Inhalt:
In Algonquin Bay, ein Provinznest im Norden von Ontario, Kanada gefriert im Winter das Wasser im See so stark, dass sogar LKW darauf fahren können. In einem alten Minenschacht auf der Insel im See wird eine verstümmelte weibliche Leiche entdeckt, in einem Eisblock eingefroren.
Detective John Cardinal fühlt sich betätigt. Als vor Monaten nacheinander drei Jugendliche als vermisst gemeldet wurden, befürchtete er ein Verbrechen. Doch sein Chef glaubte an Ausreißer und da Cardinal nicht locker lies, wurde ihm der Fall entzogen.
Als sich herausstellt, das es die Leiche von Katie Pine ist, einem der verschwundenen Mädchen, darf er wieder ermitteln.
John Cardinale ist ein zwischen Beruf und Privatleben zerrissener Mann. Seine Frau leidet an schweren Depressionen, seine Tochter studiert Kunst an der Yale-University. Das kostete alles viel Geld.
An seiner Seite ermittelt Lise Delorme mit, nicht ganz ohne Hintergedanken, denn Cardinal steht unter Verdacht, sich unrechtsmäßig bereichert zu haben.
Und bald wird die grässlich verstümmelte Leiche eines Jungen gefunden.
Zum Autor:
Giles Blunt, geboren 1952, wuchs in North Bay in der kanadischen Provinz Ontario auf und studierte an der Universität Toronto Englische Literatur. Seit 1980 lebt er in New York City, wo er sich zunächst als Streetworker, Gerichtsdiener und Barkeeper durchschlug. Heute ist er freier Schriftsteller und Drehbuchautor. Gefrorene Seelen ist sein internationaler Durchbruch als Thrillerautor und wurde MIT Dem "Silver Dagger" der "British Crime Writers'" ausgezeichnet
Meine Meinung:
Ein in wahrsten Sinne des Wortes eiskalter Thriller, jedoch nichts für schwache Nerven und auch nichts für Action-Fans.
Die Landschaft- und Personenbeschreibungen sind sehr realistisch. Die Gefühlswelt der Handelnden wird tief ausgelotet. Es kommt zu Gewaltszenen, aber nicht aus Effekthascherei, denen unter bestimmten Voraussetzungen ist Gewalt ein Teil des Lebens. Der Erzählstil ist verhältnismäßig ruhig, die Spannung ergibt sich aus den laufend wechselnden Perspektivwechseln. Auch der/die Täter werden sehr früh mit einbezogen.
Ein sehr gut gemachter Thriller, der denen zu empfehlen ist, denen die Personen wichtiger sind, als die Taten und die nicht für alle "Warum"s die letzte Begründung brauchen.
Und éin Autor, den man im Auge behalten soll
LG Dyke