'Verachte nicht den Tod' - Seiten 001 - 081

  • Den ersten Abschnitt habe ich in einem Rutsch durchgelesen und er hat mir schon mal super gut gefallen. Es las sich vom ersten Satz an schön rund und interessant, ich lese auch schnell noch in Abschnitt 2 rein, weil ich gerade so schön „drin“ bin.


    Ich mag die Erzählweise, die sich Zeit nimmt für den einen oder anderen kleinen Abschweif (z. B. in wenigen Sätzen was zur Jugendfreundschaft mit Irene erzählt und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat). Das gefällt mir übrigens besonders gut, nicht nur die eigentliche Krimihandlung wird erzählt, sondern immer mal was drum herum und zwar in nur wenigen Sätzen. Das wird nicht weitschweifig ausgewälzt, aber es macht das Ganze schön vielschichtig.


    Saskia wird wohl auch nicht meine Freundin werden. Ich unterstelle ihr eine gewisse Geschäftstüchtigkeit, sie erhofft sich von dem Besuch bei Morten auch eine große Veränderung für ihr Leben. Da spielt bestimmt Geld eine Rolle. Ob das nun mit Sterbehilfe zu tun hat, oder sie sich ihn bloß als Sugardaddy angeln will?


    Evelyn hat zwar so ihre Probleme (Stichwort Magersucht), aber trotzdem ist sie mir sympathisch. Ich finde sie interessant und neben der Aufklärung des merkwürdigen Todesfalls treibt mich auch die Motivation weiter durch`s Buch, zu sehen, wie es mit Evelyn, ihrem sterbenden Vater und dem Gerichtsmediziner weiter geht.


    Die Lebens/Leidensgeschichte der Jädes ist ja auch ziemlich bedrückend. Mir tut der Ehemann leid und ich hoffe, er hat mit dem Tod seiner Frau nichts zu tun. Glaub ich im Moment auch nicht.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Die Deo-Szene fand ich auch seltsam. Auch, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie man "diskret den Arm hebt". ;-) Da kam so gar kein Bild in meinem Kopf zustande.


    Ich muss zugeben, dass ich das schon einmal versucht habe. Daher konnte ich mir die Szene so ungefähr vorstellen. Allerdings dachte ich damals nur, dass ich diskret gewesen bin. Meine Kollegin meinte direkt danach zu mir, dass es der Kollege am Ende des Tisches ist, der für den unangenehmen Duft sorgt. :rofl


    Wenn ich nicht wüsste, dass dieses Buch ein Erstlingswerk ist, hätte ich es nicht bemerkt. Es lässt sich flüssig lesen und ich konnte es nur mit Widerwillen aus der Hand legen.


    Evelyn ist mir auch sympathisch und ich kann sie mir sehr gut vorstellen. Allerdings habe ich so meine Bedenken, ob sie wirklich komplett über die Magersucht hinweg ist. Wenn nicht jemand darauf achten würde, dass sie ein bestimmtes Gewicht hat, würde Evelyn kaum etwas essen. Irgendwo stand auch, dass sie am liebsten 47 kg wiegen würde und nur aus Liebe zu ihrem Bruder knapp über 50kg wiegt.


    Ich weiß noch nicht so ganz, was ich von Saskia halten soll. Die Szene im Hotel war doch sehr befremdlich. Warum sie sich ausgezogen hat und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Sex hatte, kann ich mir schon vorstellen: sie möchte so zeigen, dass sie alles macht, um an ihr Ziel zu kommen. Vermutlich ist sie auch die Frau in dieser Teil mit der kursiven Schrift. Mich würde es auch nicht wundern, dass sie diejenige war, die Bettina umgebracht hat.


    Übrigens denke ich auch nicht, dass Bettinas Mann etwas mit der Sache zu tun hat. Dafür hat er seine Frau zu sehr geliebt. Er hätte eher noch mehr eigene Schmerzen ertragen, als seine Frau zu verlieren.


    Ich bin gespannt wie es weitergeht und werde auch gleich weiter lesen. :-)

  • So auch ich habe jetzt den 1. Abschnitt gelesen...


