Schafft Mathematik ab!

  • Ich liebe Mathematik, ich hatte auch Mathe-Leistungskurs....


    ...und das beste noch, ich studiere jetzt ja eine sogenannte Geisteswissenschaft (Psychologie) und mein Prof. meinte kürzlich der beste Prädiktor für ein erfolgreiches Psychologiestudium sei die frühere Mathematiknote.


    :lache


    lg Iris

  • His, ich glaub, dir gehts nicht gut. Wenn man nur alle Fächer lernen würde, die man mag und die man im späteren Leben glaubt gebrauchen zu können, ist es um den Bildungsstand unserer Gesellschaft schlecht bestellt.


    Überhaupt kommst du mir heute etwas extrem pubertär rüber. Hass ist ein ziemlich starkes Gefühl. Ich würde es nicht missbrauchen, um Vorlieben oder Abneigungen gegenüber bestimmten Fächern zu beschreiben. Du erinnerst mich an meine pubertierende Tochter, die zur Zeit auch alles "hasst" was ihr irgendwie ungelegen kommt.


    Warst du das nicht, der in einem anderen thread das miese Abschneiden der europäischen Kinder in der Pisa-Studie angeprangert hat? Mathe braucht man nicht nur, um beim Einkaufen, die günstigen Preise auszurechnen und ich kann mich den anderen nur anschliessen, die sagen, dass man als Schüler nicht unbedingt seinen Lebenswissensschatz vorausplanen kann. Und ob das Fach nun Mathe heißt, oder Informatik, der Stoff bleibt doch wohl der gleiche.

  • Zitat

    Für Schwachsinn halte ich es, Mathematik (ab den Grundrechnungsarten) lernen zu müssen, obwohl man es hasst.


    Eine andere Alternative wäre vielleicht, den Mathematik-Unterricht so zu gestalten, dass man keine Angst davor haben muss. Auch wenn man in der Schule den Sinn in Wahrscheinlichkeits- und Integralrechnung vielleicht noch nicht sieht weiss man einfach auch noch nicht, ob man es später nicht vielleicht doch noch gebrauchen kann. Ich hab zum Beispiel Devisenhandel gemacht und da hab ich mich doch sehr gewundert, dass plötzlich Begriffe wie "Delta" oder "Gamma" wieder auf, was im Prinzip Integralrechnung ist (Delta ist die erste und Gamma die zweite Ableitung) und wir haben unser Risiko, dass wir über Nacht nehmen durften, in Standardabweichungen berechnet.


    Man weiss es einfach nie und deshalb finde ich es gut, wenn man sich soviel Freiheitsgrade wie möglich offenlässt.


    lg Iris

  • Tja, ich sollte wahrscheinlich auch nichts sagen, weil ich gut in Mathe war und es mir Spass gemacht hat.


    Das, was ich in der Schule gelernt habe, habe ich später nur zu verschwindend geringem Teil unmittelbar anwenden können; in meinem Job diskutiere ich andere Dinge als Kurven. Trotzdem behaupte ich, dass das analytische Denken (oder wie auch immer man das nennt), das ich da in Mathe geübt habe, mir bei jetzigen Problemlösungen hilft, auch wenn die ganz anderer Art sind.


    Ist das nicht mit ganz vielen Schulfächern so? Dass es eigentlich ums "Lernenlernen", ums Türenöffnen, Wegepflastern und Synapsenpflegen geht und nicht allein um die Fakten, die man paukt und vergisst?


    Umsonst heisst's nicht, dass Kinder davon profitieren, wenn sie früh ein Musikinstrument lernen. Nicht, weil sie dann eher Anne-Sofie Mutter oder Yo Yo Ma werden können, sondern weil sie ihr Gehirn auf eine Weise trainieren, die ihnen in anderen Bereichen zugute kommt. So ähnlich sehe ich das mit meinem Matheunterricht auch.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    His, ich glaub, dir gehts nicht gut.


    Sehr freundlich.


    Zitat

    Wenn man nur alle Fächer lernen würde, die man mag und die man im späteren Leben glaubt gebrauchen zu können, ist es um den Bildungsstand unserer Gesellschaft schlecht bestellt.


    Warum gibt es überhaupt so viele Fächer, die die Kinder nicht mögen?


    a) Es gibt zu überfüllte Lehrpläne, mit Stoff, den die Schuler einfach nicht mehr brauchen


    b) Frontalunterricht versaut jedes lernen


    Es ist nun einmal erwiesen:


    Lernerfolg erzielt man nur, wenn man sich dafür interessiert.


    Es bringt nichts etwas zu lernen, dass man nicht mag, denn dann lernt man auch nichts.


    Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben, und Grundrechnungsarten sind selbstverständlich ein Muss.


    Nicht aber stundenlanges Variablenrechnen wie in Mathematik mit Beispielen, die in der Praxis nie auftreten werden.


    Apropo: Um unseren Bildungsstand ist es schon lange schlimm bestellt, obwohl es ja momentan so ist, wie du befürwortest ...


    Zitat

    Überhaupt kommst du mir heute etwas extrem pubertär rüber. Hass ist ein ziemlich starkes Gefühl. Ich würde es nicht missbrauchen, um Vorlieben oder Abneigungen gegenüber bestimmten Fächern zu beschreiben. Du erinnerst mich an meine pubertierende Tochter, die zur Zeit auch alles "hasst" was ihr irgendwie ungelegen kommt.


    Wie bitte?


    Langsam wird es beleidigend.


    Wenn man nicht mehr ernst genommen wird, werde ich mir gründlichst überlegen, noch irgendwelche Themen anzuschneiden.


    Zitat

    Warst du das nicht, der in einem anderen thread das miese Abschneiden der europäischen Kinder in der Pisa-Studie angeprangert hat? Mathe braucht man nicht nur, um beim Einkaufen, die günstigen Preise auszurechnen und ich kann mich den anderen nur anschliessen, die sagen, dass man als Schüler nicht unbedingt seinen Lebenswissensschatz vorausplanen kann. Und ob das Fach nun Mathe heißt, oder Informatik, der Stoff bleibt doch wohl der gleiche.


    Richtig, am schlechtesten haben sie in Mathe abgeschnitten.


    In Finnland lernen die Schüler nämlich in Mathematik nur das Nötigste, mit viel Spaß und Spannung.


    Bei uns ist das ja nicht möglich, weil immer alles beim Alten bleiben muss.


    Gruß

  • Zitat


    a) Es gibt zu überfüllte Lehrpläne, mit Stoff, den die Schuler einfach nicht mehr brauchen


    b) Frontalunterricht versaut jedes lernen


    Damit stellst du mal wieder deine Meinung als Fakten verpackt in die Diskussion. Nicht grade förderlich, finde ich. Zumindest für die Schulen die ich besucht habe, und die meine Kinder heute besuchen, stimmt das absolut nicht. Ich weiß natürlich nicht, wie das in Österreich gehandhabt wird, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass dort nur Frontalunterricht bei zu vollen Lehrplänen erteilt wird.


    Zitat

    Langsam wird es beleidigend.


    Wenn man nicht mehr ernst genommen wird, werde ich mir gründlichst überlegen, noch irgendwelche Themen anzuschneiden.


    Nee, ich beleidige dich nicht, sondern teile dir nur mit, dass deine Äußerungen etwas überzogen auf mich wirken. Ernst nehme ich dich und deine Themen schon, sonst hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, darauf zu antworten.


    Zitat

    In Finnland lernen die Schüler nämlich in Mathematik nur das Nötigste, mit viel Spaß und Spannung.


