Hier kann zu den Seiten 001- 099 (Was zuvor geschah / Erster Teil I - V) geschrieben werden.
'Das Geheimnis der Maurin' - Seiten 001 - 099
-
-
Ich habe begonnen und schon voll Feuer und Flamme. Gleich zu Beginn ein Überfall mit Toten, Verletzten und Kindesraub
Und auch gleich eine Frage - hatte Zahra schon im ersten Teil 3 Kinder zum Schluss? -
ich habe gerade nachgesehen, ja die 3 waren schon da.
Ich bin gerade bei dem Überfall. -
Obwohl ich mir den Vorgängerband bereits besorgt hatte, bin ich leider nicht dazu gekommen, diesen auch zu lesen. Ich habe aber beschlossen, trotzdem an dieser Leserunde teilzunehmen und hoffe, dass ich trotz meines Unwissens Spass mit der Geschichte haben werde. Ich weiß zudem auch sehr wenig über die spanische Geschichte dieser Zeit.
Im ersten Abschnitt habe ich nun Zahra und ihre Familie kennengelernt. Die Maurin ist offensichtlich mit einem Christen zusammen und hat mit diesem drei Kinder. Die Famile möchte zusammen mit der Familie von Zahras Bruder nach Portugal flüchten, als sie überfallen werden. Die Räuber haben es vor allem auf die Tochter abgesehen, wobei ich nicht weiß was die Entführer mit der Tochter wollen? Jaime bittet seinen Bruder, der wohl auch in Zahra verliebt war und es vielleicht immer noch ist, um Hilfe. Dieser sorgt dafür, das Zahra von irgendeiner Schuld freigesprochen wird (hier sollte man vermutlich den Vorgänger kennen) und die Familie nach Granada zurückkehren kann. Jaime scheint seinem Bruder zwar zu vertrauen, aber sein ungutes Gefühl lässt böses ahnen. Ich kann Gonzalo aber im Moment noch nicht einschätzen, auch hier sollte man eventuell die Vorgeschichte kennen. Im allgemeinen ist Königin Isabella für katholische Verhältnisse den Muslimen gegenüber sehr großzügig. Da ich aber wie gesagt, kenne ich Isabella eigentlich nicht und weiß nicht, inwiefern sie dieser Linie treu bleibt.
Während der Suche nach seiner Tochter rettet Jaime Isabellas Sohn das Leben und müsste damit eigentlich ganz gute Karten bei der königlichen Familie haben. Am Ende des Abschnitt gelingt es Jaime seine Tochter zu befreien und ich bin gespannt wie es weitergeht. -
Ersten Abschnitt durch. Ich gebe zu, daß ich das Buch mit einem gewissen „Bammel“ vor dem, was da kommen mag, begonnen habe. Gestern habe ich die „Maurin“ ausgelesen und war (wieder), daß das wenigstens halbwegs gut für Jaime, Zahra und die Ihrigen ausgegangen ist, froh und in gewisser Hinsicht beruhigt. Aber der historische Fortgang sowie der Buchrückentext versprechen nicht allzuviel Gutes.
Das "Problem" hier ist, daß - zumindest geht es mir so - man relativ dicht an den Figuren dran ist. Im kürzlich gelesenen "Stillen Don" von Scholochow ging es um den Untergang der Donkosaken. Rund 1.600 Seiten Gewalt, Krieg, Revolution, Bürgerkrieg, Grausamkeiten. Schon zu Beginn war klar, daß am Ende praktisch niemand mehr am Leben sein würde. Und welche Aussichten diese haben würden - ein Blick ins Geschichtsbuch beantwortet diese Frage, auf die Scholochow nicht mehr eingehen mußte, weil das jedem klar ist. Nur daß dort eine ziemliche Distanz zu den Figuren herrschte, so daß ich das ziemlich gut verkraften konnte. Hier ist das bedeutend schwieriger.
Und es geht, wenige Tage nach dem Ende der „Maurin“ gleich erschreckend los: Chalida wird entführt. Mit so einem stürmischen Beginn hatte ich denn doch nicht gerechnet. Da ich den Vorgängerband jetzt ganz ohne Leserundenverpflichtungen gelesen habe, und das hier nahtlos weitergeht, habe ich glatt vergessen, auf erwähnenswerte Stellen zu achten oder gar Zettel ins Buch zu stecken.
