Anna Karenina (2012)

  • Obwohl ich im Vorfeld eine ziemlich schlechte Meinung zu dem Film hatte (v.a. aufgrund von Keira Kinghtly als Anna) und ihn mir eigentlich gar nicht ansehen wollte, hat die Neugier dann doch gesiegt.
    Hier meine Meinung (nicht wundern, ich hab das aus "Bücher und ihre Verfilmungen" kopiert, da ich dort meinen Standpunkt schon recht umfassend beschrieben hab und mir die Motivation fehlt, alles nochmal zu schreiben, aber ich finde, der Film hat einen eigenen Thread verdient :-))




    Zitat

    Original von melancholy
    Ich hab neulich im Kino den Trailer zu der neuen Anna Karenina Verfilmung gesehen...


    Mit Keira Knightly und ihren 3 Gesichtsausdrücken. Passt ja mal absolut nicht als Anna Karenina... aber offenbar muss Keira Knightly zurzeit bei jedem Film mitspielen, damit er erfolgreich wird :keks
    Ich seh's schon kommen... die haben das Buch zu einer reinen Romanze degradiert :uebel



    So, ich nehme alles zurück! :rolleyes :grin


    Ich hab den Film neulich gesehen und was soll ich sagen: ich find ihn gut! Allerdings finde ich den Trailer doch etwas unpassend, da er den Eindruck hinterlässt, der Inhalt dieses großartigen, vielschichtigen Buches wäre wiedermal (wie bei den früheren zahlreichen Verfilmungen) auf eine reine Schmonzette reduziert worden. Das ist bei dieser Verfilmung aber überraschenderweise absolut nicht der Fall. Auch meine Bedenken, Joe Wright habe diesen Film wieder im Stil seiner Verfilmungen von "Stolz und Vorurteil" und "Abbitte" gemacht, haben sich als unbegründet erwiesen. Denn dieser Film ist meiner Meinung nach absolut ungewöhnlich und innovativ.
    Zu Keira Knightly habe ich meine Meinung allerdings z.T. beibehalten. Sie ist ein wenig zu jung für Anna, ein wenig zu kalt und starr und Annas ganze Persönlichkeit wird von ihr leider nur teilweise dargestellt. Aber so schlecht, wie ich es befürchtet hatte, war sie nicht. Immerhin hat sie ihr Repertoir an Gesichtsausdrücken um 1-2 Stück erweitert und schön ist sie allemal (wenn auch vielleicht ein wenig zu dürr für die Schönheitsidaele der damaligen Zeit und Gesellschaft). Die Leistung der anderen Schauspieler war meines Erachtens aber großartig. Vor allem Jude Law als Karenin (im Gegenzug zu früheren Verfilmungen hat er es vortrefflich hingekriegt, Karenin diese gewisse Vielschichtigkeit zu verleihen), und auch die Darsteller von Oblonski, Lewin und Kitty (bin grad zu faul, die Namen nachzuschauen) fand ich einfach großartig!
    Aber wirklch innovativ war einfach die Machart dieses Films... der Großteil der Szenen spielt in einem Theater, entweder auf der Bühne oder hinter den Kulissen. Sogar das Pferderennen ist auf der Bühne! Die Leute sind häufig nicht von einem Raum in den anderen Gegangen, sondern es wurde ihnen einfach eine neue Leinwand-Kulisse gegeben, etc. Und damit ist eine gewisse Symbolik verbunden. Ich kann das leider nur schlecht in Worte fassen. Es ist alles inszeniert und gestellt, aber auf eine sehr tiefsinnige und schöne Art und Weise. Natürlich werden sich ihr wohl die Meinungen spalten. Vielen wird es wohl nicht gefallen, wie gekünstelt dieser Film ist. Manchen wird es wohl auch recht lächerlich erscheinen, aber vermutlich v.a. jenen, die mit dem Material nicht vertraut sind, die nicht wissen, worum es in Anna Karenina eigentlich geht. Es könnte also der Eindruck entstehen, der Film wäre... effektheischend. Aber ich finde ihn einfach nur innovativ (tut mir leid für die Wiederholung, aber dieses Adjektiv passt meines Erachtens einfach am besten) und außergewöhnlich, v.a. in Anbetracht der unzähligen vorhergegangenen Verfilmungen.
    Und: Der Film ist auf jeden Fall sehr ästhetisch und choreographisch einfach umwerfend. Allein durch die Kulisse und auch die Musik wird sehr viel Atmosphäre und Subtext des Buches vermittelt, was in den früheren Verfilmungen (zumindest jenen, die ich kenne) nicht wirklich rübergekommen ist.


