Lesejahr 2012 – Die Geheimtipps

  • Kurzbeschreibung: England im 17. Jahrhundert. Als John seine Mutter verliert, hat er als Sohn einer angeblichen Hexe nur eine Chance, den Religionsfanatikern zu entkommen: Er muss seine vertraute Umgebung verlassen und das Herrenhaus von Buckland erreichen. Hier werden er und das von seiner Mutter überlieferte geheime Wissen um Pflanzen und Rezepte sicher sein. In Buckland steigt John vom Küchenjungen schnell zum Koch auf. Er versteht es, Lucretia, die verwöhnte Tochter von Sir William, mit seinen Kochkünsten zu betören. Aber Krieg und Standesunterschiede lassen kaum Platz für die Liebe zwischen dem berühmtesten Koch des Landes und der Lady von Buckland.
    Lawrence Norfolk zeigt sein Liebespaar inmitten eines von politischen und religiösen Kämpfen zerrissenen Landes. Johns magische Rezepte und seine Geschichten aus jener Zeit, als Frauen und Männer, Herren und Knechte frei, gleich und glücklich ein sinnliches Fest feierten, sind wie ein Versprechen und schützen ihre Liebe vor Fanatismus, Gewalt und Verzweiflung.


    Die Kurzbeschreibung wird dem Buch nicht gerecht und das kann sie auch gar nicht, denn es ist der brillante Schreibstil, der dieses Buch außergewöhnlich macht.

  • Wäre sehr schön, wenn dieses Buch nicht mehr lange nur ein Geheimtipp bleibt - sondern von möglichst vielen Leuten gelesen wird:


    Kai Beisswenger - Zeitpuzzle


    Sehr lesenswert, ein Buch aus der Kategorie: Das etwas andere, das besondere Buch. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Meine Geheimtipps des Lesejahres 2012 kommen aus Indien, aus einem Land, das mir so nah und doch so fern ist:


    1.a Das Gleichgewicht der Welt von Rohinton Mistry
    Überleben sei die Einhaltung eines feinen Gleichgewichts zwischen Hoffnung und Verzweiflung, sagt der neurotische Anwalt Vasantrao Valmik und dieser Aphorismus zur indischen Lebensweisheit hallt auf den kommenden 500 Seiten immer wieder durch die Brutalität des Seins, die sich wie eine Blutspur durch die 864 Seiten des Buches zieht.


    Was Mistry in seinem epochalen Werk zärtlich gezeichnet hat, hätte Camus gut gefallen. Das völlig absurde Dasein entpuppt sich als sinnentleerte Sisyphos-Arbeit. Und doch, trotz aller Verstümmelungen und der Sinnlosigkeit des Seins, hält uns die Balance zwischen Hoffnung und Verzweiflung am Leben.



    1.b Der Gott der kleinen Dinge von Arundhati Roy


    Über den Gott der kleinen Dinge spricht man nicht. Sein Werkzeug sind die kleinen Widersprüche, die größer werden und zu den großen Dramen des Seins sich entwickeln.


    Da ist der indische Kommunismus, der das Kastensystem nicht infrage stellt. Da ist der kommunistische Bürokrat, der den ortsansässigen Fabrikanten, auch Parteimitglied, aus weltanschaulichen Gründen zugrunde richtet. Dabei opfert er einen Parteigenossen, und, weil er auch Lieferant seines Opfers ist, sägt er sich den Ast ab, auf dem er sitzt. Da ist der Unberührbare, der seinen Tod in Kauf nimmt, als Preis für ein Techtelmechtel mit einer Berührbaren. Oder die Tante des Hauses, die hinter den Rücken der Familienmitglieder ihre klebrigen Fäden spinnt und Gutes bewirken will, aber die Sippe ins Verderben stürzt.

  • Ein Geheimtipp von mir aus dem Jahr 2012:


    Kurzbeschreibung auf Amazon:


    Ein wunderschöner Roman über eine Frau, die durchs Kochen wieder zu sich selbst findet


    Elena Alvarez ist überglücklich, denn ein Traum wird wahr: Sie wird Chefköchin eines Nobelrestaurants; endlich darf sie all die wunderbaren Kreationen kochen, die sie immer schon ausprobieren wollte. Aber neben aller Freude wird Elena von bösen Erinnerungen geplagt: Vor zwanzig Jahren starb ihre Familie bei einem Autounfall. Seither lebt sie zurückgezogen und hat das Vertrauen in andere Menschen verloren. Umso froher ist sie nun, an einem neuen Ort ein neues Leben beginnen zu können. Langsam, aber sicher öffnet sie ihr Herz für neue Freundschaften – und endlich auch wieder für die Liebe.


    Mein Fazit:


    Dieses Buch hat 4/5 Sternen von mir erhalten. Ich habe das Buch ziemlich am Anfang des Jahres 2012 gelesen. Januar bis März hatte ich meine meisten Lesehighlighst für das ganze Jahr. Das Glücksrezept gehörte auch dazu.
    Es fängt ganz gemächlich und gewöhnlich an. Nach einer Weile freundet man sich mit der Hauptprotagonistin an und zum Schluss liebt man sie. Das Buch hat mich zum Ende hin so sehr zu Tränen gerührt, dass ich es bis heute nicht wirklich vergessen konnte.
    Ein kleiner, feiner und lohnenswerter Lesetipp von mir :lesend :wave