'Der Mann, der den Regen träumt' - Seiten 271 - Ende

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Die Stelle, als Elsa sich in Finn verliebt, finde ich eine der schönsten Stellen des Buches. Die Liebe trifft sie wie ein Blitz, haut sie einfach um. Großartig! :heisseliebe
    Ich kann verstehen, dass sie sich hingibt.


    Da hast du schon recht, aber ich glaube, dass mein Problem damit ist, dass ich mich bis zum Schluss nicht richtig in Elsa hineinversetzen konnte...

  • Ich habe das Buch am Freitag noch beendet und komme erst jetzt dazu, etwas zu schreiben.


    Mir haben der letzte Abschnitt und der Schluss des Buches gut gefallen.
    ich denke auch, dass die Ereignisse in diesem Abschnitt auf Fremdenfeindlichkeit an sich übertragbar sind, ähnlich wie in einem Märchen oder einer Fabel die Moral von der Geschichte.


    Dass Daniels Mutter etwas mit dem Wetter zu tun hatte, hab ich schon vermutet. Ich finde es traurig, dass er am Ende nicht mehr da ist. Er hat näch einer Möglichkeit für sich gesucht, seine Fehler wieder gut zu machen und sie darin gefunden, Finn wieder zurück auf die Erde zu holen. Ich freue mich über das Happy End, nur die letzten zwei, drei Sätze wirken etwas komisch, so dahingeklatscht :gruebel


    Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und vieles, was nicht erklärt wurde, finde ich gar nicht so schlimm, wie z.B. die Wölfe oder Wasserpferde.
    Da man nicht mehr über sie erfährt, wirken sie umso faszinierender, geheimnisvoller.




    Zitat

    Original von Vivian
    Was hat eigentlich Elsas Vater mit der ganzen Sache zu tun ?


    Darüber hätte ich allerdings auch gerne noch mehr erfahren. In seiner Familie sollen ja viele Männer dem Wind zugetan gewesen sein, es wäre schön gewesen, wenn diese Geschichten mit der von Finn und Daniel deutlicher verknüpft gewesen wären.

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Vielleicht ist es zu weit hergeholt, aber ich habe Elisas Reise nach Thunderstown als Reise ins eigene Ich aufgefasst. Sie findet zu sich selbst, sieht in der Liebe zu Finn und in der Mneschlichkeit, die ihr in Dot und Kenneth begegnet wieder einen Sinn, um weiter zu leben.
    Für sie ist die Reise beendet, deswegen können beide den Entschluss fassen und weggehen.
    Ähnlich mit Betty. Sie erkennt, dass ihr Weg ohne Daniel weitergeht und verschwindet aus der Stadt. Sie braucht nicht wiederkommen. Aber vielleicht ist das zu weit hergeholt. :gruebel :lache


    ich finde, das ist eine schöne Interpretation, Regenfisch! :-)



    Zitat

    Original von Kanya
    Es irritiert mich übrigens auch, dass Elsa in keinem Krankenhaus gelandet ist. Zwar wurde vorher schon gesagt, dass die Leute, die vom Blitz getroffen werden ins Kloster kommen, aber ich dachte, dass das erst später wäre, wenn die Wunden geheilt sind und sie eine Langzeitlösung brauchen. So ist mir das in der heutigen Zeit etwas suspekt.


    Es wird glaube ich auch erwähnt, dass Bettys Verletzungen auch dort im Kloster behandelt wurden.


    Mich hat das auch etwas irritiert, weil sowas ja nicht ohne ist und man damit ja eigentlich eher ins Krankenhaus gehört.
    Vielleicht ist Thunderstown auch zu abgelegen. Aber Dot weiß ja auch über alles mögliche Bescheid und vielleicht hat sie in der Richtung besondere Fähigkeiten :gruebel

  • Ich habe das Buch am Sonntag ausgelesen und bleibe ein wenig enttäuscht zurück.
    Die Geschichte finde ich toll, die bildhafte Sprache ist wunderschön und es stecken viele tolle Ideen darin.
    Aber die letzten Kapitel haben nicht mehr so viel Zauber uns Stimmung wie der Beginn des Buches.


    Die offen gebliebenen Rätsel sind nicht so dramatisch, aber einiges war mir zu überstürzt und unlogisch, z. B. der Abschiedsspaziergang am Tag durch Thunderstown mit dem nebelverhangenen Finn.
    Keine mahnenden Ratschläge von Daniel Fossiter oder Kenneth? Die kennen die Einstellung der Dorfbewohner nur doch nur zu gut. Und bei Elsa auch erst echte Bedenken als sich die Lage schon zuspitzt. :pille
    Ein verstohlener Abschied in der Morgen- oder Abenddämmerung, bei dem sie unglücklicherweise in Sidney Moses reinlaufen wäre passender gewesen.


