Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! - Virginia Ironside

  • Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!
    -Das neue Tagebuch der Marie Sharp-


    von der Autorin Virginia Ironside
    übersetzt von Sibylle Schmidt


    angegebene ISBN für das Hardcover mit 320 Seiten
    erschienen im Wilhelm Goldmann Verlag


    englischer OT: No! I Don´t Need Reading Glasses



    Über die Autorin (der Innenklappe des Covers entnommen):


    Virginia Ironside begann ihre berufliche Laufbahn als Journalistin und veröffentlichte im Alter von zwanzig Jahren ihr erstes Buch.


    In den Sechzigern schrieb sie eine Rockmusik-Kolumne für die Daily Mail und wechselte später zur Zeitschrift Woman. Sie arbeitete für den Sunday Mirror und Today und hat eine wöchentliche Kolumne im Independent.


    Virginia I. hat bereits mehrere Ratgeber sowie Kinderbücher verfasst. Ihre ersten beiden Bücher "Nein! Ich will keinen Seniorenteller!" und "Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff!" waren Bestsellererfolge.


    Die Autorin lebt und arbeitet in London.


    Inhalt (der Innenklappe des Covers entnommen):


    Marie Sharps Liste mit guten Vorsätzen für das neue Jahr: Nie wieder Alkohol trinken, ein Facelifting machen lassen, Akupunktur ausprobieren, das Haus entrümpeln und endlich wieder Tagebuch schreiben - denn Maries Leben ist völlig aus der Bahn geraten, und das muss festgehalten werden.


    Ihre Jugendliebe Archie ist (vermutlich) an Alzheimer erkrankt, verwechselt sie mit seiner verstorbenen Frau und fürchtet sich vor Elefanten im Schrank.
    Und dann beschließt auch noch ihr Sohn Jack, mit seiner Familie in die Staaten zu ziehen.


    Marie vermisst ihre Familie furchtbar - so sehr, dass sie sich von einem Freund Skype installieren lässt. Doch auch die Videotelefonie lindert Maries Sehnsucht nicht, und so beschließt sie, nach New York zu reisen. Und auf dieser Reise tritt ein knapp zwanzig Jahre jüngerer Journalist in ihr Leben, der sich Hals über Kopf in Marie verliebt, nicht ahnend, wie alt sie wirklich ist, denn Marie hat tatsächlich... Selber lesen ;-)



    Meine Eindrücke des Buchs:


    Im Rahmen der Leserunde möchte ich nun als erste meine Meinung zum Buch schreiben.


    Virginia Ironside versteht es, den viel geliebten englischen Humor in den Tagebuchaufzeichnungen der Marie Sharp rüberkommen zu lassen.

    Sie scheut sich nicht, Marie menschlich sein zu lassen, eine Person, die sich zu- und selbst eingesteht, dass sie tatsächlich auch nicht jünger wird.
    Dass sie ein bisschen Angst hat, immer verschrobener zu werden.
    Die manchmal merkwürdig handelt und "jetzt auch mal an sich denkt". Die sich immer öfter bei senil-wirkenden Tätigkeiten ertappt...


    Die aber gleichzeitig liebenswert erscheint, einfach, weil sie z. B. toll mit ihrem Enkel umgeht, ihre Familie sehr liebt, sich um ihre Freunde kümmert und sich für ihre Umwelt einsetzt.


    Die innersten, ehrlichsten Gedanken kann man eben nur einem Tagebuch anvertrauen!


    Der Schreibstil ist toll, England rückt in Gedanken näher:
    einzig die Geschichte an sich schwächelt ein bisschen vor sich hin; dies ist der einzige, aber eben gleichzeitig auch der größte Schwachpunkt.
    Zwischendurch konnte ich jedoch herzlich lachen, und das macht die Sache mit der dünnen Geschichte auch gleich wieder wett.


    Nach Eulenmaßstäben vergebe ich hier 7 gute Punkte.


    Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zusammenfassung:
    Marie Sharp ist eine nette, alte Dame die noch sehr viel Spaß im Leben hat. Im Herzen ist sie immer noch jung lässt sogar ein Facelifting machen. Archie, ihr Lebenspartner, leidet an Demenz. Marie versucht alles, um es Archie ein bisschen erträglicher zu machen. Dass Maries Sohn nun auch noch mit seiner Familie für ein Jahr in die USA zieht, hilft nicht sehr. Mit Hilfe ihrer Freunde meistert sie aber alle Schwierigkeiten so gut es geht.


    Meine Meinung:
    Ein richtig witziges Buch bei dem man manchmal aufhören muss, weil man aus dem Schmunzeln nicht heraus kommt. Was mich ein bisschen genervt hat ist, dass Marie so überreagiert hat, als ihr Sohn in die USA ziehen will. Das Buch hat mich nicht richtig mitgerissen, es war an einigen Stellen einfach langweilig und ich war froh, als ich die Kapitel beendet hatte.

  • Eines zunächst vorweg: Der Titel gefällt mir überhaupt nicht, hätte ich den ersten Teil nicht so gern gelesen, hätte mich ein Cover „Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt" ganz sicher nicht bewogen nach diesem Buch zu greifen. War „Nein! Ich will keinen Seniorenteller“ noch ziemlich originell, erscheinen mir die Titel der Folgebände als simpler Abklatsch, bemüht und gequält. Um nicht zu sagen, komplett öde. Da hätte man sich gern etwas anderes einfallen lassen dürfen, auch wenn in den Verlagen großer Wert auf den Wiedererkennungseffekt gelegt wird.


    Ansonsten hat mich auch dieses Tagebuch von Marie Sharp wieder ganz wunderbar unterhalten. Meine Befürchtungen, Humor und Erzählstil könnten sich ein wenig abgenutzt haben, trafen glücklicherweise nicht zu. Dieser trockene englische Humor voller Selbstironie ließ das Buch zu einem wirklich amüsanten Lesevergnügen werden und brachte mich wieder und wieder zum Grinsen. Nett fand ich auch den Running Gag mit und um den Film „Bittere Quitten, vergiftete Seelen“, schon dieser Titel :rofl.


    Es ist in erster Linie ein heiteres Buch, jedoch mit vielen ernsten Untertönen. Unter der Oberfläche einer locker flockigen Erzählweise gibt Marie bzw. Virginia Ironside recht unverblümte Einblicke in das „Altwerden“ und die damit verbundenen Probleme und Ängste. Um unangenehme Wahrheiten wird nicht herumgeredet. Sie spricht sie gelassen aus – ohne in Jammern und Verzweiflung abzugleiten. Dieser Aspekt wird in Klappentext und Kurzbeschreibung eher vernachlässigt. Dafür nimmt die Reise nach New York einen viel geringeren Raum ein als besagter Klappentext vermuten lässt.


    Einige ihrer Erlebnisse erscheinen ein bisschen oberflächlich, unglaubwürdig oder unverständlich, für mich aber durchaus passend zum insgesamt heiteren Grundton.


    Wer hier enttäuscht ist, weil er eine spannende Geschichte erwartet hat, ging m. E. mit falschen Vorstellungen an diesen Roman heran.


    Mein Fazit:
    Ein unterhaltsames Buch für ältere Leser, die den unvermeidlichen Unzulänglichkeiten und Verlusten des Alters ebenfalls mit Humor begegnen können. Und für junge Leute, die einen Blick in die Gedanken- und Gefühlswelt von alten bzw. alternden Menschen werfen wollen, der vielleicht das ein oder andere Mal für ein wenig mehr Verständnis sorgen kann.


    Edit: 8-9 Punkte (9 Punkte eingegeben)

  • Von Marie Sharp wissen wir bereits aus den vorhergehenden Büchern, dass sie weder einen Seniorenteller bestellen, noch zum Seniorentreff gehen möchte. Die 65-jährige macht das Beste aus ihrem Leben und richtet sich darin ein, wie es ihr gefällt. Einschränkungen wegen des Alters kommen bei ihr nicht in Frage. Allerdings muss sie schon selbstkritisch das ein oder andere Zipperlein eingestehen. Ganz arg trifft es ihren Lebenspartner Archie. Was erst nur eine verlegte Brille war, ist nun eine ernsthafte Alzheimererkrankung. Wie gewohnt teilt uns die Protagonistin ungeschönt ihre Erlebnisse und Empfindungen über diesen bitteren Weg mit.