    Mein Fazit an mich selbst: Man sollte sich wohl einen Film doch besser erst ansehen, bevor man ihn verurteilt :grin

  • Melancholy, danke für Deine Ausführungen. ;-)Vielleicht schaffe ich es noch ins Kino, wenn nicht, werde ich mir auf jeden Fall die DVD ausleihen.


    Das mit den Theater-Szenen finde ich auch gaz interessant, soll wohl sehr gut umgesetzt sein. Warum sollte man nicht mal was Neues wagen? Ich schaue mir auch erst einen Film an und urteile danach. :grin


    Edit. Bei uns läuft der Film auch nur noch in kleineren Kinos. :wow

  • "Anna Karenina" ist einer meiner Lieblingsromane, und ich wollte mir die Verfilmung unbedingt ansehen, trotz Keira Kinghtly ...
    Aber der Film läuft gar nicht bei uns im Kino :wow [SIZE=7]obwohl doch Keira Kinghtly mitspielt..[/SIZE].

  • Zitat

    Original von Clare
    "Anna Karenina" ist einer meiner Lieblingsromane, und ich wollte mir die Verfilmung unbedingt ansehen, trotz Keira Kinghtly ...
    Aber der Film läuft gar nicht bei uns im Kino :wow [SIZE=7]obwohl doch Keira Kinghtly mitspielt..[/SIZE].



    :gruebel Hmm, ja ich hab auch gehört, dass der Film in Deutschland ein wenig untergeht. Bei uns spielt er so gut wie in jedem (zumindest größeren) Kino, überall war Werbung dafür zu sehen (sogar in der TV-Werbung wurde ne Weile sehr häufig der Sneak-Peak gezeigt), bei uns hat man richtig das Gefühl es wär so ein Mega-Blockbuster. Aber mein Freund aus Niedersachsen hat auch gemeint, dass der Film bei ihm in keinem einzigen Kino spielt. Komisch...

  • Ich habe den Film nun auch angeschaut (in einem kleinen kuscheligen Kino in der OV).
    Ich kann melancholy komplett zustimmen und auch meine Begleitung war sehr angetan.


    Die Machart des Filmes ist durch die Inszenierung als Theaterstück etwas anderes und hat mich gleich zu Beginn für sich eingenommen.
    Vor allem, die Szene, in der Lewin(Domhnall Gleeson) Stiwa(Matthew Macfadyen) abholt, fand ich genial! Es wird hier richtig deutlich, dass Stiwa der typische "Lebemann" ist und dass Lewin mit den Beamten in Moskau nichts anfangen kann. Ersteren finde ich übrigens unglaublich gut besetzt, es passt einfach, Lewin hab ich mir immer ein wenig älter vorgestellt.


    Auch die Besetzung von Karenin (Jude Law) hat mir außergewöhnlich gut gefallen. Er verleiht der Figur Ernsthaftigkeit, aber auch mehr Vielschichtigkeit, als ich sie aus anderen Verfilmungen kenne. Besonders gut finde ich, dass er nicht so negativ dargestellt wurde, wie sonst in anderen Adaptionen.


    Anna (Keira Knightley) und Wronskij (Aaron Taylor-Johnson) konnten mich nicht ganz überzeugen: beiden fehlt die Mimik, man nimmt ihnen das alles irgendwie nicht richtig ab und das ist schade. Trotzdem tut das dem Film keinen Abbruch, denn es sind beides sehr präsente Persönlichkeiten und allein für die Kulisse, Musik und den Stoff an sich lohnt sich der Kinobesuch. :anbet


    melancholy
    ich finde die Verfilmung mit Sean Bean und Sophie Marceau auch sehr buchgetreu und die beiden gefallen mir als Anna und Wronskij sehr gut. :wave

  • Meine Begeisterung für diese Umsetzung hält sich in Grenzen.
    Knightley und Law spielen überzeugend; die Besetzung Wronskijs hat mich ein wenig irritiert. Die Kostümierung der Figuren hinterlässt einen Eindruck mit Blick auf einen Oscar, insgesamt jedoch helfen diese positiven Aspekte nicht über die gewagte Inszenierung als Bühnenstück hinweg.
    Empfehlenswert nur für eingeschworene Literaturliebhaber!

