Inara Scott: Night Academy 02 - Die Verschwörer 12-15 Jahre

  • Gestaltung:


    Das Cover ähnelt dem des 1. Bandes. Wieder sieht man auf der rechten Seite das selbe Gebäude, das wahrscheinlich die Night Academy darstellen soll. Auf der linken Seite ist erneut eine junge Frau dargestellt. Ich finde es immer toll, wenn die Cover zusammenpassen.


    Inhalt:


    Schon immer war es Dancias sehnlichster Wunsch, ihre Fähigkeit, die Kräfte der Natur zu beherrschen, für das Gute einzusetzen. Auf der Night Academy scheint er in Erfüllung zu gehen – zumindest behauptet das Cam, Dancias von allen angehimmelter Freund. Aber kann sie ihm glauben? Warum ist dann Jack, mit dem sie nicht nur ein verunglückter Kuss verbindet, abgehauen? Und warum tauchen immer wieder wütende Ex-Schüler auf der Night Academy auf? Dancia ist hin- und hergerissen – was, wenn die Night Academy ganz andere Ziele verfolgt, als sie vorgibt? Sie muss unbedingt Jack finden …
    (Quelle: http://egmont-ink.de/die-buecher/)



    Dancia wird in das Programm der Night Academy aufgenommen und schwört sich diesem zu verschreiben und ihre Interessen hinten anzustellen. Doch schnell kommen ihr Zweifel. Sie lernt zwar ihre Kräfte bewusst einzusetzen und zu kontrollieren, aber dennoch lassen sie ihr Freund Cam und Mr Judan ständig im Unklaren und haben Geheimnisse vor ihr. Wie soll sie ihnen vertrauen, wenn sie ihr nicht die Wahrheit sagen?


    Und dann taucht Jack wieder auf und verstärkt Dancias Zweifel. Wieso werden die Gegner des Programms sofort getötet und wo landen die Begabten, die nicht ins Programm aufgenommen werden? Wieso werden die Wächter immer mehr? Wieso taucht die gegnerische Gang der Irin ständig dort auf, wo sie sich gerade befinden? Woher bekommen sie ihre Informationen? Und sind sie wirklich die Bösen und sie selbst die Guten?


    Dancia weiß nicht mehr, was sie von all dem halten soll und kann doch nur mit Cam darüber reden, da ihre Freundinnen nichts von dem geheimen Programm wissen dürfen. Cam ist jedoch bedingungslos auf der Seite des Programms und zweifelt nicht an seinem Handeln. Aber dann passiert etwas, das alles in Frage stellt und plötzlich ist nichts mehr, wie es scheint.


    Charaktere:


    Mit Dancia wurde ich in diesem Band nicht besonders warm. Zwar gefiel es mir, dass sie nach wie vor ihre Zweifel am Programm hatte und sich immer wieder Gedanken machte, doch ich finde, sie blieb damit ziemlich im Hintergrund. Hätte Jack nicht immer wieder ihre Zweifel angeheizt, dann hätte sie sicher nie Initiative gezeigt und sich weiter dahinter versteckt, dass sicher „alles nur zu ihrem Besten ist“. Auch ihre Verliebtheit Cam gegenüber ging mir ein wenig auf die Nerven. Obwohl er ständig Geheimnisse vor ihr hat und sich darauf beruft, er dürfe ihr nichts sagen, vertraut sie ihm blind und zweifelt nicht einmal an ihm. Auch als er wütend auf sie ist, dass sie ihm nichts von Jack erzählt hat, ist SIE diejenige, die sich immer wieder entschuldigt und die Schuld für jeden Streit bei sich sucht. Sie denkt nur noch an Cam und vergisst sogar ihre besten Freundinnen und sieht nicht, dass diese auch Kummer haben. Ich fand es sehr schade, dass Dancia einiges von ihrem Charme aus Band 1 eingebüst hat und hoffe, dass sie in der Fortsetzung wieder mehr Feingefühl zeigt.


    Cam ist mir persönlich auch viel zu perfekt. Er sieht super aus und ist der Traum einer jeden Schülerin an der Night Academy und das obwohl es doch Begabte gibt, deren Fähigkeiten weitaus beeindruckender sind. Immer wenn Dancia ihre Zweifel gegenüber dem Programm oder Kritik an Mr Judan äußert, ist Cam sofort sauer auf sie und lässt sie umgekehrt aber ständig in Unklarheit und sagt ihr nie, um was es wirklich geht. Diese Geheimniskrämerei fand ich nervig, da Dancia ja schon dem Programm beigetreten war.


