'Überlebensgroß' - Seiten 283 – 339

  • Victoria bricht nach diesem Zwischenfall vorerst jeglichen Kontakt mit Dominic ab. Dieser erweist sich als mehr und mehr unfähig, das normale Leben zu meistern. Als die dritte Frau, die er in seinem Leben lieben sollte erweist sich seine Tochter Elizabeth, die seine Liebe allerdings sehr strapaziert. Dominic verfällt zunehmend dem Alkohol und muss hilflos zusehen, wie seine Tochter sich mit einem doppelt so alten Mann einlässt, noch dazu jemanden aus Max' Umfeld den Dominic zutiefst verachtet.


    Er erfährt unterdessen von der Krebserkrankung seiner Schwester, was aber dazu führt, dass sich zwischen den beiden nochmals ein Verhältnis der Vertrautheit einstellt, denn beide wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben hat.


    Eine Hochtzeitsfeier, bei der Dominic stark betrunken ist, gerät zum Desaster. Auf dem Rückweg kommt es während der Autofahrt zu einem Streit mit seiem Partner Daley, der einen Verkehrsunfall zur Folge hat.


    Dominic wird diesen Unfall überleben, sonst könnte er die Geschichte nicht erzählen. Wird dieses Ereignis aber für ein Anlass sein, zu versuchen, sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen?

  • Viel Zeit ist vergangen. Elizabeth ist mittlerweile schon fast erwachsen und treibt ihren Vater in den Wahnsinn. Mein Lieblingssatz:


    "Ach, sei nicht so ein Teenager." :rofl


    Sie lässt aber auch nichts aus. Sympathisch, die Kleine. Sie gefällt mir.


    Mit Victoria ist erst mal lange Zeit Funkstille, obwohl sich Dominic wirklich bemüht hat, mir ihr zu kommunizieren. Und dann kommt gleich so ein Hammer. Victoria hat also Krebs. Vom Rauchen. :bonk :nono Da könnte ich jedes Mal halb ausrasten. Aber gut. Muss ja jeder selber wissen. Bin gespannt, ob die zwei jetzt die verbleibende Zeit "nutzen". Auch hier ist es übrigens wieder Victoria, die bestimmt, wann sie mit Dominic redet und wann nicht. Sie ist sehr dominant in dieser Beziehung.


    Dominic trinkt. Das war ja schon lange festzustellen. Egal wo es Alkohol gab, er war dabei. Sein Leben ist ein Desaster und er braucht Alkohol, um es sich schönzutrinken.


    Ich bin auch gespannt, ob der Unfall am Ende jetzt ein Wendepunkt in seinem Leben sein wird.

  • Stimmt, Victoria ist in der Beziehung zwischen Dominic und Victoria, diejenige die den Kontakt zwischen den beiden regelt. Es ist natürlich sehr traurig, dass Dominic Victoria nun verlieren wird. Lungenkrebs ist wirklich eine schlimme Krankheit, gerade weil man sie als Raucher selber zu verantworten hat.
    Es steht fest, dass Dominic den Unfall überlebt. Aber was ist mit seinem Kollegen?
    Ich vermute auch, dass es jetzt zu einer großen Wendung in Dominics Leben kommt.

  • Zitat

    Original von Kirsten
    Ich vermute auch, dass es jetzt zu einer großen Wendung in Dominics Leben kommt.


    Das denke ich auch.


    Dominic trinkt inzwischen viel zu viel Alkohol - wozu außer Daley aber offenbar niemand etwas zu sagen hat. Aber dass er seine Probleme immer mehr im Alkohol ertränkt ist ja in gewisser Weise auch kein Wunder: Immerhin muss er seine Gefühle in sich hineinfressen und kann sich niemandem anvertrauen, oder er meint zumindest, es nicht zu können.
    Lauren und er leben nun immer mehr aneinander vorbei - schade, dass sie die Kurve nicht bekommen haben. Ihre Tochter, auf die sie beide sehr stolz sind und die ihnen beiden oft Sorgen bereitet, scheint mittlerweile das einzige zu sein, was die beiden wirklich zusammenhält. Da die aber so alt ist, dass sie möglicherweise bald von zu Hause ausziehen wird, ist die Frage, wie es anschließend mit Lauren und Dominic weitergehen soll. Spannend wird auch, was Victorias Tod für die Beziehung der beiden und generell für Dominics Leben bedeuten wird.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Du liebe Zeit, dieser Abschnitt ist ja fast durchgängig deprimierend.


