Heyne, 1998
269 Seiten
OT: Athabasca
Hellmut Lochner (Übersetzer)
Kurzbeschreibung:
Zwei der grössten Ölfelder der Welt – Prudhoe Bay in Alaska und Athabasca in Kanada – erhalten zur gleichen Zeit eine Sabotagedrohung. Hundertdreissigtausend Barrel Öl täglich stehen auf dem Spiel. In ihrer Not wendet sich die Ölgesellschaft an die »Jim Brady Enterprises«, die auf dem Gebiet der Sabotageabwehr absolute Spitze ist. Und dann fliegt plötzlich eine Pumpstation der Pipeline in die Luft. Es gibt zwei Tote. Dokumente fehlen …
Wenige Spuren, kaum Verdachtsmomente. Die stolze Forderung der Gangster: 1 Milliarde. Bis ihnen nach hochdramatischen Vorfällen endlich das Handwerk gelegt werden kann, müssen Jim Brady, die Polizei, das FBI und die Armee zu Höchstform auflaufen.
Über den Autor:
Der Schotte Alistair MacLean, geboren 1922, gestorben 1987, war ein erfolgreciher Bestseller-Autor von Thrillern und Kriegsromanen. Viele seiner Bücher wurden von Hollywood verfilmt: Die Kanonen von Navarone, Agenten sterben einsam, Eisstation Zebra.
Einige Male schrieb er auch die Drehbücher dazu, z.B. bei Nevada Pass, Das Mörderschiff und Agenten sterben einsam.
Er schrieb auch unter dem Pseudonym Ian Stewart.
Mein Eindruck:
Die Hölle von Athabasca, im Original 1980 als Athabasca erschienen, ist ein konventioneller Thriller, was für mich persönlich OK ist. Er lebt von seinem wildromantischen Schauplatz zwischen Alaska und Kanada auf den Ölfeldern, eine echte Männerwelt, dominiert von Schnee und Kälte. Hierher passen die 2 Ermittler George Dermott und Donald MacKenzie gut, die durch großspuriges Auftreten und markigen Sprüchen für Unterhaltung sorgen, der Plot ist auf Spannung angelegt. Dermott und Mackenzie sind erfahrene Ölspezialisten. Ihre Aufgabe ist es, Industriespionage aufzudecken.
Athabasca ist ein Alistair MacLean-Roman, der seine letzte Schaffensphase einleitet. Er verwendet nicht mehr die Ich-Perspektive, die seine besten Romane auszeichnete. Manche der verwendeten Stilmittel sind nicht mehr zeitgemäß.
MacLean hat dem Roman ein Kapitel über Öl und Ölgewinnung vorgestellt, das zur Romanhandlung passt, von ungeduldigen Lesern aber auch problemlos übersprungen werden kann.
Details zur Technik werden immer wieder im Roman eingebunden. So erfährt man etwas zu Pipelines, Förderbänder, Pumpstationen etc, aber auch vom rücksichtslosen Vorgehen der Ölunternehmen.
Das Buch ist ziemlich dialoglastig, teilweise wirkt es geschwätzig, aber noch im Rahmen. Das Ende ist leider etwas wirr.
Vermutlich ist der Roman eher etwas für nostalgische Leser von Thrillern der vorigen Generation.