Was waren die Konzerte, zu denen Ihr mit großen Erwartungen gegangen seid, um dann umso herber enttäuscht zu werden?
Ich versuche mal, mich zu erinnern.
Air. Wahrscheinlich Platz 1 dieser Liste. Okay, es stank in der pumpvollen Halle (ein schneereicher Januar - 2010 oder so) nach feuchtem Fuchs, und aufgrund des Rauchverbots wurde der Gestank leider nicht überdeckt. Dennoch. Stinkendlangweilig, grausiger Sound, superdämliche Lichtshow. Ganz schlimm: Der Gesang. Zum Heulen. Bin vor der Zugabe gegangen. Kaufe seitdem auch keine Platten der Franzosen mehr.
Good Charlotte. Weiß der Geier, was mich geritten hatte, zu diesem Konzert zu gehen - wahrscheinlich nur die guten Erinnerungen an das tanzende Publikum, wenn ich "I just wanna live" aufgelegt hatte. Jedenfalls existiert seit diesem Abend die nach oben offene "Good-Charlotte-Skala" für schlechte Konzerte. Bisher nur übertroffen von "Air". Runtergerotzter Dreck, unsympathisch, massenweise Spielfehler, einfach Kacke.
Heaven 17. Eine Tour (2010), bei der die Achtzigercombo hauptsächlich das Debütalbum "Penthouse and Pavement" in Originalbesetzung und -reihenfolge spielte. Hätte man sich getrost schenken können. Die gealterten Nerds um mich herum mochten es offenbar trotzdem. Oder sie waren schlicht dankbar, weil sie selbst seit den Achtzigern nicht mehr unter ihren Steinen hervorgekrochen waren.
Wir sind Helden. Ach du je. Wie kam es nur dazu? Ich weiß es tatsächlich noch - eine Freundin spielte mit ihrer Band Support. Hätte ich es nur dabei belassen. Aber nein, ich musste mir ja noch die talentfreie Judith Holofernes und ihr langweiliges Begleitorchester anschauen. Wer "fadammt" statt "verdammt" singt, gehört auch in die Hölle. Und zwar möglichst umgehend.
Robbie Williams. Ich habe eine Erklärung dafür, warum viele zu den Konzerten von "uns Robbie" rennen/gerannt sind (der Hype ist ja vorbei): Weil sie im Fernsehen oder sonstwo den mitreißenden (bzw. mitreißend geschnittenen) Auftritt "Live at Knebworth" (2004) gesehen haben. Leider ist Robbie Williams "richtig live" vor allem ein Dummschwätzer und ein von sich eingenommener Selbstdarsteller, dem das Publikum egal ist - und der auch längst nicht so gut singt, wie viele zu glauben scheinen. Immerhin war die Lichtshow bombastisch. Aber bombastische Lichtshows können mir gestohlen bleiben, wenn der Rest zum Kotzen ist. "You're the best audience I ever had." Ja, Du mich auch.
Elton John. Eine Jugendsünde. Muss man nicht viel zu sagen.
Oasis. Den Erfolg dieser Combo habe ich eigentlich nie verstanden. So unsympathisch wie die Protagonisten der Kapelle sind eigentlich auch alle Songs - bis auf zwei oder drei vom ganz okehen "What's the Story"-Album. Live gnadenlos einfältig und von sich selbst eingenommen. Zum Abgewöhnen.
Nur die Lowlights. Die Liste ließe sich fortsetzen. Und Ihr?