es eine Musik-CD oder eine Film-DVD auch ist. Wer mit kultureller Vielfalt argumentiert sollte dann aber konsequent sein und restlos alles was in den Bereich "Kultur" fällt einer Preisbindung unterziehen. In ganzen Land für alles Kulturelle der gleichen Preis.


    Ich als Schweizer Konsument bezahle massiv weniger als Deutsche Buchkäufer. Das Mehr an Bruttogewinn den Amazon / Thalia / Hugendubel / Osiander und Co. mit deutschen Kunden machen wird ganz bestimmt nicht an die Buchbranche weitergegeben sondern den streichen die Konzerne ganz eigennützig für sich selbst ein. Und um die Taschen dieser Konzerne noch mehr zu füllen wäre ich niemals bereit mehr für ein Buch zu bezahlen.


    Ich bin nach wie vor überzeugt davon das die Vielfalt bei einer Aufhebung der Buchpreisbindung nach wie vor gewährleistet ist. Aber ob ich damit recht habe oder falsch liege ist rein hypothetischer Natur und kann nicht bewiesen werden. Der technologische Fortschritt schafft im Moment Vertriebsmöglichkeiten für Schriftsteller/Autoren an die man vor ein paar Jahren noch nicht im Traum gedacht hätte. Hier braucht es Innovation und den Mut über das hier und jetzt hinauszudenken und etwas zu entwickeln. Gewinner werden diejenigen sein die zuerst etwas Versuchen und Handeln.


    Mein Gott, wie cool war es in den Achziger Jahren in einem Musikgeschäft rumzuhängen. Wir haben in den Schallplatten gewühlt und als die CD populär wurde haben wir CDs in den Musikgeschäften Probe gehört und dann gekauft oder nicht. Nun, ich wohne in einer 15'000 Seelengemeinde und es hat seit bald 15 Jahren kein reines Musikgeschäft mehr das CD's verkauft. in Grossstädten sieht es natürlich anders aus. Nun wird es in ein paar Jahren vielleicht hier auch keinen reinen Buchladen mehr geben sondern es wird eine Abteilung in einem Supermarkt oder in einem Einkaufszentrum sein. C'est la vie. Das ist der Gang der Zeit und die Veränderung der Welt. Ich werd es genauso überleben und verkraften können wie den Verlust des Musikladens und mir den Lesestoff durch andere Kanäle beschaffen.


    Die Buchbranche steht am Anfang einer radikalen Veränderung. Die Technologie hält Einzug und und wird Marktanteile gewinnen. Die kann man auch mit der Preisbindung nicht aufhalten. Die Verlage als solches sehe ich nicht als Gefährdet an aber der letzte in der Kette der direkt an den Endverbraucher liefert, nämlich der Buchhändler oder die Filiale eines Konzerns in einer kleineren Ortschaft, sollte sich schleunigst ein paar Gedanken um die Zukunft machen und das Konzept und Geschäftsmodell überdenken. In grösseren Städten sieht die Situation anders aus, wie ich festgestellt habe verkaufen sich Bücher nach wie vor sehr gut. Aber die Gesamtzahl der Buchhändler wird zurückgehen ob wir das nun gutheissen oder nicht.


    Ich habs noch nicht versucht und werde es auch nicht tun aber ich bin sicher, wenn ich wollte bräuchte ich nicht allzu viel Zeit um an zahlreiche Bücher kostenlos ranzukommen die ich auf einem Reader oder Tablet lesen könnte. Wenn ich gleichzeitig sehe das sich die Anzahl der Reader und Tablets rasend schnell verbreitet... ui ui ui... längst nicht jeder hat diesbezüglich die gleiche moralisch/ethische Meinung wie ich und eine Datei ist schnell aus dem Internet runtergeladen. Für lau. Und das ist eine riiieeesen Gefahr für alle in der Branche.

  • Zitat

    Original von sapperlot


    Die Buchbranche steht am Anfang einer radikalen Veränderung.


    Wir sind schon mitten drin.


