Die Plantage
Taschenbuch: 880 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Dezember 2012)
Klappentext:
South Carolina, 1781. Die junge Witwe Antonia Lorimer lebt allein auf ihrer vom Krieg zerstörten Plantage Legacy. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Anwesen wieder aufzubauen und einen verwundeten britischen Soldaten gesund zu pflegen: William Marshall. Dass ausgerechnet er in den Kriegswirren ihren Mann Henry erschossen hat, weiß sie nicht. Und so lässt sie sich immer mehr in den Bann dieses außergewöhnlichen Mannes ziehen. Ein Epos aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Die Menschen sind verwundet an Körper und Seele, das Leben ist geprägt von Verlust und roher Gewalt, aber auch von einer unerschöpflichen Aufbruchsstimmung und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Die Autorin:
Catherine Tarley geboren 1957, arbeitete nach ihrem Studium als Dramaturgin für einen US-amerikanischen Filmproduzenten. Im Jahr 2001 kam sie als Produktmanagerin zu einem süddeutschen Buchverlag. Sie lebt mit ihrer Familie in München.
Meine Meinung:
Antonia Lorimer, verwitwet und mit einer zerstörten Plantage, nach den Wirren des Krieges, zurückgelassen, setzt es sich in den Kopf, alles was sie verloren hat, wieder aufzubauen. Bis hierhin klingt die Handlung interessant. Ich erwartete eine starke Frau, die ihr Schicksal in die Hand nimmt, selbst Hand anlegt und ihren Weg geht. Leider war davon nicht viel zu spüren. Antonia war mir zu fad, zu ängstlich, zu fahrig. Einerseits wirkt sie entschlossen in einigen Situationen, in anderen lässt sie sich bevormunden und verhält sich extrem abhängig.
Ich hatte mich auf einen Südstaaten-Roman gefreut, der auf der zerstörten Plantage spielt, von den Erfolgen und Misserfolgen handelt und davon, ob und wie sich Antonia und William langsam näher kommen und ob sie verzeihen kann, dass er Mitschuld am Tod ihres Mannes trug. Dieser Umstand hätte schon viel Stoff geboten. Stattdessen sprangen die Kapitel zwischen den Kontinenten herum, in denen ich verzweifelt nach Zusammengehörigkeit suchte.
Mir fehlte, dass man sich in die Personen hineinversetzen konnte, keiner war mir richtig sympathisch. Die Gefühle gingen unter, Schuldfragen wurden nie gestellt, alles so hingenommen, wie es kam, keiner zur Rechenschaft gezogen.
Leider sponn sich für mich auch kein roter Faden durch die Geschichte und ich blieb enttäuscht zurück.
Es war einfach zuviel; das Buch wechselte zwischen Historischem Roman, Krimi und Thriller ständig hin und her. Meiner Meinung nach war ein Übermaß an Gewalt les- und fühlbar, was den Thrillerelementen geschuldet war.
Dem Buch gebe ich 5 Punkte für den guten Auftakt, die ausgezeichnete Recherchetätigkeit der Autorin und dem hübschen Cover, das Antonias Haus und eine Indigopflanze ziert.