Originaltitel: Wink Murder (2011)
Knaur Taschenbuch 2012, 397 S.
Über den Inhalt:
„Hilf mir, Kate …“ Er schließt die Augen und schwankt. „Was ist passiert, um Himmels willen? Du blutest!“ Benommen schleppt er sich zur Gästetoilette und wäscht sich die Hände. Blutklümpchen und bräunliches Wasser wirbeln in den Abfluss. „Paul!“ Er wischt sein Gesicht an der Schulter trocken und dreht sich zu mir. „Ich habe sie getötet …“
Über die Autorin:
Bevor sie Romane zu schreiben begann, war Ali Knight für überregionale britische Zeitungen tätig und verantwortlich für die Websites der Daily Mail und des Evening Standard. Ali Knight lebt mit ihrer Familie in London. "Ich habe sie getötet" ist ihr erster Roman.
Meine Meinung:
Kate Forman hat das perfekte Leben: einen attraktiven, gutverdienenden Ehemann, zwei gesunde Kinder, ein wunderschönes Haus, einen interessanten Teilzeitjob. Doch dann findet sie spät in der Nacht ihren Ehemann Paul in der Küche vor, betrunken, blutüberströmt, völlig außer Fassung. Er murmelt „Ich habe sie getötet“ vor sich hin. Als Kate ihn am nächsten Morgen zur Rede stellt, behauptet er, einen Hund überfahren zu haben und das hätte ihn so unter Schock gesetzt. Dann wird eine junge Mitarbeiterin Pauls ermordet aufgefunden, und in Kate wächst der schreckliche Verdacht, ihr Mann könne der Mörder sein. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, bringt sich dabei in beträchtliche Schwierigkeiten und erfährt Dinge, die ihr gar nicht gefallen.
Nach rasantem Auftakt verflacht die Handlung recht schnell zu einer Mischung aus ChickLit, Psychodrama und Ladycrime und nimmt erst sehr spät wieder Fahrt auf, um in einen langen Showdown zu münden. Leider ist das Motiv des Täters recht absurd und sein Verhalten für mich zum Ende hin nicht nachvollziehbar. Die Auflösung fand ich unbefriedigend, besonders im Hinblick auf die letzte Szene im Epilog.
Die Geschichte wird in der ersten Person Präsens aus Kates Sicht erzählt. Diese einseitige Perspektive schränkt leider die Wahrnehmungsmöglichkeiten stark ein. So erfahren wir viel aus Kates Erinnerung über ihre Beziehung zu Paul, über Freunde und Arbeitskollegen. Aber diese Ausschnitte reichen nicht aus, um eine nachvollziehbare Atmosphäre entstehen zu lassen. Und durch Kates Augen gesehen, gibt es nicht einen sympathischen Charakter im ganzen Buch. Als ihr sorgfältig konstruiertes Leben in Gefahr gerät, macht ihr widersprüchliches Verhalten es mir nicht immer leicht, Verständnis für sie aufzubringen.
Die Zutaten für einen spannenden, unterhaltsamen Roman sind vorhanden, an der Umsetzung hapert es noch ein wenig. Die psychologische Spannung wollte sich nicht recht aufbauen, es fehlt an Emotionen, auch vermisste ich wenigstens eine Spur Humor. Dennoch ist Ali Knights Debüt in einem recht ansprechenden Stil geschrieben und als Urlaubslektüre durchaus geeignet.