Buchpreise in Deutschland

  • Hi Leute


    Ich wohne in der Schweiz und bei uns sind Bücher auch für Schweizer Verhältnisse sehr teuer. Ein Taschenbuch kostet in der Schweiz ungerechnet 14 - 16 Euro, ein dünnes gebundenes Buch etwa 35 Euro und ein dickes gebundenes Buch kriegt man ab 40 Euro (etwa im Rahmen der Eragon Bücher), für einen Bildband zahlt man mindestens 50 Euro und dann astronomisch aufwärts.
    Internetseiten mit billigen Büchern gibts kaum (wir haben immer noch die Preisbindung), und wenn sie mal Rabatte auf Neuerscheinungen geben, sind es meist Mangelexemplare (ich hatte schon mal eins mit Schimmelbefall und eines, dass wohl mit einer In Europa kaum zugelassenen, bestialisch stinkenden Tinte gedruckt war, daher bin ich punkto Bücher im Internet kaufen ein gebranntes Kind).


    Daher wollte ich mich mal nach den Buchpreisen in Deutschland erkundigen, und schauen, ob es sich lohnen würde, bei einem Einkaufsausflug ins Nachbarland auch gleich mal eine grosse Buch Shopping Tour zu machen.


    Lieber Gruss Midori

  • Ich wuerde auch denken, dass es sich lohnt, Buecher in D zu bestellen und in die Schweiz schicken zu lassen. Der Postversand fuer Buecher ist in D subventioniert und sehr guenstig, auch bei Versand ins Ausland. Fuer mich ist es billiger ein Buch aus D nach Kanada schicken zu lassen als eines hier innerhalb der Stadt zu versenden :wow


    Ich benutze gerne Booklooker fuer gebrauchte Buecher. Bei neuen meistens Gerbers und hab gerade zum ersten Male BookDepository ausprobiert. Beide verschicken weltweit versandkostenfrei. Habe bisher noch nie Probleme gehabt, dass ein Buch beschaedigt war oder merkwuerdig roch.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Genau Buchdoktor! Das ist ungefaehr die Haelfte dessen, was ich fuer Versand innerhalb Kanadas zahle.


    Wenn man natuerlich eh einen Einkaufstrip nach D vor hat, kann man auf den Versand verzichten. Aber wenn man sonst Anfahrtskosten einbezieht oder in meinem Fall die exorbitanten Gebuehren fuer einen extra Koffer im Flieger, dann sind das gute Preise.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Buchpreise in Deutschland:
    Taschenbuch: Ca. 10 Euro
    Taschenbuch mit Klappencover: Ca. 15 Euro
    Hardcover: Ca. 20 Euro
    Dicke Hardcover kosten dann mehr, Eragon weiß ich nicht, aber z.B. "Winter der Welt" von Ken Follet ist mit 30 Euro für deutsche Verhältnisse schon ziemlich teuer.


    Wenn Deine Preise stimmen, lohnt sich also eine Buch-Shopping-Tour.


    Mich wundert allerdings, daß Du schreibst, die Buchpreisbindung gilt noch - habe mal gelesen, daß die in der Schweiz gekippt wurde und die Buchhändler im Süden Deutschlands schon befürchteten, daß die Kunden jetzt alle zum Buch-Shopping in die Schweiz fahren. ?(

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Das gescheiteste ist in Deutschland kaufen, das zweitgescheiteste ist jemand in Deutschland das Geld überweisen, dass der bei Amazon die Bücher bestellt und als "Geschenk" in die Schweiz verschicken lässt.

  • Zitat

    Original von beowulf
    jemand in Deutschland das Geld überweisen, dass der bei Amazon die Bücher bestellt und als "Geschenk" in die Schweiz verschicken lässt.


    :gruebel ist das dann ein anderer Preis als wenn ein Schweizer Buecher bei amazon.de bestellt, diese z.B. mit Kreditkarte zahlt und sie sich in die Schweiz schicken laesst??? Wieso???

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Was heißt denn als "Geschenk versenden"?


    Ich hatte eine Brieffreundin in der Schweiz,
    der ich jedes Jahr etwas zum Geburtstag und zu Weihnachten geschickt habe.
    Also günstig war der Versand für mich nie; da würde ich persönlich schon empfehlen, die Bücher direkt bei Amazon zu bestellen.
    Ich finde die Versandkostenangaben zumindest nicht unrealistisch.

    Liebe Grüße,
    Chouette


    On ne voit bien qu'avec le coeur.
    L'essentiel est invisible pour les yeux.