    Ich muß sagen, ich bin schwer begeistert :anbet


    Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut, die Thematik ist klasse. Es ist genau die richtige Mischung aus Undurchsichtigkeit, Spannung und vermeintlicher Logik (ob mich jemand versteht, weiß ich nicht :grin)


    -Saskia, Hilfe zur Sterbehilfe -> gleich Täterin -> erscheint mir zu einfach !


    - Ehemann Jädes -> ich habe den Eindruck, der ist nicht so harmlos wie er beschrieben wird...


    - Evelyn-> hat viel zu tun mit der Aufklärung des Falles, dem sterbenden Vater und die anbahnende Liebschaft mit dem Rechtsmediziner. So richtig einordnen kann ich sie noch nicht, scheint aber ganz sympatisch zu sein...


    - Irene -> Ehemals beste Schulfreundin, irritiert mich hier total und ich kann sie überhaupt nicht einordnen...


    Was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte ist die Tatsache, daß ich denke, dieser Krimi entwickelt sich (hoffe ich) in eine ganz andere Richtung als der Klappentext vermuten läßt :grin Es wäre ja eigentlich zu einfach, Saskia als Mörderin, bzw. Mittäterin zu ermitteln.... :gruebel

  • Hallo,


    ich bin zwar inzwischen schon zu Abschnittt zwei vorgedrungen, eine Sache hat mich im ersten Abschnitt aber noch irritiert:


    Als Evelyn und ihr Kollege den Ehemann der toten Frau (Jädes) zum ersten Mal besuchen, bringen sie auch zwei Beamte von der Spurensicherung mit, die daraufhin Bettinas ehemaliges Krankenzimmer durchsuchen.
    Frage: hätten sie dafür nicht einen Durchsuchungsbefehl gebraucht?
    Oder braucht man den nicht immer?


    Das fand ich ein bisschen seltsam.
    Ansonsten ist alles stimmig und auch ich finde Ines Irene ein bisschen seltsam.
    Kann dies allerdings nicht näher begründen...


    :wave

    LG
    Alisha

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    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


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  • So, jetzt will ich doch auch mal was hierzu schreiben, denn den ersten Abschnitt habe ich - obwohl ich pünktlich am 10. angefangen habe - leider erst heute beendet... Find ich ein bisschen schade, denn ich fürchte, ich hinke mal wieder der ganzen Diskussion ums Buch hinterher... :-(


    Mir gefällt das Buch bisher sehr gut! Bis auf den ein oder anderen kleinen Stolperstein (die Sache mit der frühzeitigen Erwähnung von Pro Digno durch Evelyn wurde ja bereits geklärt) lässt sich die Geschichte flüssig und zügig lesen (wenn man es denn mal schafft, sich "dranzusetzen" :rolleyes). Ich mag den Stil und auch die eingestreuten Informationen sind passend in die Handlung integriert.


    Die Anfangsepisode um Saskia zieht einen schon dermaßen in das Geschehen hinein, dass man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen möchte - auch wenn Saskia ganz und gar nicht sympathisch ist. Eher berechnend und falsch. Mal sehen, ob und wie sich Saskia und Morten letztendlich geeinigt haben, das wird sicher im Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen. Einen Berührungspunkt mit Saskia gibt es ja noch mal im Zusammenhang mit Bettina Jäde, die ja offensichtlich Patientin von Saskias Chef war.


    Bei Olaf Jäde hab ich so den Verdacht, dass dieser doch von der Sterbehilfe wusste, schließlich hatte er so einen Vorahnung, dass die Polizei eintreffen wird, weil die Einäscherung immer noch nicht vorgenommen wurde.
    Was mich bei der Szene bei Jäde etwas gewundert hat, ist, dass das Pflegebett noch im Zimmer steht, obwohl Bettina doch schon längere Zeit tot ist. (Auch wenn das jetzt eigentlich unerheblich ist.)


    Die Beschreibung der Ermittlungsarbeit gefällt mir sehr. Evelyn macht einen sympathischen Eindruck. Insbesondere, weil sie sich so rührend um ihren Vater kümmert. Es ist bemerkenswert, dass sie weiterhin ihrer Arbeit mit voller Einsatzkraft nachgehen kann.
    Evelyns Wohnung scheint ja ein echtes Schmuckstück zu sein. Irene als Freundin ist ein wenig eigentümlich. Ob sie uns wohl noch mal begegnen wird?


