'Zuckerguss' - Seiten 001 - 086

  • Ich mache jetzt mal den Streber und werde die LR mit meinem Beitrag einläuten. Gleich zu Beginn kann ich sagen, dass ich in einem Rutsch bis auf Seite 126 (Kapitel 7) durchgelesen und die Lektüre dann schweren Herzens beiseite gelegt habe, weil man ja auch noch was arbeiten muss, am hellichten Tag, gell?!


    Zuckerguss ist gute Unterhaltung, der ich sozusagen atemlos gefolgt bin. Die gute Miriam ist ja eine ziemliche Chaosschnecke, die von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen hüpft. Sie lässt sich von ihrem Gefühl leiten, hört auch nicht auf Ratschläge, um es meistens gleich darauf zu bereuen und weigert sich strikt erwachsen zu werden. Dazu kommt ein ausgewachsener Dickkopf mit der Neigung zu unüberlegten Handlungen. Bisher kennen wir drei Männer aus ihrem Leben, Mitbewohner Moritz, Exfreund Sebastian und Jugendfreund Olli. Mal sehen, wer am Ende des Buches das Rennen macht.


    Miriams Schwierigkeiten und Lebenslauf kann ich nachvollziehen, auch wenn es vermutlich der Dramatik willen, alles einen leicht überzogenen Touch hat. Aber das stört die Geschichte nicht, weil man sich deswegen aus sicherer Distanz darüber amüsieren kann. Miriam macht auf mich ein bisschen den chaotischen Eindruck wie diese ... aus der englischen Geschichte ... mit der Schokolade zum Frühstück. Wie hieß die noch?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ich habe die ersten zwei Kapitel gelesen und hatte meinen Spaß dabei.
    Was mich am Anfang ein wenig gestört hat ist, dass die Geschichte im Präsens geschrieben ist, aber das ist einfach was, was ich generell nicht sonderlich mag. Aber Chaos-Miriam hat es schnell geschafft, dass mir das nicht weiter aufgefallen ist. :lache


    Zitat

    Original von Suzann
    Miriam macht auf mich ein bisschen den chaotischen Eindruck wie diese ... aus der englischen Geschichte ... mit der Schokolade zum Frühstück. Wie hieß die noch?


    Bridget Jones?

  • Miriam ist ziemlich speziell. Ich glaube sie sieht sich komplett anders als sie in Wirklichkeit ist. Wenn sie so rebellisch wäre, wie sie es selbst glaubt, würde sie sich wohl nicht so schnell von ihrer Schwester zu einem Besuch in ihr Elternhaus einlassen und das Geplapper ihrer Tante wäre ihr genauso egal.


    Ich mag Moritz :lache

  • So, die ersten Eulen sind also schon gestartet und haben bereits Bekanntschaft mit der lieben Miriam gemacht. Schön, dass sie euch so sympathisch ist. Und glaubt mir, ihr werdet noch einiges mit ihr erleben.



    Zitat

    Original von Suzann
    Ich mache jetzt mal den Streber und werde die LR mit meinem Beitrag einläuten. Gleich zu Beginn kann ich sagen, dass ich in einem Rutsch bis auf Seite 126 (Kapitel 7) durchgelesen und die Lektüre dann schweren Herzens beiseite gelegt habe, weil man ja auch noch was arbeiten muss, am hellichten Tag, gell?!


    :unschuld
    Das freut mich sehr, Suzann, dass du so einen guten Start ins Buch hattest und mit Miriam gleich so mitfiebern konntest.


    Zitat

    Original von Suzann
    Bisher kennen wir drei Männer aus ihrem Leben, Mitbewohner Moritz, Exfreund Sebastian und Jugendfreund Olli. Mal sehen, wer am Ende des Buches das Rennen macht.


    Wollen wir mal sehen. Meine Lippen sind versiegelt. :grin



    Zitat

    Original von xania
    Miriam ist ziemlich speziell. Ich glaube sie sieht sich komplett anders als sie in Wirklichkeit ist. Wenn sie so rebellisch wäre, wie sie es selbst glaubt, würde sie sich wohl nicht so schnell von ihrer Schwester zu einem Besuch in ihr Elternhaus einlassen und das Geplapper ihrer Tante wäre ihr genauso egal.