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Mich wundert allerdings, daß Du schreibst, die Buchpreisbindung gilt noch - habe mal gelesen, daß die in der Schweiz gekippt wurde und die Buchhändler im Süden Deutschlands schon befürchteten, daß die Kunden jetzt alle zum Buch-Shopping in die Schweiz fahren. ?(


    Das ist auch völlig korrekt. In der Schweiz gibt es keine Buchpreisbindung. Ich bin dort sehr häufig.
    Die Buchpreise sind deutlich höher als in Deutschland, allerdings nach meinen Beobachtungen nicht SO viel höher, wie Midori es im ersten Post beschreibt. Das ist etwas übertrieben. Aber ein paar Euro mehr bezahlt man dort schon.
    Woraus sich ja eigentlich ableiten lässt, dass die Buchpreisbindung letztendlich preislich den Kunden zugute kommt. Sie debattierten, ob sie die Preisbindung wieder einführen sollen, weil die Preise zwar kurz nach der Aufhebung sehr gesunken sind, aber jetzt eben erheblich gestiegen sind. Die Volksabstimmung ging jedoch negativ aus.
    Hierzu Wikipedia.

  • Hi Midori,


    bei den 2 bis 3 Büchern, die du laut deine Signatur im Jahr liest, lohnt sich eine Buchkaufreise nach Deutschland ganz bestimmt nicht. :grin


    Wären denn ebooks für dich keine Alternative?

  • Zitat

    Original von Beatrix
    :gruebel ist das dann ein anderer Preis als wenn ein Schweizer Buecher bei amazon.de bestellt, diese z.B. mit Kreditkarte zahlt und sie sich in die Schweiz schicken laesst??? Wieso???


    Weil amazon nicht die realen Versandkosten in Rechnung stellt und 7% der Mehrwertsteuer erstattet. Die Kennzeichnung als Geschenk erleichtert die Bearbeitung beim Zoll. Wenn wir aus Deutschland z. B. Waren in die Schweiz verschicken, die ein Käufer bei ebay ersteigert hat, wird es für den Empfänger ohne Kennzeichnung, dass es ein gebrauchter Artikel ist, umständlich und teuer. Private Geschäfte mit Österreich und der Schweiz sind deshalb so aufwändig, weil man sich vor dem Gang zur Post schon genau mit den Tarifen auskennen muss, um dem Empfänger die entstehende Summe zu berechnen.

  • Wäre der Trip nach Deutschland denn sehr weit von Dir? Vielleicht kannst Du auch bei einer Buchkette bestellen und sie dann in einer Filiale abholen. Fällt mir spontan ein. Nur, falls Du auch bestimmte Bücher suchst und die vielleicht nicht da sind. Das würde mich dann etwas ärgern.

  • Ööööööööööhmmmmmmm Grosses MISSVERSTÄNDNIS und Grosses STOPP und zurück auf das Startfeld! :nono


    Die Erstellerin dieses Threads schreibt in ihrem Posting das Bücher sind in der Schweiz angeblich viel teurer sind als in Deutschland. Das ist falsch. Das ist sogar ganz falsch. Auch die erwähnten Preise entsprechen keinesfalls den gängigen Marktpreisen. Ich gehe davon aus das die Threadstarterin das Umrechnen Schweizer Franken / Euro falsch angewandt hat. 1 Euro = ca. 1.22 CHF oder umgekehrt 1 CHF = ca 0.82 Euro.


    Beispiel Taschenbuch von Tessa White bei ExLibris:


    Tessa White


    CHF 11.90 x 0.82 = Euro 9.76


    Beispiel Hardcover von John Lanchester "Kapital" bei Exlibris:


    John Lanchester


    CHF 27.90 x 0.82 = Euro 22.88


    Bei Ex Libris gibt es eine Jahresmitgliedschaft für CHF 12.00 (knapp 10 Euro) und Du kannst pro Monat sogar zwei Bücher mit 30 % Rabatt kaufen. So kostet das HC von Lanchester sogar nur CHF 24.43 x 0.82 = Euro 20.03.


    Ich krieg seit etwa zwei bis drei Jahren bei jedem Buchkauf bei Amazon 20% Rabatt. (7 % MWST Erstattung da Export und nicht MWST pflichtig plus 13 % Zusatzrabatt da Aufrundung auf 20 % Rabatt) Kein Schweizer würde nämlich bei Amazon Bücher bestellen wenn er den vollen Verlagspreis zahlen müsste. :pille da Bücher in der Schweiz günstiger sind. :-] Deshalb wohl der ständige Preisnachlass. :frech


    Achja: Buchpreisbindung ist *ZENSUR* :fetch und ein freiheitlich liberales Land wie die Schweiz hat diese längst abgeschafft und eine Wiedereinführung per Volksabstimmung im Jahre 2011 deutlich abgelehnt. :-] Es es gibt aber glaub noch ein paar kommunistisch angehauchte Länder die Planwirtschaft und staatlich verordnete Buchpreise haben... komische Länder... :pille :schnellweg

  • Wie bereits von Cith und sapperlot erwähnt: Nein, die Buchpreisbindung gibt es in der Schweiz nicht mehr und die Wiedereinführung wurde letztes Jahr klar abgelehnt.


