'Verachte nicht den Tod' - Seiten 147 - 224

  • Bewegung ist mittlerweile im Fall, bei dem ich gar nicht sicher bin, ob es ein Fall ist.


    Leonie ist aus dem Krankenhaus verschwunden. Die Art, wie sie scheinbar entführt wurde, scheint durchaus möglich.
    Ich habe nicht geglaubt, dass die Eltern etwas damit zu tun haben.


    Die kursiv gedruckten Abschnitte, in der der "Mensch" und die beiden Frauen agieren, bleibt undurchsichtig. Es bleibt offen, welches Geschlecht der "Mensch" hat. Leonie wird von ihnen getötet. Geht es hier um Organhandel?


    Die "Flucht" von Leonies Mutter kann ich auch nicht einordnen, vielleicht auch noch nicht. Wollte sie nur ausbrechen?


    Mehrere Baustellen...allerdings muss ich sagen , dass mich der Krimi, obwohl er sich flüssig liest, immer noch nicht richtig gepackt hat, leider.


    Noch eine kleine Sache: Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine verantwortungsvolle Pflegedienstleitung einen 16jährigen (Philipp) in seinem Sozialpraktikum auf einer Kinderonkologie arbeiten lassen würde. Die psychischen Belastungen dort sind enorm, nichts für einen Jugendlichen, der für begrenzte Zeit in der Krankenpflege mitarbeiten will.

  • Hallo Clare,


    was die Sache mit dem Pflegepraktikanten angeht, kann ich Dir nur heftig zustimmen.


    Allerdings sieht meiner Erfahrung nach die Realität oft anders aus.
    Da werden sehr junge Leute oft psychisch überfordert, was m.E. meist damit zu tun hat, dass sie ihre eigene Überforderung nicht erkennen, weil sie sich ihrer Grenzen (noch) nicht bewusst sind.

  • Okay, du hast schon Recht: Es werden die seltsamsten Einteilungen getroffen. Ich finde ihn dort jedenfalls auch total an der falschen Stelle.
    Junge Leute für das Freiwillige Soziale Jahr müssen, zumindest bei uns, eine Woche Probe arbeiten, um Belastbarkeit zu testen und sie erstmal feststellen zu lassen, ob sie überhaupt die richtige Vorstellung von dieser Arbeit haben und es sich für ein Jahr vorstellen können.

  • Kann das sein, dass hier noch mal was mit den Zeitangaben schief gelaufen ist? Als Philipp seinen Dienst beginnt, heißt es, "Es war fünf Minuten nach sieben." (Da hatte ich mich schon gewundert, weil ja Irene ihren Dienst sonntags unterbricht wegen der Messe um 9) Und nach Philipps Dienstbeginn, passiert ja auch nicht mehr viel bis Leonies Verschwinden entdeckt wird, und trotzdem heißt es später, Leonie wär um kurz vor 9 noch gesehen worden und seit 9:20 vermisst? :gruebel

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Das spricht aber sehr für Eure Einrichtung Clare. Mein Sohn hat im Jahr 2000 seinen Zivildienst in der Änästhesie-Pflege gemacht. Da ist es vorgekommen, dass man ihn mit der Patientenüberwachung bei einer Narkose ganz allein lassen wollte - wogegen er sich zum Glück gewehrt hat.


    Was das Buch betrifft: Es ist mir nicht darum gegangen, harsche Kritik am Gesundheitswesen zu üben. Letztlich ist es ja bloß ein Unterhaltungsroman. Aber ich denke, an der einen oder anderen Stelle, bildet er den Kliniksalltag durchaus realitätsnah ab.

  • Dieser Teil hatte absolut mehr Schwung :-)


    Ich muss als erstes mal festhalten, dass Gercke mein absoluter Liebling ist. Ich mag seinen Humor sehr!!! Die Geschichte (glaube, das war im 2. Teil) mit seiner Frau, die ihm sein Bier wegnimmt und die 'Geräte' ausstellt, fand ich einfach genial :anbet
    Und auch in diesem Abschnitt konnte ich mich ja nur kringeln, als Nadja so schön schreibt, dass nur eine Gehirnhälfte aktiv sein muss für eine Pressekonferenz :lache



    Allerdings war ich besonders am Anfang dieses Abschnitts etwas verwirrt.