    Ich glaube, das hat weniger mit rebellisch sein zu tun, als vielmehr damit, dass sie von sich annimmt irgendwie unzulänglich zu sein. Die Eltern erwarten von ihr Dinge, die sie nicht tun will, gleichzeitig sieht sie, dass ihre Schwester und ihre Cousine ihr Leben erfolgreich meistern. Nur sie, sie hängt irgendwie in der Schwebe. Ihre "Rebellion" ist nur ihre Art zu zeigen, dass sie aus den vorgezeichneten Bahnen herausbrechen will und selbst herausfinden muss, wie ihr Leben weiter verlaufen soll. Dass spürt sie schon tief in sich, nur wie das alles ablaufen soll, ist eben noch nicht klar.
    Aber das ist ja auch gerade, was den Reiz an der Figur Miriam ausmacht, finde ich. Dieses Zerrissen sein und mit dem Kopf durch die Wand, dann aber doch wieder einknicken und von einem Fettnapf in den nächsten.



    Und ich sehe schon, Moritz ist der heimliche Liebling von euch, was? :-] Das freut mich sehr, weil er mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen ist und ich unheimlich viel Spaß beim Schreiben mit ihm hatte. Moritz muss man einfach mögen. Trotz allem. :chen

  • Moritz erinnert mich extrem an Barney aus How I met your mother. :lache Den Unterhaltungswert hat er auf jeden Fall schon mal gesichert. Hoffentlich kommt er auch wirklich noch öfter während des Buches vor.


    Miriams Familie ist ja auch sehr interessant... Ihr Vater trägt ihr fünf Jahre später immer noch nach, dass sie die Bäckerei nicht übernehmen wollte und ihre Mutter redet ihr ein, dass sie ein Versager ist und nicht besonders toll aussieht. Mit ihrer Schwester scheint sich Miriam auch nicht sooo besonders gut zu verstehen, weil sie davon ausgeht, dass Eva etwas von ihr will, wenn sie schon extra zu ihr kommt.
    Also unter tollen Familienverhältnissen stelle ich mir was anderes vor. Aber vielleicht (ich hoffe es zumindest ;-)) ändert sich das ja noch im Laufe des Buchs.


    Ein wenig seltsam kam es mir noch vor, dass Olli und Miriam sofort wieder beste Freunde sind, die sich alles erzählen, obwohl sie sich jahrelang nicht mehr gesehen haben. Ich schätze, dass das einfach für die Handlung gebraucht wird und keine Zeit für ein langsames Wieder-Annähern war, aber ein wenig abrupt fand ich es ja schon. ;-)


    Alles in allem bisher sehr flüssig und gut zu lesen. :-)

  • Zitat

    Original von LadyTudor
    Moritz erinnert mich extrem an Barney aus How I met your mother. :lache Den Unterhaltungswert hat er auf jeden Fall schon mal gesichert. Hoffentlich kommt er auch wirklich noch öfter während des Buches vor.


    :lache
    Ich hatte da jemand anderen vor Augen beim Schreiben, aber Barney geht natürlich auch. Wobei Barney noch etwas extremer ist. Moritz ist ja doch eigentlich eher ein lieber, auch wenn er es gut verbergen kann.
    Und ich verspreche, Moritz kommt noch öfter vor. :zwinker


    Zitat

    Original von LadyTudor
    Mit ihrer Schwester scheint sich Miriam auch nicht sooo besonders gut zu verstehen, weil sie davon ausgeht, dass Eva etwas von ihr will, wenn sie schon extra zu ihr kommt.


    Empfandest du das wirklich so? Also eigentlich mag Miriam ihre Schwester schon. Aber wie das bei älteren Schwestern nun mal so ist - sie können doch leicht nervig sein. Erst recht, wenn man die erfolgreiche große Schwester immer vorgehalten bekommt.


    Zitat

    Original von LadyTudor
    Ein wenig seltsam kam es mir noch vor, dass Olli und Miriam sofort wieder beste Freunde sind, die sich alles erzählen, obwohl sie sich jahrelang nicht mehr gesehen haben. Ich schätze, dass das einfach für die Handlung gebraucht wird und keine Zeit für ein langsames Wieder-Annähern war, aber ein wenig abrupt fand ich es ja schon.