    Wie ebenfalls von sapperlot schon gesagt; so viel teurer sind Bücher in der Schweiz nicht. Gerade gängige Titel und Neuerscheinungen findet man bei jeder grösseren Kette (Weltbild, ExLibris, z.T. Thalia/Stauffacher) zu durchaus vernünftigen Preisen (zugegeben; wenn du relativ weit entfernt von einer grösseren Ortschaft wohnst und/oder nur in kleineren Buchhandlungen einkaufst, dann kann es schnell teurer werden).


    Ich gehöre zu den Leuten, die die Mehrheit ihrer Bücher online bestellen (und hatte bisher damit noch keine Probleme). Normalerweise vergleiche ich vor dem Bestellen die Preise kurz, um nicht aus reiner Gewohnheit gleich beim teuersten Anbieter mein Buch zu kaufen (Seiten für solche Vergleiche gibt es einige - ich benutze in der Regel billigbuch). Wenn du aber dem Online-Bücherkauf wirklich keine Chance mehr geben willst, kannst du dennoch bei einigen der auf den Vergleichsseiten aufgelisteten Geschäfte die bestellten Bücher persönlich abholen (so bist du sicher, dass das Buch auch da ist, kannst du dich bei Mängeln gleich beschweren und hast keine Versandkosten).

  • Zitat

    Original von sapperlot
    staatlich verordnete Buchpreise


    Es ist nicht totzukriegen, das alte Märchen von den staatlichen Buchpreisen bei Preisbindung. :rolleyes


    Darum wieder einmal für alle:
    - die Buchpreisbindung bedeutet nicht, daß der Staat die Verkaufspreise für die Bücher festlegt
    - die Buchpreisbindung legt lediglich fest, daß das gleiche Buch immer das gleiche kostet, egal ob man in der kleinen Buchhandlung um die Ecke kauft oder beim Büchergiganten aus dem Internet.


    Sinn des ganzen ist, daß kleine Buchhändler in kleineren Orten auch überleben können (weil sie eben nicht preislich mit dem Buchsupermarkt in der Großstadt konkurrieren müssen) und somit eine flächendeckende Versorgung gewährleistet ist.


    Daß das die marktradikalen Schweizer nicht verstehen, kann ich nicht nachvollziehen. An den höheren Preisen kann es jedenfalls nicht liegen, wenn ich so die allgemeinen Lebenshaltungskosten in der Schweiz mit denen hier in Bremen vergleiche.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Diese Diskussion beginnt mich etwas aufzuregen, deswegen nur ganz kurz:
    Ich halte die Buchpreisbindung für sinnvoll, weil ich sehr gerne in kleinen Buchhandlungen einkaufe und es die sonst einfach nicht mehr geben würde, weil sie nicht mithalten könnten mit riesigen Ketten wie Thalia oder Mayersche.
    In der Schweiz habe ich noch niemals (!) ein normales Buch (sprich kein Mängelexemplar oder total alter vergriffener Schinken) günstiger (bestenfalls gleich teuer) gesehen als in Deutschland, wo die Preise gebunden und deswegen überall gleich sind. Hier zitiere ich gerne LeSeebär, der das sehr schön ausgedrückt hat:

    Zitat


    - die Buchpreisbindung legt lediglich fest, daß das gleiche Buch immer das gleiche kostet, egal ob man in der kleinen Buchhandlung um die Ecke kauft oder beim Büchergiganten aus dem Internet.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Achja: Buchpreisbindung ist *ZENSUR* :fetch und ein freiheitlich liberales Land wie die Schweiz hat diese längst abgeschafft und eine Wiedereinführung per Volksabstimmung im Jahre 2011 deutlich abgelehnt. :-] Es es gibt aber glaub noch ein paar kommunistisch angehauchte Länder die Planwirtschaft und staatlich verordnete Buchpreise haben... komische Länder... :pille :schnellweg



    Ähm, wenn ich nicht meinte, Dich etwas zu kennen, würde jetzt die Hölle aufbrechen.



    infernalische Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson