Everlight: Das Buch der Unsterblichen - Avery Williams

  • Kurzbeschreibung:


    Um für immer mit ihrer großen Liebe Cyrus zusammen zu sein, nahm Sera vor über 600 Jahren einen Trank, der ihre Seele von ihrem Körper löste und sie unsterblich machte. Aber nach Jahrhunderten in einem ewigen Kreislauf hat Sera genug – sie will fort. Doch Cyrus, einst liebenswert und charmant, kontrolliert inzwischen jeden Schritt, den sie macht. Und er wird alles tun, um zu verhindern, dass sie ihn verlässt.


    Über den Autor (Amazon):


    Avery Williams wurde in Los Angeles geboren und zog als Kind mit ihren Eltern kreuz und quer durch die USA. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Ehemann in Oakland, Kalifornien. Sie liebt es, ausgedehnte Radtouren zu unternehmen und ihr 100 Jahre altes Haus eigenhändig zu renovieren. "Everlight" ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung:


    Seraphina, genannt Sera, ist durch Cyrus zu einer Unsterblichen geworden. Cyrus flößte ihr einen Trank ein, der ihre Seele von ihrem Körper trennte. Seit Jahrhunderten nun sind die Beiden vereint. Doch nichts ist im Leben umsonst und auch Unsterblichkeit hat seinen Preis - Die Freiheit.


    Sera hat genug von ihrem Dasein und schmiedet einen Plan um sich aus den Fängen von Cyrus zu befreien. Einen Plan um endlich Erlösung zu finden indem sie ihr Leben endgültig beendet. Doch das Leben hat andere Pläne mit ihr und durch einen Zufall landet Sera im Körper eines Mädchens und findet etwas, woran sie schon lange nicht mehr geglaubt hat. Liebe und Glück. Doch Cyrus ist nicht gewillt sie gehen zu lassen und setzt alles daran sie wieder zu bekommen - mit allen Mitteln.


    "Everlight" war nicht so, wie ich zu Anfang vermutet habe. Es war anders, aber anders gut.


    Die Geschichte um Sera und Cyrus beginnt 1349 und im Verlauf des Buches merkt man dies auch. Die Charaktere und auch die Sprache sind stellenweise altertümlich, auch wenn die Geschichte überwiegend in unserer Zeit spielt. Für mich persönlich hat genau das den Reiz des Buches ausgemacht.


    Das Vermischen der Zeiten ist nicht immer leicht. Und wenn der Flair des Buches einen Hauch von Historischem versprüht, ist dies nicht jedermanns Geschmack, insbesondere bei Jugendbüchern. Die Autorin hat es meiner Meinung dennoch geschafft einen guten und passenden Mittelweg zu finden und somit zu überzeugen. Avery Williams hat mit "Everlight" eine Geschichte erschaffen, die eher mit den leisen und leichten Tönen bezaubert.


    Insbesondere Sera hat mich am meisten überzeugt und begeistert. Eine Figur, die Fehler macht und vielleicht nicht immer die richtige Richtung einschlägt. Eine Protagonistin, die versucht ihren Weg zu gehen, auch mit, wie es scheint, unüberbrückbaren Steinen, die ihr in den Weg gelegt werden. Steinen in Form von Cyrus.


    Cyrus ist eher eine tragische Figur, wenn man genau darüber nachdenkt. Natürlich verkörpert er den Bösen, was er auch wirklich hervorragend macht, aber dennoch hat der Leser auch ein wenig Mitgefühl und auch irgendwo ganz weit hinten in seinem Bewusstsein, Verständnis. Schließlich geschah dies alles zunächst aus Liebe. Liebe, die im Verlauf der Jahrhunderte zu einer Besessenheit wurde. Seine Präsenz ist in diesem Teil der Reihe ein zwar immer irgendwie gegenwärtig, aber dennoch kaum vorhanden, was sich aber im nächsten Band mit Sicherheit ändern wird.


    Das Ende ist ein unheimlich fieser Cliffhanger. Ein Cliffhanger, der kurz das Herz stehen bleiben lässt. Dieser Schluss hat mich völlig unvorbereitet getroffen, weil ich überhaupt nicht mit so einem Ende gerechnet habe. Avery Williams hat mich überrascht und meine Neugierde und Lust auf das nächste Buch entfacht.


    Abschließend möchte ich noch extra die Aufmachung des Buches erwähnen, da diese mit wunderschönen und bezaubernden Bildern versehen sind. Allein diese sind es schon wert, das Buch näher in Augenschein zu nehmen.


    Fazit:


    "Everlight - Das Buch der Unsterblichen" ist ein Jugendbuch auf etwas höherem Niveau. Das Buch hat mir ein kurzweiliges Lesevergnügen beschert, welches die Neugierde auf den Folgeband eindeutig geweckt hat, insbesondere bei diesem Ende.


    Wer ein Freund des Buches "Silberlicht" von Laura Whitcomb ist, wird auch mit "Everlight" seine Freude haben.

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Gestaltung:


    Das Cover gefällt mir sehr gut. Dort sind Blumen zu sehen, die in Metallic-Optik schimmern. Einfach schön, auch, wenn es mit dem Inhalt eigentlich nichts zu tun hat.
    Außerdem ist das Buch auch im Inneren sehr schön gestaltet. Als Leser findet man immer wieder Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die dem Leser auch etwas fürs Auge bieten.
    Das Buch ist, meiner Meinung nach, durch die optische Gestaltung ein kleines Highlight.


    Inhalt:


    „Um für immer mit ihrer großen Liebe Cyrus zusammen zu sein, nahm Sera vor über 600 Jahren einen Trank, der ihre Seele von ihrem Körper löste und sie unsterblich machte. Aber nach Jahrhunderten in einem ewigen Kreislauf hat Sera genug – sie will fort. Doch Cyrus, einst liebenswert und charmant, kontrolliert inzwischen jeden Schritt, den sie macht. Und er wird alles tun, um zu verhindern, dass sie ihn verlässt.“
    (Quelle: http://www.droemer-knaur.de/sixcms/detail.php?template=dkr_buch_detail&id=7781958)


    Gerade als Seraphina dabei ist, sich in Cyrus zu verlieben, wird sie niedergestochen und droht zu sterben. Doch Cyrus hat einen Trank, der die Seele vom Körper löst und es ihr somit ermöglicht, in einen anderen, lebendigen Körper einzudringen und dort weiterzuleben. Die Seele des neuen Körpers wird dadurch jedoch verdrängt und stirbt. Doch Seraphina ist jung und verliebt und möchte natürlich weiterleben.


    Und so geschieht es immer wieder, Jahrhunderte lang sucht Cyrus Seraphina neue Körper aus und kontrolliert sie und andere, die er ebenfalls zu Unsterblichen gemacht hat. Doch Sera hat genug davon, andere zu töten, nur um selbst leben zu können, deshalb beschließt sie, vor Cyrus zu fliehen und ihrem Dasein ein Ende zu bereiten. Aber dann kommt alles anders und Seraphina lebt weiter, immer in der Angst Cyrus könnte sie auftreiben, denn er ist nicht bereit, sie nach 600 Jahren einfach so ziehen zu lassen… .


    Charaktere:


    Seraphina gefiel mir sofort sehr gut. Man lernt sie als junges Mädchen kennen, das sehr wohlbehütet aufgewachsen ist und eigentlich vom Leben keine Ahnung hat, da ist es auch schon zu Ende und ihr wird eine folgenschwere Entscheidung abgenommen. Von da an ist sie eigentlich nur noch Eigentum von Cyrus, der über sie bestimmt und die Kontrolle über sie hat. Das Einzige, was sie selbst entscheidet: Sie will nur Körper von Menschen übernehmen, die entweder selbst nicht mehr leben wollen oder ihr Leben nicht zu schätzen wissen. Und genau diese Tatsache machte sie mir so sympathisch. Sie ist keine Mörderin, wie sie sich oft selbst bezeichnet, denn eigentlich hat sie ja keine Wahl, denn Cyrus würde nie erlauben, dass sie sich selbst tötet, weshalb sie auch fliehen muss. Als sie schließlich im Körper einer 16jährigen landet, hatte ich das Gefühl, sie möchte ihre verlorene Jugend nachholen und habe ihr gewünscht, dass Cyrus nicht auf ihre Spur kommt. Seraphina war mir total sympathisch und ich hab richtig mit ihr mitgefühlt und ihr nur das Beste gewünscht.


    Cyrus scheint der böse Gegenpart von Seraphina zu sein. Hatte ich anfangs noch das Gefühl, er wäre ein netter Kerl und würde nur um seine Liebe kämpfen, stieg ihm schließlich wohl doch einfach nur die Macht zu Kopf und es ging ihm ausschließlich nur noch um Kontrolle. Er tötet aus Freude und nimmt sich, was er will, ohne Rücksicht auf andere. Mit seinem Trank scheint er der Herr über Leben und Tod zu sein und das gnadenlos auszunutzen. Doch gleichzeitig schwingt er sich als Herrscher über die Unsterblichen auf und alle müssen tun, was er sagt. Jede Rebellion ihm gegenüber erstickt er im Keim. Natürlich kann er es da nicht auf sich beruhen lassen, dass Seraphina vor ihm flieht.


    Es gibt auch einige interessante und liebenswerte Nebendarsteller, wie z.B. Charlotte, Seraphinas beste Freundin, oder Noah, der Nachbar von Kailey (Seraphinas neuem Körper). Sehr geheimnisvoll fand ich auch Taryn und ich bin gespannt, ob sie in den Folgebänden noch eine größere Rolle spielen wird. Ich hoffe es zumindest.


    Schreibstil:


    Anfangs findet sich der Leser im Jahr 1349 wieder, in dem erzählt wird, wie Seraphina verwandelt wurde. Danach springt das Buch sofort in die Gegenwart und man erfährt immer wieder in kleinen Erzählungen, was all die Jahre über passiert ist.


    Sehr schön fand ich auch, dass es dieses Mal keinen Vampirbiss gab, keine besonderen Fähigkeiten oder ein Familienerbe. Es geht einzig um Alchemie, um einen Trank, der Seelen unsterblich macht. Das ist einmal etwas völlig Neues und gefiel mir deshalb sehr gut.


    Da das Buch aus Seraphinas Sicht in Ich-Form geschrieben ist, bekommt man hautnah mit, was in der Frau vor sich geht. All ihre Zweifel und Bedenken und auch, dass sie so nicht weitermachen möchte. Sie hat einen Plan und obwohl ich sie wirklich verstehen konnte, wollte ich dennoch nicht, dass er ihr gelingt, da ich einfach noch mehr über sie erfahren wollte, da ich nicht wollte, dass ihr Leben so endet. Ich habe also richtig mitgefiebert mit der Protagonistin und war ebenfalls ständig auf der Hut vor Cyrus, da ich nicht wollte, dass Sera entdeckt wird. Der Autorin ist es, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen, den Leser in die Welt von Seraphina und Cyrus zu entführen und obwohl es nicht die Action-Szenen gab, war es doch durchweg spannend und man fragte sich ständig, was noch kommen würde.


    Mit jeder Seite stieg die Spannung und am Ende gab es dann einen fiesen Cliffhanger, der den Leser aufgewühlt und voller Neugier zurückließ. Jetzt warte ich natürlich sehnsüchtig auf die Fortsetzung, um zu erfahren, wie es mit Seraphina weitergeht.


    Fazit:


    Ein tolles Buch, das zwar langsam beginnt, aber mit jeder Seite spannender und interessanter wird und auf jeden Fall neugierig auf mehr macht.


    Dieses Buch ist für alle Fantasy-Fans, die einmal etwas anderes wollen: Kein Vampirbiss, kein Familienerbe, das weitergegeben wird, keine besonderen Fähigkeiten und keine Zauberkräfte und doch irgendwie magisch.


    Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

  • Das Cover:
    Abgebildet sind zwei hübsche lilane Blüten mit ein paar Blättern, die jedoch nicht wirklich was mit der Geschichte zu tun haben. Es ist trotzdem sehr hübsch anzusehen, hat mich angesprochen und neugierig gemacht.


    Die Geschichte:
    London im Jahre 1349: Die junge Seraphina kommt aus angesehenem Hause und ist heimlich verliebt in Cyrus, den Sohn des Apothekers. Auf eine Maskenball begeisterter sie mit seinem Können in der Wissenschaft. Doch dann geschieht das Grauenhafte: Sera wird getötet, doch Cyrus schafft es, sie ein Elixier nehmen zu lassen, damit ihre Seele sich von ihrem Körper löst. Fortan ist Sera unsterblich. Im nächsten Kapitel befinden wir uns in San Francisco in der Gegenwart. Seraphina hat über 600 Jahre lang die Körper gewechselt und lebt mit Cyrus, ihrer besten Freundin Charlotte und weiteren Unsterblichen zusammen. Gefallen tut ist das jedoch nicht. Bei einer Feier zu Ehren von Sera, bei der sie wieder einen neuen Körper bekommen soll, will sie fliehen und dies gelingt ihr auch. Durch ein unvorhergesehenes Ereignis nimmt Sera dann ungewollt den Körper der 16-jährigen Kailey ein. Sie denkt, sie ist nun sicher, doch da irrt sie sich, denn Cyrus ist ihr gefährlich nahe auf den Fersen.


    Meine Meinung:
    Schon lange stand ‘Everlight’ auf meiner Wunschliste, dann auf meinem SuB und nun habe ich es endlich gelesen. Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, ist einer Meinung nach echt gut. Seraphina lebt im 14. Jahrhundert und ist in Cyrus verliebt. Durch einen blöden Zufall stirbt sie und Cyrus kann ihr mit dem Elixier das Leben retten. Wenn man es denn so nennen will. Viele hundert Jahre später lebt sie zusammen mit Cyrus, der sie wie seinen Augapfel hütet, und mit weiteren Unsterblichen. Klar, dass sie da irgendwann mal raus will. Ihre Idee, endlich zu fliehen, hat ja lange gedauert. Naja, sie flieht, will endlich sterben und … schafft es nicht. Sie übernimmt einen Körper und lebt das Leben des Mädchens. Ohne Spannung wäre das Buch natürlich langeweilig, also muss Cyrus kommen. Ich fand das Ganze leider viel zu vorhersehbar. Auch die Liebesgeschichte war nicht sehr überraschend. Da die Geschichte aus Seras Perspektive in der Ich-Form geschrieben ist, lebt der Leser bzw. die Leserin Seras Leben. Sera ist ein liebevoller Charakter, die bereits viele Jahre unter Cyrus gelitten hat. Sie ist ehrlich und stark. Und sie findet endlich heraus, was Liebe wirklich ist. Auch Noah ist ein sehr netter und toller Charakter, der wirkliche Gefühle für Kailey empfindet. Cyrus hingegen ist mir von Anfang an sehr unsympathisch gewesen. Er scheint Sera zwar wirklich zu lieben, aber er macht es verkehrt. Doch trotzdem gibt es auch schöne, romantische Momente. Mehr möchte ich auch nicht verraten. Letzten Endes hat mir die Geschichte mittelmäßig gut gefallen. Klar, nach dem Ende bin ich neugierig, wie es in ‘Everlight – Das Buch der Liebe’ weitergeht, das am 1. April 2014, aber meine Lieblingsgeschichte wird die Reihe vermutlich trotzdem eher nicht.


    Meine Bewertung:
    ‘Everlight – Das Buch der Unsterblichen’ zeigt nach vielen Büchern über das tolle Leben der Unsterblichen mal die andere Seite der Unsterblichkeit und der Liebe. Ewige Verdammnis, ewiges Leid. Doch so ganz war es nicht das, was ich erwartet habe. Von mir gibt es drei Sterne. Vielleicht wird Band 2 ja besser.