Aufgefallen ist mir ein Satzfehler auf Seite 38, Zeile 6: da fehlt ein „zu“; es müßte wohl heißen: nach ihnen zu suchen.
Etwas irritiert hat mich das Abrücken Zahras von Jaime, als sich das mit der Entführung Chalidas hinzog. Wenn ich das rational durchdenke (Streßsituation, Kind Weg, Krieg verloren, Heimat weg), ist das vom Kopf her vermutlich verständlich, aber emotional kam es bei mir - ohne daß ich das näher begründen könnte - nicht ganz an.
Am Ende des Abschnitts ist Chalida zum Glück gerettet, aber wer dahinter steckte, weiß man immer noch nicht.
Das Buch hat mich, wie schon „Die Maurin“, sofort in seinen Bann gezogen. Ersteres hat übrigens bei mir die gleichen Empfindungen und Reaktionen hervorgerufen wie beim ersten Lesen, was auf jeden Fall ein gutes Zeichen ist. Ich schätze, jetzt werde ich doch mal ernsthaft nach Washington Irvings „Die Eroberung Granadas, aus dem Papieren des Bruders Antonio Agapida“ umsehen. Eine erste Suche ergab, daß das englischsprachige Original zu einem durchaus, ähm, christlichen Preis in Print zu haben ist, während die Übersetzung antiquarisch zwar auch zu finden ist, aber deutlich teurer. Noch kämpfe ich mit mir, ob ich mir das altertümliche Englisch antue. Andererseits habe ich auch Gaskell und Blackmore sowie Austen schon im Original gelesen. Müßte also gehen.
Zu Kirstens Fragen: ja, Deine Unsicherheiten ergeben sich aus dem Vorgängerband. Gonzalo war ursprünglich in Zahra verliebt, aber die hat sich Jaime zugewandt.
ZitatOriginal von Kirsten
Im allgemeinen ist Königin Isabella für katholische Verhältnisse den Muslimen gegenüber sehr großzügig.
Ähm, manchmal trügt der Schein auch.Wenn Du Genaueres zur „Maurin“ wissen willst, frag nach. Ich habe, wie erwähnt, gestern ausgelesen, und das alles noch ziemlich präsent.
Auf Seite 51 schließlich ein Satz, mit dem ich so meine Schwierigkeiten habe:
(...) vor allem ihre Toleranz und ihre Offenheit Andersgläubigen gegenüber (...)
Ich weiß, das wird oft behauptet. Und ich weiß auch, was alles im Namen des Christentums verübt worden ist (wobei ich das nie ganz nachvollziehen konnte, denn schon damals ließ sich das aus dem NT heraus nicht rechtfertigen - das hätte die seinerzeitigen Theologen erkennen müssen).Wenn es so war, ist dies dem Islam nahezu völlig verloren gegangen, sieht man sich mal in den Ländern des „real herrschenden Islam“ um. Da finden heute Verfolgungen Andersgläubiger statt, die den hier beschriebenen Methoden der damaligen Christen nicht nachstehen. Aber ich bin nicht sicher, ob man das Thema - welches sicher noch öfters im Buch auftauchen wird - nicht für einen späteren Zeitpunkt, wenn mehr von der Handlung bekannt ist, verschieben sollte.
Andererseits ist das eine Grundsatzfrage, die sich auch losgelöst vom Buch stellt.
-
Muss gleich weiterlesen. Danke für den Hinweis. Der Name des Kleinen war mir irgendwie total entfallen. Alsheimer im Anmarsch?
-
Zitat
Original von Lesebiene
Der Name des Kleinen war mir irgendwie total entfallen.
Ähm, der Kleinen. Chalida ist die Tochter von Jaime und Zahra.Übrigens habe ich mir vor Lesebeginn das Personenverzeichnis ausführlich angesehen. Das gibt in mancher Hinsicht schon Aufschlüsse über das Buch.
-
Mir war der Kleine - Yayah - entfallen. Der mit der Stichwunde.
-
Bis jetzt habe ich erst die ersten rund 30 Seiten gelesen, aber die haben mir schon sehr gefallen. Es geht ja gleich mittendrin los und ich hoffe, dass die entführte Tochter bald wiedergefunden wird.
Die Maurin habe ich damals mit Begeisterung gelesen. Die Geschichte kriege ich nur noch sehr vage zusammen, aber einzelne Szenen, Orte und Personen sehe ich noch detailliert vor meinem inneren Auge. Das nochmal als nachträgliches Kompliment für die Maurin! Und schon nach den ersten paar Seiten funktioniert auch im neuen Buch das Kopfkino bei mir wunderbar.
Gut gefällt mir auch das Personenregister zu Beginn, da werde ich sicher ab und zu mal nachschauen. Und ich mag es gern, wenn das Register gleich am Anfang steht, weil ich bei Büchern nie vorab auf die letzten Seiten blättere.
So, aber jetzt werde ich gleich weiterlesen (sofern das mit meinen tränenden Schnupfenaugen heute möglich ist... )
-
Hallo allerseits,
liebe Leaso ganz in allen Einzelheiten kann ich mich an "Die Maurin" nicht mehr
erinnern (zum Beispiel an Zahra`s drei Kinder) ,aber an die Stimmungen und die spezielle "Farbe" des Romans noch sehr gut.Gleich zu Beginn in dieser Geschichte hier wird die Reisegruppe von Jaime und Zahra
brutal überfallen von einer Bande Kastilier und ihre kleine Tochter Chalida wird von den Männern mitgenommen, ebenso die Wagen mit dem Geld der Familie.Dieser Überfall vermittelt sehr drastisch das Gefühl von Heimatlosigkeit und
Bedrohung, der die Familie ausgesetzt ist, nach ihrer Flucht aus Granada Richtung Portugal.Hinter dieser Bedrohung scheint sich noch eine weitere Gefahr innerhalb der Familie zusammenzubrauen, und zwar besonders zwischen Zahra und Jaime.
SiCollier : Mir ist auch diese emotionale Kälte zwischen Zahra und Jaime aufgefallen, die besonders von ihr ausgeht.
Es kommt mir so vor, als würde sie Jaime für Vorkommnisse haftbar machen, die er nicht zu verantworten hat.
Denn gerade er hat sich immer als sehr besonnener, kluger und verständnisvoller Begleiter für Zahra und die gemeinsamen Kinder erwiesen.
Ich habe die Befürchtung, dass die Religionsfrage noch mehr als einen Keil in diese Beziehung treiben wird.Die Toleranz der Mauren gegenüber anderen Religionen hat es in dieser Gesellschaft gegeben - im Gegensatz zu heute.
Ich denke, dass jede Gesellschaft, jede Kultur in der Geschichte eine Blütezeit hat - und das war für den Islam wohl in dieser Epoche ( 15. Jh.) und in den Jahrhunderten davor.Vielleicht erinnert sich jemand an den Film:
"Robin Hood - König der Diebe" mit Kevin Costner?Es gibt da diese Szene, wo der Maure Azeem (verkörpert von Morgan Freeman) mit einem Fernrohr einen Trupp Berittener erspäht und Robin aufgeregt vor sich rumfuchtelt, als er durch das Glas die Reiter direkt vor seiner Nase wähnt.
Azeem bemerkt dazu nur seufzend:
"Wie konntet ihr nur mit so wenig Bildung Jerusalem erobern?"I
-
Zitat
Original von Emmy
SiCollier : Mir ist auch diese emotionale Kälte zwischen Zahra und Jaime aufgefallen, die besonders von ihr ausgeht.
Inzwischen bin ich in der Mitte des folgenden Abschnitts, und da wird es dann deutlicher. Dennoch hatte ich zu dem Zeitpunkt des Buches meine beschriebenen Schwierigkeiten damit.ZitatOriginal von Emmy
Ich habe die Befürchtung, dass die Religionsfrage noch mehr als einen Keil in diese Beziehung treiben wird.
Nun, das Thema muß irgendwann virulent werden. Ich bin gespannt, wie es gelöst wird.ZitatOriginal von Emmy
Die Toleranz der Mauren gegenüber anderen Religionen hat es in dieser Gesellschaft gegeben - im Gegensatz zu heute.(Hervorhebung von mir)
So kann ich das akzeptieren. Wobei sich die Frage stellt, wodurch sich der Islam dermaßen zurück entwickelt hat (um das mal so auszudrücken, wohl wissend, daß diese Ausdrucksweise etwas hinkt).Den Film „Robin Hood“ kenne ich nicht; Kevin Costner tanzt für mich immer noch mit dem Wolf.
Das mit dem Kopfkino, was chiclana erwähnt, kann ich nur bestätigen. Manchmal läuft das genauer ab, als ich mir wünschen würde.
-
Sorry - irgendwie krieg ich das mit den Zitaten nicht hin...
-
Hallo allerseits,
ZitatOriginal von Emmy
Die Toleranz der Mauren gegenüber anderen Religionen hat es in dieser Gesellschaft gegeben - im Gegensatz zu heute.(Hervorhebung von mir)
Zitat SiCollier:
"So kann ich das akzeptieren. Wobei sich die Frage stellt, wodurch sich der Islam dermaßen zurück entwickelt hat (um das mal so auszudrücken, wohl wissend, daß diese Ausdrucksweise etwas hinkt). "Ich weiß nicht, ob sich der Islam als Religion zurückentwickelt hat im Vergleich zum 15. Jh. - aber die Menschen haben sich verändert und gerade im Bereich Bildung, die den Mauren damals sehr wichtig war, gibt es heute große Defizite.
Wissen und Bildung sind immer der beste Schutz vor Intoleranz und Fanatismus.Auf der anderen Seite werden Menschen radikalisiert, je mehr sie verfolgt und in die Enge getrieben werden, wie es den Mauren widerfahren ist in Andalusien um 1500.
Aber erstmal zurück zu den ersten Kapiteln:
Die Beziehung zwischen den Brüdern Jaime und Gonzalo ist geprägt von Misstrauen und emotionalen Konflikten - nicht zuletzt wegen Zahra.
Aber es spielen noch andere Aspekte mit rein - beide Brüder bewegen sich zwischen den sich verschiebenden Machtstrukturen der Mauren und
Kastilier und besonders Jaime`s Position ist zumindest ambivalent.
Immerhin lebt er seit Jahren unverheiratet mit einer Muslimin zusammen und hat drei Kinder mit ihr.
Dennoch sind sowohl Jaime als auch Gonzalo integre Männer von Ehre und Gewissen und haben letztlich auch ein gemeinsames Ziel, nämlich die Machtübergabe des maurischen Reiches an die katholischen Könige ohne Blutvergiessen zu bewerkstelligen. -
Guten Morgen,
wie schön, dass du schon Feuer und Flamme bist, und ja, sie hatte die drei Kinder schon.
Liebe Grüße
Lea - die endlich hergefunden hat. Ich dachte, es schreibt jemand, wo man hinmuss, weil ich ja gefragt hatte ... aber eben habe ich dann mal selbst gesucht und GEFUNDEN! -
Zitat
Original von Kirsten
Obwohl ich mir den Vorgängerband bereits besorgt hatte, bin ich leider nicht dazu gekommen, diesen auch zu lesen. Ich habe aber beschlossen, trotzdem an dieser Leserunde teilzunehmen und hoffe, dass ich trotz meines Unwissens Spass mit der Geschichte haben werde.
Liebe Kirsten,
du wirst keine Probleme haben, dem Inhalt zu folgen. Der einzige Unterschied wird sein, dass diejenigen, die Zahra von vorher kennen, ihre Entwicklung im Roman (vielleicht) anders beurteilen werden. Von daher finde ich es gerade interessant, wenn nicht alle den ersten Teil vorher gelesen haben. Es sind auf jeden Fall zwei völlig verschiedene Themen: Der erste Roman beschreibt die Reconquista, als die Mauren zunächst noch stark waren - hier geht es um die Zeit nach ihrer Niederlage. Es gibt keinen Krieg mehr, jetzt muss man mit den Ergebnissen des Kriegs leben. Und die Mauren haben ihn verloren ...ZitatDieser sorgt dafür, das Zahra von irgendeiner Schuld freigesprochen wird (hier sollte man vermutlich den Vorgänger kennen)
Nein, auch hier das nicht nötig. Im Roman steht, sie ist angeklagt wegen Hochverrat - und mehr braucht man nicht wissen, denn darum geht es hier ja gar nicht mehr. Nur war das eben der Grund für ihr Weggehen.
ZitatIch kann Gonzalo aber im Moment noch nicht einschätzen, auch hier sollte man eventuell die Vorgeschichte kennen.
Auch das würde nicht helfen, ihn besser einzuschätzen - es liegen sehr viele Jahre zwischen derer letzter Begegnung. Auch die anderen können ihn sicher nicht einschätzen (hoffe ich zumindest :-])
Liebe Grüße
Lea -
Liebe SiCollier,
wie schön, dass du gleich alles in einem "Rutsch" liest - so werden hier alle ganz verschiedene Leseerfahrungen haben, was für mich besonders interessant ist.
Zitatvor allem ihre Toleranz und ihre Offenheit Andersgläubigen gegenüber
Ich denke, diese Epoche war in der menschlichen Historie wohl diejenige, in der der Toleranzgedanke wirklich gelebt wurde - mit allen den Einschränkungen, die es immer geben wird, wie z.B. dass Musliminnen keine Andersgläubigen heiraten dürfen, Jüdinnen ebenfalls nicht, etc., aber es gab nicht die Auseinandersetzungen, die später kamen und auch heute noch existieren. "Ausrutscher" gab es nur sehr wenige, und im Vergleich zu allem was vorher war und nachher kam (bis heute), ist die Epoche von Al-Andalus (die ja jetzt zu Ende ist), die Epoche, in der Christen, Juden und Muslime am friedlichsten ZUSAMMENgelebt haben. Wenn ich es recht erinnere, gab es nur zwei größere Zwischenfälle, einer davon in Cordoba (die "Märtyrer von Cordoba", um 855). Und gerade weil sie zusammengelebt und zusammengearbeitet(!) haben (v.a. bei der Forschung), konnte Al-Andalus werden, was es war: ein hochentwickeltes Reich mit einem sehr hohen Lebensstandard und hohem wissenschaftlichen Niveau, das - wie wir noch sehen werden - von Christen nicht so "gepflegt" wird, wie es es verdient hätte (nebulöser kann ich es nicht ausdrücken, ohne nichts zu sagen und zugleich nichts zu verraten :grin). Wir kommen sicher später noch mal darauf zu sprechen.
Mich hat an dem Buch gereizt zu sehen, was passiert, wenn die Toleranz mehr und mehr wegfällt ... wie verändern sich dann die Menschen? Was geschieht mit ihnen?Liebe Grüße
Lea -
Zitat
Original von chiclana
Bis jetzt habe ich erst die ersten rund 30 Seiten gelesen, aber die haben mir schon sehr gefallen. Es geht ja gleich mittendrin los und ich hoffe, dass die entführte Tochter bald wiedergefunden wird.Die Maurin habe ich damals mit Begeisterung gelesen. Die Geschichte kriege ich nur noch sehr vage zusammen, aber einzelne Szenen, Orte und Personen sehe ich noch detailliert vor meinem inneren Auge. Das nochmal als nachträgliches Kompliment für die Maurin! Und schon nach den ersten paar Seiten funktioniert auch im neuen Buch das Kopfkino bei mir wunderbar.
Gut gefällt mir auch das Personenregister zu Beginn, da werde ich sicher ab und zu mal nachschauen. Und ich mag es gern, wenn das Register gleich am Anfang steht, weil ich bei Büchern nie vorab auf die letzten Seiten blättere.
So, aber jetzt werde ich gleich weiterlesen (sofern das mit meinen tränenden Schnupfenaugen heute möglich ist... )
Herzlichen Dank für das viele Lob! Und ich hoffe, dass du auch weiterhin so viel Spaß an dem Buch hast!
Liebe Grüße
Lea -
Liebe SiCollier,
"der Islam zurückentwickelt hat" ... das sollten wir dann am Ende des Romans noch mal ansprechen. Ich denke, (hoffe), das Buch gibt darauf einen zumindest kleinen Teil Antwort.
"Zurückentwickelt" ist aber sicher nicht das Problem. Aber mehr sage ich nicht, sonst verrate ich zu viel.Herzlich
Lea -
Liebe Emmy,
was du schreibst, ist sicher richtig!
Herzlich
Lea -
Schön, daß Du wieder dabei bist, Lea!
@ Emmy und Lea Korte
Ich hatte ja geschrieben, daß mir bewußt ist, daß´der Begriff „zurückentwickelt“ hinkt, also nicht ganz paßt. Mir war nur kein anderer eingefallen. Dies nur nochmals zur Ergänzung.ZitatOriginal von LeaKorte
Ich dachte, es schreibt jemand, wo man hinmuss, weil ich ja gefragt hatte ...
Habe ich, im Anmeldethread: Leserundenvorschlag ab 01. Januar 2013 "Das Geheimnis der Maurin" mit AutorinZitatOriginal von Emmy
Ich weiß nicht, ob sich der Islam als Religion zurückentwickelt hat im Vergleich zum 15. Jh.
Ich gehe davon aus, wie das islamische Leben hier im Buch (und im Vorängerband) beschrieben ist und dem, was man heute in den islamischen Ländern antrifft. Vieles findet, weil nicht der heute herrschenden political correctness entsprechend, keinen Eingang in die Nachrichten.ZitatOriginal von LeaKorte
Liebe SiCollier, (...)
Ähm, kleiner Tippfehler: Lieber müßte es heißen.ZitatOriginal von LeaKorte
Mich hat an dem Buch gereizt zu sehen, was passiert, wenn die Toleranz mehr und mehr wegfällt ... wie verändern sich dann die Menschen? Was geschieht mit ihnen?
Oh je, keine guten Aussichten für die Familien. Muß es mir jetzt vor dem Ende grauen?Ich muß wieder jenes Buch erwähnen, das mich wohl noch einige Jahre begleiten wird: den „Stillen Don“. Auch dort ging es im Wesentlichen um die Verlierer, überlebt hat kaum jemand. Aber es bestand - fast - durchgehend eine große Distanz zu den Figuren, was es für mich als Leser erträglich machte. Hier ist das jedoch anders. Wenn die hier alle umkämen ...
Ich hatte es, glaube ich, in der damaligen LR zur „Maurin“ erwähnt, daß ich bis zu jenem Buch nur wußte, daß die Mauren in Spanien waren und durch die Reconquista vertrieben wurden. Genaueres habe ich weder in der Schule erfahren (meine Tochter, derzeit 11. Klasse, übrigens auch nicht!) noch sonst irgendwo gelesen, weil das einfach außerhalb meines Horizonts / meiner Interessen lag.
Ich habe mich schon nach der „Maurin“ noch etwas mit der Zeit und dem Thema beschäftigt, und das wird nach diesem Buch vermutlich auch passieren. Es bleibt halt - bei mir - nicht aus, daß ich mit den heutigen Verhältnissen vergleiche.ZitatOriginal von LeaKorte
Ich denke, diese Epoche war in der menschlichen Historie wohl diejenige, in der der Toleranzgedanke wirklich gelebt wurde - mit allen den Einschränkungen, die es immer geben wird, wie z.B. dass Musliminnen keine Andersgläubigen heiraten dürfen, Jüdinnen ebenfalls nicht, (...)
Mit anderen Worten: sowohl Deborah als auch Raschid taten bei der Hochzeit etwas Verbotenes. Kein Wunder, daß Raschid dann nichts gegen Jaime einwenden konnte.Damit es keine Mißverständnisse gibt: meine Sympathien sind gewißlich bei den betroffenen Familien der as-Sulami (ist ja auch so geschrieben). Und ich habe für vieles, was passiert ist (genauer kann ich hier im ersten Abschnitt nicht werden, das kommt erst im zweiten) kein Verständnis, weiß aber, daß das damals so war.
Weshalb „der Mensch“ aus der Geschichte allerdings nichts lernt, ist etwas, was ich nie verstehen werde.