    Woher hast du diese weise Erkenntnis. Der erste Teil der Pisastudie, deren Ergebnisse ich sehr sorgfältig gelesen habe, hatte zwar den Schwerpunkt auf Sprache, Lesen und Leseverständnis, aber von einer einseitigen und auf die Grundrechenarten beschränkten Mathematikvermittlung stand da nichts.


    Im übrigen denk doch mal über die Lerneffekte nach, die MaryRead oben sehr treffend beschrieben hat. Es ist was wahres dran und Menschen, die zeitlebens ihre grauen Zellen fithalten, erhalten sich auch bis ins hohe Alter ihre körperliche und geistige Gesundheit.
    Ich habe bisher noch keinen wissenschaftlichen Ansatz gefunden, der belegt, dass zuviel Wissen schädlich ist. Was davon man für sich selbst nutzt, kann jeder individuell entscheiden.


    In einem Punkt gebe ich dir recht. Unterricht, der lieblos und nicht spannend vermittelt wird, taugt nichts.

  • Na da gebe ich Idgie aber sowas von recht.
    Historikus, mir kommt das ganze auch wie ein schlechter Witz vor.
    In Finnland lernen die Kinder in Mathe nur das nötigste? Aha, also wenn du meinst.
    Jedenfalls hatte ich während meiner Schulzeit viele Mitschüler, die absolut schlecht in Deutsch waren und jetzt erzähle mir doch mal, wann ich in meinem Leben mal wieder eine Interpretation oder eine Texterläuterung schreiben muss? Also das ist so was von an den Haaren herbeigezogen. Hieße das nun in deiner Theorie, dass man das auch abschaffen könnte, man braucht es schließlich nicht im Leben.
    Genauso, was muss ich denn wissen, wie eine Schnecke von innen aussieht, oder wie so ein Atomkern aufgebaut ist? Das juckt mich doch niemehr....
    Du siehst also, deine Begründungen hinken gewaltig und nur, weil du anscheinend mit Mathe gequält wurdest und eventuell ein Trauma zurückbehalten hast, begründet das noch lange nicht diese Diskussion.

  • Also ich habe Mathe nicht wirklich gerne gemacht, war aber immer relativ gut, weil es simpel war und kein *Interpretationsspielraum* da war. In Mathe war eine Aufgabe entweder Falsch oder aber Richtig, etwas dazwischen gab es nicht. (höchstens Mal Punkte für den richtigen Lösungsweg aber das falsche Ergebnis :)


    Klar kommt es darauf an wie etwas vermittelt wird, ich hatte in der 8. und 9. Klasse einen erbärmlichen Mathelehrer und in der 10. eine Pädagogin, die ich dank meines auf dem Gymnasium zuvor erworbenen Wissens jedes Mal alt aussehen ließ....tortzdem hab ich Mathe gelernt, eben weil es eines der wenigen Fächer ist, daß man später braucht.


    Jetzt sag nicht, wo braucht man das denn als Polizist? Nun ich hätte es auch nie geglaubt, aber man braucht es, sei es nun um auszrechnen, ob ein Fahrzeug überladen ist, ob die Zurrgurte im richtigen Winkel angebracht sind oder um unsere Controllingdaten auszurechnen.
    Mal davon abgesehen braucht man es auch im Privatleben.
    Mal angenommen du willst ein Haus bauen, einen Kreditdafür aufnehmen und hättest keinerlei Ahnung von Prozentrechnung, Dreisatz, etc. Dann wärst du ganz schön auf die Hilfe der Bankleute angewiesen und das beste Opfer um die über den Tisch ziehen zu lassen.
    Tarzan hat letztlich sogar noch mal sein Mathebuch rausgekramt, weil wir eine Gleichung mit zwei unbekannten hatten (es ging um eine Ratenzahlung fürs Auto) und nicht sicher waren, ob unser Lösungsweg der richtige war.


