Wiedersehen in Stormy Meadows - Sarah Harvey

  • Kurzbeschreibung:


    Natalie ist verzweifelt. Obwohl seit dem Autounfall ihres Mannes Rob schon zwei Jahre vergangen sind, kann sie seinen Tod nicht verwinden. Doch darf sie sich in ihrer Trauer nicht verkriechen, denn es gibt noch einen Menschen, der Rob schmerzlich vermisst: seine Tochter aus erster Ehe, Cassandra. Während Natalie alles da ransetzt, Cassie neuen Lebensmut zu geben, taucht von unerwarteter Seite ein Hoffnungsschimmer auf – ein Hoffnungsschimmer namens Connor.



    Über die Autorin:


    Sarah Harvey, geboren 1969, lebt mit ihrem Mann Terry auf einem alten Landsitz in Cornwall. All ihre großen Unterhaltungsromane, zuletzt »Bitte nicht füttern« und »Der Apfel fällt nicht weit vom Mann«, waren internationale Erfolge.




    Meinung zum Buch:



    Natalie trauert um ihren verstorbenen Mann Rob und obwohl der Unfall, bei dem Rob ums Leben kam bereits zwei Jahre her ist, vergräbt sie sich in Arbeit und kann seinen Tod einfach nicht verwinden. Dabei muss Natalie stark sein, nicht nur für sich, sondern auch für ihre Stieftochter Cassandra.
    Aber Natalie findet keinen Zugang zu Cassie und will die Hoffnung schon aufgeben. Da wird Cassie von ihrer Schule zwangsbeurlaubt. Natalies Mutter, zu der sie nur sporadischen Kontakt seit 16 Jahren hat, lädt die beiden für die Vorweihnachtszeit zu sich ein – nach Stormy Meadows.



    Das Cover lädt zum Träumen ein und soll wohl ein Häuschen in Cornwall darstellen, wo die Geschichte hauptsächlich spielt.
    Im Fokus der Geschichte stehen Zwischenmenschliche Beziehungen und die Verarbeitung des Verlustes eines geliebten Menschen.


    Nicht nur Natalie hat Probleme, mit ihrer Stieftochter zurechtzukommen, auch die Beziehung zu ihrer eigenen Mutter ist gestört. Und so beginnen die drei Frauen die Vorweihnachtszeit zu nutzen, sich besser kennen und verstehen zu lernen. In der Abgeschiedenheit und der Gemeinschaft des Dorfes finden sie nach und nach zu einander.
    Die Autorin schafft hier eine warmherzige Atmosphäre, die zwar eine traurige Thematik beinhaltet, man beim Lesen aber dennoch die Wärme, die von den Protagonisten ausgeht spürt. So fällt es dem Leser nicht schwer, Sympathie und Verständnis zu allen Beteiligten zu entwickeln. Man wird Teil dieser Familie, was vielleicht auch an der gewählten Schreibform liegen mag. Die Geschichte wird aus der Sicht von Natalie und im Präsens erzählt. Der Leser hat somit auch Einblicke in die Gedankenwelt und Trauer von Natalie.


    Das Grundthema ist zwar traurig, aber dennoch bleibt ein Hoffnungsschimmer gleich zu Beginn des Buches, der im Laufe der Geschichte immer stärker wird. Ohne kitschig oder gestellt zu wirken, wird die Geschichte sogar noch mit einem Hauch Humor gewürzt, so dass das Lesen wirklich ein Genuss ist.
    Nach und nach werden Dinge aus der Vergangenheit aufgearbeitet, geklärt und bereinigt. Die Protagonisten verändern sich, ihre Beziehungen zueinander verändern sich und sie stellen fest, dass Heimat da ist, wo man sich wohlfühlt.



    Fazit:
    Ein emotionaler Roman, in den man sich reinfallen und treiben lassen kann.

  • Ich mag Romane, die an der rauen Küste Englands spielen, mir gefällt die Landschaft und die Leute dort. Hier fühlte ich mich eigentlich auch direkt wohl, irgendwie zu Hause. Leider gelang es der Autorin aber nicht, außer diesem Wohlgefühl aufgrund der Landschaft noch mehr aus mir heraus zu kitzeln. Die Charaktere sind zwar ganz ordentlich beschrieben, bleiben aber trivial und fast ein wenig langweilig. Das Ende ist ein vorhersehbar heile Welt glückliches und irgendwie geht mir das alles dann doch zu glatt. Abneigungen entwickeln sich zu Zuneigungen und Liebe, finanzielle Probleme lösen sich simple in Luft auf. Nein, das war mir zu einfach, zu wenig real.
    Außerdem hat mich die Sauferei enorm gestört. Ja, ich trinke auch mal ein Glas Wein, aber hier sind alle Personen nahezu durchweg besoffen oder gerade dabei sich zu betrinken oder mit dem Kampf gegen den Kater beschäftigt, das langweilte nach einiger Zeit. Dann irritierte mich der Umgang mit dem ganzen Viechzeug, auf der einen Seite handelt es sich um einen Bauernhof mit Nutztieren, auf der anderen Seite werden Pferde und Hundewelpen verschenkt, als wären es Sachen, während man dann doch nicht in der Lage ist die Gans Gertrude zu verspeisen. Das paßte nicht zusammen und wirkte unüberlegt und wenig passend.
    Das Namedroping der Autorin hat mich auch ein wenig genervt, kein Kleidungsstück, das sie nicht einer Designermarke zuordnen, keine Uhr, die nicht von Cartier ist, kein Elektrogerät auf dem nicht ein angebissener Apfel zu sehen ist. Grundsätzlich stört mich das nicht, hier wurde es mir jedoch deutlich zu viel.


    Fazit: Eine eigentlich gute Grundlage, die aber irgendwie immer wieder genervt, statt gut unterhalten hat, so daß am Ende lediglich mittelmäßige Unterhaltung dabei rum kam. Zum Abbrechen zu unterhaltsam, zum toll finden zu langweilig.

  • Es ist schon fünf Monate her, seit ich das Buch im Urlaub entdeckte und es Teil meiner Sonnenlektüre wurde. Vor vielen Jahren habe ich gern "Wachgeküsst" gelesen und freute mich ein weiteres Buch, gerade weil es auch in Cornwall spielte, der Autorin zu lesen.


    Mutter und Stieftochter trauern - um Rob - jede für sich alleine. Natalie findet keinen Zugang zu ihrer Stieftochter und dann … wird Cassie von ihrer Schule vom Unterricht freigestellt. Überraschend bekommen sie eine Einladung von Natalies Mutter nach Cornwall. Allerdings ist das Verhältnis von Natalie zu ihrer Mutter auch nicht das Beste. Im Mittelpunkt stehen die schwierigen Mutter-Tochter-Beziehungen und die Trauer um den geliebten Ehemann und Vater.


    Sarah Harvey erzählt die Geschichte aus der Sicht von Natalie. Trotz des traurigen Themas ist diese Geschichte nicht kitschig, auch nicht wirklich traurig und mit der genau richtigen Prise Humor gewürzt.


    Es war schön, mitzuerleben, wie sich die einzelnen Sorgenkinder wieder näher kommen.


    Ein schönes Buch über Mütter und Töchter, über Freundschaft und Liebe und Cornwall.


    edit wg. fehlender ISBN

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

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