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Empfehlenswert nur für eingeschworene Literaturliebhaber!


    also meine Begleitung war kein solcher und war trotzdem begeistert :-)



    was mir noch eingefallen ist: ich hatte, wie melancholy auch, nachdem ich den Trailer gesehen hatte, eine schwache Inszenierung befürchtet und musste mich wirklich überwinden in die Vorstellung zu gehen. Der Trailer vermittelt aber ein völlig falsches Bild - also nicht davon irritieren lassen, wer mit dem Gedanken spielt, den Film anzuschauen :-)

  • Hallo Mia08,


    Zitat

    Original von Mia08: also meine Begleitung war kein solcher und war trotzdem begeistert smile


    meienr Begleitung hat der Film und insbesondere die Umsetzung mittels Bühnenstück gefallen. Warum ich diese Darstellung nicht mochte, lässt sich leicht beantworten. Der klamaukige Charakter dieses Einfalls hat der literarischen Vorlage meines Erachtens die Schwere und Ernsthaftigkeit genommen.


    Was ich noch vergessen hatte: Auch die Herausarbeitung von Karenins Charakter blieb meines Erachtens auf der Strecke und der Film beließ es bei ein wenig Wut, ein wenig Großzügigkeit und zum Schluss ein wenig Güte.


    Insgesamt habe ich das kino mit dem Eindruck verlassen, dass die Filmemacher bewusst auf Tiefe verzichtet haben, um eine breite Masse für einen großartigen Klassiker in die Lichtspielhäuser zu locken.

  • Salonlöwin
    als klamaukig habe ich die Inszenierung nicht empfunden, eher "lebendig".
    Das liegt vielleicht auch daran, dass ich Anna Karenina schon einmal als ebenso lebendiges Theaterstück erlebt habe. Das ist wohl auch Geschmackssache :-)
    Auch viele Szenen, die von einer Freundin, wie sie mir gestern berichtete, als leicht übertrieben empfunden wurden, fand ich genial (wie schon erwähnt, z.B. die Szene zu Beginn mit Lewin und Oblonski), weil sie oft widergespiegelt haben, was die betreffende Figur im Buch gedacht hat. Viele Bilder haben symbolhaft auf die Gefühlswelt der Figuren verwiesen und gerade dieser Mischung der Medien Theater und Film finde ich sehr reizvoll.


    Karenins Charakter wurde in keiner Verfilmung, die ich bisher gesehen habe, wirklich herausragend umgesetzt - da ist mir diese Umsetzung bisher die angenehmste.


    Der Geschichte um Anna und Wronskij fehlt ein bisschen die Tiefe, weil die beiden Schauspieler diese nicht hergeben.
    Ich finde auch, dass es schwer ist Anna Karenina so zu verfilmen, dass man allen Figuren, insbesondere Lewin gerecht wird. Auch dies fand ich hier gut gelungen.
    Die meisten Verfilmungen versuchen sich an einem Portrait der damaligen Gesellschaft und sind zu kurz, um sich mit einzelnen Figuren - abgesehen vielleicht von Wronskij und Anna - intensiv auseinander zu setzen.



    gibt es denn eine Verfilmung, die dir gut gefällt? :-)

  • Ich bin voller Vorfreude ins kleine Kino gegangen (nach drei Wochen Spielzeit war die Vorstellung immer noch ausverkauft) und fand die Verfilmung - furchtbar. Trotz teils großartiger Schauspieler (v.a. Jude Law).
    Zur Begründung möchte ich mich Salonlöwin voll anschließen:


    Zitat

    Original von Salonlöwin: Warum ich diese Darstellung nicht mochte, lässt sich leicht beantworten. Der klamaukige Charakter dieses Einfalls hat der literarischen Vorlage meines Erachtens die Schwere und Ernsthaftigkeit genommen.


    Was ich noch vergessen hatte: Auch die Herausarbeitung von Karenins Charakter blieb meines Erachtens auf der Strecke und der Film beließ es bei ein wenig Wut, ein wenig Großzügigkeit und zum Schluss ein wenig Güte.