    Marie muss noch weitere Entbehrungen in Kauf nehmen. Ihr Sohn Jack zieht mit seiner Familie in die USA, weil seine Frau dort einen besseren Job angeboten bekommen hatte. Nun kann Marie natürlich ihren Enkel Gene nicht mehr so oft sehen. Kurzentschlossen lässt sie sich Skype auf ihren Computer installieren und tröstet sich wenigstens mit einigen verzerrten Bildern auf dem Monitor. Das Gute daran ist, dass sie nun mit nur wenig Vaseline auf der Kamera das Resultat ihres Faceliftings vertuschen kann. Bevor sie selber in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten reist, nimmt sie sich aber noch dem Baumbestand in einem alten Park an. Sie kämpft dabei gegen das Bauvorhaben, ein großes Hotel an die Stelle einer begrünten Fläche in der Stadt zu errichten. Dafür klettert sie aus Protest auf Bäume und bekommt sogar in einer überregionalen Zeitung eine Schlagzeile. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Freundin Penny und ihrem Freund James.


    Virginia Ironside macht in ihrem dritten Buch über die pensionierte Lehrerin das Thema Vergänglichkeit zum roten Faden. Im Stil eines Tagebuchs folgt der Leser ihr durchs Jahr und erfährt Maries Meinung zu den täglichen Dingen auf ihre eigene abgeklärte Weise. Er trauert mit ihr um Archie, spürt ihre Wut auf die Bauabteilung, ihre Entbehrung in familiärer Nähe und sogar die zarten Bande, die sie mit dem verjüngten Gesicht zu einem Amerikaner knüpft. Letztendlich kann man dabei nur feststellen, dass die wichtigen Dinge im Leben keine Dinge sind, auch wenn man mal eine Ziege nach Afrika schicken muss. Erfrischend und warmherzig geben die Abschnitte Einblick in den Herbst des Lebens und wecken das Verständnis für Themen, die jüngere Menschen gern verdrängen. Alle drei Bücher in Folge gelesen zeichnet ein detailliertes Bild aller Charaktere. Aber auch einzeln sind sie hervorragende Unterhaltung.

  • Inhalt:


    Marie Sharps Leben gerät aus den Fugen. Ihre Jugendliebe Archie ist an Alzheimer erkrankt, verwechselt sie mit seiner verstorbenen Frau und glaubt an Elefanten im Schrank. Und dann beschließt auch noch ihr Sohn Jack, mit seiner Familie in die Staaten zu ziehen. Doch Maria lässt sich nicht unterkriegen. Sie versucht durch ein Facelifting das Altern aufzuhalten und siehe da, prompt verliebt sich ein zwanzig Jahre jüngerer Journalist in Marie.


    Meinung:


    Irgendwann gibt es in dem Buch die Szene, als der Enkel in Amerika Marie bittet ihr einen Pullover zu stricken. In etwas so stelle ich mir die Entwicklung dieses Buches vor. Vermutlich hat der Verlag Virginia Ironside gebeten mal was mit Alzheimer zu machen. Alzheimer liegt im Trend. Alzheimer geht immer. Vermischt mit einer Liebesgeschichte im Alter, die angereichert ist mit den üblichen Familienkonflikten hat das Buch gute Verkaufschancen. Dazu eine Protagonistin, die das Herz auf dem richtigen Fleck hat, eine Prise englischen Humor, der hauptsächlich um die immer selben Verdächtigen kreist, da wäre der unumgänglich liebenswerte Homosexuelle, der ebenso selbstverständlich verbissene Ökoveganer, dem sprachlich versierten herunterleiern von Alzheimer Symptomen und deren Folgen. Was soll da schon schief gehen?



    Das sind also die Ingredienzien dieses Tagebuches, das sich trotz facettenreicher Sprache zäh liest. Über weite Strecken fand ich den Text enervierend langweilig, weil einfach nichts –für mich- interessantes passiert. Alle dreißig Seiten einmal Schmunzeln find ich für ein dreihundert Seiten ziemlich wenig Lesevergnügen. Alles in allem läuft das Buch extrem vorhersehbar und bieder ab. Trotz bestsellerverdächtiger Rezeptur nur ein Durchschnittsbuch oder um auf den Titel anzuspielen: leider doch eine Kaffeefahrt!

  • Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! von Virginia Ironside



    Inhalt:
    Marie Sharp trifft es hart. Ihr Partner, mit dem sie zwar nicht zusammenlebt aber schon länger eine Beziehung unterhält, erkrankt an Demenz.
    Anfangs glaubt seine Tochter ihr nicht , doch als diese dann den Ernst der Lage erkennt, kommt Archie in ein Altenheim. Maries Sohn und Familie in NY , Archie im Altenheim, doch Marie gibt nicht auf. Sie lässt sich liften, verliebt sich und besteigt einen Baum.


    Meine Meinung:
    Das war mein erstes Buch von Virginia Ironside und ich fand es ganz amüsant. Allerdings müsste ich jetzt nicht unbedingt die zwei Vorgänger kaufen.
    Im Tagebuchstil, manchmal etwas langatmig, manchmal total witzig...
    Der trockene schwarze Humor von Marie hat mir gefallen. Ihre Gedankengänge bei ihrem Geburtstag über das Geschenk einer Freundin, fand ich köstlich, ebenso die Gründe warum sie eine bestimmte Tageszeitung abboniert hat. Auch das Anschneiden der ernsten Themen um Archie, die Behandlung ,obwohl er eine Patientenverfügung hatte, die Angst Maries, selbst dement zu werden (Kleid verkehrt herum angezogen, das Tischchen mit den PerlmuttIntarsien...)
    Alles in allem eine nette Unterhaltung mit gewissem Tiefgang für zwischendurch.
    Ich gebe gute 7 Eulen-Punkte, bei Amazon wären es 4 Sterne

  • Meine Meinung:


    Mir hat dass Buch auch gut gefallen. Ob ich jedoch die anderen Werke von Virginia Ironside lese, weiß ich noch nicht. Es war mein erster Band. Ich habe einfach zu viele andere Bücher auf der Liste, die gelesen werden wollen.


    Ich fand das Buch ebenfalls amüsant und es gab Stellen, die im entsprechenden Leserunden Thread genannt sind, über die ich schmunzeln und manchmal auch herzhaft lachen musste.


    Ich lese gerne Bücher in Tagebuchform. Was mich auch dazu bewogen hat, dieses Buch zu lesen.
    Vielen Dank an dieser Stelle nochmals dem Goldmann-Verlag fürs zur Verfügung stellen, der Bücher!


    Von mir gibt es 8 von 10 Punkten.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde kennenlernen dürfen. Es ist das erste Buch dieser Autorin für mich.


    Auch ohne die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben, war ich schnell in der Geschichte angekommen. Da es in Tagebuchform geschrieben ist, war ich überrascht, wie unmittelbar ich mich an den Berichtsstil gewöhnt hatte.
    Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Der deutsche Titel des Buches findet sich allerdings nicht in der Handlung wieder. Es ist leichte Unterhaltung, die für mich an einigen Stellen witziger hätte sein können.


    Schön finde ich, dass das Buch fast genau ein Jahr im Leben von Marie erzählt. Da ich das "Seniorenteller"-Buch in das Regal meiner Mutter vor einigen Jahren gestellt habe (sie sagt es gelesen zu haben, ich bezweifele dies, da das Lesezeichen so weit vorn im Buch liegt :lache) habe ich nachgeschaut, in diesem werden 21 Monate beschrieben. Dieses werde ich, da vorhanden, wohl auch einmal lesen.

