Autor(in): Georg Huber
Verlag: Schirner Taschenbuch
Seitenzahl: 334
Preis: 11,95 Euro
ISBN: 978-3843430234
Gestaltung:
Das Cover gefällt mir wirklich sehr gut. Es passt sehr gut zum Inhalt des Buches und hat mich richtig berührt.
Inhalt:
„Eine scheinbar zufällige Begegnung verändert die Welt des verschlossenen Teenagers Nick. Er trifft Jack, der ihm die wahren Zusammenhänge des Lebens offenbart. Als Nick Sozialstunden in einer Klinik für Essgestörte ableisten muss, verliebt er sich in die Patientin Emily. Doch seine Zuneigung scheint hoffnungslos, denn Emily sieht in ihrem Leben keinen Sinn mehr. Welche Verbindung besteht wirklich zwischen Nick, Emily und Jack? Begeben Sie sich auf eine spannende Reise voller Erkenntnisse über das Leben, und einem Feuerwerk der Emotionen!“
(Quelle: http://www.schirner.com/katalo…cPath=180_181_182_188_242)
Nick ist ein siebzehnjähriger junger Mann, der mit sich selbst nichts anzufangen weiß. Durch einen dummen Zufall wirft er eine Fensterscheibe in einem Blumenladen ein und wird zu Sozialstunden in einer Klinik für Essgestörte verurteilt. Seine Eltern sind davon natürlich alles andere als begeistert und durch die ständigen Konflikte wird Nick einfach alles zu viel und er flüchtet immer wieder in den nahegelegenen Park, um dort etwas Ruhe zu finden.
Im Park begegnet er Jack, der ihn prompt anspricht und sich dessen Sorgen anhört. Mit ein paar Übungen bringt er Nick dazu seine eigene Situation zu überdenken und sein und das Handeln seiner Mitmenschen zu hinterfragen.
Als er schließlich in der Klinik für Essgestörte noch auf Emily trifft und sich Hals über Kopf in sie verliebt, scheint er endlich wieder etwas Sinn in seinem Leben zu sehen. Doch da ist er Emily einen Schritt voraus, denn diese hat bereits mit ihrem Leben abgeschlossen und verschließt sich vor ihm und dem Rest der Welt.
Aber Nick ist nicht mehr der selbe trübsinnige junge Mann, der er vor ein paar Tagen war, er will um Emily und ihr Glück kämpfen und sein neuer Freund Jack ist dabei stets an seiner Seite.
Charaktere:
Nick ist siebzehn und eigentlich ein typischer Jugendlicher. Er hört meist Musik, hängt mit seinen Freunden ab und weiß nicht so recht, wo sein Leben hinführen soll. Als vor fünf Jahren sein kleiner Bruder Henry geboren wurde, fühlte Nick sich zurückgesetzt und ungeliebt. Ab diesem Zeitpunkt zählte für seine Mutter nur noch Henry und sein Vater war ständig in der Arbeit oder stritt mit ihm. Nick fühlt sich unverstanden und unwichtig. Und zu allem Überfluss hat er ausversehen auch noch eine Scheibe eingeworfen und wurde zu Sozialstunden verurteilt. Als er gerade keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht, trifft er Jack im Park und lernt sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Liegt es vielleicht auch ein wenig an ihm, dass er keine Aufmerksamkeit von seiner Familie bekommt? Jack macht mit Nick immer wieder neue Übungen und lernt ihn auch die Hintergründe zu verstehen. Als der junge Mann schließlich den Dienst in der Klinik antritt verliebt er sich in eine der Patientinnen und wünscht sich nichts mehr, als dass das Mädchen, genau wie er, wieder Freude am Leben findet. Dafür würde er alles tun. Nick war mir sofort sympathisch. Ich konnte gut nachvollziehen, dass er sich überflüssig fühlte und mit sich nichts anzufangen wusste. Da er niemanden zum Reden hat, tut es ihm sicher gut, dass Jack sich seine Sorgen anhört und ihm dabei hilft seine Probleme zu lösen. Sehr schön finde ich die Entwicklung, die Nick durchmacht. Ist er anfangs noch missmutig und demotiviert, beginnt er schnell, sich zu öffnen und erkennt, dass er es eigentlich sehr gut hat, er muss nur richtig hinsehen.
Jack ist ein geheimnisvoller Mann. Ich schätze er ist so Mitte vierzig. Er taucht plötzlich im Park auf und beginnt mit Nick ein Gespräch. Man erfährt weder woher er kommt, noch wohin er geht oder wo er ist, wenn er nicht im Park ist. Trotzdem taucht er immer auf, wenn Nick ihn braucht und hilft ihm mit seinen Gesprächen und Übungen. Erst am Ende des Buches erfährt man, was es mit Jack auf sich hat und auch, wenn man als Leser schon eine kleine Ahnung hatte, ist es doch noch einmal anders, als man dachte.
Emily ist ein sechzehnjähriges Mädchen, das allen Lebensmut verloren hat und deswegen nichts mehr isst. Deshalb landet sie auch in der Klinik für Essgestörte. Doch sie beteiligt sich weder an den Aktivitäten der anderen, noch am gemeinsamen Essen. Sie verschließt sich vor allem und jedem und nur Nick gelingt es, diese Schutzmauer zu durchbrechen. Doch was ist dem Mädchen so Schreckliches passiert, dass sie ihren Körper und damit ihr Leben zerstören möchte?
Schreibstil:
Anfangs erfährt man erst einmal viel über Nick, seine Familie und sein Leben. Sehr schnell trifft Nick auf Jack und die Gespräche der beiden bilden den Mittelpunkt dieser Geschichte. Erst im letzten Drittel des Buches tritt Emily auf und die Story dreht sich nicht mehr nur um Nick.
Dieses Buch hat eine ganz eigene Stimmung. Es geht viel um Gefühle und psychologische Übungen. Es geht darum Hintergründe herauszufinden und den Sinn des Lebens zu finden. Dieses Buch ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss, denn nur so kann man das Besondere erkennen.
Gemeinsam mit Nick beginnt man sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Wie wirkt man auf andere? Was passiert, wenn man seine Reaktionen einmal von Grund auf ändert und versucht einen Konflikt von außen zu betrachten? Aus diesem Buch kann man sehr viel für sein eigenes Leben mitnehmen, wenn man dazu bereit ist.
Manchmal war mir zwar alles ein wenig zu perfekt, die Probleme haben sich zu schnell aufgelöst, aber ich denke, das gehört zur Geschichte, denn diese soll dem Leser ja zeigen, dass das Leben immer einen Sinn hat und alles gut wird, wenn man nur bereit ist, auch etwas dafür zu tun.
Das Ende der Geschichte ist richtig schön und so passend, dass ich dabei sogar ein paar Tränen verdrücken musste.
Fazit:
Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes, wenn man bereit ist, sich auf die Geschichte von Nick und all die Fragen, die sie aufwirft einzulassen.
Wer einmal ein Buch mit Tiefgang sucht, das einen zum Nachdenken anregt, der ist bei „In deiner Welt“ genau richtig.
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.