Kelley Armstrong: Biss der Wölfin

  • Zunächst eine Anmerkung: Ich habe das Buch unter "Krimis/Thriller" eingestellt, da es unter "Magischer Thriller" läuft und hier passt es auch am besten. Es ist kein Fantasy, kein reiner Horror und erst recht kein "Chick-Lit oder Liebesroman".


    Klappentext: Elena Michaels glaubte ihr Leben als Wölfin endlich im Griff zu haben. Doch als sie eine Mordserie im eisigen Alaska aufklären soll, werden die Dinge kompliziert. Gefangen in einem unbarmherzigen Land, sieht sie sich mit einem tödlichen Gegner konfrontiert – und mit ihrer eigenen ungezähmten Natur …


    Es ist nicht so leicht, ein normales Familienleben zu führen, wenn man der einzige weibliche Werwolf auf der Welt ist und neben Ehemann und Kindern auch seine Pflichten im Rudel hat. Zumal wenn der jetzige Alphawolf plant, diese Führungsrolle an Elena zu übergeben. Das bedeutet große Verantwortung und ist sie wirklich schon bereit, diese zu übernehmen? Und wird ihr Mann Clay damit zurechtkommen?


    Zunächst aber mal hat Elena andere Probleme, denn ein junger, aus Australien eingewanderter Werwolf namens Reese steckt in Schwierigkeiten und das Rudel will ihm helfen. Elena und Clay verfolgen ihn bis nach Anchorage in Alaska. Dort kommt er ein paar richtig üblen Mutts in die Quere, Werwölfe, die keinem Rudel angehören. Daher steht ihnen auch kein Territorium zu, was sie aber nicht weiter interessiert. Elena und Clay retten Reese vor den Typen und schicken ihn zu Jeremy, ihrem Rudelführer.
    Aber es gibt noch andere Probleme, denn in letzter Zeit kam es in der Schneewildnis von Alaska zu Todesfällen, die auf Wolfsangriffe deuten. Nur greifen gewöhnliche Wölfe keine Menschen an. Und außerdem verschwanden junge Mädchen aus der Gegend, die nie wieder aufgetaucht sind. Hängen die Fälle zusammen? Und wer oder was steckt dahinter? Das wollen Elena und Clay herausfinden. Und sie muss bald am eigenen Leib erfahren, dass sie auf der richtigen Spur ist.
    Außerdem möchte Clay den Kontakt zu Dennis Stillwell und seinem Sohn Joey wieder aufnehmen, zwei ehemaligen Rudelmitgliedern, die vor über 20 Jahren nach Alaska gegangen sind. Wissen sie etwas über die Angriffe und die fremden Mutts?


    Es ist lange her, dass ich am Stück einen ganzen Nachmittag ein Buch gelesen habe, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. Mit "Biss der Wölfin" ging es mir gestern so. Die Geschichte ist total spannend und ich dachte immer "Ach komm, noch ein Kapitel" und dann zum Ende hin "Den Rest schaffst du jetzt auch noch" ;-)
    Ich mag Kelley Armstrongs Werwölfe, weil es keine Kinofilmmonster sind, sondern sie sich in echte Wölfe verwandeln, die allerdings noch menschlich denken.
    Und genau wie eine "normale" Frau, hat Elena Schwierigkeiten, Familie und Job unter einen Hut zu bringen, denn die fast vierjährigen Zwillinge sehen es gar nicht gerne, wenn Mama und Papa ständig unterwegs sind. Auch wenn Jeremy einen hervorragenden Ersatzpapa abgibt und seine Freundin Jaime sich sehr bemüht. Die Pfannkuchen ohne Blaubeeren zu machen, das geht ja mal gar nicht. *g*


    Neben den Rudelwerwölfen, Mutts und normalen Wölfen bringt die Autorin eine Legende der Inuit-Mythologie in die Geschichte, die mir bisher unbekannt war: die Ijiraat, Form- oder Gestaltwandler, die in der Wildnis Alaskas leben sollen. Ein sehr interessanter Aspekt, wenn man sich für solche Themen interessiert.


    "Biss der Wölfin" ist ja Teil der Reihe "Women of the other World" und der vierte Teil mit Werwölfin Elena als Hauptcharakter. Auch wenn man nicht unbedingt alle Teile der Reihe gelesen haben muss, würde ich doch empfehlen, die mit Elena und Clay vorher zu lesen. Man kann so die Beziehung der beiden sehr viel besser verstehen und nachvollziehen.