    Wie Dominic darunter leidet, dass Victoria jeden Kontakt meidet, ist ja fürchterlich. Der Lichtblick, die forsche und selbstbewusste Elisabeth, lässt sich ausgerechnet mit dem Assistenten von Max ein, für den Dominic noch nie was übrig hatte. Victoria hat Krebs und schlechte Chancen, wieder gesund zu werden. Lauren und Dominic haben sich einigermaßen miteinander arrangiert, aber glücklich ist was anderes. Und am Ende noch der Unfall ...


    So geballt, wie es in diesem Abschnitt kommt, ist das ganze Elend kaum auszuhalten. Puh, heftig.

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    Du liebe Zeit, dieser Abschnitt ist ja fast durchgängig deprimierend.


    So geballt, wie es in diesem Abschnitt kommt, ist das ganze Elend kaum auszuhalten. Puh, heftig.


    So gehts mir auch - ziemlich heftig dieser Abschnitt.
    Dann hoffe ich, daß wenigstens der nächste etwas mehr positives zu bieten hat.
    Möglicherweise hat der Unfall ja tatsächlich den Effekt der Veränderung bei Dominic.

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  • Ich hatte den Eindruck, dass in diesem Abschnitt alle Weichen für Veränderungen gestellt wurden. Die Mutter trifft sich mit jemand anderem, victoria berichtet von ihrer tödlichen Krankheit und dann auch noch die Weigerung Daleys, weiter mit Dominic zu arbeiten. Jetzt muss er wirklich seinen Alkoholkonsum kontrollieren, damit sein Leben nicht ganz abrutscht.

  • Zitat

    Original von Wuermchen:
    Du liebe Zeit, dieser Abschnitt ist ja fast durchgängig deprimierend.


    So geballt, wie es in diesem Abschnitt kommt, ist das ganze Elend kaum auszuhalten. Puh, heftig.


    Oh ja. Da sprichst du mir aus der Seele. Da kommt es Knüppeldicke.
    Das Alkoholproblem von Dominic wird auch immer heftiger. Er erträgt sein Leben offenbar nicht mehr nüchtern.


    Lauren und er entfremden sich immer mehr voneinander. Die einzige Gemeinsamkeit scheint ihre Tochter zu sein und das wars dann. Man lebt nebeneinander her.


    Und dann ist seine "kleine" Tochter auch noch an einem Mann interessiert, der doppelt so alt ist und dann auch noch der Assistent von Max war.


    Für die Mutter freue ich mich. Warum soll sie nicht noch mal jemanden finden.


    Der Krebs hat Victoria und Dominic wieder etwas näher zueinander gebracht. Vorher sie Funkstille, die Dominic noch mehr runtergezogen hat. Victoria kam mit der Nacht dann doch nicht so gut klar bzw. vorher ist es immer leicht zu sagen, dass es keine Rolle spielt....



    Mal sehen, ob es nun eine Besserung bei Dominic gibt.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • So jetzt geht es richtig zur Sache.
    Dominic trinkt und Victoria erkrankt an Krebs. Wenigstens hat ihre Mutter einen neuen Parnter gefunden.
    Wobei Dominic mal nach seiner Tochter schauen sollte, denn diese Verbindung mit ihrem Freund finde ich auch nicht so toll. Aber sie haben ihr einfach zuviel durchgehen lassen und jetzt rächt es sich langsam. Jedenfalls kommt es mir so vor.