    Insgesamt war das Buch aber doch schön ... ich denke ich muss es erst noch ein bisschen wirken lassen bevor ich eine Bewertung schreibe :-)

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    :gruebel Ich finde an Thunderstown eigentlich nichts normal. Die Stadt ist angeordnet wie ein Tornado, umgeben von kargem Gebirge. Alle Straßen laufen auf das Auge, auf die Kirche zu. Aus dem Wetter enstehen Lebewesen usw.
    Die Furcht und Angst vor dem Wetter ist in der Stadt ständig präsent, warum, hat dieser Abschnitt eindrucksvoll gezeigt. Ich interpretiere das mal so, dass die Bewohner es nicht schaffen, im Einklang mit den Wetter-Wesen zu leben, sondern sie begegnen dem Unerklärlichen mit Angst und Aggression. Sie töten Finn und erleben einen schrecklichen und zerstörerischen Sturm, aus dem wieder Angst und noch mehr Wut auf die Wetter-Menschen/Tiere entsteht. Solange die Bewohner nichts daraus lernen und weiter dagegen kämpfen, wird sich die Spirale aus Furcht und Unverständnis immer weiter drehen.
    Ich sehe diese Wetter-Wesen als ein Sinnbild für Fremde im Allgemeinen. Die Geschichte ist voll von Angst und Unverständnis anderen Völkern und Menschen gegenüber. Die Regenkleidung ist in meinen Augen eine Art Uniform, um sich abzugrenzen und zu schützen.


    Das ist eine ganz tolle Interpretation, Regenfisch! :anbet
    Du hast mir wirklich die Augen für (aus meiner Sicht) neue Möglichkeiten geöffnet und dafür danke ich dir! :knuddel1
    Es klingt absolut plausibel, dass die Wetter-Wesen das Fremde darstellen und in dem Falle ist Ali Shaws Annäherung an dieses sensible Thema wirklich gelungen. Gleichzeitig stimmt es mich traurig, dass die Einwohner von Thunderstown anscheinend immer noch nichts dazu gelernt haben und so weiter machen werden wie bisher - genau wie im richtigen Leben. :-(

  • Regenfisch - wirklich eine sehr gute Interpretation, das ist, glaube ich, genau die Kernaussage des Buches. :wave


    Ich habe das Buch gestern erst beendet, denn ich habe mich damit doch schwer getan. Mir war keine der Figuren wirklich sympathisch und auch, wenn man sich verdeutlicht, worauf Ali Shaw hinaus wollte, so hat mir das Lesen wenig Spaß gemacht. Irgendwie war mir das Ganze dann doch etwas zu abwegig. "Sie hatte sich in eine Gewitterwolke verliebt." Das war der Satz, bei dem mich mich gefragt habe, ob ich überhaupt noch weiter lesen möchte. Gut gefallen haben mir einzig die poetischen Bilder und die gut geschilderte Stimmung in der Stadt. Das kommt sehr gut rüber und hat am Anfang auch für mich den Reiz des Buches ausgemacht. Insgesamt aber war es ein Buch, an das ich nicht so richtig herangekommen bin und das ich auf der Eulenskala mit 5 Pünktchen bewerten würde.

  • Mir hat das Buch ganz gut gefallen, aber ich fand es in weiten Teilen, zumindest ab der Hälfte, viel zu vorhersehbar. Das Ende hat mir gar nicht zugesagt. Irgendwie unkreativ. Ich hätte es besser gefudnen, wenn es schlecht ausgegangen wäre, denn so ist das Leben eben auch manchmal.


    Dass dieser Spaziergang überhaupt hat sein müssen fand ich total unnachvollziehbar. Dass die gefahr zu groß ist, hätte beiden bewusst sein müssen. Finn versteckt sich jahrelang und plötzlich muss er unbedingt in die Stadt? Viel zu konstruiert, damit der Autor zu dem ende kommt, das er wohl schreiben wollte.

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Mir hat das Buch ganz gut gefallen, aber ich fand es in weiten Teilen, zumindest ab der Hälfte, viel zu vorhersehbar.


    Vorhersehbar ist es eigentlich von vornherein gewesen, allein schon durch den Klappentext weiß man, wie das Buch ausgeht.
    Mir hat die Umsetzung aber ganz gut gefallen, deshalb bin ich noch ganz zufrieden.