    Glaub mir nur mit den Grundrechenarten kommst du heutzutage nicht weiter. (BTW es heißt nicht RechNUNGSarten....*grusel*)


    Dein Hinweis auf Finnland ist meines Erachtens BULLSHIT *sorry*
    Klar haben die besser bei Pisa abgeschnitten, aber bestimmt nicht, weil sie weniger Lernstoff haben, sondern weil dort der SToff anders vermittelt wird.
    Glaub mir die Finnen können auch nicht nur Addieren, Subtrahieren, Mutliplizieren und Dividieren..... denn das würde deine Aussage ja bedeuten.

  • Zitat

    Damit stellst du mal wieder deine Meinung als Fakten verpackt in die Diskussion. Nicht grade förderlich, finde ich. Zumindest für die Schulen die ich besucht habe, und die meine Kinder heute besuchen, stimmt das absolut nicht. Ich weiß natürlich nicht, wie das in Österreich gehandhabt wird, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass dort nur Frontalunterricht bei zu vollen Lehrplänen erteilt wird.


    Ich kenne viele Menschen, die ganz andere Erfahrungen machen mussten.


    Da mussten in der Handelschule die Schüler stundenlang lernen, wie Käse hergestellt wird, obwohl das doch in der Hauptschule auch gelehrt wird.


    Jedenfalls mussten die Kinder in der Schule mehr in Biologie lernen als in Betriebswirtschaft. Hallo, Handellschule?


    Das ist nur ein Beispiel von vielen.


    Zitat

    Woher hast du diese weise Erkenntnis. Der erste Teil der Pisastudie, deren Ergebnisse ich sehr sorgfältig gelesen habe, hatte zwar den Schwerpunkt auf Sprache, Lesen und Leseverständnis, aber von einer einseitigen und auf die Grundrechenarten beschränkten Mathematikvermittlung stand da nichts.


    Es hat schon eine zweite Pisa_Studie gegeben, mit dem Zweig Naturwissenschaften.


    Da hat Österreich und Deutschland gerade in Mathe miserabel abgeschnitten, die Finnen sind einmal wieder Weltmeister.


    Zitat

    Im übrigen denk doch mal über die Lerneffekte nach, die MaryRead oben sehr treffend beschrieben hat. Es ist was wahres dran und Menschen, die zeitlebens ihre grauen Zellen fithalten, erhalten sich auch bis ins hohe Alter ihre körperliche und geistige Gesundheit.


    Die Kinder sollen nicht mit dem fit gehalten werden, das sie nicht brauchen, sondern immer im Leben brauchen.


    Fächer wie:


    - Philosophieunterricht (ja, wie bei den alten Griechen)
    - ein Rhetorikunterricht (Viele Jungen können sich nicht mehr ausdrücken, können nicht argumentieren)
    - Sozialkompetenz (Eltern kommen ihren Verpflichtungen, ihren Kindern Weltoffenheit und Toleranz, Höflichkeit zu vermitteln, nicht mehr nach)
    - Medienkompentenz (Wie geht man mit der Flut der Informationen um?)


    halten den Geist wesentlich gesünder als Mathematik, weil man das Wissen, dass man darin erwirbt, im Jahre 2005 ein Leben lang braucht.


    Man nenne mir Menschen, die beruflich nicht mit Mathe zu tun haben (das sind an die 90 %), die mehr als Grundrechnungsarten, Prozentrechnungen, Zinsen und vielleicht etwas Aktienhandel zu tun haben ...


    Zitat

    ch habe bisher noch keinen wissenschaftlichen Ansatz gefunden, der belegt, dass zuviel Wissen schädlich ist. Was davon man für sich selbst nutzt, kann jeder individuell entscheiden.


    Blöd nur, dass viele Kinder obwohl 10 Jahre Mathe-Unterricht nichts sinnvolles darüber gelernt haben.

