Fragen an Anica Schriever

  • hallo anica,
    ich hab dein zuckerguss schon durch und mich gut unterhalten gefühlt. jetzt möchte ich dich mit ein paar fragen belästigen:


    1. wieviele einwohner hat wismar? aus der geschichte bekommt man den eindruck, es ist eine ziemlich kleine stadt mit weniger als 10.000 Einwohnern.


    2. ist wismar deine heimatstadt und wenn ja, warum hast du deine geschichte dort spielen lassen? ist das nicht schwierig, wegen zufälliger ähnlichkeiten zu lebenden personen?


    3. miriam bäckt gerne, was in der geschichte auch zweimal beschrieben wird. trotzdem hat das jetzt nicht den großen anteil an der geschichte oder ist sonderlich wichtig. wie seit ihr unter diesen voraussetzungen auf den titel gekommen?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Das freut mich natürlich sehr, dass "Zuckerguss" dich so gut unterhalten hat. :-)


    Aber zu deinen Fragen.


    1. Also ein paar mehr Einwohner hat Wismar schon. Ich glaube, mittlerweise sind es noch knapp so 44.000. Die Zahl ist seit Jahren rückläufig. Natürlich werden jetzt einige sagen, da kann Wismar doch nicht so klein sein. Das stimmt schon, ein Dorf ist es nicht. Aber es ist schon alles recht überschaubar. Kleinstädtisch eben. Nicht vergleichbar mit Rostock oder Schwerin.


    2. Ja, ich bin in Wismar geboren und lebe und arbeite auch wieder hier. Daher war für mich von Anfang an klar, dass die Geschichte in Wismar spielen muss. Nicht nur, weil ich mich logischerweise hier auskenne, sondern weil es als Handlungsort in Büchern bisher eher weniger in Erscheinung getreten war.


    Und zu deiner Frage bzgl. Ähnlichkeiten zu lebenden Personen: Damit hatte ich von Beginn an keine Schwierigkeiten. Denn der Anfang von "Zuckerguss" entstand noch in Hannover und ich hatte so gar keine Berührungspunkte mit Wismar. Die Figuren sind komplett in meinem Kopf entstanden, ich orientiere mich da anfangs höchstens mit dem Aussehen an irgendwelchen Promis.


    3. Auf die Frage habe ich gewartet. :lache Also, "Zuckerguss" ist mein Arbeitstitel gewesen, der den Leuten im Verlag offenbar gefallen hat, dass sie ihn genommen haben.
    Jetzt bleibt natürlich die Frage: Wieso gerade Zuckerguss? :grin Nun, das ist etwas schwierig zu beantworten. Das Manuskript hatte eine ganz lange Zeit gar keinen Namen. Bis mir eines Tages das Wort Zuckerguss über den Weg lief. Keine Ahnung, wo es herkam. Es war einfach da. Und plötzlich wusste ich, dass das der passende Name für mein Manuskript war. Für mich hat das Wort dabei 2 Bedeutungen:
    a) zuallerst ist Zuckerguss natürlich süß und lecker
    b) aber entscheidend war für mich, dass man mit Zuckerguss auch sehr gut, dunkle Stellen verdecken kann, Fehler ausmerzen, etwas verzieren, was vorher vielleicht nicht so schön aussah


    Das Wort spiegelt für mich daher ziemlich gut den Inhalt und insbesonere die Figur von Miriam wieder. Das Leben kann süß und lecker sein, aber manchmal eben auch nicht. Dann will man dunkle Flecken überdecken. Aber irgendwie scheinen sie dann doch hervor. Egal wie süß sie am Ende sein mögen. Da nützt dann auch kein Zuckerguss, egal wie hübsch es aussieht.


    Das ist der Grund für "Zuckerguss".

  • Hallo Kirsten,


    nun ja, bis jetzt mag ich dazu noch nichts sagen, außer: Ich bleibe dem Genre lustiger Frauenunterhaltung treu. Aber, sobald ich mehr sagen kann und darf, werde ich es die Eulen wissen lassen. Versprochen. :zwinker

  • Ach, das klingt wirklich sehr schön und ich bin gespannt, wann Dein zweiter Roman erscheinen wird. Ich freu mich jedenfalls jetzt schon sehr drauf! Denn ich habe "Zuckerguss" sehr gerne gelesen! Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg!!!

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Ich mag sie auch. Und das schon seit mindestens 13 Jahren. :-]


    Dein Buch habe ich gerade beendet und ich muss sagen, spitze.


    Ich habe echt geweint und gelacht. Es hat mir auch einige Kopfschmerzen


    bereitet. Diese Sturheit von Miri hat mich Nerven gekostet. :lache


    Eine Frage, ist dies nach einer wahren Begebenheit und wer ist dann anstelle von


    Miri? ;-)

  • Lynnie : Es freut mich, dass dir "Zuckerguss" so schöne Lesestunden beschert hat. :-]


    Zu deiner Frage:
    Nein, das Buch ist nicht autobiografisch. Allerdings kann ich natürlich nicht abstreiten, dass gewisse Erfahrungen Situationen von mir oder aus meinem Bekanntenkreis hereingeflossen sind. Ich denke, das ist ganz logisch und geht fast jedem Autor so.
    Und die Figur der "Miriam" ist komplett in meinem Kopf erstanden. Ich habe mir einfach überlegt, wie es wohl für so jemanden aus einer Kleinstadt ist, wenn er beruflich und privat eben etwas "aus der Rolle" fällt. Im Übrigen konnte ich da so herrlich herumspinnen, wo ich doch selbst gerade an der Uni war und da aus meinem Erfahrungsschatz schöpfen konnte und im Gegensatz zu Miriam vorbildlich zu Ende studiert habe. :lache

  • Mir drängt sich auch noch eine Frage auf: Was hat das Nagetier auf dem Cover zu suchen? Ein paar Cupcakes, Muffins, etc. wären doch viel passender gewesen. Mir gefällt das Tierchen gar nicht... Ich hoffe, ich bin dir jetzt nicht auf die Füsse getreten. :-]

  • Zitat

    Original von Suzann
    Zuckersüßes Tierchen für das Zuckergussbuch? Ich finde es niedlich.


    So sehe ich das auch, Suzann.


    merveille, natürlich hat der Hamster mit dem Inhalt des Buches absolut rein gar nichts zu tun. Aber Tiere sind momentan sehr beliebt auf Covern und ich weiß nicht, bei Cupcakes oder dergleichen (so eine wichtige Rolle nimmt das im Buch auch nicht ein) schließt man am Ende auf ein Backbuch. Dann lieber den niedlichen Hamster, der ein bisschen Miriam symbolisiert und sich durchs Leben schaukelt. :lache

  • Zitat

    Original von Anica


    So sehe ich das auch, Suzann.


    merveille, natürlich hat der Hamster mit dem Inhalt des Buches absolut rein gar nichts zu tun. Aber Tiere sind momentan sehr beliebt auf Covern und ich weiß nicht, bei Cupcakes oder dergleichen (so eine wichtige Rolle nimmt das im Buch auch nicht ein) schließt man am Ende auf ein Backbuch. Dann lieber den niedlichen Hamster, der ein bisschen Miriam symbolisiert und sich durchs Leben schaukelt. :lache


    Ok, von dieser Seite habe ich die Sache noch nicht betrachtet :lache.
    Ich finde, Muffins o.ä. hätten besser zum Titel und zum Inhalt gepasst (schliesslich backt Miriam regelmässig um sich zu beruhigen), aber das ist ja letztlich auch Ansichtssache.