    Insgesamt habe ich das kino mit dem Eindruck verlassen, dass die Filmemacher bewusst auf Tiefe verzichtet haben, um eine breite Masse für einen großartigen Klassiker in die Lichtspielhäuser zu locken.


    Verloren gegangen ist m.E. auch die russische Atmosphäre, eben durch die Verwendung der Bühnenkulissen anstelle von authentischen Kulissen (Ausnahme: die Szenen auf dem Land).


    Meine Begleitung kannte das Buch übrigens nicht und fand den Film passabel. Ansonsten hätte ich das Kino frühzeitig verlassen (es sind einige Leute während des Films gegangen).


    Edit: sorry, falsch zitiert

  • Die Besetzung ist meines Erachtens ein Witz. Knightley spielt immer nur sich selbts und guckt waidwund aus den Augen.


    Ein grossartiges Buch wurde hier zum melodramatischen Rührstück verhunzt. Ich habe mich zwischendurch auch gelangweilt im Kino.

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Zitat

    Original von Mia08
    Der Geschichte um Anna und Wronskij fehlt ein bisschen die Tiefe, weil die beiden Schauspieler diese nicht hergeben.
    Ich finde auch, dass es schwer ist Anna Karenina so zu verfilmen, dass man allen Figuren, insbesondere Lewin gerecht wird. Auch dies fand ich hier gut gelungen.
    Die meisten Verfilmungen versuchen sich an einem Portrait der damaligen Gesellschaft und sind zu kurz, um sich mit einzelnen Figuren - abgesehen vielleicht von Wronskij und Anna - intensiv auseinander zu setzen.



    Ja, das sehe ich auch so. Allerdings finde ich es in diesem Fall nicht so schlimm, da sich die früheren Verfilmungen (zumindest jene, die ich kenne) meines Erachtens fast ausschließlich mit Anna und Wronski befasst haben und wenig Wert auf die anderen Figuren gelegt wurde.
    Besondere Tiefe weisen Knightly und der Darsteller von Wronski nicht auf. Mich persönlich stört das nicht. Knightly betrachte ich zwar nach wie vor als Fehlbesetzung, wobei ich sie mir, wie oben schon erwähnt, weitaus schlimmer vorgestellt hatte. Aber so schlecht finde ich sie dann auch wieder nicht, als dass sie für mich den ganzen Film vermasselt hätte. Und Wronski... nun, bei ihm konnte ich auch im Buch keinen besonderen Tiefgang feststellen, um ehrlich zu sein. Er ist eine ziemlich austauschbare Figur, meiner Meinung nach. Ich habe Anna Karenina nämlich nie als Liebesgeschichte empfunden. Ob sie sich nun in Wronski oder irgendeinen anderen verliebt hätte, das macht m.E. keinen Unterschied. Für mich stand immer Anna und ihre Entwicklung im Vordergrund. Daher fand ich es erfrischend, dass die Beziehung zwischen Anna und Wronski nicht ganz so verherrlicht wurde, wie in manch anderen Verfilmungen.
    Die wahre Liebesgeschichte in Anna Karenina ist doch wohl immer noch die zwischen Kitty und Lewin, und die wurde, wie ich finde, ganz wunderbar umgesetzt. :anbet




    Was den Klamauk betrifft: Nun, ob ich das auch als Klamauk bezeichnen würde, weiß ich nicht. Aber ich sehe ihn als durchaus positiv. Ich finde gerade die Symbolik dahinter recht geistreich: das Leben ist eine Art Theaterspiel, man nimmt seine Rollen ein, abhängig davon, in welcher Gesellschaft man sich befindet. Ist euch aufgefallen, dass jene Szenen, die eher die "schlechten" Seiten der Gesellschaft dargestellt haben, meist hinter der Kulisse stattgefunden haben? (z.B. die Szene mit Lewins Bruder). Dass gesellschaftliche Anlässe und Festivitäten stets auf der Bühne waren? Dass auch Karenin fast nur auf der Bühne war und nie hinter den Kulissen?
    Und besonders gefallen hat mir, dass einzig die Szenen mir Lewin (und später Kitty) auf dem Land Naturalismus aufweisen. Ich habe das so gedeutet, dass Lewin ja wirklich einer der einzigen ist, der sich von der Gesellschaft nicht derart formen lässt, und sich nicht, nur weil er der höheren Schicht angehört, sich auch komplett in diese einfügt und seine Rolle spielt. Er spielt viel mehr sich selbst, so unvollkommen er auch erscheinen mag, aber er hat seine Ideale. Für mich ist Lewin ja sowieso eine der vielschichtigsten und interessantesten Figuren.
    Nun, interpretieren lässt sich viel, und meist viel mehr, als es der Intention des Autors/Regisseurs entspricht. Aber warum auch nicht? :grin

  • Hallo


    Ich hatte den Film schon länger im Regal stehen, wollte ihn aber erst sehen nach dem ich das Buch zu Ende gelesen habe und das war auch gut so.