  • Ich hab selber erlebt, wie schwer man es sich machen kann, wenn man kein Mathe lernen musste:


    Ich war auf einer Wirtschaftsschule (um die mittlere Reife zu machen) auf der es zwei Zweige gab: Einen M-Zweig, in dem Mathe und Physik unterrichtet wurde und einen W-Zweig in dem nur in der 7. Klasse ein kleines bißchen Mathe unterrichtet wurde. In der 8. Klasse gab es dann "Wirtschaftsmathe" was bedeudet, dass wir Prozentrechnen (ist ja ganz sinnvoll) und Wechselrechnen (!!!) gelernt haben. Danach war Schluß. Ich hatte kein Mathe mehr.


    Ich hab mich anschließend nicht getraut auf eine FOS zu gehen, weil ich gesehen habe, wie schwer sich die von den mathelosen Zweigen dort tun.


    In meiner Ausbildung ging es dann noch ganz gut, weil wir dort hauptsächlich Zinsen etc. berechnen mussten.


    Aber ich wollte ja eigentlich mein Abi nachholen, hab mich aber zuerst nicht getraut, weil ich ja kein Mathe hatte.



    Irgendwann hab ich mir dann die Schulbücher der Realschule besorgt und mir den ganzen Mathestoff, versucht selber und mit Hilfe von Herrn Ronja beizubringen, bin dann in den Vorbereitungskurs und musste eine Aufnahmeprüfung machen, damit ich für die Schule zugelassen wurde.


    Ich weiß bis heute nicht, wie ich die Prüfung bestanden habe!


    Die folgenden zwei Jahre hatte ich NUR 5er und 6er in Mathe, bis auf eine Abfrage und eine Ex! Nur in den beiden Abschlussprüfungen, hab ich die Kurve irgendwie hinbekommen und die Prüfung bestanden.


    Bei der Abi-Prüfung hat es dann endlich *klick* gemacht und ich hatte eine 3+!!


    Mathe war verständlicherweise nicht mein Lieblingsfach. Aber ich hab es sehr bereuht, dass ich damals nicht auf dem M-Zweig war, weil ich sonst einfach schon etwas mehr Übung in diesem Bereich gehabt hätte und besser damit umgehen hätte können. Vielleicht...


    Und man braucht Mathe ja nicht nur in Mathe:


    Wenn man Physik lernen soll - braucht man Mathe - und Physik ist doch schon ein ganzes Stück näher am täglichen Leben, als reines Mathe @His.


    Und in BWL, VWL - hab ich Mathe dringend gebraucht! Und nicht nur die Grundrechenarten!


    Ich finde Mathe einfach genauso wichtig, wie lesen und schreiben, weil man es einfach für so viele Berufe und Studienfächer braucht! Ob man nun will oder nicht.


    Und gerade das Argument, dass man sonst ja vielleicht gar nicht weiß, dass es einem Spaß macht, finde ich sehr wichtig. Das ist ja das schöne an dem breitgefächerten Wissen, dass man in der Schule lernen muss.


  • Kannst du das belegen, dass das den Geist gesünder hält? Würde mich interessieren. Ich kann meine These nicht belegen, aber ich vermute trotzdem: Das abstrakte logische Denken, das man in der Mathematik lernt und übt, das hilft einem dabei, Dinge wie Medienkompetenz, Rhetorik und Philosophie leichter zu erfassen, einzuordnen und praktizieren zu lernen. Es geht eben nicht um das "Wissen". Sondern darum, den richtigen Grundstock an Denk- und Lernweisen zu legen.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Jedenfalls hatte ich während meiner Schulzeit viele Mitschüler, die absolut schlecht in Deutsch waren und jetzt erzähle mir doch mal, wann ich in meinem Leben mal wieder eine Interpretation oder eine Texterläuterung schreiben muss? Also das ist so was von an den Haaren herbeigezogen.


    So ein Quatsch! Du vergleichst Äpfel mit Birnen! :grin


    Lesen und Schreiben ist Kulturtechnik Nr. 1, und die lernst du in Deutsch, indem du die Sprache möglichst vielseitig einsetzt.