  • Ich bin auch mit dem Buch durch.


    Finn und Elsa hatten Glück und bekommen ihr Happy End, ob wohl es nochmal richtig spannend und dramatisch wurde.


    Mir hat das Buch richtig gut gefallen und das Beste ist, es hat mich aus meiner Leseflaute rausgezogen. :-)


    Deswegen vielen Dank für diese Leserunde und das Buch.


    Eine Rezi werde ich am Wochenende verfassen, muss mich erst einmal sammeln. Vielleicht fällt mir ja beim Kochen eine gute Formulierung ein. :-] ;-)

  • Eskalina Du schreibst mir aus der Seele.


    Mir erging es wie Dir, ich dachte auch mehrmals "willst Du noch weiterlesen" ? Hätte ich nicht für die Leserunde zugesagt, hätte ich vermutlich irgendwan abgebrochen.


    Ali Shaw hat eine Gabe, wunderbar bildhaft zu erzählen und den Leser mitzunehmen zu den Orten die er ersinnt, dennoch hat irgendwas gefehlt.

  • Dieses Zitat von John Ruskin ist mir heute über den Weg gelaufen:


    Zitat

    Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischend, Wind fordert heraus, Schnee macht fröhlich; im Grunde gibt es kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter.


    Also John Ruskin stammt definitiv nicht aus Thunderstown. ;-)

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Eskalina Du schreibst mir aus der Seele.


    Mir erging es wie Dir, ich dachte auch mehrmals "willst Du noch weiterlesen" ? Hätte ich nicht für die Leserunde zugesagt, hätte ich vermutlich irgendwan abgebrochen.


    Ali Shaw hat eine Gabe, wunderbar bildhaft zu erzählen und den Leser mitzunehmen zu den Orten die er ersinnt, dennoch hat irgendwas gefehlt.


    Ja, leider. Das Buch war mein zweites Buch von Ali Shaw und leider muss ich sagen, dass es auch mein letztes bleiben wird.


    Die Geschichte und auch der Schreibstil sind wirklich außergewöhnlich und ich kann verstehen, dass Ali Shaw viele Leser begeistert, aber ich habe für mich nun beschlossen, dass es einfach nichts für mich ist.


    Mich konnte die Geschichte nicht wirklich packen, es hat einfach was gefehlt. Es war mal mehr, mal weniger nette Unterhaltung, aber leider mehr auch nicht.


    Ich denke, dass bei mir einfach der Funke nicht übergesprungen ist.

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • "Sie bot ihm ihre Lippen an. Sie küssten sich. Und sie liebte den Donner."
    - was für ein romantisches Ende, das mir aber so irgendwie gar nicht zusagt.


    Zitat

    Original von n8eulchen
    Dass dieser Spaziergang überhaupt hat sein müssen fand ich total unnachvollziehbar. Dass die gefahr zu groß ist, hätte beiden bewusst sein müssen. Finn versteckt sich jahrelang und plötzlich muss er unbedingt in die Stadt? Viel zu konstruiert, damit der Autor zu dem ende kommt, das er wohl schreiben wollte.


    Dem kann ich nur zustimmen. Und dass Daniel sich am Ende opfert und Finn so wieder Mensch wird und zu Elisa zurückkommen kann, ist kein Ende, das ich gut nachvollziehen kann oder auch als positiv empfinde. Schade eigentlich.

  • Ist Daniel nicht doch Finns Vater? Er trägt auch einen Teil Wetter in sich - mütterlicherseits - und er hatte einmal Sex mit Betty. Passt doch! Betty behauptete zwar, sie hätte in den Bergen empfangen vom Wetter selbst, aber Daniel liegt doch total nahe, oder? Vielleicht konnte er seinen Sohn daher retten?


    Mir geht es wie Euch: Offene Fragen zu Familienkonsellationen, Verhaltensweisen und Lücken, die das Bcuh leider nicht so ganz 'rund' machen. Dennoch mag ich die Geschichte gern. Einige der enthaltenen Bilder sind phanatsievoll und wunderschön.


    Finn als tobende Gewitterwolke hat mich zum Ende hin echt berührt!

  • Zitat

    Original von savanna
    Ist Daniel nicht doch Finns Vater? Er trägt auch einen Teil Wetter in sich - mütterlicherseits - und er hatte einmal Sex mit Betty. Passt doch! Betty behauptete zwar, sie hätte in den Bergen empfangen vom Wetter selbst, aber Daniel liegt doch total nahe, oder? Vielleicht konnte er seinen Sohn daher retten?