    Da gebe ich dir ein bisschen recht, LadyTudor. Aber andererseits fand ich das auch passend. Die beiden kennen sich seit Jahren, gut, sie haben sich über die Zeit vielleicht etwas entfremdet und weiterentwickelt, aber diese tiefe Freundschaft von früher, die war halt trotzdem immer da. Und ich habe das selbst schon erlebt. Man sieht sich Jahre nicht und dann läuft man sich zufällig über den Weg und - irgendwie ist alles wie früher. Als ob die Zeit stehen geblieben wäre.

  • Hier übrigens noch ein paar Bilder einiger Schauplätze aus diesem Abschnitt:


    Bahnhofsgebäude in Wismar


    Bahnhof - Blick auf die Gleise


    Wismarer Marktplatz mit Rathaus und Wasserkunst



    Lediglich inspiriert, aber es trifft den Ort in meiner Vorstellung ziemlich gut.


    Miriams und Ollis Treffpunkt am Strand

  • Erstmal Danke für die Bilder und diesen Roman, der sich so super schön flüssig lesen lässt!!! :kiss


    Nun, ich bin ja sehr gespannt, was noch passieren wird. Miriam ist mir zwar sympathisch und ihr Leben erscheint mir nicht besonders 'chaotisch' - ich möchte nicht wissen, wieviele Menschen wirklich erstmal ihre Lehre und dann den ersten Studiengang abbrechen.... :yikes Ich kenne aber druchaus solche 'Fälle' und kann hier ja mal zur allgemeinen Beruhigung berichten, dass sie sich inzwischen alle wacker schlagen und 'ganz normalen' Berufen nachgehen :lache



    Was ich jedoch überhaupt nicht nachempfinden kann ist das Verhältnis von Miriam und ihren Eltern :gruebel
    Natürlich kann ich den Streit um die Bäckereinachfolge und das abgebrochene Studium verstehen......aber begrüßt eine Mutter, die ihre Tochter 5 - nochmal in Worten FÜNF - Jahre nicht gesehen hat so??? Und erst die Reaktion des Vaters, sowohl in der Backstube, als auch abends, als sie schließlich heim kommt :gruebel
    Genauso verstehe ich nicht, wieso Miriam, die ihre Mutter ja gut genug zu kennen scheint, sich nicht in Hannover schon Gedanken um eine 'passende' Gaderobe für ihren Aufenthalt gemacht hat..... :gruebel Und wenn sie schon nicht das richtige für ihre Mutter dabei hat, warum sucht sie dann etwas 'anständiges' nach ihrer Ankunft?? :gruebel Oder warum steht sie nicht einfach dazu, dass sie ist wie sie ist?? :gruebel :gruebel


    Wahrscheinlich ist das so, damit das Buch auch interessant und unterhaltend ist :lache Schätze ich jedenfalls.


    Wie ich oben schon schrieb, sie ist mir irgendwie sympathisch, aber diese ganzen Lügen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen....... :fetch Das macht doch nichts besser!!!!


    Moritz ist übrigens auch mein Favorit bisher im Buch :lache Ganz eindeutig auch hier ein Frauenheld :rofl


    Olli mag ich auch und ich fand das Treffen der beiden wirklich süß.
    Besonders gut hat mir hier gefallen, wie Miriam einerseits denkt, dass er sehr erwachsen geworden sei und andererseits auch seine kindliche Seite wieder entdeckt.
    Auch bei Olli bin ich gespannt, was wir noch so alles erfahren werden ;-)


    Und dann stelle sich ja auch noch die Frage, wer der Fremde vom Strand ist......und was Miriam mit der Kreditkarte ihrer Mutter anfängt :grin


    Ich freue mich schon auf den Moment, wenn ich morgen wieder etwas Zeit für das Buch haben werde!!!!

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Ich stimme Lesehest in allen Punkten zu. :grin :wave
    Also die Eltern sind mir wirklich sehr unsympathisch. An Miriams stelle wäre ich nach so einer Begrüßung nach fünf Jahren sofort wieder gegangen.
    Miriams Schwierigkeiten mit der Wahrheit rauszurücken kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich finde es durchaus nicht unnormal mit 28 noch nicht verheiratet zu sein und es kann immer passieren, dass eine Beziehung in die Brüche geht. Außerdem kann es durchaus sein, dass man ein paar Semester länger für ein Studium braucht, wenn man dieses komplett ohne finanzielle Unterstützung der Eltern absolviert.


