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'Kleopatra' - Seiten 1079 - 1232
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Wie gehabt, Abschnitt noch nicht beendet. Ich bin auf Seite 1152, also mitten in der siebten Schriftrolle.
Hier verändert sich die Rolle Marcus Antonius'. Er ist Rom nun schon so lange fern, dass die Kluft zwischen den, als was er sich sieht und dem, wie er vom Römischen Volk und Senat wahrgenommen wird, weit auseinander klafft. Er beschenkt seine östlichen Kinder mit Titeln, die er teilweise gar nicht berechtigt ist zu vergeben und lässt speist andererseits seine römischen Kinder in seinem Testament, was sich sicher herumsprechen wird, mit Pflichtteilen ab. Stellenweise scheint es, als verstehe er das komplizierte Gefüge aus Macht und Intrigen, das Rom beherrscht, nicht mehr. Vielleicht hat er es auch nie wirklich verstanden, war immer eher der Soldat als der Diplomat. jedenfalls stößt er die Öffentlichkeit noch mehr vor den Kopf als ohnehin schon.
Sehr symbolträchtig die Szene, als Kleopatra im Tempel des Re im Raum der Schlangen war. Beängstigendes Bild, aber sehr machtvoll.
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So, die Siebte Schriftrolle ist abgerollt.
Die politischen Ereignisse erfordern beim Lesen volle Aufmerksamkeit, jedenfalls ging es mir so.
Antonius verändert sich immer mehr. Ich denke, dass es zu einem großen Teil Überforderung ist. Kleopatras Pläne mit ihm reichen weiter, als er von sich aus vielleicht je gegangen wäre. Sie sah in ihm immer einen würdigen Nachfolger Cäsars, einen, mit dem das Schicksal Großes vorhat. Vielleicht war es immer außerhalb seiner Möglichkeiten, diesen Plänen gerecht zu werden. Er beginnt zu trinken und sich zu blamieren.
Und auch Kleopatra ist von den jahrelangen Machtspielen und Plänen gezeichnet, verliert das Eigentliche aus den Augen, verhält sich taktisch unklug. Vielleicht ihr größter Fehler war, M. Antonius die Pistole auf die Brust zu setzen, damit er sich nun endlich von Octavia scheiden lässt, die mit ihrer Treue und Tugendhaftigkeit die Sympathien Roms auf ihrer Seite hat. So bringt er Rom endgültig gegen sich auf.
Und Kleopatra scheint für alle der treibende Keil zu sein. Sogar in Antonius' Gegenwart wird nun gefordert, dass er sie nach Ägypten zurückschicken soll, wie eine Mätresse, die nun im Weg ist, dabei bezahlt sie die Unterhaltung seiner Armee!Was würde man Marcus Antonius raten?
Dafür müsste man erst einmal wissen, was er selbst überhaupt will. Und da liegt vielleicht das eigentliche Problem. -
Ich bin noch mitten im Abschnitt...
Die Szene im Tempel war sehr beeindruckend und könnte sich so zugetragen haben und Kleopatra veranlaßt haben später durch einen Schlangenbiß zu sterben. Zumindest wird der Tod hier wirklich sehr sanft beschrieben.
Insgesamt fand ich ihren Aufenthalt dort recht prägend für sie, zu erfahren was Angst und was Allein sein bedeutet.
Weiter gehts nun! Obwohl leider immer noch Längen da sind... -
Zitat
Original von Clare
Die politischen Ereignisse erfordern beim Lesen volle Aufmerksamkeit, jedenfalls ging es mir so.
Das ging mir auch so.... Da musste ich mich teilweise echt zusammenreißen um alles mitzubekommen.ZitatAntonius verändert sich immer mehr. Ich denke, dass es zu einem großen Teil Überforderung ist. Kleopatras Pläne mit ihm reichen weiter, als er von sich aus vielleicht je gegangen wäre. Sie sah in ihm immer einen würdigen Nachfolger Cäsars, einen, mit dem das Schicksal Großes vorhat. Vielleicht war es immer außerhalb seiner Möglichkeiten, diesen Plänen gerecht zu werden. Er beginnt zu trinken und sich zu blamieren.