    Mir ist noch ein Druckfehler aufgefallen, Seite 35, Mitte des zweiten Absatzes: "Vor einigen Jahren waren in Nordrhein-Westfalen immerhin neue Totenschein-Formular eingeführt worden."


    Ansonsten gibt's absolut nichts zu bemängeln, ich freu mich schon auf den zweiten Abschnitt, denn ich mir heute nachmittag vornehmen werde! :-]

  • Zitat

    Original von chiara
    Übrigens denke ich auch nicht, dass Bettinas Mann etwas mit der Sache zu tun hat. Dafür hat er seine Frau zu sehr geliebt. Er hätte eher noch mehr eigene Schmerzen ertragen, als seine Frau zu verlieren.


    Wobei an einer Stelle im Text auch mal erwähnt wird, dass er sie in manchen Momenten regelrecht gehasst hat (auch wenn er das niemandem gegenüber erwähnt hat). Vielleicht konnte er sie irgendwann nicht mehr leiden sehen? Oder sie hat ihn sogar darum gebeten, dem Leiden ein Ende zu bereiten?
    Auch wenn sein Alibi wasserdicht ist, so ganz kann ich nicht glauben, dass Jäde absolut gar nichts mit dem Tod seiner Frau zu tun hat...

  • @ Alisha: Es ist ja geade erst festgestellt worden, dass Bettina eines nicht natürlichen Todes gestorben ist, und zwar in ihrem Krankenzimmer.
    Dadurch entsteht natürlich ein dringender Handlungsbedarf für die Spusi. Die Wohnung gilt nun als Tatort.


    Euch allen hier: Macht gar nichts, dass Ihr erst später/ langsamer lest.
    Da kommt noch viel Schönes auf Euch zu - im Buch, aber auch in unserer LR...


    :wave

  • Zitat

    Original von Nadja Quint
    @ Alisha: Es ist ja geade erst festgestellt worden, dass Bettina eines nicht natürlichen Todes gestorben ist, und zwar in ihrem Krankenzimmer.
    Dadurch entsteht natürlich ein dringender Handlungsbedarf für die Spusi. Die Wohnung gilt nun als Tatort.


    Und sobald ein Ort als Tatort gilt, darf man dort einfach reinstürmen und den durchsuchen?
    Ja, hört sich logisch an...


    :wave

    LG
    Alisha

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    (Jim Steinman)


  • Den ersten Teil bin ich nun auch endlich durch. Das Wochenende war ein wenig lesefaul, aber heute hab ich dies nun fast wieder aufgeholt.


    Das erste Kapitel mit Saskia und dem Notar war schon recht seltsam, da dachte ich schon, lese ich ein falsches Buch?
    Aber dann wurde es doch besser.


    Die Hauptpersonen werden langsam dem Leser zugeführt, und so mancher beginnt mit wilden Spekulationen.


    Was mich sehr verwundert, daß alle Involvierte des Todesfalles, so wunderschöne lückenlose Alibis haben. Und zwischen durch die Erleichterung des Ehemanns.... schon komisch.


    Verstörend die Erklärungen in Kursiv, das ist doch zur Handlung etwas gegensätzlich. Nun bin ich aber gespannt, wie es weiter geht....

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Zitat

    Original von Hoffis




    Das erste Kapitel mit Saskia und dem Notar war schon recht seltsam, da dachte ich schon, lese ich ein falsches Buch?
    Aber dann wurde es doch besser.



    Hallo Hoffis, willkommen in der Runde!


    Ein falsches Buch?!


    Du machst mich neugierig! Was dachtest Du denn, in welche Richtung es gehen könnte? Liebeschnulze? Juristisches Fachbuch? Porno? Oder gar Splatter?!


    Schön, dass Du dabei bist! :wave

  • Ich hatte ja gerade Bentley Little "Böse" in der Mache....


    und da hat mich der Anfang halt kalt erwischt....


    Ich dachte an eine Liebesschnulze.... :grin

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • So ich komme leider erst heute dazu etwas zu schreiben, viel um die Ohren tja, aber zumindest komm ich mit dem Buch sehr gut voran.


    Entgegen der Vermutung der liebenswerten Autorin bin ich nicht schreiend davon gerannt :lache :lache, nein im Ernst das Buch hat bereits auf den ersten Seiten einen sehr guten Eindruck gemacht und man merkt wirklich nicht das dies ein Erstling ist.