    Trotzdem unterhält mich die Geschichte bisher ganz gut. :-)

  • Ich will jetzt nicht zu viel schreiben, weil ich sonst evtl. was verraten könnte (bin schon ein bisschen weiter) aber ich kann auf alle Fälle sagen, dass mir das Buch richtig gut gefällt.


    Wenn ich ehrlich sein soll, ist das nicht unbedingt mein Genre und ich bin auch bei Eulen-Autoren gerne etwas zurückhaltender aber hier kann ich ohne zu zögern sagen, dass mir die ersten Seiten richtig gut gefallen haben :-]


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht :-)

  • Zitat

    Original von Lesehest
    Erstmal Danke für die Bilder und diesen Roman, der sich so super schön flüssig lesen lässt!!! :kiss


    :schuechtern


    Zitat

    Original von Lesehest
    Nun, ich bin ja sehr gespannt, was noch passieren wird. Miriam ist mir zwar sympathisch und ihr Leben erscheint mir nicht besonders 'chaotisch' - ich möchte nicht wissen, wieviele Menschen wirklich erstmal ihre Lehre und dann den ersten Studiengang abbrechen.... :yikes


    Du, ich hab das an der Uni wahnsinnig oft erlebt, dass da einige erst mal in die Lehre gegangen sind, teilweise abgebrochen, oder schon die 3. oder 4. Fächerkombination am Wickel haben. Viele waren auch schon Mitte 30 und haben dann das 1. Studium angefangen, weil ihnen sonst nichts eingefallen ist.
    Ich denke, das ist ein "Problem" unser Zeit bzw. meiner Generation auch. Wir haben die freie Auswahl, wissen aber nicht, für was wir uns entscheiden sollen. Also probieren wir uns erst mal durch.


    Zitat

    Original von Lesehest
    Was ich jedoch überhaupt nicht nachempfinden kann ist das Verhältnis von Miriam und ihren Eltern :gruebel
    Natürlich kann ich den Streit um die Bäckereinachfolge und das abgebrochene Studium verstehen......aber begrüßt eine Mutter, die ihre Tochter 5 - nochmal in Worten FÜNF - Jahre nicht gesehen hat so??? Und erst die Reaktion des Vaters, sowohl in der Backstube, als auch abends, als sie schließlich heim kommt :gruebel


    Ich gebe zu, es überrascht mich, dass du so hart mit Miriams Mutter ins Gericht ziehst. Mal abgesehen davon, dass sie Miriam fehlenden Geschmackssinn unterstellt, ist das Gespräch doch eigentlich relativ normal nach dieser langen Zeit, finde ich. Da fallen doch keine bösen Worte oder sonst was.
    Und das Miriams Mutter etwas anders tickt, steht ja außer Frage. Sie mosert ja nur an den Klamotten rum. Was Miriam a) nicht erwartet hat, vielleicht hat sie es ja auch verdrängt in den Jahren und b) auch irgendwo nicht einsieht. Andererseits will sie ja auch um des lieben Friedens willen nicht gleich Knatsch daheim, also gibt sie nach. Kann man ja irgendwo auch verstehen. Oder?


    Die Sache mit ihrem Vater, klar, das ist ein ganz anderes Kaliber. Aber da war es mir auch wichtig den Kontrast zu zeigen und deutlich zu machen, wieso Miriam abgehauen ist. Das musste so hart sein, sonst wäre es nicht glaubhaft gewesen.


    Zitat

    Original von Lesehest
    Wie ich oben schon schrieb, sie ist mir irgendwie sympathisch, aber diese ganzen Lügen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen....... :fetch Das macht doch nichts besser!!!!