    Ob ich mir weitere Bücher kaufen würde? Nein, ich würde sie mir aber möglicherweise ausleihen, um sie zu lesen. Es sind jetzt nicht unbedingt Bücher, die ich vermutlich länger in Gedächtnis habe, doch es ist unterhaltsame Literatur, die, m.E. eher die etwas ältere Leserin begeistern wird. Und da ist es doch gut, dass ich es gelesen habe, denn, da ich einmal monatlich Büchereidienst mache, kann ich es interessierten Leserinnen empfehlen. Allerdings ist die Art eines Buches ja auch immer sehr von der derzeitigen Stimmungslage und Leseanspruch abhängig.


    Danke an den Verlag für die Bereitstellung der Lese-Exemplare!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Leserunde und als Geschenk des Verlages gelesen. Die beiden Vorgänger "Seniorentreff" und "Seniorenteller" kenne ich nicht.


    Ich brauchte etwas Zeit, um in das Buch hineinzufinden. Mir war der Humor zu brav und anfangs zu wenig Handlung. Nach einigen Seiten allerdings war ich dann schon an der weiteren Entwicklung der einzelnen Episoden interessiert. Und wenn man sich die Marie als liebenswerte Oma vorstellt, kann sie einem sogar sympathisch werden. Das Buch enthält viele nette Einfälle und auch vor traurigen Situationen (Alzheimererkrankung und Tod) macht die Autorin auch nicht halt.


    Weitere Bücher der Reihe werde ich wahrscheinlich nicht kaufen, da es nicht mein bevorzugtes Genre ist und ich es beim Humor gerne etwas bissiger mag.


    7 Punkte erhält das Buch von mir.

  • Ich kenne die beiden Vorgänger von "Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt" ebenfalls nicht.


    Ich fand das Buch dank der kurzen Kapitel gut zu lesen. Es war eine willkommene Abwechslung und eine Oma wie Marie kann man sich nur wünschen.
    Da meine Mutter im selben Alter ist, musste ich die Beiden immer wieder vergleichen. Daher fiel es mir natürlich auch schwer, Marie als "Oma" zu sehen. Ich hatte dabei immer das Bild meiner eigenen Oma vor Augen ;-).


    Die Idee mit der "Baumbelagerung" hat mir anz gut gefallen. Auch die kleinen Anzeichen auf "Vergesslichkeit" fand ich gut.
    Besonders gefallen hat mir die Stelle als Marie in Amerika zu besuch war und alle gemeinsam mit dem befreundeten Ehepaar zu Abend gegessen haben.
    Martha hat natürlich nicht bemerkt, dass Marie ein Lifting gemacht hat :grin



    Ohne die Leserunde hätte ich das Buch bestimmt nicht gelesen und ich denke auch, dass es meiner Mutter besser gefallen wird als mir.



    Ich gebe 6 Eulenpunkte!

  • Je oller, je doller!


    Nach fünf Jahren Glück und Zufriedenheit beginnt Marie Sharp mit 65 erneut. Tagebuch zu führen. Ein Vorsatz für das neue Jahr. Denn dieses Jahr muss einiges geändert werden: So kann es einfach nicht weiter gehen! Die Falten fallen schon über die Augen, also warum nicht ein Lifting? Der Lebensgefährte wird langsam mehr als vergesslich, wie weitermachen? Und dann will der Sohn samt seiner kleinen Familie in die Staaten, wird jetzt ständig nur noch "wow" gesagt? Ach ja, und da wäre ja noch die Sache mit dem Hotelbau auf der einzigen Grünfläche im Viertel - auch da muss Marie mächtig anpacken.


    Marie ist eine waschechte (und rüstige) Britin, die sich nichts gefallen lässt (aber auch man den Mund halten kann, wenn es darauf ankommt). Nachdem sie mit 60 beschlossen hat, endlich gemütlich alt sein zu dürfen (ohen alt zu sein) treten nun, fünf Jahre später, doch ein paar neue Strapazen auf, die sich Marie von der Seele schreibt.
    Wunderbar humorvoll und auch hin und wieder kurz und prägnant schildert sie über ein Jahr ihre Erlebnisse in einem Tagebuch. Von kleinen Lapalien (was ist ein Skype?) bishin zur Aktion "Rettet die Bäume" macht Marie allerhand mit, auch wenn das ein oder andere Gelenk nicht mehr ganz rostfrei ist.


    Das Buch gehört in die Kategorie, dass man zuklappt und mit einem seeligen Happy-End-Gefühl wieder ins Regal stellt, aber nicht immer und immer wieder lesen muss. Es ist mehr ein witziges Buch zwischendurch, was aber auch an der ein oder anderen Stelle ein wenig zum Nachdenken verleitet.
    Empfehlenswert, aber kein Must Have.


    zur Autorin
    Virginia Ironside begann ihre berufliche Laufbahn als Journalistin und veröffentlichte im Alter von zwanzig Jahren ihr erstes Buch. In den Sechzigern schrieb sie eine Rockmusik-Kolumne für die "Daily Mail" und wechselte später als Kummerkastentante zur Zeitschrift "Woman". Sie arbeitete für den "Sunday Mirror" und "Today" und hat eine wöchentliche Kolumne mit Ratschlägen für alle Lebensfragen im "Independent". Virginia Ironside hat bereits mehrere Ratgeber sowie Kinderbücher verfasst. Ihre Bücher "Nein! Ich will keinen Seniorenteller" und "Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff!" waren Bestsellererfolge. Die Autorin lebt und arbeitet in London. (Quelle: randomhouse.de)

  • Marie Sharp ist inzwischen 65 Jahre alt und führt nun ein Tagebuch, das sie im neuen Jahr beginnt. Man begleitet sie fast ein ganzes Jahr und erlebt so mit was aus ihren Vorsätzen wurde die sie im Januar sich vorgenommen hat.
    Doch auch ihre Jugendliebe Archie benimmt sich immer sonderbarer und Marie hat schon die schlimmsten Ahnungen von denen aber lange keiner etwas hören will und dann geht alles sehr schnell.
    Aber Marie hat noch andere Sorgen, so geht ihr Sohn mit seiner Familie nach Amerika und sie hat schon Heimweh nach Ihnen bevor sie überhaupt abgereist sind. Wenigstens gibt es Skype damit sie sich beim telefonieren auch sehen können.
    Eine Schönheitsoperation steht auch noch an, wobei Marie sich dann doch nicht so sicher ist.
    Selbst in ihrer Nachbarschaft stehen Veränderungen an, doch damit wollen sich Marie und ihre Freunde nicht abfinden und so setzen sie sich dagegen zur Wehr.


    Dies ist nun schon der dritte Roman um Marie Sharp.
    Allerdings ist dies nun mein erstes Buch um diese Rentnerin.
    Aber vieles kennt man auch jetzt schon auch wenn man noch nicht so alt wie Marie ist.
    Was mir sehr gut gefallen hat, ist das manches zwar etwas überzogen erzählt wurde, es aber mit einem Augenzwinkern war, so das man trotzdem auch die ernste Seite erfassen kann.
    Auch wie sie mit der Trennung ihrer Familie klarkommen musste, was seht gut erzählt. Doch auch wie das Wiedersehen in Amerika war und welche Gefühle sie hatte war verständlich beschrieben.
    Eigentlich beschreibt der Roman die Kleinen und Großen Probleme die eben im Laufe des Alters zunehmen wenn man sie duldet oder man es einfach nicht ändern kann.
    Ich wusste nicht wie Unterhaltsam diese Bücher sind und ich kann mir sehr gut vorstellen die zwei Vorgänger Bücher auch noch zu lesen.
    Denn Irgendwann kommt jeder hinterher, keiner wird vom Alter verschont.
    Alles in allem ein wirklich Unterhaltsames Buch, das ich wirklich weiter empfehlen kann.

  • Zitat

    Original von Gucci
    Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde kennenlernen dürfen. Es ist das erste Buch dieser Autorin für mich.


    Ob ich mir weitere Bücher kaufen würde? Nein, ich würde sie mir aber möglicherweise ausleihen, um sie zu lesen.
    Danke an den Verlag für die Bereitstellung der Lese-Exemplare!


    Dem kann ich mich anschließen.
    Alles in Allem war das Ganze zwar unterhaltsam, aber m. E. hätte vieles tiefer angelegt sein können.
    6 Eulenpunkte

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Meine verspätete Rezension für den Roman "Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! von der Autorin Virginia Ironside.
    Auch ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde und als Geschenk des Verlages gelesen. Die beiden Vorgänger "Seniorentreff" und "Seniorenteller" kenne ich nicht.


    Inhalt
    Es geht in der kurzweiligen Stroy um Marie, die mittlerweile fast 67-jährige herzliche Dame, die sehr wohl auch ihre Ecken und Kanten hat. Sie nimmt sich zum Jahreswechsel vor, wieder Tagebuch zu führen und ein paar weitere gute Vorsätze setzt sie sich ebenfalls zum Ziel. Dazu gehören nie wieder Alkohol durcheinander zu trinken ebenso wie ein Facelifting. Mit letzterem tut sie sich schwer, denn auch wenn Marie das Älterwerden akzeptieren muss, so möchte sie jedoch nicht so alt aussehen, wie sie ist - aber was werden ihre Freunde, ihre Familie und die Nachbarschaft davon halten?
    Nicht nur Maries Spiegelbild gerät zunehmend aus dem Gleichgewicht sondern auch Maries Leben um sich herum. Ihr Jugendfreund Archie, mit dem Marie erst vor ein paar Jahren endlich die Liebe gefunden hat, leidet an Alzheimer und verwechselt Marie nicht nur immer öfters mit seiner verstorbenen Ehefrau, sondern glaubt auch an versteckte Elefanten im Schrank. Maries Familie, ihr Sohn Jack mit seiner Frau und ihr geliebter Enkel Gene erhlaten ein verlockendes berufliches Angebot aus den Staaten. Eigentlich will die Familie nur für 1 Jahr aus London wegziehen, Marie ist sich jedoch nicht mehr sicher, ob sie nicht gerade alles verliert, was ihr wichtig ist.....


    Meine Meinung


    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die Autorin, Virginia Ironside, hat einen leicht lesbaren, einfachen Schreibstil. Sie schreibt bildreich, lebhaft und kurzweilig. Der feine, sehr britische, ironische Humor liest sich für mich gut heraus. Ich liebe diesen Humor sehr. Die immer wieder unterschwelligen kleinen Spitzen gegen das American-English haben mich oft schmunzeln lassen (wow*) ;))?? Auch, wie sie es verstand, sich bzw. Marie (als Britin) auch selbst immer wieder den Spiegel vorzuhalten fand ich toll.
    Gene, Maries Enkel wurde herzallerliebst beschrieben. Marie ist die perfekte Oma.... obwohl die Sache mit dem Windspiel ??? ;))) Köstlich...
    Alles in allem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte war komisch aber nie albern. Es ging um das Älterwerden aber es wurde trotz ernsteren Themen (Alzheimer, Palliativmedizin, Loslassen, Sterben, Alterseinsamkeit) nie zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt.
    Ich mit meinen 37 Jahren konnte Maries Gedanken- und Gefühlswelt oft sehr gut nachvollziehen. Es ist also kein Roman, den man erst ab einem gewissen, reiferen Alter lesen kann. Er ist zeitgemäß, etwas verschroben und etwas provinziell, obwohl die Geschichte in einer Großstadt spielt.


    Von mir auf jeden Fall verdiente 8 von 10 Sternen. Ein- bis zwei Sternchen Abzug für die etwas zu kurz gekommene Vorgeschichte zu Maries Liebesleben mit Archie und Informationen zu dessen Krankheitsverlauf im Allgemeinen. Hier hätte ich mir persönlich noch etwas mehr Tiefgang gewünscht. Vielleicht sollte ich die vorausgegangenen 2 Teile doch noch lesen.


    Im Übrigen finde ich den Deutschen Titel "Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt" doch etwas unpassend und zu "spießig". Hätte ich nur den Buchtitel gelesen, hätte mich das Buch nicht angesprochen....
    Was hat der Deutsche Titel mit dem Englischen Titel "No, i don't need reading glasses" zu tun....?? Diese Logik erklärt sich mir nicht.. Aber das verhält sich ja häufig so bei den Deutschen Titeln im Vergleich zu den Originaltiteln....