    Sehr gut gefielen mir dagegen die Nebendarsteller: Wie immer fand ich Dancias Freundinnen Hennie und Esther total sympathisch. Sehr authentisch fand ich auch, dass Esther als Gestaltwandlerin eine Persönlichkeitskrise hatte und plötzlich nicht mehr so recht wusste, wer sie eigentlich ist.
    Auch Barrett, der genau wie Dancia eine Erdkräfte-Begabung hat war mir sofort sympathisch. Er möchte Dancia helfen ihre Begabung zu schulen, aber er hinterfragt seinerseits das Programm und sucht seine eigene Lösung.


    Jack kommt auch wieder vor und versucht Dancia nach wie vor davon zu überzeugen, dass sie den falschen Weg eingeschlagen hat. Oder ist es am Ende er, der auf der falschen Seite steht?


    Schreibstil:


    Das Buch beginnt damit, dass Dancia den Eid schwört und ins Programm aufgenommen wird. Erzählt wir die ganze Geschichte wieder aus Dancias Sicht in Ich-Form, so dass man die Zweifel von Dancia direkt aus erster Hand mitbekommt.


    Schnell wird die Geschichte auch sehr spannend, da eine verfeindete Gang für gehörig Ärger sorgt und Jack wieder auftaucht. Das verwirrt Dancia natürlich sehr und ihre Zweifel werden immer größer. Gleichzeitig beginnt sie ihre Kräfte zu trainieren und sich zu entwickeln. Der Autorin, Inara Scott gelingt es sehr gut hier einen gekonnten Wechsel aus Spannung und Gefühl hinzubekommen. Es wird nie langweilig, trotzdem bleibt genug Platz für Dancias Persönlichkeitsentwicklung.


    Gemeinsam mit Dancia geht man all den Zweifeln nach und versucht, sich selber eine Meinung zu bilden. Doch ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir zuweilen auch nicht mehr sicher war, wer die Guten und wer die Bösen sind.


    Besonders schön finde ich außerdem, dass auch die Entwicklung der Nebendarsteller nicht in Vergessenheit gerät. Obwohl es in erster Linie natürlich um Dancia geht, erfährt man auch viel über ihre Freundinnen Hennie und Esther, was ich toll fand, da mir die beiden sehr sympathisch sind und ihre Kräfte auch ihren Reiz haben.


    Insgesamt finde ich die Geschichte über die verschiedenen Begabungen wirklich sehr gut durchdacht und auch gut aufgebaut. Und in jedem Band gibt es neue Begabungen, die es zu entdecken gibt und der Geschichte neuen Schwung geben.


    Das Ende ist sehr spannend und offen und lässt einen ungeduldig auf die Fortsetzung warten. Ich freue mich jedenfalls schon darauf und bin sehr gespannt, wer am Ende wirklich die Fäden zieht.


    Fazit:


    Ich liebe die Geschichten um Dancia und die begabten Schüler der Night Academy. Es macht immer wieder Spaß ihre neuesten Abenteuer zu lesen.


    Eine wirklich sehr gut gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht.


    Von mir bekommt dieses Buch 4 Punkte von 5.

  • Ihr ganzes Leben lang hat Dancia sich immer nur gewünscht ihre besonderen Kräfte gefahrlos für das Gute einsetzen zu können und nun, da sie die Wahrheit über die Night Academy erfahren hat, könnte dieser Wunsch endlich in Erfüllung gehen. Daher tritt sie dem besonderen Programm der Schule bei und will sich dort von anderen Begabten ausbilden lassen.


    Aber sie hat auch gewisse Bedenken gegen das Programm, insbesondere wegen der Wächter, und schon am Abend der Aufnahmezeremonie kommen weitere Sorgen hinzu. Jemand hat die Ablenkung genutzt um gewaltsam in die Schule einzudringen. Mehr will man Dancia nicht verraten und der Vorfall wird herunter gespielt. Doch sie spürt genau, dass mehr dahinter steckt und sowohl Cam als auch die Lehrer ihr etwas verschweigen. Wer ist in die Night Academy eingebrochen? Und warum? Was wird ihr noch alles verschwiegen? Wem kann sie noch vertrauen?



    Night Academy – Die Verschwörer ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht und wieder genauso zu unterhalten versteht. Auch im zweiten Teil ist es vor allem wieder die Mischung aus Fantasy, ein wenig Romantik und normalen Teenager-Problemen, die das Buch so ansprechend machen.