Irgendwo in diesem Abschnitt wurde ja auch gesagt, er sei mehr Soldat als Diplomat. Auf dem Schlachtfeld ist er gut aufgehoben, für alles andere scheint er sich auch nicht über Gebühr zu interessieren. Er hat mit einigen Dingen Kleopatras Pläne und Träume erfüllt, weniger seine eigenen denke ich.
ZitatUnd auch Kleopatra ist von den jahrelangen Machtspielen und Plänen gezeichnet, verliert das Eigentliche aus den Augen, verhält sich taktisch unklug. Vielleicht ihr größter Fehler war, M. Antonius die Pistole auf die Brust zu setzen, damit er sich nun endlich von Octavia scheiden lässt, die mit ihrer Treue und Tugendhaftigkeit die Sympathien Roms auf ihrer Seite hat. So bringt er Rom endgültig gegen sich auf.
Ja, das hat sie. Hier hat sie nur als Frau gehandelt - nicht als Herrscherin.
ZitatDafür müsste man erst einmal wissen, was er selbst überhaupt will. Und da liegt vielleicht das eigentliche Problem.
Das denke ich auch. Antonius ist die Anerkennung Roms wichtig. Hätte er diese, wäre er vielleicht mit einem Leben an Kleopatras Seite zufrieden, ich denke er ist genügsam. Ab und an ein kleiner Feldzug wenn jemand Ärger macht und damit er nicht aus der Übung kommt. Das wäre vielleicht was für ihn.
Auch dieser Abschnitt zog sich meiner Meinung nach etwas in die Länge...So fällt es mir schwer dran zu bleiben...
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Ich denke auch, Antonius ist mehr Soldat als Diplomat und mit den hochfliegenden Plänen, die Kleopatra mit ihm hat, überfordert. Als Herrscher in Rom kan ich ihn mir gar nicht vorstellen, ich denke nicht, dass er die Lage dort im Griff hätte.
Kleopatra handelt zum ersten Mal einfach nur als Frau, nicht als kühle Herrscherin, als sie Antonius zur Scheidung zwingt, sehr unklug aber bei mir hat sie damit doch nochmal ein paar Pluspunkte gesammelt.
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Ich denke ehrlich gesagt mittlerweile, dass sogar Kleopatras Bestehen auf eine Scheidung von Octavia - zumindest zum Teil - auch Taktik von ihr war und sie die Scheidung nicht nur aus reiner Liebe zu Antonius gefordert hat. Sie wollte um jeden Preis jede Verbindung, die Antonius noch zu Octavian - ihrem Feind - empfinden könnte, durchtrennen. Und sie hatte ja ständig Angst, dass Antonius sich nach Rom begeben könnte, aus ihrem Einflussbereich heraus und in den Octavians hinein. Und solange er noch eine Ehefrau in Rom hatte, war die Gefahr größer, dass er sich irgendwann dazu verpflichtet fühlen würde, dorthin zu reisen.
Für mein Empfinden manipuliert Kleopatra Antonius fast ständig. Zumindest kommt es mittlerweile im Buch so herüber. Wie oft steht sie hinter ihm, sobald er in eine "Krise" gerät, und säuselt und flüstert ihm fast schon hypnotisierend ihre Gedanken ins Ohr? Und am Ende weiß er immer, was er zu tun hat.
Sehr gut nachvollziehen kann ich, was die Menschen in Rom dachten: Da ist die liebende, treue Ehefrau, die samt Kindern und Stiefkindern von ihrem Ehemann sitzen gelassen wurde, der sich in der Ferne ausschweifend mit seiner Geliebten vergnügt. Wäre ich zu der Zeit Römerin gewesen, ich hätte mit Sicherheit genauso gedacht.