    Na, ohne würde es das Buch schlecht geben. :lache
    Aber mal im Ernst, wir wissen doch alle, dass Lügen nicht hilfreich sind, sondern uns noch mehr Probleme beschaffen. Das weiß Miriam eigentlich auch. ABER ... ich kann sie da schon verstehen. Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre. Ich konnte z.B. den Satz "Und was willst du später damit machen?" irgendwann auch nicht mehr hören. Da fehlt dann auch nicht viel, um zu einer Notlüge zu greifen. Und wenn man dann einmal damit anfängt... wir sehen es ja bei Miriam. Da steckt man dann plötzlich ganz tief in der Tinte. :grin



    Zitat

    Original von Lesehest
    Olli mag ich auch und ich fand das Treffen der beiden wirklich süß.
    Besonders gut hat mir hier gefallen, wie Miriam einerseits denkt, dass er sehr erwachsen geworden sei und andererseits auch seine kindliche Seite wieder entdeckt.
    Auch bei Olli bin ich gespannt, was wir noch so alles erfahren werden ;-)


    Ah, das freut mich.
    Und bzgl. Olli gibt es auch noch einige Überraschungen. :-]



    Zitat

    Original von Kirsten
    Also die Eltern sind mir wirklich sehr unsympathisch. An Miriams stelle wäre ich nach so einer Begrüßung nach fünf Jahren sofort wieder gegangen.


    Ich glaube, man darf da nicht unterschätzen, dass Miriam es auch ihrer Schwester zuliebe tut. Denn sie wollte ja eigentlich nicht zurück nach Wismar. Dass sie dann durch Evas "liebevolle" Drängelei doch gefahren ist, lässt sich wohl nur so erklären, dass sie auch ihren Frieden mit den Eltern schließen will. Die ganze Situation nagt wohl doch mehr an ihr, als sie es sich selber eingestehen will. Dass der Vater dann aber gleich wieder so reagiert, gibt Miriams gutem Willen natürlich gleich wieder einen gehörigen Dämpfer.


    Zitat

    Original von Kirsten
    Miriams Schwierigkeiten mit der Wahrheit rauszurücken kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich finde es durchaus nicht unnormal mit 28 noch nicht verheiratet zu sein und es kann immer passieren, dass eine Beziehung in die Brüche geht. Außerdem kann es durchaus sein, dass man ein paar Semester länger für ein Studium braucht, wenn man dieses komplett ohne finanzielle Unterstützung der Eltern absolviert.


    Natürlich, gar keine Frage. Aber man darf in der Beziehung auch nicht unterschätzen, dass Wismar eben eine Kleinstadt ist und Miriams Eltern keine Unbekannten dort. Man kennt sich. Und wenn die Tochter dann noch nicht verheiratet ist (das das etwas übertrieben ist, ist klar, aber sooo an den Haaren herbeigezogen auch wieder nicht, wenn ich mich mal so im Bekanntenkreis umhöre) und auch keine Anstalten dazu macht, merkwürdig herumläuft und die Bäckerei nicht übernehmen will, das führt schon zu Gerede. Unweigerlich.
    Das war ja auch ein Grund, warum Miriam Wismar so leicht hinter sich lassen konnte. Da ist die Großstadt und Hannover hier, dann doch anonymer.



    Zitat

    Original von Jasmin87
    Ich will jetzt nicht zu viel schreiben, weil ich sonst evtl. was verraten könnte (bin schon ein bisschen weiter) aber ich kann auf alle Fälle sagen, dass mir das Buch richtig gut gefällt.


    :-]
    Schön. Da geht das Autorinnenherz gerade sehr weit auf. Insbesondere, wenn Leute an dem Buch Spaß haben, die normalerweise in anderen Genren zuhause sind.

  • Zitat

    Original von Anica


    Empfandest du das wirklich so? Also eigentlich mag Miriam ihre Schwester schon. Aber wie das bei älteren Schwestern nun mal so ist - sie können doch leicht nervig sein. Erst recht, wenn man die erfolgreiche große Schwester immer vorgehalten bekommt.


    Ich hatte auch den Eindruck, dass Miriam kein sonderlich inniges Verhältnis zu ihrer Schwester hat, er so ein zwangsläufiges, weil sie halt verwandt sind und man sich dadurch nicht ganz aus den Augen verliert.



    Die Beziehung zu ihren Eltern fand ich auch heftig... so lange kein Kontakt... :wow

  • Zitat

    Original von chiclana
    Ich hatte auch den Eindruck, dass Miriam kein sonderlich inniges Verhältnis zu ihrer Schwester hat, er so ein zwangsläufiges, weil sie halt verwandt sind und man sich dadurch nicht ganz aus den Augen verliert.


