Originaltitel: A Gift for my Sister
Klappentext:
Als Skys Ehemann Troy stirbt, ändert sich das Leben der jungen Anwältin schlagartig. Sie muss das gemeinsame Strandhaus aufgeben und sich und ihre kleine Tochter allein durchbringen. Ihre Schwester Tara, das schwarze Schaf der Familie, deren wilde, unangepasste Art früher oft zu Streitereien geführt hat, reißt Sky aus ihrer Trauer. Gemeinsam brechen sie zu einer Reise auf, die am Ende alle verändern wird.
Ein warmherziges Buch über den Wert der Freundschaft, die Kraft der Familie und die Geborgenheit an einem gut gedeckten Tisch.
Meine Meinung:
Die Fortsetzung von Ann Pearlmans Christmas Cookie Club spielt etwa drei Jahre später. Sky und Troy sind mit ihrer kleinen Tochter Rachel sehr glücklich, genauso wie ihre Schwester Tara mit ihrem Freund Aaron und ihrem Sohn Levy. Doch dann bricht das Schicksal erbarmungslos über ihre Familie herein, Troy stirbt an einer Vireninfektion, die er aus dem Krankenhaus mitgebracht hat. Während Troy stirbt, steht Tara mit Aaron und ihrer Crew auf der Bühne, sie sind recht erfolgreich als Rap Gang. Für ein weißes Mädchen eine große Anerkennung, aber Tara hat sich schon immer durch ihre Musik identifiziert. Nach Troys Tod nehmen sie Sky und Rachel zusammen mit ihren Möbeln mit auf Tour, die zufälligerweise auf der Route nach Skys neuem Zuhause liegt. Die endlos langen Fahrten geben den Schwestern Zeit, sie auszusprechen und endlich ihr Innerstes nach Außen zu kehren.
Wie ein Roadmovie wirkt die Geschichte, ewig ziehen Sky, Tara und Allie, die Freundin ihrer Mutter mit den Kindern und der Band durch die Lande. Nur unterbrochen von wichtigen Konzerten, Streitereien zwischen den Schwestern und Liebeskummer zwischen Tara und Aaron. Alle sind toll, alles ist bedeutsam, alles hat seinen Sinn. Man hat ständig das Gefühl, dass in jedem Satz Pathos und Bedeutsames versteckt sind, alles wirkt so furchtbar tiefgründig. Tara und Sky beneiden die andere schon immer um das, was ihnen angeblich selber fehlt, sind aber nicht in der Lage, vernünftig miteinander zu reden. Gerade Tara ist sehr zickig, sie will sich auf nichts einlassen, sie könnte ja wieder verlassen werden. Sky trauert wie noch niemand zuvor, sie vergisst ihre Familie darüber und verhält sich merkwürdig, vor allem aber erst einmal egoistisch. Eigentlich sind es keine Frauen, die man unbedingt auf Anhieb mag, dafür sind sie viel zu sehr introvertiert. Aber Ann Pearlman gibt ihnen ja genügend Zeit und Raum, um sich zu entfalten, sich zu versöhnen und ihre Möglichkeiten auszuloten. Auf jeden Fall ihnen aber ins Gewissen zu reden und ihnen wieder vor Augen führen, was sie allen noch um sich haben und nicht ständig dem nachzutrauern, was sie verloren haben oder hätten haben können. Den Preis für eine Ware zu erkennen ist eine Kunst, manchmal muss man schon lange daran herumraten, bis man den wahren Preis errät.
LG
Patty