Kurzbeschreibung:
„Wann reden wir eigentlich mal über alles?“, fragt Christine, ohne Benno und Daniel dabei anzuschauen. Aber im Reden sind die beiden nicht so stark. Sie machen Musik, Musik mit Seele, sie spielen gemeinsam, als wären sie ein einziger Mensch. Doch dann hält Benno es nicht mehr aus, er muss weg von Daniel, mit dem das stille Einverständnis plötzlich nicht mehr da ist. Weg auch von Christine, die ihn weniger liebt als Daniel, da ist Benno sich ganz sicher. Erst zwölf Jahre später, nach einer Odyssee durch Amerika, taucht Benno wieder auf – und die Karten werden noch einmal neu gemischt. „Aprilwetter“ ist die leidenschaftliche, bittersüße Geschichte eines Menschen, der lernen muss, sich selbst zu vertrauen, und der erst spät erkennt, wonach er sich eigentlich sehnt.
Meine Meinung:
Dieser Roman wird auf 3 Zeitebenen erzählt: zum einen die Gegenwart, in der Benno nach vielen Jahren erstmals wieder auf Christine trifft, zum anderen 2 Vergangenheitsstränge: wie die unzertrennlichen Musiker Benno und Daniel Christine kennengelernt haben bis hin zu Bennos Flucht und eine Ebene über Bennos Zeit in Amerika nach ebendieser Flucht.
Klingt komplizierter, als es ist, der Autor hat die einzelnen Stränge gut verwoben und man verliert als Leser nie den Überblick, wo man sich denn nun gerade befindet.
Musik ist ein sehr wichtiges und raumgreifendes Element in diesem Roman, vor allem aber ist es eine bittersüße Abhandlung über die Liebe und ihre Unwägbarkeiten. Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen, nichts Hochgestochenes, aber auch nichts nervtötend Simples. Aufgrund des geringen Umfangs (218 Seiten) geht die Zeichnung der Nebenfiguren natürlich nicht ins Detail, und auch Daniel bleibt größtenteils in Grautönen. Dafür liegt der Fokus aber auch eindeutig auf Benno, der durchaus markant dargestellt wird.
Ich habe diesen Roman gern gelesen, er hat bei aller Wehmut, die mitschwingt, eine Leichtigkeit an sich, die Spaß macht und die ein flottes Lesen ermöglicht. Stellenweise waren mir die Musikszenen zu lang abgehandelt, aber ansonsten für die geringe Seitenzahl ein gutes Buch.