für babyjane, die als dauerzustand, soweit ich mitbekommen habe, freundin und helferin ist, und als kurzzeitzustand an einem KM-verfolgungswahn leidet
"na, da brat mir doch einer einen geier! was ist denn das? spuren eines greenhorns offenbar, wie ihr es einmal wart, wenn ich mich nicht irre!" sam hawkens wandte sich an die 3 in seiner gesellschaft befindlichen westmänner, zwinkerte dem einen davon zu und rückte während seines ausrufes seine perücke zurecht.
winnetou und sein weisser blutsbruder old shatterhand waren wieder einmal auf einer rundreise zu allen apatschenstämmen, denen winnetou als oberster häuptling ja vorstand. obwohl er sich auf seine unterhäuptlinge verlassen konnte, stattete er trotzdem regelmäßige besuche ab, denn es kam doch immer wieder zu kleineren problemen mit den vermehrt den gar nicht mehr so wilden westen durchquerenden aussiedlertrecks der weissen. und wer den edlen apatschen kennt, weiss, wie sehr ihm der frieden am herzen lag. old shatterhand kam erst kürzlich aus seiner deutschen heimat und so hatten sam hawkens und der 4. im bunde, der berühmte westernpoet gunstick-uncle, dringend darum gebeten, die beiden begleiten zu dürfen. die zwei berühmtesten männer des westens brachten es nicht übers herz, es ihnen abzuschlagen und so war man nun seit einigen tagen gemeinsam auf dem weg von fort eule, wo sie sich getroffen hatten, richtung süden.
gunstick-uncle war der erste, der antwortete, denn er hatte längst beobachtet, wie winnetou und old shatterhand die spuren wahrgenommen und sich durch blicke verständigt hatten:
"schrei doch hier nicht so herum!
hältst du uns am end für dumm?
längst haben wir die spur gesehen.
kein grund, so herum zu krähen!"
ehe der kleine sam beleidigt eine seiner langen reden anstimmen konnte, winkte old shatterhand ihm schweigen zu. denn man war mittlerweile so weit vorangekommen, dass die spuren recht frisch aussahen. der verursache konnte also nicht allzuweit vor ihnen sein und sollte nicht unbedingt gewarnt werden, bevor man wusste, mit wem man es zu tun hatte. "winnetou geht", sprach der apatsche, nahm seine silberbüchse und verschwand im dickicht.
"mein bruder charly und seine beiden weissen brüder mögen kommen", ertönte es nach einigen minuten von gar nicht so weit her.
ein müder rotfuchs bewegte sich grasend über eine kleine lichtung. an deren rand lang ein mann, offenbar bewusstlos. schleifspuren zeigten, dass er von seinem pferd offenbar etliche meter durch das gras gezogen worden sein musste, bevor er sich aus dem steigbügel hatte lösen können.
"uff!" rief winnetou erstaunt, denn ein falsches schwarzes bärtchen klebte dem mann, der bei genauerem hinsehen wohl doch keiner war, auf der nase. in diesem moment schlug die person die augen auf und fuhr erschrocken zusammen, als sie einen indianer über sich gebeugt sah.
"bleibt ruhig, das ist winnetou, der berühmteste häuptling der apatschen.
ehrbare menschen haben nichts vor ihm zu befürchten!" - "winnetou? dann... dann seid ihr am ende gar old shatterhand?" -
"und der, der neben jenem steht,
ist gunstick.uncle, der poet!" stellte dieser sich vor, während auch sam seinen namen nannte.
"da bin ich aber beruhigt, ich fürchtete schon das schlimmste!"
"wollt ihr uns nun auch euren namen nennen?" fragte old shatterhand.
"ich bin ba.. ja.. jonathan, jonathan bush!"
"gut, jonathan bush. da ihr euch offenbar wieder bei bester gesundheit befindet, können wir euch nun verlassen und unseren weg fortsetzen!"
"wie, ihr wollt mich hier mit diesem teufelspferd allein lassen?" kreischte jonathan. "wir pflegen uns nicht mit menschen abzugeben, die uns meinen, für dumm verkaufen zu können, jonathan mit dem falschen bart!" rief old shatterhand mit gespielter strenge, "ausserdem scheint euer unfall wohl weniger an diesem teufelspferd als an euren mangelnden reitkünsten zu liegen, oder?" kleinlaut nickte der findling. "ja, sir, ihr habt natürlich recht. ich heisse baby jane smith und bin der erste weibliche sheriff diesseits des rio pecos. und mit den reitkünsten, das stimmt, ein tiefhängender ast streifte mich und...." - "den rest können wir uns denken", versetze old shatterhand, "wir sollten aber jetzt aufbrechen, seht, winnetou deutet auf den sich langsam verdunkelnden himmel. er kennt hier in der nähe einen guten lagerplatz, an welchem wir die nacht verbringen werden und wo ihr uns dann erzählen könnt, was ihr hier ganz allein in der wildnis treibt!".
"der junge mann ist eine maid
hach, wie das den uncle freut!
lasst helfen euch aufs pferd hinauf..."
..."und passt diesmal besser auf," fiel ihm sam ins wort, der es auf einmal eilig hatte, wusste er doch, dass es am lagerplatz leckere, in der erde gereifte bärentatzen zu essen geben würde.
so ritten sie dann einträchtig von dannen, und wenn baby jane möchte, geht die geschichte demnächst weiter.