    Zitat

    Original von Frettchen
    Kann das sein, dass hier noch mal was mit den Zeitangaben schief gelaufen ist? Als Philipp seinen Dienst beginnt, heißt es, "Es war fünf Minuten nach sieben." (Da hatte ich mich schon gewundert, weil ja Irene ihren Dienst sonntags unterbricht wegen der Messe um 9) Und nach Philipps Dienstbeginn, passiert ja auch nicht mehr viel bis Leonies Verschwinden entdeckt wird, und trotzdem heißt es später, Leonie wär um kurz vor 9 noch gesehen worden und seit 9:20 vermisst? :gruebel


    Das habe ich mich nämlich auch gefragt.
    Außerdem bin ich mir nicht sicher, wieso Evelyn Herrn Dombrowski direkt nach Pro Digno fragt. War zu diesem Zeitpunkt nicht erstmal nur die Info da, dass er mit 'irgendeiner' Sterbehilfegruppe Kontakt hatte?? :gruebel


    Egal wie es genau war oder sein sollte: ich finde das Buch jetzt richtig spannend.
    Ich gebe Clare recht, dass ich mir auch nicht mehr sicher bin, ob es nur ein Fall ist und Richies Vermutung, dass es etwas mit Organhandel zu tun hat, teile ich ebenfalls - auch wenn ich mich hier natürlich frage, ob das bei so stark erkrankten Menschen überhaupt Sinn macht :gruebel



    Ich finde die Eltern von Leonie übrigens auch wieder sehr authentisch dargestellt.
    Verdächtigt habe ich beide bisher nicht, aber die Bitte, einen Kühlschrank zu bekommen und Kochplatten finde ich nun auch etwas merkwürdig..... Wieso Frau Dombrowski wohl 'flieht'???


    Erstaunt hat mich auch der Wutanfall von Herrn Jäde...... was da wohl so alles noch kommt......und auf einen Verdächtigten mag ich mich überhaupt nicht festlegen.


    Ich muss wohl einfach schnell weiter lesen :grin

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • So was von pervers - da beten die vor einem Mord. Klar ist der Mann ist der sehr katholische Dr. Brecht - oder die Autorin würde gegen jede Regel des Krimigenres verstoßen und auf den letzten Seiten einen neuen, bisher Unbekannten als Täter präsentieren. Er wird begleitet von einer Frau, die obduzieren kann und einer hellen Stimme- Schwester Ingrid?? Die Bestattersexbombe?? Saskia Olmert?? Ich tendiere mittlerweile mehr dazu, das der Verein mit der Sterbehilfe hier nur die Karotte ist hinter der wir Esel hertrotteln sollen und in Wirklichkeit geht es um viel Geld, weil sich jemand einbildet aus der Milz ein Krebsheilmittel gewinnen zu können. Darum wurde Frau Jäde schon getötet, was da schieflief ist mir noch nicht klar. Eigentlich tendiere ich dazu Saskia Olmert völlig aus der Schusslinie zu nehmen, aber dann bliebe wirklich Schwester Ingrid - die natürlich auch super das Kind hätte entführen können- übrig. Da fehlt mir aber noch die Beziehung zum Dr.Brecht und außerdem ist die so sympathisch. :gruebel

  • Macht ja nix..... Könnte natürlich sein, dass sie da mit drinsteckt..... :gruebel Aber sie mag ich :cry Mir ist der Pfleger, dessen Name mir auf die Schnelle gar nicht einfällt, am unsympathischsten....und ob das mit seinem Glauben so echt ist... :gruebel

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Eigentlich ist die grosse Frage, wer "der Mensch" ist.


    An einen Unbekannten kann ich nicht so richtig glauben, aber alle anderen scheinen mir ehrlich unschuldig. Vielleicht ist es doch der Ehemann von Bettina, der von Schuldgefühlen übewältigt wird. Allerdings passt Leonie dann nicht mehr ins Spiel.


    Saskia und Morton wollen zwar vielleicht Geld von Patienten abknüpfen, aber dass sie Menschen umbringen, kann ich auch nicht glauben.


    Die Eltern sehe ich auch nicht als schuldig. Sie haben einfach keine Kraft mehr und reagieren dementsprechend.


    Bleibt der Pfleger und Dr. Brecht. Beide könnten der Mensch sein. Bei Dr Brecht wäre es dann auch logisch, dass er Saskia sofort gekündigt hat, weil durch sie die Polizei auf seine Praxis aufmerksam gemacht hat. Aber beide haben ein Alibi :gruebel Wen habe ich vergessen? Die Krankenschwester und die Nonne? Die scheinen mir auch unschuldig und haben mit Bettina nichts zu tun. Ich habe das Gefühl, dass beide Fälle zusammenpassen.


    Edit: Ich habe bemerkt, dass ich nicht weit genug gelesen habe. Über Flucht und Kochplatten muss ich noch lesen.