    Du könntest im Forum nicht mitschreiben, wenn du kein Deutsch in der Schule gehabt hättest. ;-)


    Nun sage mir aber, inwiefern Mathematik in der Wichtigkeit mit Deutsch zu vergleichen ist.


    Wenn ich einmal etwas rechne, geht es über Grundrechnungsarten nicht hinaus, und da benutze ich nicht einmal meinen Kopf, sondern den Taschenrechner. :grin


    Zitat

    Genauso, was muss ich denn wissen, wie eine Schnecke von innen aussieht, oder wie so ein Atomkern aufgebaut ist? Das juckt mich doch niemehr....


    Das ist durchaus brauchbares Allgemeinwissen. Natürlich sollen die Kinder eine umfassende Bildung bekommen. Physik, Biologie, Geschichte, und Geographie sind meines Erachtens die wichtigsten Nebenfächer, gut für die Allgemeinbildung und für die Frage, warum wir so sind wie wir sind.


    Nur ist in Mathematik so viel enthalten, was absolut NICHTS zur Bildung beiträgt.


    Eine Integralrechnung ist nur etwas für Experten, nichts für jene, die einmal vielleicht eine Lehre machen oder einmal etwas nichts naturwissenschaftliches studieren wollen.


    So, wie Mathe unterrichtet wird, erklärt es überhaupt nichts brauchbares für das Leben.


    Man sollte sich den Unterricht in der Antike ansehen. Da wurde umfassende Bildung beigebracht, aber mit dem Hintergrund, für das Leben vorzubereiten.


    Da kam man mit wenigen Fächern aus, aber die Menschen, die damals die Gunst hatten auf gute Schulen zu gehen, hatten weit mehr Durchblick im Leben als die Jugend von heute.


    Zitat

    Du siehst also, deine Begründungen hinken gewaltig und nur, weil du anscheinend mit Mathe gequält wurdest und eventuell ein Trauma zurückbehalten hast, begründet das noch lange nicht diese Diskussion.


    Ich hatte in Mathematik übrigens eine Eins. Wie in allen Fächern in meinem Abschlusszeugnis.

  • Zitat

    Dein Hinweis auf Finnland ist meines Erachtens BULLSHIT *sorry*


    Quatsch!


    Finnland hat zB in Mathematik einen weit geringeren Lehrplan als wie wir.


    Eine Integralrechnung würde zB nie so gelehrt werden, wie bei uns.



    Zusätzlich wie du sagst wird der Lehrstoff anders vermittelt.


    Die Schüler müssen die Probleme lösen, nicht die Lehrer.

  • Zitat

    Und in BWL, VWL - hab ich Mathe dringend gebraucht! Und nicht nur die Grundrechenarten!


    In der Handelschule hatte ich nur im ersten Jahr Wirtschaftsrechnen, dass Mathematik, das wir in BWL brauchten, lernten wir direkt in BWL in der PRAXIS.


    Mathematik gehört gefälligst auf die einzelnen Fächer aufgeteilt, wo sie einen Bezug haben.


    Gruß


  • Die Antwort verstehe ich jetzt nicht. Es ging doch gar nicht um Deutsch, sondern um Interpretation und Texterläuterung.
    Und das braucht man im alltäglichen Leben so oft, wie Integralrechnen.


    Zitat

    Nun sage mir aber, inwiefern Mathematik in der Wichtigkeit mit Deutsch zu vergleichen ist.


    Wenn ich einmal etwas rechne, geht es über Grundrechnungsarten nicht hinaus, und da benutze ich nicht einmal meinen Kopf, sondern den Taschenrechner. :grin


    Dann können wir ja auch die Rechtschreibung abschaffen, denn das kann mein Rechtschreibeprüfungsprogramm viel besser und schneller.