    Die ersten Minuten des Filmes habe ich immer wieder erwartet das Johnny Depp singend ums Eck kommt bzw habe ich auf die DVD Hülle geschaut ob vielleicht Tim Burton Regie geführt haben mag? Ich wurde ziemlich überrascht.
    Die Art wie der Film aufgebaut ist war schon was besonderes, etwas neues das ich bis daher noch nicht kannte eine Mischung aus Theater und Film. Kulissenwechsel und Garderrobenwechsel im laufenden Film, allerdings am Ende nicht mehr so stark wie am Anfang, ungefähr nach 2 dritteln wurde es um einiges schwächer und im 3ten hörte es fast ganz auf.


    Besonders macht den Film wie eben erwähnt die Aufmachung und die schönen Bilder, negativ muss ich sagen das ich von der Schauspielerischen Leistung nicht sonderlich Begeistert war, bzw von ein paar Figuren.
    Anna Karenina/ Keira Knightley Perfekt da braucht man nicht viele Wörter verlieren sie gibt den Film das gewisse Etwas
    Alexei Karenin/ Jude Law spielt auch eine sehr gute Rolle, allerdings war mir der Karenin im Buch ein wenig Sympatischer, ständing in einem inneren Konflikt der im Film halt nicht zur Geltung kam, irgendwie hatte er zu wenig Zeit sich selber zu verwirklichen.
    Wronski/ Aaron Taylor-Johnson hmmmm schwer, im Film hat man vielleicht gerade mal ein drittel des wahren wronski`s kennen gelernt und der gefiel mir so gar nicht, Oberflächlich und unreif kam er rüber.... wirklich schade, da wird ein ganz falsches Bild vermittelt.
    Matthew Macfadyen/ Fürst Stepan Arkadjewitsch Oblonskij Bereits in den ersten Minuten dachte ich mir Oh mein Gott... was soll der darstellen? Eine Parodie von sich selber? Die am schlimmsten dargstellte Rolle, weniger wegen der Schauspielerischen Leistung viel mehr wie er dargestellt wurde, fast wie ein Dorfttrottel.
    Alicia Vikander/ Jekaterina Alexandrowna Schtscherbatzki KITTY bekamm genau wie Ljewin nur eine Nebenrolle, obwohl sie zusammen einen ganzen Roman ausfüllen.
    Ljewin: wurde Gut gespielt, kam aber auch nicht an den Ljewin heran den ich aus dem Buch kannte, im Film war er einfach nur ein Trotziger Bauer der keine Ahnung von Leben hat, was man zumindest mitbekommen hat.


    Wenn ich das Buch vorher nicht gelesen hätte, hätte ich auch nicht viel vom Film verstanden, die Übergänge zb, wären überhaupt nicht verständlich gewesen bzw wo sie sich gerade befinden in Moskau? in St. Petersburg? Am Land bei Wronski?
    Wie bereits erwähnt eine sehr abgespeckte Version von Anna Karenina, wer den Film gesehen hat darf/ kann nacher halt nicht behaupten Anna Karenina von Tolstoi zu kennen, da mehr als 2 Drittel einfach weggelassen wurde, eine Light version von Tolstoi wenn man so will.


    Die Erste Hälfte vergeht wie im Flug macht Spass, ist schön zum ansehen, die zweite Hälfte wird dann ein wenig mühsam.
    Selbst das Finale auf das Tolstoi 1200 Seiten lang hinarbeitet wird nur so beiläufig erwähnt, echt schade da hätte man ein bisschen mehr machen können.


    Fazit: Schöner Film, den man sich beiläufig anschauen kann ohne viel zu versäumen bzw konzentriert zuschauen kann ohne etwas zu verstehen, mal was anderes eben.


    lg