    Zitat

    Die Technologie hält Einzug und und wird Marktanteile gewinnen. Die kann man auch mit der Preisbindung nicht aufhalten. Die Verlage als solches sehe ich nicht als Gefährdet an


    Ich schon, nicht alle, aber einige. Das sehen die Betroffenen übrigens auch so.


    Zitat

    aber der letzte in der Kette der direkt an den Endverbraucher liefert, nämlich der Buchhändler oder die Filiale eines Konzerns in einer kleineren Ortschaft, sollte sich schleunigst ein paar Gedanken um die Zukunft machen und das Konzept und Geschäftsmodell überdenken.


    Aber sowas von.


    Zitat

    In grösseren Städten sieht die Situation anders aus, wie ich festgestellt habe verkaufen sich Bücher nach wie vor sehr gut.


    Falsch, wir sind erst am Anfang des großen Flächensterbens. Warum ist Thalia wohl pleite?




    Unterschreibe ich so, wie Du es schrubst.



    meckerige Grüße von Elbereth :wave

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    ― Bill Watterson

  • Ahhh... ein starkes Verb zum Schluss! Ich mag starke Verben aber auch sie sterben leider mehr und mehr aus. :-(


    Verlage die sich selbst als gefährdet ansehen müssen selbst innovativ sein oder sich Gedanken darüber machen sich mit andern zusammenzuschliessen oder halt versuchen unter das rettende Dach eines Konzerns zu schlüpfen. :rolleyes


    Wie ich festgestellt habe steht Thalia in Deutsche Städten meist sehr prominent an bester Lage. Die m2 Preise bzw. der Mietaufwand dürfte exorbitant hoch sein. Das sich das beim ein oder anderen Standort nicht rechnet kann ich nachvollziehen und eine Schliessung macht wirtschaftlich Sinn. Eröffnet dann Thalia in der gleichen Stadt an einem etwas weniger teuren Standort wieder?

  • Nein, zunächst einmal ist Thalia pleite.
    Der Rückbau der ersten Ladenflächen wird das Unternehmen mehr als 300 Millionen Euro kosten.
    In wieweit es weitergeht und ob alle großen Flächen geschlossen werden, ist nicht bekannt.


    Die Verlagszusammenschlüsse a lá friss oder stirb, beschäftigen die Branche natürlich schon länger, wobei es ja kaum noch relelevante (will sagen gut verdiendende) Einzelverlage gibt.


    Das Traurige wird sein, dass die Backlist auf ein Minimum schrumpfen wird, ich möchte keinen Buchmarkt wie in UK oder USA wo es fünfzig Toptitel gibt und dann die Luft sehr, sehr dünn wird.


    Schon jetzt macht mich das Stapelkonzept viele Buchhandlungen, der ersten 25 BSL Platzierungen eher agressiv, denn das dieses Konzept nicht mehr funktioniert ist hinlänglich bewiesen.
    Aber naja, es sei unbenommen, wie jeder seinen eigenen Abgang zelebriert.


    Starke Verben? Du kennst mich :-)



    eher resignierte Grüße von Elbereth :wave

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    ― Bill Watterson

  • Sind wir doch mal ehrlich, wir sind doch selber schuld, wir lassen uns den ganzen Quatsch gefallen.


    Früher konnte man Taschenbücher unter 10 Euro kaufen, bis die Verlage auf die Idee gekommen sind eine neue Art Taschenbuch auf den Markt zu bringen, dieses kostet natürlich zwischen 13-14 Euro. Hat mal jemand wirklich einen Vergleich gezogen ob dieser Aufpreis es wirklich wert ist?



    Als ich letzten den neuen Dan Brown vorbestellt habe, wurde mir wieder mal fast schlecht, 26 Euro, da musste ich wirklich mal wieder schlucken, wer hätte hier früher für um die 50 Mark ein Buch gekauft, ein ganz normales wohlgemerkt.


    Ich hatte eigentlich nie etwas gegen die Buchpreisbindung, aber inzwischen bin ich der Meinung ein wenig Wettbewerb könnte dem ganzen mal ganz gut tun, nicht weil ich kein Geld für die Bücher ausgeben will, sondern weil ich die Arroganz der Verlage langsam zum kotzen finden, die benehmen sich in den letzten Monaten wie die Axt im Walde.