    Dancia weiß nun zwar über das Programm sowie die Wächter Bescheid, das bedeutet aber, zu ihrem Leidwesen, noch lange nicht, dass die ganze Geheimniskrämerei endlich ein Ende nimmt, denn immer wieder merkt sie, wie Cam, andere Schüler, Wächter oder Lehrer etwas vor ihr verbergen. Deshalb geht es in diesem Teil nicht nur darum ihre Fähigkeiten besser unter Kontrolle zu bekommen und herauszufinden, wer die Night Academy angegriffen hat, sondern immer noch darum die vielen Geheimnisse um das Programm zu lüften und zu enthüllen, was man ihr alles verheimlicht. Erschwerend kommt jedoch noch hinzu, dass sie nicht weiß, wem sie vertrauen kann und wer ihr wirklich die Wahrheit sagt, denn viele Behauptungen sind äußerst verwirrend und widersprüchlich.


    Zu Beginn der Geschichte kann man als Leser, trotz der Ich-Perspektive, beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum Dancia sich nach allem, was sie inzwischen weiß, dem Programm anschließt, obwohl sie so viele Bedenken dagegen hat. Teilweise erweckt sie sogar den Eindruck, dass sie es nur wegen Cam macht, was sie zu einer ziemlich ignoranten und gleichgültigen Figur machen würde und so kommt sie einem eigentlich nicht vor. Obwohl man Anna die meiste Zeit über kein Stück leiden kann, muss man ihr deshalb zustimmen, wenn sie behauptet, Dancia würde nicht wirklich hinter dem Programm stehen und dass sie Jack wahrscheinlich niemals ausliefern würde.
    Im Verlauf der Handlung entwickelt sich Dancia aber deutlich weiter und stellt das Programm sowie gewisse Zusammenhänge endlich mehr in Frage, denkt intensiver darüber nach und bringt auch andere dazu nicht einfach alles hinzunehmen, anstatt ihre kritischen Fragen nur für sich zu behalten, was, zumindest zu einem Teil, sicher auch Jack zu verdanken ist. Obgleich sie sich für Cam und die Night Academy entschieden hat und an diesem Entschluss festhält, kann sie nicht leugnen, dass er mit einigen seiner Vermutungen richtig liegt und das Programm nicht nur positive Seiten hat.


    Cam verliert im zweiten Teil der Trilogie etwas an Sympathie, da er leider immer wieder den Eindruck erweckt als wären seine Gefühle für Dancia nicht vollkommen aufrichtig bzw. als würde seine Beziehung mit ihr zu einem bestimmten Grad dem Zweck dienen Dancia zum Bleiben zu Bewegen, ihre Zweifel zu zerstreuen und sie die ganzen Lügen der Night Academy glauben zu lassen, auch wenn ihm das selbst vielleicht nicht bewusst ist, weil er stark von Mr. Judan manipuliert zu werden scheint. Zu Jack hat man jedenfalls mehr Vertrauen, obwohl alle Welt das Gegenteil behauptet und ihn als einen der Bösen abstempelt.


    Zum Bedauern des Lesers hat Jack nicht allzu viele tatsächliche Auftritte im zweiten Teil der Reihe und seine Entwicklung kann man auch nicht gerade als positiv ansehen. Seine immer noch deutlich spürbaren Gefühle für Dancia hindern ihn nämlich nicht daran ihr oder ihren Freunden zu schaden. Hoffentlich taucht er im dritten Band wieder auf und spielt dann vielleicht sogar eine etwas größere Rolle.


    Auf den letzten Seiten nimmt die Spannung noch einmal merklich zu und die Autorin überrascht den Leser mit ein paar interessanten Enthüllungen und Wendungen, mit denen man so keinesfalls gerechnet hat. Das Ende ist aber leider sehr offen gehalten und wirft wieder einige neue Fragen auf. Es bleibt nur zu hoffen, dass Inara Scott schon bald noch einen weiteren Band schreiben wird um die Geschichte zu einem richtigen Abschluss zu bringen.



    FAZIT
    Mit Night Academy – Die Verschwörer hat Inara Scott eine tolle Fortsetzung zu ihrem Serienauftakt geschrieben und schafft es erneut den Leser mit ihrer Geschichte um besonders begabte Jugendliche zu unterhalten.


    Wer den ersten Band mochte, wird auch den zweiten Teil nicht verpassen wollen und sich danach nach dem Abschluss der Reihe sehnen, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.