    Zitat

    Das ist durchaus brauchbares Allgemeinwissen. Natürlich sollen die Kinder eine umfassende Bildung bekommen. Physik, Biologie, Geschichte, und Geographie sind meines Erachtens die wichtigsten Nebenfächer, gut für die Allgemeinbildung und für die Frage, warum wir so sind wie wir sind.
    Nur ist in Mathematik so viel enthalten, was absolut NICHTS zur Bildung beiträgt.
    Eine Integralrechnung ist nur etwas für Experten, nichts für jene, die einmal vielleicht eine Lehre machen oder einmal etwas nichts naturwissenschaftliches studieren wollen.
    So, wie Mathe unterrichtet wird, erklärt es überhaupt nichts brauchbares für das Leben.


    Der Aufbau eines Atomkerns oder eines Moleküls ist auch nur etwas für Experten. Ich habe weder jemals eines gesehen, noch dieses theoretische Wissen gebraucht.
    Und warum muß ich die Hauptstadt von Ablanien wissen?? Ich werde dort nie hinfahren.


    Da hat mir das Wissen, wie mathematische Formeln abgeleitet weden können, beim Vergleich von Hypothkenfdarlehen oder beim Errechnen, ob ein Sonderangebot mit mehr Inhalt wirklich günstiger ist, als die vergleichbare Normalpackung mehr geholfen. Und da ich nciht immer einen Taschenrechner mitschleppe, benutze ich dabei meine grauen Zellen für eine Überschlgsrechnung.


    Zitat

    Man sollte sich den Unterricht in der Antike ansehen. Da wurde umfassende Bildung beigebracht, aber mit dem Hintergrund, für das Leben vorzubereiten.
    Da kam man mit wenigen Fächern aus, aber die Menschen, die damals die Gunst hatten auf gute Schulen zu gehen, hatten weit mehr Durchblick im Leben als die Jugend von heute.


    Dann schau Dir doch einmal an, welche Wissenchaft die älteste ist und welchen Stellenwert sie in der Antike hatte, Das war nämlich die Mathematik. Die Grundlagen für Zahlentheorien, Geomertre, Algebra und vieles mehr wurde nämlich von den "ollen Griechen" aufgestellt.


    Es kommt mir wirklich vor, als würdest Du Bildung nur durch Deine "Die-Dich-interessierenden-Wissenchaften"-Brille betrachten und alles andere einfach ausblenden.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Zitat

    Original von Historikus


    Wer erinnert sich nicht an die Integralrechnung, die Differentialrechnung, die Wahrscheinlichkeitsrechnung...


    Ich und ich erinnere mich auch an noch viel mehr....und nicht nur bei Mathematik sondern auch Physik. Habe es auch sehr oft im wirklichen Leben gebraucht und benutzt.


    Besonders das logische Denken, dass durch das Üben von abstrakter Denkungsweise geübt wird!...:-)


    LG
    Baumbart

  • Stimmt His, wir hatten erst gestern hier eine Diskussion über das deutsche Schul-un-wesen. Jeder weiß, auch aus eigener Erfahrung, wie langweilig die Lehrpläne sind und dass ein Umdenken erfolgen muss.
    Aber wie immer, wird halt nur von der Notwendigkeit geredet aber nichts umgesetzt.
    Ich habe mehrere gut recherchierte Beiträge über Finnlands Schulen gesehen, kann Dir also nur Recht geben, was die Lehr- und Lernqualität dort angeht.
    Was die meisten wohl irritiert hier im Thread ist Dein Schlagwort: Schafft Mathematik ab!
    Hättest Du geschrieben: Reformiert die Matheunterichte oder ähnlich würde man Dich vielleicht nicht so angehen.
    Im Prinzip ist Deine Forderung durchaus berechtigt und ebenfalls, dass Mathe auch Unterrichtsfach bezogen vermittelt werden könnte. Aber dann müssten sich mal ein paar profilierte Menschen endlich engagieren und konkrete neue Lernpläne auf den Tisch legen. Oder sich einfach die finnischen Pläne besorgen - ginge schneller!

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen