Weinen in der Dunkelheit von Ursula Burkowski ISBN-Nr. 3404612442
Klapptext:
Als die zweijährige Ursula und ihre Geschwister im Winter 1953 von ihrem Großvater gefunden werden, ist ihre Mutter schon eine Woche verschwunden. Sie hat sich aus Ostberlin in den Westen abgesetzt. Die Kinder halb verhungert, die Haare der Jüngsten an den Gitterstäben des Kinderbettchens festgefroren.
Ursula wird in das Kinderheim Königsheide eingewiesen, eine Vorzeigeanstalt der DDR. Hier erfährt sie die Einsamkeit der Gruppenerziehung: Stubenappelle und Stubenarrest, Politdrill und Fähnchenschwenken bei Staatsfeiern, homosexuelle Praktiken eines Erziehes und die Schwangerschaft einer dreizehnjährigen Freundin. Sie lernt früh, dass von Erwachsenen nicht viel zu erwarten ist. Und sie lernt sich zu wehren....
Meine Meinung:
Das Buch ist leicht geschrieben und lässt sich zügig lesen. Das Mädchen erzählt von ungerechten Erlebnissen aus ihrem Leben. Dennoch stellt sie später fest, dass Kinder, die bei ihren Eltern aufgewachsen sind, es oft auch nicht besser hatten als sie. Dadurch dass sie nur das Heim kennt, ahnt sie nur, dass es so etwas wie "Liebe" gibt. Sie stellt die Erwachsenen und vor allen Dingen das System, das nur aus Vorschriften besteht und immer nur "ihr Bestes" will, in Frage. Sie versucht sich so gut es geht, dagegen zu wehren. Als sie einen Mann kennenlernt, meint sie, das sei die Liebe ihres Lebens.....
Es gibt noch zwei weitere Bücher, die den weiteren Lebensverlauf von Ursula beschreiben. Sollte diese, meine erste Rezenssion, gut klappen, werde ich euch diese auch noch vorstellen.
Das Buch hat mich sehr bewegt und vor allen Dingen hat es mir eine neue Sichtweise für die Menschen aus der früheren DDR gegeben. Jeder der gerne wahre Schicksalsromane liest, hat hier die Gelegenheit ein deutsches Schicksal mitzuerleben.