    Von innig würde ich da auch nicht sprechen. Dafür sind sie dann doch zu verschieden und die Distanz von Hamburg und Hannover, auch wenn es nicht so weit ist, spielt sicher auch eine Rolle. Eva ist ja doch mehr die "erwachsenere" von beiden, mit Mann und Job, da ist Miriam ja anders. Trotzdem haben sie ja immer den Kontakt gehalten, auch wenn sie sich nicht so oft sehen.


    Zitat

    Original von chiclana
    Die Beziehung zu ihren Eltern fand ich auch heftig... so lange kein Kontakt... :wow


    Nach allem, was vorgefallen ist, aber nur zu verständlich, oder? Wahrscheinlich hätte sie den Kontakt zu ihrer Mutter nicht völlig abbrechen lassen, wenn die sich auf ihre Seite gestellt hätte damals. Aber so ... Miriam fühlte sich da von beiden im Stich gelassen.

  • Zitat

    Original von Anica


    Nach allem, was vorgefallen ist, aber nur zu verständlich, oder? Wahrscheinlich hätte sie den Kontakt zu ihrer Mutter nicht völlig abbrechen lassen, wenn die sich auf ihre Seite gestellt hätte damals. Aber so ... Miriam fühlte sich da von beiden im Stich gelassen.


    Klar stimmig ist das schon. Nur hatte ich nach dem Cover und Klappentext keine solchen Familienkrisen erwartet. :grin

  • Anica :


    :lache Zum Glück weiß ich nicht, was eine 'normale' Begrüßung ist, wenn man in einer Eltern/Kind-Beziehung fünf Jahre keinen Kontakt hat.


    Ich fand es, wie man heute so schön sagt, recht strange....also die Reaktion der Mutter. Allerdings kann man wirklich daran schon sofort merken, dass sie wohl etwas anders tickt. :grin
    Aber hart ins Gericht mit ihr bin ich wirklich nicht gegangen, ich habe mich nur gefragt, was das für eine komische Begrüßung war..... War es nicht die Mutter, die die Nase rümpft, weil die Tochter verschwitzt ankommt... :gruebel


    Dass der Vater nochmal ganz anders drauf ist, ist ganz klar rüber gekommen.
    Und dass Miriam keinen abnormen Lebenslauf hat, dass hatte ich ja auch schon geschrieben, genauso, wie dass diese Umstände wohl so sind, damit das Buch auch etwas zu berichten hat. :wave

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Zitat

    Original von chiclana
    Klar stimmig ist das schon. Nur hatte ich nach dem Cover und Klappentext keine solchen Familienkrisen erwartet. :grin


    Ich nehme das jetzt mal als Kompliment hin. :grin
    Familie ist was wunderbares, sie gibt immer so herrlich viel Stoff her. Ich find's großartig. Und seien wir ehrlich, wenn es in Familien nicht solche Krisen geben würde (gut, im Buch ist es sehr überspitzt), wäre es doch auch merkwürdig. :zwinker



    Zitat

    Original von Lesehest
    Anica :


    :lache Zum Glück weiß ich nicht, was eine 'normale' Begrüßung ist, wenn man in einer Eltern/Kind-Beziehung fünf Jahre keinen Kontakt hat.


    :lache
    Ja gut, ich auch nicht. Daher fand ich es hier ganz spannend mal zu sehen, wie es auch sein könnte.


    Man darf ja bei allem nicht vergessen, dass sie eben die Frau eines angesehenen Bäckers ist. Sie will halt nicht in Verruf geraten. Denn wie das nun mal so ist, wenn die Kinder "fehlschlagen" fällt das irgendwie ja doch auf sie zurück. Und das will sie ja nicht. Daher macht sie sich ja auch solche Sorgen um Miriam, dass sie keinen Mann mehr abbekommt und wie sie rumläuft. Natürlich ist das alles sehr überspitzt, aber es zeigt ja eigentlich, dass sie sich tief in ihrem inneren sorgt und nur das beste für sie will. Was bei Miriam dann aber irgendwie komisch rüberkommt. :chen