    Und es tauchen neue Charaktere auf, bei denen ich mich freuen würde, von ihnen künftig mehr zu lesen, wie z.B. Noah und Morgan.


    Mein Fazit: Spannend bis zum Schluss mit der richtigen Portion Humor und Herz und wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten.
    Daher volle Punktzahl.

  • leider hab ich den überblick verloren, welcher titel zu welcher reihe gehört und diese unart bei neuuflagen die buchtitel zu ändern, macht die sache nicht einfacher...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Also soweit ich weiß, sind die Titel alle gleich geblieben, auch wenn die Bücher erneut aufgelegt wurden:


    1. Nacht der Wölfin
    2. Rückkehr der Wölfin
    3. Nacht der Hexen
    4. Pakt der Hexen
    5. Nacht der Geister
    6. Blut der Wölfin
    7. Lockruf der Toten
    8. Nacht der Dämonin
    9. Biss der Wölfin


    :-)

  • Biss der Wölfin ist Band09 der "Women of the other World"-Reihe.


    Elena und Clay sind diesmal in Anchorage in Alaska unterwegs um den jungen Werwolf Reese vor den üblen Machenschaften zweier Mutts zu warnen,
    die ihm nach dem Leben trachten. Doch wie so oft läuft einiges anders als geplant. Der zunächst einfache Auftrag entwickelt sich zu einer viel größeren Sache, als erwartet.
    Es tauchen immer mehr Vorfälle auf, die den Anschein haben, paranormale Ursachen zu haben und die das Einschreiten des amerikanischen Rudels notwendig machen könnten.
    Es verschwinden junge Mädchen, es werden angefressene Leichen gefunden und frühere Mitglieder des Rudels, die sich in Alaska niederließen, sind verschwunden.
    Sind das alles Werke der kriminellen russischen Mutts, die vor kurzem hier auftauchten oder sind hier ganz andere unbekannte Wesen am Werk?
    Elena steht hier als zukünftige Alpha vor den verschiedensten Herausforderungen, wird sie denen gewachsen sein?


    Ich habe bisher alle Bände dieser Reihe gelesen und bin auch diesmal wieder begeistert.
    Elena hat sich mit ihrem Leben im Rudel gut arrangiert und ist zufrieden in ihrem Dasein als Mutter, Ehefrau und ihren Aufgaben innerhalb des Rudels.
    Sie hat vor kurzem erfahren, dass Jeremy nach und nach seine Aufgaben als Alpha an sie übertragen möchte und plant sie zur Nachfolgerin zu machen.
    Doch was wird das für Auswirkungen auf sie und Clay haben? Wird sie von den Anderen Rudelmitgliedern akzeptiert werden
    und hat sie genug Durchsetzungsvermögen im Bezug auf die Mutts?


    In diesem Band erkennt man wunderbar die Entwicklung Elenas.
    Sie steht ihren „Alpha“ und ist alles andere als zimperlich dabei. Elena und Clay sind ein perfekt aufeinander eingespieltes Team, das sich perfekt ergänzt.
    Selbstbewusst und mit taktischem Feingefühl steht sie Jeremy in nichts nach, und doch lassen sie ihre „Schwachstellen“ zweifeln, ob sie dieser Aufgabe gewachsen ist, und sie sich darauf einlassen soll.
    Die Geschichte ist ausschließlich aus Elenas Sicht geschrieben, und dies hat mich hautnah an ihren Gedanken, Zweifeln und Ängsten eindrucksvoll teilhaben lassen.
    Was mir als Leser aller Bände ihre enorme Entwicklung vor Augen führte.
    Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, mit nicht allzu langen Sätzen, so wie ich sie am meisten schätze und im Lesefluss nicht ins stolpern gerate.


    Die Spannung wurde von Anfang bis Ende gehalten und machte es mir schwer das Buch zur Seite zu legen.
    Als zusätzliches Schmankerl hat die Autorin hier noch andere Mythen und Legenden in die Geschichte mit einfließen lassen,
    die die Spannung noch erhöten und mich zum Grübeln brachten, um was für Wesen es sich hier wohl handeln mag.
    Sind sie Freund oder Feind?


    Fazit:
    Eine überaus abwechslungsreiche und spannende Geschichte um die Werwölfin Elena, die mich überaus gut unterhalten hat
    und mich auf einen weiteren Band hoffen lässt.
    Nur ihre Brutalität schreckte mich etwas ab, was jedoch als künftige Alpha wahrscheinlich unvermeidbar war.


    Deshalb vergebe ich hier 8 Punkte.