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Kann das sein, dass hier noch mal was mit den Zeitangaben schief gelaufen ist? Als Philipp seinen Dienst beginnt, heißt es, "Es war fünf Minuten nach sieben." (Da hatte ich mich schon gewundert, weil ja Irene ihren Dienst sonntags unterbricht wegen der Messe um 9) Und nach Philipps Dienstbeginn, passiert ja auch nicht mehr viel bis Leonies Verschwinden entdeckt wird, und trotzdem heißt es später, Leonie wär um kurz vor 9 noch gesehen worden und seit 9:20 vermisst? :gruebel


    Das ist mir auch aufgefallen. Die Eltern sind wohl kurz nach 1/2 7 zum Frühstück. Was geschah noch bis um 9 - Zeitpunkt der Entführung?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ja - das ist leider auch schief gelaufen. Ich kann mich nur dafür entschuldigen (obwohl es nicht allein in meiner Verantwortung liegt), und es wird in der nächsten Auflage behoben. Zum Ende des Buches kommen übrigens noch zwei Unstimmigkeiten. Alles keine großen Sachen, die den kompletten Plot stürzen würden. Aber ärgerlich ist es natürlich trotzdem.


    Ich habe ja gerade das Manuskript meines zweiten Buchs beim Lektor eingereicht. Das konnte ich schon ganz anders schreiben: Nämlich systematisch von vorne nach hinten, ohne eine einzige Szene umzustellen. D.h. diese Art von Unstimmigkeiten kann darin nicht mehr vorkommen. Was natürlich die unbemerkten Fehler in "Verachte nicht den Tod" nicht entschuldigt.

  • Zitat

    Original von Clare
    Leonie ist aus dem Krankenhaus verschwunden. Die Art, wie sie scheinbar entführt wurde, scheint durchaus möglich.
    Ich habe nicht geglaubt, dass die Eltern etwas damit zu tun haben.


    Die kursiv gedruckten Abschnitte, in der der "Mensch" und die beiden Frauen agieren, bleibt undurchsichtig. Es bleibt offen, welches Geschlecht der "Mensch" hat. Leonie wird von ihnen getötet. Geht es hier um Organhandel?


    Glaube ich eigentlich auch nicht.
    Auch wenn das Verhalten der beiden am Ende des Abschnitts mehr als merkwürdig erscheint. Wozu braucht Darius einen Kühlschrank und zwei Kochplatten? Wohin verschwindet tanja? Der einzige Gedanke, der mir hierzu kommt, wäre die Milz. Das Trio aus den kursiven Abschnitten hat Leonie die Milz entfernt. Die ist vergrößert und somit sicher nicht für einen Organhandel geeignet. Es sei denn zu Forschungszwecken oder für irgendwelche obskuren oder okkulten Praktiken. Daher Kühlschrank unf Kochplatten. Aber wahrscheinlich ist das dann doch zu weit hergeholt.


    Zitat

    Original von xania
    Bleibt der Pfleger und Dr. Brecht. Beide könnten der Mensch sein. Bei Dr Brecht wäre es dann auch logisch, dass er Saskia sofort gekündigt hat, weil durch sie die Polizei auf seine Praxis aufmerksam gemacht hat. Aber beide haben ein Alibi :gruebel Wen habe ich vergessen? Die Krankenschwester und die Nonne? Die scheinen mir auch unschuldig und haben mit Bettina nichts zu tun. Ich habe das Gefühl, dass beide Fälle zusammenpassen.


    Eine eine drei Personen scheint mir die Nonne/Schwester Irene zu sein. Dass beide Fälle zusammenhängen, nehme ich auch an.

    Wieso sollte Jäde übrigens Leonie kennen? Das ergibt doch keinen Sinn.

  • Huch, nein! Wahrschienlich ist die Sache mit den Kochplatten tatsächlich nicht richtig klar rausgearbeitet:


    Die Ehe von Tanja und Darius ist ja schon lange an Ende. Nun sind sie aber in ihrer Wohnung zusammen gepfercht und dürfen nicht raus. Sie haben sich gestritten und wollen keine gemeinsame Küche mehr.


    @ JaneDoe: Selbstverständlich hast Du recht. Wieso sollte Jäde von Leonie wissen? Aber Du bist sicherlich eine geübte Leserin, die diese Zusammenhänge sofort durchschaut bzw. die richtigen Fragen stellt.


    Das ist das Dilemma von Krimi-Autoren: Man darf die Leser nicht unterfordern (dann sind sie gelangweilt und im schlimmsten Fall sogar gekränkt), aber eben auch nicht überfordern, deswegen ist es manchmal sinnvoll, durch die Fragen der Ermittler die Zusammenhänge (bzw. Nichtzusammenhänge) nochmal klar zu machen.

  • Seite 295 oben:


    .... Und Ihren Ehemann entlassen wir aus der Untersuchungshaft."
    "Ist in Ordnung", Tanja war erleichtert. Für sie und Olaf würde etwas Neues beginnen, wenn auch auf getrennten Wegen.