  • Bei mir schwankt das Buch zwischen langweilig und trübselig. Mit Viktorias Erkrankung hätte ich zwar nicht gerechnet, aber die riesige Wenung oder Überraschung war es ja auch nicht, da sowieso kein Kontakt zwischen den beiden mehr da war.


    Für mich ist das Buch böse gesagt fast eine einzige Länge und ich bin froh, es durchgeschafft zu haben. Hätte schon etwas originelleres und humorvolleres erwartet. Für mich kam es rüber, als müsste diese Inzestgeschichte herhalten, damit wenigstens irgendwas geschieht, was nicht direkt aus dem Leben des Lesers gegriffen sein könnte.

  • Victoria wird mir immer unsympathischer - darf man das über eine todkranke Frau sagen? Ja, ist halt so.


    Obwohl sie genauso an der Nacht beteiligt war, wenn nicht gar die treibende Kraft, bricht sie jeden Kontakt zu Dominic ab. Er bemüht sich, ruft sie an, schreibt ihr, aber sie lässt ihn eiskalt abblitzen.
    Nach einem Jahr Funkstille kommt es dann zu einer minimalen Annäherung, aber das sieht dann auch nur so aus, dass sie ihn nicht mehr komplett ignoriert, sondern wie einen entfernten Bekannten höflich und distanziert behandelt. Beides furchtbar für ihn.


    Und als sie sich ihm dann wieder zuwendet, nur um ihm zu sagen, dass sie nicht mehr lange leben wird.
    Sie fürchtet sich und nun ist ihr kleiner Bruder wieder recht.
    Ich finde sie so egoistisch und unsympathisch.


    Dom hat ja schon immer gerne getrunken, nun nimmt es aber überhand.
    Was für ein Vorbild für seine Tochter. Hoffentlich bekommt die wenigstens irgendwann die Kurve.


    Total süß finde ich übrigens das alte Paar in der Fish&Chips-Bude. Ist euch das aufgefallen? Die sind quasi der Gegenentwurf zu den kaputten Beziehungen von Dom und Victoria.
    Seit 60 Jahren zusammen, nie etwas anderes gemacht als in der Bude das Essen verkauft und trotzdem (oder deswegen?) glücklich und zufrieden miteinander und mit ihrem Leben.


    Jetzt hoffe ich, dass Daley den Unfall überlebt hat und nicht sein Tod herhalten muss, damit Dom sich wieder berappelt und seinen Alkholkonsum einschränkt.
    Apropos Daley, meint ihr, seine Frau gibt es überhaupt? Sie wird zwar immer mal wieder erwähnt, aber ist sie je in Erscheinung getreten? Selbst bei dieser Paar-Verkleidungs-Party am Anfang war sie nicht dabei :gruebel

  • Zitat

    Original von Gronik
    Total süß finde ich übrigens das alte Paar in der Fish&Chips-Bude. Ist euch das aufgefallen? Die sind quasi der Gegenentwurf zu den kaputten Beziehungen von Dom und Victoria.
    Seit 60 Jahren zusammen, nie etwas anderes gemacht als in der Bude das Essen verkauft und trotzdem (oder deswegen?) glücklich und zufrieden miteinander und mit ihrem Leben.


    Das ist mir auch positiv aufgefallen. :write

  • Zitat

    Original von Gronik
    Apropos Daley, meint ihr, seine Frau gibt es überhaupt? Sie wird zwar immer mal wieder erwähnt, aber ist sie je in Erscheinung getreten? Selbst bei dieser Paar-Verkleidungs-Party am Anfang war sie nicht dabei :gruebel


    Lustige Idee :wave Ich glaube schon, dass es sie gibt - aber das ist genau das, was ich an dem Buch so seltsam ungewöhnlich fand: dass eben viele Dinge gar nicht näher beschrieben werden und der Fantasie des Lesers überlassen werden.


    Übrigens fand ich ihren Titel "die Obrigkeit" echt witzig :chen

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Ich finde es richtig, dass Victoria den Kontakt abbricht. Sie weiß, dass es falsch war und versucht es zu vergessen.
    Dominic hat ein Alkoholproblem aber Daley ist der einzige dem es auffällt, oder der versuchen will Dominic zu helfen.
    Elizabeth ist jetzt eine junge Erwachsene die ihren eigenen Kopf hat und dass die Mutter einen neuen Mann in ihrem Leben hat finde ich auch okay.


    Dass Victoria Krebs hat kam irgendwie überraschend. Ich mein klar, sie hat ständig geraucht aber trotzdem.

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Bei mir schwankt das Buch zwischen langweilig und trübselig.


    Das trifft es bei mir auch ganz gut. Diese deprimierenden Entwicklungen - Victoria Lungenkrebs, Dom Alkoholiker, Lauren depressiv, dann zuvor der an Demenz gestorbene Vater, Maurie, die Freundin Victorias...


    Das ist alles schon sehr geballt und trotzdem fühle ich nicht so richtig mit den Figuren mit, was bei mir sonst so gar nicht der Fall ist. Es bleibt alles etwas unnahbar.


    Na mal sehn, was der letzte Abschnitt noch bringt...

  • Diese Passage habe ich gerne gelesen. In einem Ruck weg. Das Ding entwickelt gegen Ende Sogwirkung, was vor allem an der dramaturgischen Ballung der Ereignisse liegt. Krebs, Alkohol, Inzest, Familienkonflikte zuhauf.


    Bis jetzt fand ich das Geschriebene ja nicht sonderlich berauschend. Und wie das ganze Leben verändern soll, wie es auf dem Buchcover angepriesen wird konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. Vielleicht bekommt der Roman doch noch mal die Kurve.

  • Na, Dominics Leben geht ja ziemlich den Bach herunter..


    Victoria will nach dem Zwischenfall keinen Kontakt mehr, er scheint gar keine Beziehung mehr zu seiner Frau noch zu seiner Tochter zu haben, er verfällt immer mehr dem Alkohol, Victoria erkrankt an Krebs und schließlich der Unfall..


    Ich bin gespannt wie es weitergeht. Ich denke auch, dass er sein Leben nun vielleicht tatsächlich ändern möchte..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Viktorias Reaktion fand ich überraschend aber realistisch. Es ist scheinbar wirklich ihre Art gewesen, der Sache aus dem Weg zu gehen und die Gefühle zu ignorieren.


    Elizabeth wird wie ein typischer Teenager dargestellt, passt demnach prima in die Teenie-Schublade und ist kaum individuell dargestellt. Dann noch ein deutlich älterer Freund, ohje, mehr Klischees gehen ja fast garnicht.


    Die Krebsdiagnose kam für mich absolut nicht überraschend. Zu Beginn des Buches gab es einen sehr deutlichen Hinweis. Ich weiß sicherlich nicht, ob es ein bewusster Hinweis war oder ob es in eine andere Richtung gehen sollte, aber ich fand es von vorhersehbar, dass Viktoria früh sterben wird, woran auch immer.


    Was diesen Abschnitt angeht ist es dem Autor endlich mal gelungen, den Leser zu berühren. Die Art, wie Viktoria mit der Erkrankung umgeht und die Art, wie Dominiks Verfall in eine Alkoholismus treibt ist gut umschrieben.


    Allerdings ist ,,deprimierend" hier eine gute Bezeichnung. Meist ist das Leben doch eher ein auf und ab aber hier geht es wirklich bitterböse zu. Solche Verläufe gibt es, aber irgendwie fehlen dieser Geschichte nach wie vor auch positive Dinge, seien es auch nur Kleinigkeiten, die bietet auch ein Leben einer von Pech verfolgten Familie. Man könnte meinen, der Autor ist ein Schwarzmaler und Pessimist oder hat einen Hang zur Depression.


    Drama ist okay, aber wohl dosiert und mit einer Spur Realismus.