Bereits mit 15 oder 16 hatte ich meinen ersten Donots-Pulli. Zugegebenermaßen vor allem, weil ich ihn schön fand und mir der Bandname gefiel. Die Musik natürlich auch ;-). Umso mehr frage ich mich, warum es überhaupt so lange gedauert hat, bis ich sie endlich mal live gesehen habe. Die Jungs kommen aus meiner Ecke und waren den Jugendlichen bei uns also schon sehr früh ein Begriff. Sie haben schon gute Musik gemacht, als sie noch in kleineren Absteigen aufgetreten sind oder bei Mini-Festivals waren. Jedenfalls habe ich die Karte für das Donots-Konzert in Münster schon im Mai zum Geburtstag bekommen und mich seitdem unglaublich drauf gefreut.
Nachdem wir uns ca. 2 Stunden über den Münsteraner Weihnachtsmarkt gekämpft und geprügelt hatten, sind wir also voller Vorfreude zur Halle Münsterland gelaufen und haben uns brav in die Schlange vorm Eingang gestellt. Jacke abgeben, Getränke holen, Platz sichern, alles kein Problem, denn bei den Vorbands war es noch nicht ganz so voll. Die Donots hatten sich Itchy Poopzkid und Frank Turner + Band ausgesucht. Und um 19:10 Uhr ging es sogar eher los als gedacht.
Itchy Poopzkid kannte ich schon länger. Die Jungs haben nie den richtigen Durchbruch geschafft, obwohl sie eigentlich auch wirklich ganz gute Lieder haben. Das Gelaber zwischendurch war nicht ganz so meins, aber die Musik höre ich durchaus sehr gerne. „Why still bother“ hat mir z. B. einen unendlich langen Ohrwurm verpasst. Wirklich gutes Lied. Die Kids haben nicht ganz so lange gespielt, aber einem von ihnen ging es auch ganz und gar nicht gut. Er hatte sich quasi auf die Bühne geschleppt und war vermutlich froh, als es ein Ende hatte.
Danach gab es dann den Auftritt von Frank Turner. Der Name hat mir erst überhaupt nichts gesagt. Er kam mir lediglich bekannt vor, weil er zusammen mit den Donots das Lied „So long“ aufgenommen hat. Das Lied ist wirklich schön, aber es ließ mich jetzt nicht direkt darauf schließen, welche Art von Musik Turner so macht. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass er total großartig war. Von mir aus hätte das noch ein bisschen länger dauern können. Eines seiner Alben hat schon seinen Weg auf meinen iPod gefunden. Ich kann ihn euch wirklich nur wärmstens empfehlen. Ich bin auf jeden Fall Fan. Er hat auch die ganze Zeit versucht, Deutsch zu sprechen. Das war sehr niedlich. Dass es sich „nur“ um eine Vorband gehandelt hat, hat man auch am Publikum nicht gemerkt. Es war richtig, richtig gut. Kostprobe!
Danach dann das eigentlich Highlight: Die Donots. Hach, war das schön. Gespielt haben sie … (Meine Lücken habe ich bei www.setlist.fm aufgefüllt!)
1. “Solid Gold”
2. “Calling”
3. “Pick up the Pieces”
4. “You Got It”
5. “Wake the Dogs”
6. “To Hell with Love”
7. “Come Away with Me”
8. “Hello Knife”
9. “High and Dry”
10. “Saccharine Smile”
11. “Today”
12. “Outshine the World” (inklusive “Master of Puppets” – Metallica-Cover)
13. “We Got the Noise”
14. “You're so Yesterday”
15. „Schunder Song“ (Die Ärzte-Cover)
16. “Control” (inklusive mega circle pit)
17. “Changes”
18. “Stop the Clocks”
19. “Whatever Happened to the 80’s” (inklusive “Time After Time” – Cindy-Lauper-Cover)
20. “Dead Man Walking”
Zugaben:
21. “Break My Stride”/”Room With a View” (“Give Me Shelter”/”We're Not Gonna Take It” (Akustik auf der Tribüne)
22. “We're Not Gonna Take It” (Twisted-Sister-Cover)
23. “So Long” (mit Frank Turner)
24. “Good-bye Routine”
Das Konzert war gespickt mit vielen Highlights. Es lohnt sich, auf die Links zu klicken. Wir hatten den besten Special Effect ever (den sich nicht mal Coldplay leisten kann). O-Ton: „In your face, Coldplay!“ Es sah live noch viel toller aus, als hunderte von Knicklichtern durch die Luft geflogen sind. Auch das Singen von Weihnachtsliedern durfte nicht fehlen. Die Stimmung war riesig und der Abend rundum gelungen. Die Jungs sind auch toll. Ihre Eltern waren sogar auf der Tribüne. Beim nächsten Konzert bin ich sicher wieder dabei. Diesmal warte ich nicht mehr so viele Jahre. Es war ein gelungener Jahresabschluss für mich. Ich liebe die Donots.