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Zitat
Original von Schlumpfinchen
Ich denke ehrlich gesagt mittlerweile, dass sogar Kleopatras Bestehen auf eine Scheidung von Octavia - zumindest zum Teil - auch Taktik von ihr war und sie die Scheidung nicht nur aus reiner Liebe zu Antonius gefordert hat. Sie wollte um jeden Preis jede Verbindung, die Antonius noch zu Octavian - ihrem Feind - empfinden könnte, durchtrennen. Und sie hatte ja ständig Angst, dass Antonius sich nach Rom begeben könnte, aus ihrem Einflussbereich heraus und in den Octavians hinein. Und solange er noch eine Ehefrau in Rom hatte, war die Gefahr größer, dass er sich irgendwann dazu verpflichtet fühlen würde, dorthin zu reisen.Aber die Gefahr, dass Antoius aus Pflichtgefühl nach Rom reist hat sie nicht gebannt, da sind ja immer noch die Kinder von ihm und Octavia. Ich hätte an kleopatras Stelle eher Angst, dass er jetzt erst recht nach Rom reist, um seine Kinder zu sich zu holen.
Zitat
Für mein Empfinden manipuliert Kleopatra Antonius fast ständig. Zumindest kommt es mittlerweile im Buch so herüber. Wie oft steht sie hinter ihm, sobald er in eine "Krise" gerät, und säuselt und flüstert ihm fast schon hypnotisierend ihre Gedanken ins Ohr? Und am Ende weiß er immer, was er zu tun hat.Ohne Kleopatra würde Antonius bestimmt glücklich und zufrieden sein Soldatenleben führen und auf keinen Fall die Macht über das röische Imperium anstreben.
Zitat
Sehr gut nachvollziehen kann ich, was die Menschen in Rom dachten: Da ist die liebende, treue Ehefrau, die samt Kindern und Stiefkindern von ihrem Ehemann sitzen gelassen wurde, der sich in der Ferne ausschweifend mit seiner Geliebten vergnügt. Wäre ich zu der Zeit Römerin gewesen, ich hätte mit Sicherheit genauso gedacht. -
So, nach einiger Zeit habe ich auch endlich diese Schriftrolle beendet. Wobei das Buch für mich einige Längen hat...
ZitatOriginal von Clare
Hier verändert sich die Rolle Marcus Antonius'. Er ist Rom nun schon so lange fern, dass die Kluft zwischen den, als was er sich sieht und dem, wie er vom Römischen Volk und Senat wahrgenommen wird, weit auseinander klafft. Er beschenkt seine östlichen Kinder mit Titeln, die er teilweise gar nicht berechtigt ist zu vergeben und lässt speist andererseits seine römischen Kinder in seinem Testament, was sich sicher herumsprechen wird, mit Pflichtteilen ab. Stellenweise scheint es, als verstehe er das komplizierte Gefüge aus Macht und Intrigen, das Rom beherrscht, nicht mehr. Vielleicht hat er es auch nie wirklich verstanden, war immer eher der Soldat als der Diplomat. jedenfalls stößt er die Öffentlichkeit noch mehr vor den Kopf als ohnehin schon.Sehr symbolträchtig die Szene, als Kleopatra im Tempel des Re im Raum der Schlangen war. Beängstigendes Bild, aber sehr machtvoll.
Marcus Antonius kommt mir hier teilweise als sehr naiv (nicht überfordert) vor. Einmal die Sache mit seinem Testament (das dann ja auch in Rom bekannt wird), dann die Scheidung von Octavia (die ihn ja auch einige Anhänger kostet). Wobei an dieser Situation Kleopatra nicht schuldlos ist. Dabei haben möchte sie keiner mehr - trotz des finanziellen Beitrags den sie leistet. Aber ich kann nicht nachvollziehen, daß sie solange von ihren Kindern getrennt bleibt.
Die Szene im Tempel des Re's fand ich auch sehr eindrucksvoll. Aber ich wäre niemals dahineingegangen!