    Mh! Auf diesen Gedanken bin ich gar nicht gekommen. Das könnte ja gut sein, obwohl Dot ja recht klar davon spricht, dass Finn Kumulonimbus (hab ich das jetzt aus der Erinnerung richtig geschrieben? :gruebel) ist. Aber das schließt sich vielleicht auch nicht unbedingt aus.
    Jedenfalls ein interessanter Gedanke. Das würde mir eigentlich gefallen - aber es ist und bleibt schlussendlich wohl unklar. ;-)

  • Ich habe irgendwie vergessen, was zum letzten Teil zu schreiben. Vielleicht auch, weil ich nicht genau weiß, was ich dazu eigentlich sagen soll. Mich hat der letzte Teil wirklich ein bisschen enttäuscht. Ich konnte viele Sachen nicht nachvollziehen und fand so einiges sehr konstruiert. Damit stehe ich aber wohl auch nicht alleine da.


    Das Buch hat mir eigentlich ganz gut gefallen, aber ich weiß nicht, ob ich in nächster Zeit noch das andere Buch lesen möchte. Ich finde, man kann diesen Schreibstil nur in Dosen vertragen.


    Es gab ein Happy End und das gibt natürlich Pluspunkte. Der Weg dahin bekommt allerdings Abzüge. ;-)

  • Zitat

    Original von savanna
    Ist Daniel nicht doch Finns Vater? Er trägt auch einen Teil Wetter in sich - mütterlicherseits - und er hatte einmal Sex mit Betty. Passt doch! Betty behauptete zwar, sie hätte in den Bergen empfangen vom Wetter selbst, aber Daniel liegt doch total nahe, oder? Vielleicht konnte er seinen Sohn daher retten?


    Diesen Gedanken habe ich auch gehabt als immer klarer wurde, dass Daniels Mutter etwas mit dem Wetter zu tun hatte. Auch Daniel selbst ist wohl daher so viel anders als seine männlichen Vorfahren.


    Nun ja, das Ende muss ich noch etwas sacken lassen, wobei es ja zum Autor passt. Er schreibt wohl gerne in dieser Form und lässt dann gerade die fantastischen Elemente seiner Geschichte irgendwie offen zurück. Das habe ich bei "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" ähnlich empfunden.
    Hier soll der Leser sich wohl eigene Gedanken machen und ich finde auch, dass Elsa mit der Reise nach Thunderstown eine Reise zu sich selbst unternommen hat. Manchmal habe ich auch gedacht, dass sie selbst vielleicht etwas mit dem Wetter zu tun hat oder zumindest ihr Vater das hatte. Diese Rückblicke wie sie mit ihm zusammen die Wolken beobachtet hat und die Tatsache, dass er auch fort ist. Nun ja, aber dann hätte sie Finn wohl selbst retten können. Das hat nun Daniel übernommen und er hat so seine Schuld gesühnt, seine Liebe gezeigt.


    Das Verhalten der Dorfbewohner war erwartungsgemäß und es ist schon wahr: Diese sind einfach eingeschränkt in ihrer Denkweise. Schade! Sie müssen doch mit dem Wetter leben, dann sollten sie versuchen sich mit ihm zu arrangieren.

  • Soso, Daniel hat jetztn plötzlich auch eine Wettermutter und aufgrund des schlechten Gewissens beschließt er dan sich gegen Finn einzutauschen. Sein Caharakter wird somit reingewaschen und poof alle sind wieder glücklich und sogar Elsa kann wieder laufen, obwohl sie eigentlich noch zu schwach dazu war.



    Nein, das überzeugt mich definitiv nicht. :lache




    Zitat

    Original von Paulchen
    zu schnell, zu wirr, zu flach, zu dämlich



    fasst es aber auch schon ganz gut zusammen. ;-) Mir gefiel das Buch schon von Anfang an nicht so, aber das Ende hat es nur noch lächerlich gemacht, aber zumindest im Nachhinein scheine ich da ja nicht mehr alleine dazustehen. So gut mir auch die Interpretationen von Regenfisch hier im Thread gefallen (bezüglich Thunderstown), auch wenns gut gemeint ist, ändert es leider nichts daran, dass es einfach grottenschlecht umgesetzt ist. Es gibt genug Bücher mit tieferem Sinn, die eine innere Logik haben und auch Fantasyelemente in der Welt des Buches erklärbar sind und in denen der Plot augekügelter ist. Von der Sprache, die einfach wirkt wie gewollt und nicht gekonnt will ich gar nicht asfangen. :grin