Die Weihnachtsleiche - Anne Perry

  • Originaltitel: A Christmas Homecoming (2011)
    Heyne Verlag 2012, 190 S.


    Über den Inhalt:
    Joshua Fielding, der berühmte Londoner Schauspieler, ist mit seinem Ensemble über Weihnachten auf dem Landgut von Charles Netheridge eingeladen. Dieser ist bereit, Joshuas neue Theaterproduktion zu finanzieren, wenn die Schauspieltruppe ein Amateurdrama seiner Tochter Alice aufführt. Während der Proben taucht ein geheimnisvoller Fremder auf, der Bram Stokers Dracula, auf dem das Drama basiert, erstaunlich gut kennt. Dann passiert ein Mord.


    Über die Autorin:
    Die Engländerin Anne Perry, 1938 in London geboren, verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Neuseeland und auf den Bahamas. Schon früh begann sie zu schreiben. Ihre historischen Kriminalromane zeichnen ein lebendiges Bild des spätviktorianischen England und begeistern mittlerweile ein Millionenpublikum. Anne Perry lebt und schreibt in Schottland.


    Meine Meinung:
    Auf dem Landgut des reichen Charles Netheridge treffen ein paar Tage vor Weihnachten Joshua Fielding und einige Mitglieder seiner Londoner Schauspieltruppe ein. Joshua wird von seiner Ehefrau Caroline begleitet, Anne Perry Fans bestens bekannt als Schwiegermutter von Inspektor Pitt aus der gleichnamigen Serie. Netheridge unterstützt das Theater großzügig und so hat sich die Gruppe zu einer Privataufführung bereit erklärt, zu der Netheridges Tochter Alice das Drehbuch liefert, eine Bühnenfassung des vor kurzem erschienenen Romans „Dracula“ von Bram Stoker.


    Vorweg: man darf dieses Buch keinesfalls vergleichen mit den viktorianischen Krimis um Inspektor Pitt oder William Monk, in denen die Autorin viel Sorgfalt auf die Beschreibung des historischen London und ihre Protagonisten verwendet.


    Hier hatte ich nicht mehr als eine nette kleine Geschichte erwartet und die habe ich auch bekommen. Obwohl ein unbekannter Fremder auftaucht, dessen Erscheinen und Verhalten einige Rätsel aufgibt, haben die detaillierten Beschreibungen der Theaterproben in der ersten Hälfte der Geschichte leider für einige Längen gesorgt. In der zweiten Hälfte legt die Handlung an Tempo zu und die Auflösung am Ende kam mir fast ein bisschen zu schnell.
    Trotz der Kürze der Geschichte gelingt es Anne Perry, die Figuren zum Leben zu erwecken und ihre Entwicklung recht glaubhaft zu schildern. Auch das Mordmotiv ist nachvollziehbar, kennt man erst einmal die Hintergründe.


    Dies ist bereits der neunte Band der Weihnachtsgeschichten von Anne Perry, ich bleibe aber lieber bei den oben schon erwähnten Serien.

  • Über Anne Perry gibt es einen interessanten Artikel bei Wikipedia:


    Anne Perry wurde als Juliet Marion Hulme geboren. Den Namen Anne Perry nahm sie an, als ihre Mutter wieder geheiratet hat. Als Kind war sie krank und musste zeitweise auf den Bahamas und in Neuseeland leben. Sie verpasste ca. drei Jahre Schulunterricht. Im jugendlichen Alter ermordet sie zusammen mit ihrer Busenfreundin deren Mutter. Nach fünf Jahren Haft wird sie entlassen. Zu Schreiben beginnt sie in den 1960er Jahren.


    Die Weihnachtsleiche ist der erste Roman, den ich von Anne Perry gelesen habe. Ich war bitter enttäuscht. Über die Hälfte des Buches wird beschrieben, wie das Schauspielensemble versucht, aus einer schlechten Vorlage ein gutes Theaterstück zu machen. Erst als jemand ermordet wird, nimmt das Buch an Fahrt auf. Letztendlich wird das Motiv dem Leser aus heiterem Himmel präsentiert, genau so wie der Mörder. Jeder im Haus hätte mit diesem Motiv der Mörder sein können. Die ganze Geschichte spielt 1897. Sie hätte in jeder Zeit an jedem Ort der Welt zu jeder Jahreszeit spielen können. Zumindest, wenn es Schnee gibt.


    Die Kindle e-book Fassung hat so um die zehn Fehler: zusammen geschriebene Wörter, die getrennt sein müssten; Bindestriche, wo keine hingehören. Und das alles für stolze 9,99 €. Die gebundene Ausgabe kostet 12 €.


    Einzig die Leserunde zum Buch, die ist gigantisch.


    Edit hat Wikipedia ein e gestiftet.

    Sieben Stunden waren's immer - jetzt nimmer

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Jupp ()

  • Der reiche Netheridge hat zu Weihnachten eine Theatertruppe eingeladen, die ein Stück seiner Tochter umzuschreiben, zu proben und dann vor geladenen Gästen aufzuführen hatten.
    Unverhofft zieht das Wetter ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie werden eingeschneit und wissen nicht, ob Gäste kommen können oder nicht. Dann passiert ein Mord.


    Das Buch braucht sehr lange, bis es spannend wird und etwas passiert. Über die Hälfte des Buches wird mit Theaterproben verbracht, in denen das Buch von Bram Stroker in ein Theaterstück umwandelt wird. Zwar gibt es immer wieder interessante Passagen, aber leider half es nicht darüber hinweg, dass der Teil vor dem Mord langatmig war und der zweite Teil dem gegenüber viel zu kurz war und das Ganze zu schnell aufgelöst wurde.

  • Zum Inhalt wurde ja hier schon geschrieben.


    Mir war das Büchlein, trotz seiner wenigen Seiten, doch etwas langatmig. Es dauert auch mir etwas zu lang, bis sich endlich etwas spannendes ereignete. Und als es endlich zu diesem Ereignis, sprich dem Mord kam, war das Buch auch schon zu Ende gelesen.


    Doch durch die von Jupp bereits erwähnte LR wurde es doch noch zu einem kleinen Highlight. :lache

  • Da ich schon ein Weihnachtsbuch von Anne Perry gelesen hatte, wusste ich, dass ich meine Erwartungen nicht hoch schrauben brauchte. Es war kein kanller, aber nett zu lesen. Jedoch absolut nicht für Krimifans geeignet, die den Krimi im Mittelpunkt des romans sehen. Der findet erst etwas sehr spät statt.


    Mein Tipp: Bei Interesse darauf warten, ob er auf dem Remittendenstapel liegt. Für drei Euro lohnt er sich dann. :-)

  • Im neuesten Weihnachtskrimi von Anne Perry ist die Hauptperson Caroline Fielding, die Mutter von Charlotte Pitt. Ihr zweiter Ehemann, Joshua Fielding, der Schauspieler ist, wurde mit seiner Truppe auf den Landsitz der Familie Netheridge eingeladen, um dort den von der Tochter des Hauses als Bühnenstück umgearbeiteten Roman „Dracula“ von Bram Stoker aufzuführen. Kaum dort angekommen, gibt es einen Schneesturm, man ist an das Haus gefesselt und dann gibt es auch noch eine Leiche.


    Die Weihnachtsromane der Autorin haben jeweils einen der Nebencharaktere ihrer Serien als Protagonisten vorzuweisen. Leider kommen diese Romane nicht ganz an die Ursprungsserien heran. Für einen Perry-(Serien)-Fan sind sie aber ein Muss, lernt man doch sonst etwas vernachlässigte Figuren etwas näher kennen – außerdem gibt es immer auch Anspielungen auf die jeweilige Serie.


    Ich fand an diesem Roman besonders gelungen, dass die Adaption des Bühnenstücks ausführlich dargestellt wurde. Wenn man den Roman kennt, kann man dies sehr gut nachverfolgen. Etwas weniger gelungen ist die Aufklärung des Todesfalles, er ist etwas zu Agatha-Christie-like.


    Für Anne-Perry-Fans und Freunde des gemächlicheren Krimis auf jeden Fall zu empfehlen. Alle anderen empfehle ich zunächst mit den Serien (hier besonders die um Pitt und die um Monk) zu beginnen.