    So aber nun zur Geschichte, die gefällt mir bis jetzt sehr gut, die Charaktere sind angenehm und das Buch lässt sich sehr gut lesen bis jetzt :-)


    So ich bin zwar schon weit im nächsten Bereich, trotzdem bin ich gespannt wie es weiter geht.

  • Ich bin auch endlich hier angekommen.... :wave


    LeseBär :
    Du siehst, du bist nicht allein! :knuddel1


    Dass ich den ersten Abschnitt erst heute zu Ende gelesen habe, liegt definitiv nicht am Buch - sondern nur an den zahlreichen Widrigkeiten mit denen ich in den letzten Tagen zu kämpfen hatte. Inzwischen konnte ich mich endlich auf diesen Krimi einlassen, der mich schon von den ersten Seiten anspricht.


    Der flüssige und klare Erzählstil gefällt mir ausserordentlich gut und lässt auch eine Leseschnecke wie mich schnell voran kommen. Das Thema "Sterbehilfe" ist ein sehr sensibles Thema und ich bin gespannt, wie sich dieses in der Geschichte entwickelt.


    Der Einstieg in die Geschichte mit Saskia hat mich auf jeden Fall schon sehr neugierig gemacht. Auch wenn ich sie mir - wie so einige hier - nicht als Freundin vorstellen kann, sehe ich sie nicht als so kaltblütig, als dass sie für Geld Patienten an eine zwielichte Organisation wie Pro Digno vermitteln würde. Also was bezweckt sie mit ihrem Besuch im Hotel? Ist sie vielleicht irgendwelchen Machenschaften auf der Spur und ermittelt auf eigene Faust? :gruebel


    Evelyn empfinde ich als sehr menschlich und ich würde sehr gerne noch mehr über sie erfahren. Sie ist eine Figur mit Ecken und Kanten, was sie überaus sympathisch macht. Ich mag die Art, wie sie mit ihrem Vater und auch mit ihrem Bruder umgeht.


    Auch ich kann mir aus den Passagen in kursiver Schrift noch keinen Reim machen. Handelt es sich bei den drei Personen um Mitglieder von Pro Digno? Allerdings erscheint mir ihr Verhalten und wie sie über mögliche Patienten/Opfer sprechen alles andere als "würdevoll". :gruebel

  • Whooomaster und Ayasha natürlich auch ein herzliches Willkommen hier.


    Ihr habt es ganz schön schwer. Jetzt müsst Ihr nicht nur das Buch, sondern auch noch diese ganzen Postings lesen. Wobei ich im Moment überlege, ob die Postings nicht deutlich besser sind als mein Krimi. Vielleicht sollten wir die mal veröffentlichen. Mag mal wer bei Suhrkamp nachfragen?

  • Ich hinke schon wieder so sehr hinterher :-(


    Also, die beiden Fehler waren mir auch aufgefallen, aber es ist ja jetzt geklärt :-) Bisher fühle ich mich sehr wohl mit dem Buch, obwohl ich mal wieder viel zu schnell gelesen habe. Dabei habe ich mir doch als guten Vorsatz für 2013 vorgenommen, langsamer zu lesen. Vielleicht im nächsten Teil...


    Saskia fand ich sehr seltsam. Vor allem die Sache mit dem Earl Grey ging mir nicht aus dem Kopf. Den kennt doch jeder, oder? Vielleicht lebt sie aber auch in ihrer eigenen Welt. So seltsam, wie ihre Gedankengänge sind glaub ich das zumindest.


    Evelyn find ich auch seltsam. Fragt mich nicht warum, aber sie benimmt sich komisch. Ob dieser Pathologe auch auf sie steht? Sieht für mich so aus. Ob ich mit Evelyn warm werde, weiss ich noch nicht. Aber ihren Kollegen Torsten mag ich.


    Der Mann der Toten: Hm..... Auch ein komischer Typ *lach* Hat nen Hau weg von der Verhaftung seines Vaters und verwirrt die Ermittler, weil er so gut auf seine Befragung vorbereitet ist. Und dann heult er denen die Ohren voll. Ich glaube übrigens, dass er gar nichts von der Sterbehilfe weiss. Das hat seine Frau bestimmt selbst organisiert. Und ich hab mich gefragt, ob der tatsächlich immer die Tür auflässt.